Martina Zimmermann - Distinktion durch Sprache?

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Mehrsprachigkeit gilt als Pfeiler der «Schweizer Identität». Universitäten halten sich in der Lehre jedoch ans Territorialitätsprinzip; Vorlesungen erfolgen in der lokal gesprochenen Sprache, was Studierende aus anderen Sprachregionen der Schweiz überfordern kann. Die Autorin ergründet, welcher Stellenwert der Sprache in Diskursen und Praktiken zukommt, die mit der intranationalen studentischen Mobilität über schweizerische Sprachregionen hinweg einhergehen. Mittels einer Ethnographie erfasst und interpretiert sie, wie in der sich wandelnden Hochschullandschaft der Wunsch nach Mobilität kreiert und legitimiert wird und wie Mobilität und damit verbundene Herausforderungen bewältigt werden. Die soziolinguistischen Daten zeichnen ein komplexes Bild der aufeinander einwirkenden universitären Akteure in einem mehrsprachigen Land und erhellen exemplarisch das Spannungsfeld zwischen zelebrierter Mehrsprachigkeit und praktizierter «Einsprachigkeit» sowie daraus hervorgehende Ungleichheiten.

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Die kritische Soziolinguistik ordnet soziale und sprachliche Praktiken in einen bestimmten Raum und einen spezifischen historischen Kontext ein. Jede Interaktion ist in einem zeitlichen und örtlichen Rahmen situiert und findet auf einem Hintergrund statt, der von den „trajectoires“2 der Akteure getragen ist. Materielle Bedingungen gehören zu diesem Hintergrund; sie sind an ihn gebunden und schränken die Handlungsmöglichkeiten ein (Giddens 1984). Somit sind soziale Phänomene und damit verbundene Praktiken situiert, kontextualisiert und nicht neutral. Dieser Ansatz geht darüber hinaus, Gemeinschaften und darin erfolgende Interaktionen als gegeben zu betrachten. Er versucht stattdessen, sozialen Akteuren und ihren „trajectoires“ zu folgen und dabei die vorhandenen Ressourcen zu berücksichtigen. Um diese „trajectoires“ zu ergründen und zu verstehen, inwiefern Sprache dabei welchen symbolischen oder materiellen Stellenwert erlangt, ist die Berücksichtigung des Markts hilfreich. Gepaart mit einem ethnographischen Ansatz, der die Akteure, ihre Interaktionen und vorhandenen Ressourcen in diesem Markt situiert, erlaubt es die Idee des Markts, die Interessen und Möglichkeiten zu begreifen, die den Handlungsspielraum der Akteure wie auch die von ihnen unternommenen Handlungen beeinflussen (Heller & Martin-Jones 2001; Heller 2002). Zusammenfassend kann die dieser Arbeit zugrunde liegende epistemologische Positionierung einem interaktionellen, konstruktivistischen Paradigma zugeschrieben werden, das eine ethnographische Herangehensweise bedingt.

2.2.3 Forschungsfragen, Daten und Methodologie

Diese Arbeit wird vom eingangs bereits erwähnten grundlegenden Forschungsinteresse, also der Quaestio, gelenkt: „Welchen Stellenwert hat die Sprache in Diskursen und Praktiken, die mit der studentischen Mobilität im schweizerischen Hochschulsystem zusammenhängen?“ Die Quaestio wiederum geht auf die epistemologische Positionierung zurück, auf der meine Arbeit basiert. Die Forschungsfragen, welche die folgenden Kapitel leiten, hängen mit der Quaestio und der Positionierung zusammen. Sie beruhen auf der Vorstellung, dass mit der akademischen Mobilität einhergehende Ideologien auf dem Terrain der Sprache verhandelt werden, dass diese Ideologien sich in Diskursen niederschlagen und soziale wie auch sprachliche Praktiken der von der studentischen Mobilität tangierten Akteure beeinflussen.

Aus diesem Interesse ergeben sich drei Leitfragen, die für die Datenerhebung wie auch für die Analysearbeit zentral sind und es ermöglichen, den Stellenwert von Sprachen im Zusammenhang mit der studentischen Mobilität über Schweizer Sprachregionen hinweg empirisch zu untersuchen. So soll ein Beitrag zum Verständnis geleistet werden, wie Sprache und Mobilität in soziale und diskursive Praktiken im Kontext des schweizerischen Hochschulsystems hineinwirken, und sollen Kapitalerwerbsprozesse im Bildungssystem und die Rolle der Sprache in der heutigen Gesellschaft ergründet werden, jener Gesellschaft, welche die Studierenden als für die Zukunft geeignete „Subjekte“ konstruiert.

Die nachfolgenden Leitfragen wollen jene mit der Mobilität verbundenen Handlungen erhellen, welche vor dem Mobilwerden und in der Mobilitätssituation vollzogen werden. Sie setzen es sich also zum Ziel, die Mobilität von ihrem Ursprung her – also ausgehend vom anfänglichen Wunsch nach Mobilität bzw. von der Entstehung desselben – und die damit verbundenen Interessen zu ergründen.

Auf die Formulierungen der Leitfragen folgen jeweils kurze Erläuterungen.

I. Unter welchen Bedingungen wird Mobilität für wen möglich und erstrebenswert? Wer wirbt wie für sie, und inwiefern spielt Sprache dabei eine Rolle?

