Martina Zimmermann - Distinktion durch Sprache?

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Mehrsprachigkeit gilt als Pfeiler der «Schweizer Identität». Universitäten halten sich in der Lehre jedoch ans Territorialitätsprinzip; Vorlesungen erfolgen in der lokal gesprochenen Sprache, was Studierende aus anderen Sprachregionen der Schweiz überfordern kann. Die Autorin ergründet, welcher Stellenwert der Sprache in Diskursen und Praktiken zukommt, die mit der intranationalen studentischen Mobilität über schweizerische Sprachregionen hinweg einhergehen. Mittels einer Ethnographie erfasst und interpretiert sie, wie in der sich wandelnden Hochschullandschaft der Wunsch nach Mobilität kreiert und legitimiert wird und wie Mobilität und damit verbundene Herausforderungen bewältigt werden. Die soziolinguistischen Daten zeichnen ein komplexes Bild der aufeinander einwirkenden universitären Akteure in einem mehrsprachigen Land und erhellen exemplarisch das Spannungsfeld zwischen zelebrierter Mehrsprachigkeit und praktizierter «Einsprachigkeit» sowie daraus hervorgehende Ungleichheiten.

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2.2 Theoretisch-methodischer Rahmen

Diese Arbeit ist nicht die erste, die sich der aktuellen studentischen Mobilität widmet. In den folgenden Abschnitten wird dargelegt, mit welchen Aspekten sich vorausgehende Untersuchungen auseinandersetzten. Im Anschluss an diesen Überblick wird aufgezeigt, welche Forschungslücken bestehen und wie dieses Projekt das Fehlende berücksichtigen will. Weiter wird deutlich gemacht, wie sich diese Arbeit positioniert und welche Forschungsfragen sie mithilfe von welchen Daten und Methoden beantworten will. Schliesslich werden drei theoretische Konzepte eingeführt, die diesem Vorhaben dienlich sind.

2.2.1 Forschungsstand, -lücken und mögliche Ergänzungen

Akademische Mobilität hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem Forschungsthema entwickelt, das durch verschiedene Disziplinen untersucht wird. Wenn auch die theoretischen Ansätze und die Methoden variieren, der thematische Fokus ist den nachfolgend genannten Forschungsarbeiten gemeinsam. Die anschliessende Auflistung erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit, vielmehr soll sie die breite Palette an Forschungsschwerpunkten darlegen, die mit der Thematik verknüpft sind, und einen knappen Überblick ermöglichen.

Es sei hier auf zwei Formen der gegenwärtigen studentischen Mobilität hingewiesen, die in der stets wachsenden Forschungsliteratur eine besondere Aufmerksamkeit erfahren. Zum einen beschäftigen sich etliche Projekte mit der programmierten Mobilität, d.h. in erster Linie mit kurzen Mobilitätsaufenthalten, die im Rahmen von dafür konzipierten Programmen zustande kommen. Zum andern wird die akademische Mobilität von Studierenden ergründet, die ausserhalb von Programmen erfolgt.1

Sichtet man Forschungen, die sich mit Studienaufenthalten von kürzerer Dauer im Rahmen von Mobilitätsprogrammen2 beschäftigen, so fällt auf, dass einige der Publikationen auf Mandatsbasis zustande gekommen sind. Dies ist nicht weiter erstaunlich, da hinter solchen Programmen mehrheitlich politische und wirtschaftliche Interessen und Träger stehen. So werden unter anderem Motive und Motivationen für studentische Gastaufenthalte ergründet (z.B. Streckeisen 1993 für den Schweizer Kontext; Ballatore & Ferede 2013 und Hauschildt 2016 für den europäischen Kontext). Es werden Mobilitätserfahrungen der Studierenden sowie von im akademischen Kontext tätigen Experten zusammengetragen (Streckeisen & Diem 1993; Aydin 2012; Dewey et al. 2012). Biographische Aspekte werden erforscht, die den an Mobilitätsprogrammen teilnehmenden Studierenden eigen sind (z.B. Eichsteller 2011). Weiter werden die Bedingungen ergründet, welche die Mobilität begünstigen und zum Erfolg von politischen Programmen beitragen (z.B. Streckeisen 1993; Ferencz 2012; Teichler 2012; Van Mol 2014).

