Handbuch des Deutschen in West- und Mitteleuropa

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Dieses Handbuch liefert einen Überblick über Beschaffenheit und soziolinguistische Situation des Deutschen am Rande des geschlossenen deutschen Sprachgebietes in West- und Mitteleuropa. Dabei werden in einer Zusammenschau sowohl deutschsprachige Minderheiten als auch Mehrsprachigkeitskonstellation unter Beteiligung des Deutschen in den Blick genommen. Gemein ist allen Szenarien, dass sie unmittelbar an ein Gebiet mit deutschsprachiger Mehrheitsbevölkerung grenzen, Deutsch einen offiziellen Status besitzt, jedoch nicht unbedingt die volle Funktionsbreite abdeckt. In sieben Gebietsartikeln wird jeweils ein Überblick über Demographie, Geschichte sowie politische und rechtliche Lage der Minderheiten gegeben. Zusätzlich wird für jedes Gebiet eine Beschreibung der Kompetenz- und Sprachgebrauchssituation wie auch der soziolinguistischen Situation mit ihren je spezifischen Standard-Substandard-Verteilungen geboten. Schließlich werden auch Spracheinstellungen der Sprecher und die visuell realisierte Sprache im öffentlichen Raum (Linguistic Landscapes) erläutert.

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Sprachpolitik 1920–2000

Die Wahrnehmung eines rückläufigen Deutschgebrauchs und die ernste Aufforderung, die Minderheitensprache in stärkerem Umfang zu nutzen, ist nichts Neues. Schon 1920 war die Einstellung zur sprachlichen Situation ähnlich. In der Zeitung Nordschleswig plädierte ein Redakteur dafür, dass Eltern mit ihren Kindern Deutsch sprechen sollten; ein Debattenteilnehmer favorisierte hingegen Sønderjysk als natürliche Alltagssprache. Zehn Jahre später sagte der Leiter der Minderheit, Johannes Schmidt-Wodder, in einem Interview in der Nordschleswigschen Zeitung , dass der Sønderjysk-Dialekt eines der Elemente sei, die die Heimatdeutschen mit dem Heimatboden verbanden und die Minderheit ihn deshalb als Muttersprache behalten solle. Andererseits sollten sie darauf abzielen, ihre Kenntnisse der deutschen Sprache zu vertiefen. Im schriftlichen Bereich war Deutsch laut Schmidt damals die einzig akzeptierte Varietät (Becker-Christensen 1990, I: 97f.).

In dieser Sprachdebatte hatten die beiden Standpunkte ein gemeinsames Ziel: das Deutsche sollte geschützt und gefördert werden. Die Befürworter des Deutschen als Familiensprache drückten die Idee einer Eins-zu-Eins-Korrespondenz zwischen der Nationalsprache als Muttersprache und der nationalen Zugehörigkeit aus. Eine deutsche Lebensweise wurde nicht als ausreichend angesehen, um die nationale Zugehörigkeit zu sichern. Die deutsche Sprache galt als Voraussetzung für den Zugang zur deutschen Kultur, zur deutschen Literatur und Geschichte, die von Deutschen in deutscher Sprache geschrieben wurde.

Für die andere Gruppe in der Sprachdebatte war Deutsch ebenfalls an die nationale Zugehörigkeit gebunden, allerdings als Zweitsprache, die in der Schule erlernt wurde. Der dänische Dialekt wurde hier nicht als Hindernis für das Fühlen, Handeln und Denken auf deutsche Weise gesehen. Nach Ansicht dieser Gruppe sollten die Kinder die deutsche Sprache durch Bildung erlernen und die deutsche Hochkultur durch Literatur und Geschichte kennen lernen. Aber die Schule war auch verpflichtet, sie dazu zu bringen, die deutsche Sprache in Wort und Schrift zu gebrauchen.

Spracheinstellungen in der Mehrheitsbevölkerung

Im Zusammenhang mit der Ratifizierung der Charta waren in der regionalen Mehrheitstageszeitung JydskeVestkysten einige Leserbriefe mit negativen Aussagen zur deutschen Sprache zu lesen. Es wurden (völlig abwegige) Befürchtungen geäußert, dass die Mehrheit bei bestimmten Gelegenheiten Deutsch sprechen müsste. Dies war ein indirekter Hinweis auf die preußische Herrschaft in der Region in den Jahren 1864 bis 1920, als Deutsch die Amtssprache war, und auf die nationalsozialistische Besetzung Dänemarks während des Zweiten Weltkriegs. Eine solche negative Einstellung zur deutschen Sprache ist oft mit negativen Stereotypen von Deutschen im Allgemeinen verbunden, die in den dänischen Medien noch immer vorhanden sind (Hansen/Pedersen/Schack 2002).

