Migration|Integration|Exklusion - Eine andere deutsch-französische Geschichte des Fußballs

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Ein weit verbreitetes gesellschaftliches und politisches Narrativ schreibt dem Fußball integrative Wirkungen zu. Zugleich können sich in der alltäglichen Praxis des Fußball-Spielens auch Ausgrenzungseffekte ergeben, so dass viele Beobachter beispielsweise «Ausländervereine» eher als Beleg einer nicht gelungenen Integration wahrnehmen.
Der Band beleuchtet das Thema unter interdisziplinären, international vergleichenden Gesichtspunkten und bietet damit nicht nur eine zeitgeschichtliche Perspektivierung, sondern auch einen Beitrag zur Versachlichung eines immer wieder – und bis heute – unter alarmistischen Vorzeichen dikutierten Themas.

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Tatsächlich hat sich der fachdisziplinäre Umgang in den Folgejahren weiter normalisiert. Auch deutsche und französische Forscherinnen und Forscher schickten sich mehr und mehr an, den fußballerischen Weg vom „‚Proletensport‘ zum ‚Kulturgut‘“17, zum „ objet de culture “18 kritisch zu begleiten. Und dennoch – bei allen Fortschritten – bleibt die Diskrepanz unübersehbar zwischen der Erkenntnis, Fußball sei ein mächtiges Gesellschaftsphänomen und legitimes Untersuchungsobjekt, und dem vergleichsweise spärlichen historiographischen Output.19 Manche Aspekte mögen inzwischen empirisch gut abgedeckt sein, beispielsweise der Spitzenfußball im Kontext geschichtsmächtiger internationaler Großereignisse und nationaler Sporterfolge wie das bundesrepublikanische Nachkriegs-„Wunder von Bern“ 1954 bei der Fußball-Weltmeisterschaft in der Schweiz20 oder der WM-Gewinn durch die Équipe tricolore 1998 im eigenen Land.21 Mehrere Handbücher zum deutschen wie zum französischen Fußball im 20. Jahrhundert mit unterschiedlichem thematischen und zeitlichen Fokus liegen inzwischen aus der Feder – einiger weniger – professioneller Historikerinnen und Historiker vor,22 ebenso deutsch- wie französischsprachige Überblickswerke zur Geschichte des internationalen Fußballgeschehens seit seinen Anfängen im viktorianischen England oder zur Geschichte des Weltfußballverbandes seit 1904 sowie den durch die FIFA seit 1930 organisierten Fußballweltmeisterschaften.23

Zugleich aber sind in Deutschland wie in Frankreich empirische geschichtswissenschaftliche Studien und Qualifikationsschriften, die in Fachkreisen auf eine breitere Resonanz stoßen, weiterhin begrenzt.24 Von Ansatz und Material her tatsächlich transnational dimensionierte deutsch-französische Untersuchungen, die über eine Zusammenschau von Einzelbeiträgen über das eine oder das andere Land hinausgehen,25 kommen überaus selten vor:26 Es scheint, als habe das grenzüberschreitende Engagement einiger Vorreiter der 1990er Jahre keine dauerhaften wissenschaftlichen Früchte getragen.27 Darüber hinaus sind in vielen Bereichen noch immer zahlreiche gewichtige Desiderate zu verzeichnen.28 Zu etlichen Phasen der fußballerischen Entwicklung liegen keine oder kaum Analysen vor, spezifisch regionale Ausprägungen sind – mit Ausnahme des Ruhrgebiets29 und vereinzelter Beiträge in Form von Clubgeschichten – häufig unterbelichtet; ebenso – den zuletzt greifbaren Fortschritten zum Trotz30 – der Frauenfußball in beiden Ländern, erst recht der gesamte Amateursektor sowie die sozialen und kulturellen Praktiken des Fußballspielens und des Fußballkonsumierens.31 Besonders eklatant mangelt es an quellengesättigten medien- und kommunikations-, an stadt- und regional-, an gesellschafts-, kultur- und emotionsgeschichtlich perspektivierten Studien sowie an offenen, integrativen und interdisziplinären Forschungsdesigns. Dies gilt auch für den Bereich „Amateurfußball und Arbeitsmigration“, auf dessen weiterhin mäßigen Forschungsstand noch zurückzukommen sein wird.

