Handbuch des Deutschen in West- und Mitteleuropa

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Dieses Handbuch liefert einen Überblick über Beschaffenheit und soziolinguistische Situation des Deutschen am Rande des geschlossenen deutschen Sprachgebietes in West- und Mitteleuropa. Dabei werden in einer Zusammenschau sowohl deutschsprachige Minderheiten als auch Mehrsprachigkeitskonstellation unter Beteiligung des Deutschen in den Blick genommen. Gemein ist allen Szenarien, dass sie unmittelbar an ein Gebiet mit deutschsprachiger Mehrheitsbevölkerung grenzen, Deutsch einen offiziellen Status besitzt, jedoch nicht unbedingt die volle Funktionsbreite abdeckt. In sieben Gebietsartikeln wird jeweils ein Überblick über Demographie, Geschichte sowie politische und rechtliche Lage der Minderheiten gegeben. Zusätzlich wird für jedes Gebiet eine Beschreibung der Kompetenz- und Sprachgebrauchssituation wie auch der soziolinguistischen Situation mit ihren je spezifischen Standard-Substandard-Verteilungen geboten. Schließlich werden auch Spracheinstellungen der Sprecher und die visuell realisierte Sprache im öffentlichen Raum (Linguistic Landscapes) erläutert.

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Abb 4 Kirchenkontor 53 Sprachenwahl CodeSwitching Sprachmischung In - фото 4Abb. 4:

Kirchenkontor

5.3 Sprachenwahl: Code-Switching, Sprachmischung

In zweisprachigen Minderheitsfamilien gibt es in der Regel eine vorherrschende Muttersprache, jedoch können zu bestimmten Anlässen auch andere Sprachen zu Hause gebraucht werden. Wenn Deutsch die Muttersprache ist, können sie zu Sønderjysk oder Standarddänisch wechseln, wenn Familienangehörige, Freunde oder Nachbarn, die der dänischen Mehrheit angehören, ihre Wohnung oder ihr Haus betreten. Auch wenn die Besucher Deutsch als Fremdsprache beherrschen, ist der Wechsel zu Dänisch in vielen Haushalten eine häufige Reaktion. Umgekehrt ist es auch typisch für Minderheitenfamilien mit Sønderjysk als Muttersprache, zu Deutsch zu wechseln, wenn ihre Besucher aus Deutschland kommen oder neu angesiedelte deutsche Migranten sind – unabhängig davon, ob die Neuankömmlinge Dänisch als Zweitsprache beherrschen. In solchen Situationen wird die Sprachwahl in hohem Maße von der Muttersprache des Besuchers bestimmt und nicht von der Alltagssprache des Hauses.

Trotz gemeinsamer Merkmale bei der Wahl der Muttersprache unterscheidet sich die Entwicklung bezüglich Standarddänisch als Muttersprache innerhalb der deutschen Minderheit von derjenigen der Mehrheit. Während die Kinder der Mehrheitsgesellschaft, die nach dem Jahr 2000 geboren wurden, inzwischen eher einsprachig in Standarddänisch statt bivarietär (Sønderjysk und Standarddänisch) aufwachsen, werden die Kinder der Minderheit immer noch bivarietär in Dänisch und zweisprachig mit Deutsch und Dänisch sozialisiert. Die Minderheit betont oft den hohen Stellenwert des Sønderjysk-Dialekts innerhalb der Minderheit. Sie ist sehr stolz darauf, als zukünftiger Träger des dänischen Dialekts angesehen zu werden (Pedersen 1992: 135) – eine Annahme, die daher rührt, dass die meisten dänischen Eltern, obwohl sie noch immer Sønderjysk sprechen, mit ihren Kindern zunehmend zu Standarddänisch als Muttersprache wechseln. In einigen Minderheitsfamilien geschieht dies jedoch auch, was die Zeitspanne der Ehre, Träger des dänischen Dialekts zu sein, verkürzen dürfte.

Die mehrsprachige Minderheit

Obwohl etliche Eltern Deutsch bzw. Dänisch als Muttersprache haben, erziehen sie ihre Kinder nicht zweisprachig. Simultane Zweisprachigkeit tritt in der Minderheit selten auf. Traditionell ist es Aufgabe der Minderheiteninstitutionen, bei den Kindern die Zweisprachigkeit aufzubauen. Die Kinder, deren Muttersprache Sønderjysk ist, erwerben Deutsch als Minderheitenzweitsprache in Kindergärten und Schulen. Gleichzeitig erwerben die deutschsprachigen Kinder hier Sønderjysk von den mundartsprechenden Kindern. Standarddänisch erwerben beide Gruppen über das Fach Dänisch in den Minderheitenschulen, wo sie sukzessive eine Mehrsprachigkeit ungeachtet von ihrer Muttersprache entwickeln.

Obwohl Standarddänisch noch immer nicht in großem Umfang als Muttersprache verwendet wird, wird es zu einem Kommunikationsmedium innerhalb der Minderheit. Bis vor kurzem galt es als eine Sprachform, die nicht zu einer deutschen, sondern zu einer dänischen Identität gehörte. Es wurde nur der dänische Dialekt Sønderjysk gesprochen. So hielten sich Minderheitenmitglieder an den Dialekt, wenn sie mit dialekt- oder standardsprechenden Mitgliedern der Mehrheit sprachen. Heute hat sich diese Sprachwahl geändert. Jetzt wechseln die Mitglieder der Minderheit zu Standarddänisch, wenn es in öffentlichen Mehrheitskontexten gesprochen wird, zum Beispiel bei Versammlungen, an denen die Minderheit und die Mehrheit teilnehmen, in der persönlichen Kommunikation oder in einer Arbeitsstelle in der Mehrheitsgesellschaft. Standarddänisch wird somit zur dritten Sprache der Minderheit. Dies kann als Ausdruck eines abnehmenden Glaubens an eine Übereinstimmung zwischen nationaler Zugehörigkeit und einer nationalen Standardsprache interpretiert werden.