Im Grenzgebiet wird die dänisch-deutsche Zweisprachigkeit jedoch aus Sicht der einsprachigen Mehrheit als Vorteil angesehen, und zwar nicht nur, weil Deutschland der Nachbarstaat ist. Auch in der Handelskommunikation und im Exportgeschäft ist Deutsch von entscheidender Bedeutung, wobei die Bundesrepublik Deutschland der wichtigste Handelspartner Dänemarks ist. Die Mehrheit benötigt die Minderheitenmitglieder für die Kommunikation auf Deutsch, zumal die Deutschkenntnisse der Mehrheit in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren drastisch zurückgegangen sind; Englisch ist inzwischen die einzige Fremdsprache, die noch von Interesse ist.

Politisch gesehen ist die Haltung der dänischen Regierung gegenüber der deutschen Minderheit und ihrer Minderheitensprache seit der Kopenhagener Erklärung positiv; die Sprachencharta hat daran nichts geändert. Bisher war die Regierung nur verpflichtet, der einseitigen Kopenhagener Erklärung zu folgen, jetzt hat sie darüber hinaus Verpflichtungen im internationalen Kontext übernommen. Der dänische Staat muss dem Europäischen Rat regelmäßig Berichte vorlegen, und der Rat verfolgt die Umsetzung der Charta.

8 Linguistic Landscapes

8.1 Die Minderheitensprache in der Mehrheitsgesellschaft

Trotz Minderheitenorganisationen, Schulen, Kindergärten, Bibliotheken und der örtlichen Redaktionen von Der Nordschleswiger war die Minderheit in der Nachkriegszeit im öffentlichen Leben fast unsichtbar. Es gab kaum Schilder der deutschen Institutionen, und deutsche Straßenschilder, die aus der Zeit der preußischen Herrschaft vor 1920 übriggeblieben waren, wurden entfernt.

Unter sich verwendet die Minderheit die deutschen Namen von Straßen und Städten. Um diese Namen in der Minderheitenpresse und in deutschen Organisationen zu vereinheitlichen, veröffentlichte die Zeitung Der Nordschleswiger 1969 eine Liste von Ortsnamen in dänischer und deutscher Sprache. 1982 erschien diese in einem Buch (Kardel 1982), 1994 wurde sie im Deutschen Volkskalender Nordschleswig nachgedruckt. Diese Liste war in erster Linie ein Element der internen Minderheitensprachenplanung.

Erst in den späten 1980er Jahren begann die Minderheit, den Anspruch zu erheben, als Minderheit sichtbar zu sein, etwa durch deutsche oder zweisprachig dänisch-deutsche Schilder und die Verwendung der deutschen Sprache bei Behörden und in den öffentlichen Medien. Vor allem Kindergärten und Schulen brachten sichtbare Schilder an, und in mehreren Städten wurden einige öffentliche Schilder für deutsche Einrichtungen aufgestellt. Davon waren jedoch einige auf Dänisch, andere auf Deutsch und einige in einer Art neutralen Sprache, die sozusagen nur die halbe Wahrheit sagt, zum Beispiel das Schild „Museum“ am Deutschen Museum für Nordschleswig – im Dänischen wie im Deutschen wird dieses Wort gleich geschrieben. Ein ähnlicher Fall ist das deutsche Schild „Bibliothek“, das dem dänischen Bibliotek so nahe kommt, dass nicht unbedingt auf Anhieb erkennbar ist, dass es sich auf eine deutsche Bibliothek bezieht.

In den 1990er Jahren diente die Kopenhagener Erklärung von 1955 als Argument für die Anbringung öffentlicher Schilder in deutscher Sprache für die Minderheiteninstitutionen; seit 2001 wurde die Sprachencharta dafür verwendet. Nun begann die Minderheit unter Berufung auf die Charta auch, öffentliche zweisprachige dänisch-deutsche Schilder für Städte in der Region zu fordern.

Abb 5 Deutsche Institutionen TingleffTinglev 82 Zweisprachige - фото 6Abb. 5:

Deutsche Institutionen, Tingleff/Tinglev

8.2 Zweisprachige Straßenschilder

Auf eine Frage bezüglich des Wunsches der Minderheit nach zweisprachigen Schildern erwiderte der politische Sekretär der Minderheit noch 2004, dass man die Mehrheit nicht provozieren wolle. Der Vorsitzende des BDN plädierte dagegen für eine Sprachenpolitik, die zumindest zweisprachige Ortsschilder zulässt. In einem Schreiben an den BDN im Jahr 2003 stellte das dänische Verkehrsministerium fest, dass zweisprachige Schilder in Dänemark nicht gesetzlich verboten sind, jedoch von der dänischen Straßenverkehrsbehörde genehmigt werden müssen. Das Ministerium vertrat die Auffassung, dass zweisprachige Schilder bei den Verkehrsteilnehmern zu Verunsicherung und Verwirrung führen können, d.h. zu einer verminderten Lesbarkeit und Orientierungslosigkeit, die wiederum ein erhöhtes Risiko von Verkehrsunfällen verursachen können. Der Verkehrsdirektion lagen zu diesem Zeitpunkt jedoch noch keine Anträge auf Genehmigung zweisprachiger Verkehrszeichen vor, so dass sie keine Stellung bezog. Im Jahr 2017 kam das Verkehrsministerium schließlich zu dem Schluss, dass zweisprachige Zeichen möglich sind.

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