Zur Geschichte der Migration

Was die Geschichte der Migration angeht, gibt es – ähnlich wie im Bereich des Sports – sowohl in Frankreich als auch in Westdeutschland seit den 1980er Jahren deutlich zunehmende Interessenschwerpunkte und Forschungsaktivitäten zu verzeichnen, die sich in zahlreichen Einzelstudien, Sammelbänden, Themenheften wissenschaftlicher Zeitschriften oder auch Ausstellungskatalogen niederschlugen. Hier wie dort sparten die frühen Synthesen damals nicht mit Hinweisen, den aktuellen Beiträgen zu Einwanderung, Ausländerbeschäftigung und „Gastarbeiterfrage“ fehle noch „die historische Perspektive in der Regel ganz“32, doch nun endlich würde „ l'histoire de l'immigration comme un problème digne de la recherche “33 angesehen. Daraus haben sich seit den 1990er Jahren europaweit und kontinuierlich breite Forschungsströme mit neuen Ansätzen und Paradigmen entwickelt, die mit lange verbreiteten begrifflichen Ungenauigkeiten und etlichen überkommenen Fehleinschätzungen aufgeräumt haben,34 um dann wiederum als Grundlage substantieller Überblickswerke und jüngerer Handbücher zu dienen.35 Mittlerweile gilt es als ausgemacht, dass zeithistorische Migrationsforschung sich als eine feste Größe im geschichtswissenschaftlichen Themenkanon etabliert hat.36

Deutlich mehr als beim Erforschen des modernen Sports ging der Aufschwung der Migrationsgeschichte in der Bundesrepublik und Frankreich einher mit beträchtlicher Neugier für das, was sich auf der jeweils anderen Seite der deutschen bzw. französischen Grenze abspielte. Bereits in den frühen 1990er Jahren gab es einen regen wissenschaftlichen Austausch und erste Monographien,37 manchen Beobachtern*innen galten damals Immigrations- und Integrationsfragen als „ un sujet privilégié de comparaison entre l'Allemagne et la France “38. Komparatistische Anknüpfungspunkte boten zumeist die offensichtlichen Unterschiede in den nationalen Migrationsgeschichten des 19. und 20. Jahrhunderts sowie die divergierenden Selbstverständnisse, die sich daraus ergaben: Frankreichs lange Tradition als Einwanderungsland, das die Bundesrepublik – aller gesellschaftlichen Realität zum Trotz – zumindest regierungsamtlich bis in die 1980er Jahre hinein nicht sein wollte.39 Dagegen meinte Immigration im französischen Fall spätestens seit dem Durchsetzen der Dritten Republik in den 1880er Jahren stets ein eminent politisches Projekt, konkret das zivilisatorisch-assimilatorisch angehauchte Integrationskonzept einer republikanischen Nation, das Menschen aus anderen Ländern und Kontinenten über kurz oder lang zu „guten“ Franzosen und überzeugten Republikanern machen sollte.

Deutsch-französische Vergleichsmomente blieben in der aktualitätsorientierten wie zeithistorischen Migrationsforschung der Folgezeit stets präsent,40 weiterhin häufig verbunden mit der Frage nach wechselseitigen Lehren, die sich möglicherweise aus den respektiven Erfahrungen ziehen lassen.41 Ein solcher Fokus hilft erklären, weshalb Studien in beiden Ländern oftmals besonders auf Einwanderungstraditionen und Integrationsmodelle abheben, auf Staatsbürgerschaftsrecht und politische, gesetzliche wie administrative Regelungen im Umgang mit Migranten*innengruppen, auf die Rolle intermediärer Instanzen wie Wohlfahrtsverbände und Kirchen, auf soziales und / oder ethnisches Ausgrenzen und Diskriminieren durch „mehrheitsgesellschaftliche“ Akteure, zuletzt vermehrt auf Flucht- und Migrationsbewegungen im globalen Maßstab. Die „ fracture coloniale “, der Nexus zwischen kolonialhistorischer Vergangenheit und dem Umgang mit Migranten*innen aus Kolonialkontexten, macht einen weiteren Themenbereich aus, dem zumindest in Frankreich schon lange hohes Gewicht zukommt.42 Dies gilt auch für migrationsgeprägte populärkulturelle Ausdrucksformen, die seit Jahrzehnten dank landesweit erfolgreicher und weit über den Kreis der Einwanderer*innengruppen hinaus rezipierter Produktionen und Praktiken für Aufsehen gesorgt haben: etwa in der nationalen Musik- oder Literaturszene, im modernen Tanz-, im Film- oder Theaterbetrieb.43

Dagegen sind andere denkbare Arbeitsfelder besonders für den deutschen Fall bislang kaum erforscht. Dazu zählen beispielsweise die Beschäftigungsbedingungen von Migranten*innen und deren Akkomodationsstrategien am Arbeitsplatz, mehr noch die konkreten Lebensumstände und Alltagspraktiken, die genutzten Kontaktforen und Kommunikationsformen. Noch weniger wissen wir über das Freizeitverhalten eingewanderter Männer, Frauen und Kinder aus süd- und südosteuropäischen Herkunftsräumen, das sich selbst in dickleibigen monographischen Abhandlungen oder einschlägigen Aufsatzsammlungen allenfalls ganz am Rande behandelt findet. Nach wie vor gilt dies tendenziell auch für fußballerisches Betätigen der Zuwanderer in den europäischen Aufnahmeländern der langen 1960er Jahre, erst recht für die möglichen Folgen dieser sportlichen Aktivitäten selbst wie auch damit verbundener Beheimatungs- und Integrationsprozesse.

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