Die Minderheit hat ein Kabarett namens Heimatmuseum , das alle zwei Jahre eine Vorstellung veranstaltet, bei der die Sprachsituation eine Rolle spielt. Im Jahr 2000 wurde ein Schauspieler gefragt, ob er seine Sprache gut genug beherrsche. Er antwortete mit “Ja, zumindest auf der Delegiertenversammlung vom Bund Deutscher Nordschleswiger“:

R: Aber du da, beherrschst du denn auch deine Sprache genug?

H: Aber sicher doch, ich spreche deutsch – wenigstens auf der Delegiertenversammlung. Da melde ich mich, stehe auf, stelle meine Frage auf Deutsch, setze mich dann wieder hin und diskutiere das Problem mit meinem Nachbarn – auf Sønderjysk.

Alle: Aber weshalb?

H: Weshalb? Weil man auf ‘ne Antwort doch gar nicht zu warten brauchst, denn irgend ein anwesender Lehrer hat sicherlich schon festgestellt, dass meine Fragestellung falsch war. Und dann fragt ein Pastor noch mal richtig, und das wird im Saal dann von der Versammlung geklärt. Als noch einmal: Deutsch im Stehen – Sønderjysk im Sitzen – Rigsdansk in der Firma. (Deutscher Volkskalender Nordschleswig 2004: 44)

Diese Satire veranschaulicht nicht nur die Verteilung und den Status der drei Sprachen, sondern spiegelt auch die Zugehörigkeit von Lehrern und Pastoren zu einer Gruppe von Menschen mit guten Deutschkenntnissen wider. Sie benutzen Deutsch bei ihrer Arbeit, und Deutsch ist für viele von ihnen die Muttersprache, weil sie in Deutschland geboren und ausgebildet wurden.

Code-Switching

Die meisten Mitglieder der Minderheit erwerben Deutsch als Zweitsprache im deutschen Kindergarten und entwickeln die Minderheitensprache während der Schulzeit. Während dieser Zeit ist der Wechsel in die Muttersprache Sønderjysk ein charakteristisches Sprachkontaktphänomen. Eine Längsschnittstudie (Pedersen 1983–2013) hat ergeben, dass sich das Code-Switching in Minderheiteninstitutionen im Laufe der Zeit verändert. Im Kindergarten wird es von den Kindern spontan in allen möglichen Situationen benutzt, während die ältesten Schülerinnen und Schüler es vermeiden, auf Sønderjysk oder Standarddänisch umzuschalten, wenn Deutsch als Kommunikationsmedium erwartet wird. Sie verwenden es aber unter Umständen privat. Innerhalb eines offiziellen deutschen Minderheitenkontextes ist ein ähnliches Muster zu beobachten. Code-Switching auf Dänisch wird vermieden. Eine kommunikative Kompetenz in Nordschleswigdeutsch, Sønderjysk und Standarddänisch in Kombination mit Code-Switching befriedigt jedoch die kommunikativen Bedürfnisse der Minderheitenmitglieder in der Gemeinschaft, in der sie leben. Daher wird sie als funktionale regionale Zweisprachigkeit definiert (Pedersen 1993: 463).

Im privaten Bereich in der Familie und unter Freunden in der deutschen Gesellschaft ist Code-Switching ebenfalls ein alltägliches Phänomen, da die meisten Mitglieder beide Sprachen verstehen und sprechen. Aus der teilnehmenden Beobachtung in Minderheitenfamilien beurteilt, scheint es sich dabei um intrasententielles Code-Switching und Lehnwörter zu handeln und nicht um eine vollständige Verflechtung der beiden Sprachen. Im Volkskalender 1975 werden – in karikierender Weise – Beispiele für diese Art von Sprache gegeben, die von Angehörigen von Minderheiten in den Straßen und Häusern in Tondern/Tønder gesprochen wird:

Sag mal, hat Tiddes Tochter sich verlobt? – Nä, das blieb zu nichts, er hat sie geschnürt, ist gar nicht wiedergekommen. Ich fragte Tidde, um man gratulieren konnte. Da blieb sie doll: Was ragt es Dir? Da sollst Du Dich gar nicht um brüen! Schrie sie mich gerade ins Gesicht. (Deutscher Volkskalender Nordschleswig 1975: 58)

Für die Neuen Medien wie Facebook zeigt Westergaard (2013, 2014, 2015), dass die Angehörigen der Minderheit sowohl den dänischen Dialekt Sønderjysk als auch Standarddänisch und Deutsch gebrauchen. Die Sprachenwahl hängt davon ab, ob es sich um Statusmeldungen mit unbekannten Adressaten oder Pinnwanddialoge mit bekannten Adressaten handelt. Statusmeldungen auf der eigenen Seite sind auf Standarddänisch oder auf Hochdeutsch verfasst, wenn es sich um die Minderheit oder die Minderheitenschule dreht. Der dänische Dialekt Sønderjysk ist hier selten. In den Pinnwanddialogen erfolgt die Sprachwahl adressatenspezifisch und orientiert sich am mündlichen Sprachgebrauch der Kommunikationspartner. Der Dialekt Sønderjysk wird häufig als schriftliche Kommunikationssprache gewählt. Und hier ist Code-Switching zwischen Sønderjysk und Deutsch erlaubt, wenn die Adressaten bilingual sind. Anhand dieser Beobachtungen lässt sich die Frage formulieren, inwieweit die Neuen Medien zu einer Revitalisierung des Dialekts beitragen.

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