Handbuch des Deutschen in West- und Mitteleuropa

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Dieses Handbuch liefert einen Überblick über Beschaffenheit und soziolinguistische Situation des Deutschen am Rande des geschlossenen deutschen Sprachgebietes in West- und Mitteleuropa. Dabei werden in einer Zusammenschau sowohl deutschsprachige Minderheiten als auch Mehrsprachigkeitskonstellation unter Beteiligung des Deutschen in den Blick genommen. Gemein ist allen Szenarien, dass sie unmittelbar an ein Gebiet mit deutschsprachiger Mehrheitsbevölkerung grenzen, Deutsch einen offiziellen Status besitzt, jedoch nicht unbedingt die volle Funktionsbreite abdeckt. In sieben Gebietsartikeln wird jeweils ein Überblick über Demographie, Geschichte sowie politische und rechtliche Lage der Minderheiten gegeben. Zusätzlich wird für jedes Gebiet eine Beschreibung der Kompetenz- und Sprachgebrauchssituation wie auch der soziolinguistischen Situation mit ihren je spezifischen Standard-Substandard-Verteilungen geboten. Schließlich werden auch Spracheinstellungen der Sprecher und die visuell realisierte Sprache im öffentlichen Raum (Linguistic Landscapes) erläutert.

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Als Belgien vor Kurzem zu explodieren drohte, machten die eigenartigsten Szenarien die Runde. Sollte Flandern sich als unabhängig erklären, wurden in informellen Gesprächen u.a. folgende Lösungen erörtert:

1 Die DG bleibt im Reststaat Belgien (Wallonien mit Brüssel)

2 Die DG wird ein autonomer Staat (wie Luxemburg oder Liechtenstein)

3 Die DG beantragt eine Einverleibung in Deutschland

4 Die DG beantragt eine Einverleibung in Luxemburg

Doch im Grunde hatte bis dato niemand ernsthaft daran geglaubt, dass es so weit wie in Katalonien kommen könnte. Die belgischen Bürger haben sich mittlerweile an eine extreme Dramatisierung der Sprachenkonflikte im Land gewöhnt, die von den einen oder anderen herbeigeführt wird, um diese oder jene Änderung in der Struktur des Staates durchzusetzen. Indessen haben fast alle begriffen, dass zwei Dinge wahrscheinlich nicht friedlich teilbar sind: Brüssel und die belgische Staatsschuld. Und so wurde auch nach der längsten Regierungskrise, die Belgien mitgemacht hat, ein demokratisch verabschiedeter Kompromiss gefunden, der sich in einer sechsten Staatsreform konkretisieren ließ.

4.4 Eine siebte Staatsreform?

In den letzten Staatsreformen (4. bis 6.) sind also weitere Befugnisse an die Regionen oder Gemeinschaften übertragen worden. Dabei wurde auch der Deutschsprachigen Gemeinschaft jeweils das zugewiesen, was auch auf die anderen Einheiten übertragen worden ist. Ein Beispiel ist hier u.a. das Kindergeld, das fortan von den Gemeinschaften ausbezahlt wird. Wenn die letzte Staatsreform, die sechste, vollständig ausgeführt sein wird, werden Gemeinschaften und Regionen mehr Gelder zur Verfügung haben als der Zentralstaat. Mit den neuen Aufgaben wächst dann gleichermaßen die Verwaltung. Die Verlegung vieler Arbeitsplätze in diesen Bereichen nach Eupen stellt die Regierung vor neue logistische Probleme, denn die zur Verfügung stehenden Gebäude stoßen langsam an ihre Grenzen.

Vor Kurzem ist es zu weiteren Verhandlungen zwischen der Deutschsprachigen Gemeinschaft und der wallonischen Region zur Übernahme von neuen Bereichen, wie zum Beispiel dem Verkehr oder der Energiepolitik, gekommen; diese Verhandlungen sind noch nicht abgeschlossen.

Zwischendurch hat die Regierung der DG beschlossen, den Terminus „Ostbelgien“ zu verwenden. Dies weist eher auf ein Territorium hin, wobei das Gebiet der Deutschsprachigen Gemeinschaft sich ja wie gesagt auf dem Territorium der Wallonie befindet. Es wurden ebenfalls Stimmen laut, bei einer siebten Staatsreform dann die Einrichtung einer vierten Region (neben Flandern, der Wallonie und Brüssel) für die Deutschsprachigen einzufordern. Ostbelgien als vierte Region hätte dann die gleichen Befugnisse wie die anderen Regionen. Dies würde ebenfalls eine Übertragung vieler neuen Aufgaben mit sich bringen, die wiederum sehr hohe Kosten verursachen würden. So bleibt diese Frage ganz offen; sie wäre sowieso erst fällig, sollte diese siebte Staatsreform von den beiden großen Gemeinschaften angepeilt werden.

5 Die wichtigste Kompetenz: das Schulsystem

Ganz deutlich steht im Dekret vom 19. April 2004 über die Vermittlung und den Gebrauch der Sprachen im Unterrichtswesen Artikel 4 § 1: „Deutsch ist Unterrichtssprache“. Dies ist heute so, war in der Geschichte der DG jedoch nicht immer selbstverständlich.