Diese Frage schliesst insofern an die historischen Ausführungen an, als sie darauf abzielt, den dominierenden Machtapparat und dessen Logik anhand von Praktiken zu ergründen, die im Zusammenhang mit der akademischen Mobilität stehen. Die Universität dient diesem Apparat und hebt hervor, welche Mobilität ausführbar und erstrebenswert ist. Es gilt, Promotionsdiskurse und -praktiken, die von im heutigen schweizerischen Hochschulsystem involvierten Institutionen produziert werden, im Zusammenhang mit der studentischen Mobilität zu verstehen und zu ergründen, welche Rolle die Sprache dabei spielt. Im Besonderen fokussiere ich mich auf Diskurse und Praktiken, welche deutschschweizerische Institutionen/Akteure an die Tessiner Studierendenpopulation richten.

II. Wie konstruieren (welche) Studierende ihre Mobilität, und wie wird Sprache zum Argument, ihre Entscheidung zu legitimieren?

Die Mobilität und deren Legitimation sollen ergründet werden, und zwar sowohl in dem Falle, wo zukünftige Studierende über ihre Entscheidung, mobil zu werden, nachdenken, als auch in demjenigen, wo die Entscheidung für Mobilität bereits gefallen ist. Es geht darum, Diskurse und Praktiken von Tessiner MaturandInnen und mobil gewordener Studierender zu verstehen. Es soll untersucht werden, wie TessinerInnen, die sich für ein Studium an einer deutschschweizerischen Universität entschieden haben, ihre Mobilität begründen (gerade im Zusammenhang mit der Veränderung der schweizerischen Hochschullandschaft seit der Gründung der USI). Mithilfe dieser Frage gelingt es, zu begreifen, welche wirtschaftspolitischen Interessen sich wie auf individuelle Praktiken auswirken und inwiefern (welche) Sprachen diesen Interessen dienen. Die Frage geht also über eine individuelle „Begründung“ der Mobilitätswahl hinaus. Sie soll zur Klärung beitragen, wie sich der Machtapparat im universitären Bereich reproduziert, die dortigen Praktiken beeinflusst und individuelle legitimierende Diskurse und Praktiken prägt.

III. Wie kommen Studierende mit der Mobilitätsituation in der anderssprachigen Region zurecht?

Wenn Tessiner Studierende mobil geworden sind und möglicherweise den Wunsch haben, zusätzliche Sprachkompetenzen zu erwerben, stellt sich die Frage, wie sie in ihrer neuen Umgebung zurechtkommen. Setzen die Universitäten die in Promotionsdiskursen versprochenen Hilfestellungen für Studierende mit anderssprachigem Hintergrund um? Und kommen die Studierenden ihren eigenen Vorsätzen nach? Mit welchen Herausforderungen sehen sich die Studierenden konfrontiert? Wie begegnen sie diesen? Unter welchen Bedingungen und aus welchen Gründen beziehen sie sich in ihrer Mobilität auf ihre Herkunftsregion? Solche Fragen sind in der dritten Leitfrage enthalten und sollen dazu beitragen, zu verstehen, welche diskursiven und sozialen Praktiken sich im Studierendenalltag abspielen und inwiefern sich darin sprachideologische und politisch-ökonomische Dimensionen spiegeln.

Die Leitfragen verlangen sowohl nach gewissen Daten zur Beantwortung derselben als auch nach einer gewissen Methode, diese Daten zu generieren. Darüber hinaus bedingen die Fragen – mit dem mehrfach darin enthaltenen Fragewort „wie“ zielen sie darauf ab, den Stellenwert von Sprachen im Zusammenhang mit der studentischen Mobilität über Schweizer Sprachregionen hinweg zu verstehen – auch eine gewisse Art und Weise, die Daten zu analysieren. Im Folgenden soll kurz beschrieben werden, welche Daten dazu zählen, mit welcher Methode sie erhoben worden sind und wie diese analysiert werden. Das methodologische Kapitel nimmt sich dieses Vorhabens im Detail an.

Die Leitfragen bedürfen einer qualitativen Herangehensweise. Ein ethnographisches Vorgehen bietet sich an. Ethnographische Feldforschung beinhaltet das Erfahren und das Erleben der/des Forschenden, die sie/ihn zu einem Teil des Forschungsfeldes machen. Es gelingt so, die Perspektiven der unterschiedlichen Akteure wie auch deren Sprachpraktiken zu berücksichtigen. Die Entscheidung, auf diese Weise vorzugehen, hängt damit zusammen, dass diese Methode es erlaubt, dem Untersuchungsgegenstand in seiner Komplexität Rechnung zu tragen (Giddens 1984). Eigentlich der Anthropologie entsprungen, ist die sprachliche Ethnographie tief und unablösbar im sozialen Leben situiert und bietet eine spezifische ontologische und epistemologische Ausrichtung (Hymes 1964; Mason 2002). Das ethnographische Arbeiten ermöglicht es, zu sehen, wie Sprachpraktiken mit den realen Lebensbedingungen von Menschen verbunden sind, zu verstehen, wie und warum Sprache für Menschen aus ihrer Sicht wichtig ist, und zu sehen, wie sich Prozesse mit der Zeit entwickeln (Heller 2008: 250). Sprachliche Einzelhandlungen werden als Index von Mustern und Entwicklungen angesehen, welche über die Einzelhandlung hinaus relevant sind. Diese weiterführende Dimension ist Teil der ethnographischen Interpretation (Fabian 1995).

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