Als die deutschsprachigen Gebiete zu Belgien gekommen waren, sind viele deutschsprachige Lehrer ausgewiesen worden. Obwohl Gouverneur Baltia um das Jahr 1920 versucht hat, einen deutschsprachigen Unterricht aufrechtzuerhalten, „wurde vor allem in den oberen Klassen und den höheren Schulen Französisch die Unterrichtssprache“ (Greten 2008: 12). Dies änderte sich wieder nach der Annexion Eupen-Malmedys durch das Dritte Reich, wo selbstverständlich alle Unterrichte auf Deutsch waren. Nach dem Krieg wurde anders herum der größte Teil des Unterrichts an den Gymnasien und in der Sekundarschule auf Französisch erteilt, um so eine Distanz zur jüngsten Geschichte herzustellen. Doch wie schon erwähnt, wurde durch die Sprachgesetzgebung Deutsch im Jahr 1963 offiziell zur dritten Landessprache und somit de facto auch zur Unterrichtssprache in der DG.

Durch die Staatsreform von 1988–1990 bekam die DG die Befugnisse im Unterrichtswesen. Dieser Kompetenzbereich ist umfassend: Unterrichtsinhalte, Sprachengebrauch, Schülertransport, Feriendauer, Studienbeihilfen, Lehrergehälter, Schulbauten, Internate usw. Finanziell ist dies einer der wichtigsten Kompetenzbereiche der DG.

Wie im übrigen Belgien werden drei verschiedene Schulnetze in ihrer eigenen Organisation respektiert: das freie subventionierte Unterrichtswesen (FSUW), das offizielle subventionierte Unterrichtswesen (OSUW) und das Gemeinschaftsunterrichtswesen (GUW).1

Das Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft legt den rechtlichen Rahmen für alle drei Schulnetze fest:

Bei den Schulen des freien subventionierten Unterrichtswesens handelt es sich um privatrechtliche Schulen, die von Organisationen oder privaten Personen betrieben und von der DG subventioniert werden.

Die Schulen des offiziellen subventionierten Unterrichtswesens sind öffentlich-rechtliche Schulen, die in der Regel von den Gemeinden organisiert und von der DG subventioniert werden. Im OSUW übernehmen die neun Gemeinden der DG die Trägerschaft der Primarschulen. Die überwiegende Mehrheit der Primarschulen in der DG ist in kommunaler Trägerschaft.

Bei den Schulen des Gemeinschaftsunterrichtswesens handelt es sich um öffentlich-rechtliche Schulen, die von der DG organisiert werden und Dotationen erhalten. Das GUW steht unter der direkten Trägerschaft des Ministers für Unterricht und wissenschaftliche Forschung der DG. Dies betrifft sowohl die Primarschulen wie die Sekundarschulen.

Schließlich hat die Deutschsprachige Gemeinschaft sogar eine eigene Hochschule. Die Autonome Hochschule in der Deutschsprachigen Gemeinschaft (AHS) ist von ihrer Form her einzigartig in Belgien. Sie ist durch die Zusammenlegung der ehemaligen Hochschulen der drei Unterrichtsnetze entstanden und steht unter der Trägerschaft eines autonomen Verwaltungsrates. Es gibt drei Bachelor-Abschlussmöglichkeiten: Kindergärtner(in)/Grundschullehrer(in), Krankenpfleger(in) und Buchhalter(in).

Insgesamt gibt es 58 Kindergärten, 57 Primarschulen, 9 Sekundarschulen und eine Hochschule (Senster 2010). Somit organisiert die DG ihren Unterricht in deutscher Sprache vom Kindergarten bis zur Hochschule in der Form, wie sie es demokratisch selbst beschließt.

Die Abiturienten, die später Jura, Medizin, Germanistik usw. studieren wollen, besuchen meistens die belgischen Universitäten von Lüttich, Neulöwen, Brüssel, Namur usw. Des Öfteren immatrikulieren sich Studenten auch an deutschen Universitäten, wenn es um Abschlüsse geht, die nicht zu rechtlich geschützten Berufen führen (wie zum Beispiel die Lehrbefähigung).

Den Rahmen der Arbeit im Unterricht bilden die Dekrete. Für die Ausführung sorgt der Fachbereich Pädagogik des Ministeriums. Zu den wesentlichen Aufgabenbereichen des Fachbereichs gehört die Ausarbeitung von Kernkompetenzen, von Rahmenplänen sowie der schul- und netzübergreifenden Anforderungen für das Lernen und Lehren. Eine wichtige Rolle spielt in diesem Zusammenhang die Implementierung von Rahmenplänen oder Entwicklungszielen. Dabei geht es nicht darum, völlig neue didaktische und methodische Wege zu entwickeln. Ziel ist es vielmehr, einen fortdauernden Veränderungsprozess in den Schulen zu initiieren, um den nachhaltigen Kompetenzzuwachs bei Schülern bestmöglich zu fördern. Diese Arbeit unterstützt die Ausarbeitung von Dekreten, wie zum Beispiel das am 16. Juni 2008 vom PDG verabschiedete Dekret zu den Kernkompetenzen und Rahmenplänen. Das oberste Ziel all dieser Bemühungen ist natürlich, die Abiturienten und Hochschulabsolventen so auszubilden, dass sie sich mit ihresgleichen aus der Wallonie oder Deutschland vergleichen können.

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