Neben diesen bildungspolitischen, soziologischen, erziehungswissenschaftlichen und wirtschaftspolitischen Forschungsaspekten stossen auch Sprachen, mit denen Studierende während einem Studienaufenthalt in der Fremde konfrontiert werden, auf Interesse (Freed 1995; Dufon & Churchill 2006; Kinginger 2007, 2009). In den Forschungsarbeiten, die der Sprache im Zusammenhang mit Gastaufenthalten gewidmet sind, ist die Zahl der Themen gross und erstreckt sich von Sprachtests vor und nach Studienaufenthalten (z.B. Serrano et al. 2011) über sprachlich-identitär ausgerichtete Projekte (z.B. Jackson 2008; Ellwood 2011; Kinginger 2015) bis hin zu kritischen Betrachtungsweisen von Sprachpraktiken und Sprachgemeinschaften mobiler Studierender (z.B. Pellegrino Aveni 2005; Van Mol & Michielsen 2015). Zunehmend schliessen an akademischen Gastaufenthalten interessierte Forschende mehr als rein sprachliche Aspekte mit ein. So greifen sie z.B. anthropologische Perspektiven auf (vgl. Murphy-Lejeune 2002 zur studentischen Mobilität in Europa; Pherali 2012 zur akademischen Mobilität im britischen Universitätskontext) und analysieren bildungspolitische Diskurse (vgl. Gore 2005 für den US-amerikanischen Kontext).

Auch studentischer Mobilität, die ausserhalb von mobilitätsfördernden Programmen erfolgt, wird zunehmend Aufmerksamkeit geschenkt, und dieses Thema beschäftigt unterschiedliche Disziplinen. So werden die studentische Mobilität und die damit verbundenen Kosten und der daraus sich ergebende Nutzen aus ökonomischer Perspektive betrachtet (z.B. Freeman 2010; Teichler 2012). Weiter werden u.a. transnationale Mobilitätsrichtungen analysiert und mit politischen Systemen der jeweiligen Herkunfts- bzw. Empfangsländer in Verbindung gebracht (Di Piero & Page 2008). Transnationale Netzwerke und Erfahrungen von Studierenden fern von ihrem Herkunftsort werden ergründet (z.B. Montgomery 2010). Und wie bei allen Bestrebungen von Menschen, sich neu zu organisieren – in diesem Fall über die Mobilität –, bieten sich auch anthro­pologische Fragen an. So finden etwa Fragen zum Thema Gender Eingang in die Erforschung der akademischen Mobilität (z.B. Polanyi 1995 im russischen Kontext; Talburt & Stewart 1999 im spanischen Kontext).

Auch im Kontext nicht programmierter Mobilität wird der Sprache ein besonderer Stellenwert eingeräumt. So werden neben dem akademischen Erfolg, der u.a. mit den vor Ort verlangten Sprachkompetenzen verbunden wird (z.B. Benzie 2010), die Sprachpraktiken von an ausländischen Universitäten Studierenden ergründet (z.B. Gu 2014). In diesem Zusammenhang werden beispielsweise Interaktionsmodi (Iino 2006; Isabelli-García 2006) und soziale Netzwerke und die darin vorherrschenden Kommunikationsarten analysiert (Fernández 2012). Weiter werden sprachlich-identitäre Aspekte in Berichten von anderssprachigen Studierenden ergründet (für die Schweiz vgl. Poglia et al. 2009; für den internationalen Kontext vgl. Benson et al. 2013).

Wie aus diesen Ausführungen hervorgeht, stellt das Thema „akademische Mobilität“ ein interdisziplinär angelegtes Forschungsfeld dar, das mit seiner wachsenden Grösse an Übersichtlichkeit einbüsst. Wenn also im Folgenden auf Forschungslücken hingewiesen wird, geschieht dies erstens im Bewusstsein, dass diese möglicherweise bereits geschlossen worden sind, mir dies aber trotz ausgiebiger Lektüre entgangen sein mag. Zweitens werde ich nur auf Lücken verweisen, die mir aufgrund meiner Lektüre aufgefallen sind, die ich aus sozio­linguistischem Interesse, d.h. dem Interesse daran, Sprache in einem gesellschaftlichen Zusammenhang zu verstehen, ausgewählt habe. Diese Auswahl ist wiederum auf mein Projekt ausgerichtet, das sich mit dem Stellenwert von Sprache im Rahmen der intra-nationalen Mobilität von Tessiner Studierenden in die Deutschschweiz auseinandersetzt. Vier Lücken seien im Folgenden erwähnt.

Erstens wird in der Forschungsliteratur kaum auf Studierende verwiesen, denen im Verlaufe des Studiums Mobilität nicht „vergönnt“ ist. Ihre Stimme wird von Forschenden selten bis nie gehört. Wenn sie jene erwähnen, stellen sie dieselben als „VerliererInnen“ dar (Murphy-Lejeune 2002). In diesem Zusammenhang wird vorwiegend von europäischen ForscherInnen unterstrichen, dass nicht-europäische Studierende in ihrer Mobilität zum einen stark eingeschränkt sind, d.h. dass sie nur vereinzelt überhaupt an Mobilität denken können und immobil bleiben müssen, und dass sie zum andern selten von mobilitätsfördernden Programmen profitieren können (z.B. Dervin & Byram 2008; Souto-Otero et al. 2013).3

Zweitens ist in der wissenschaftlichen Literatur – sowohl international als auch national – kaum von denjenigen Studierenden die Rede, die zur Mobilität gezwungen sind. Akademische Mobilität wird in erster Linie als Option beschrieben, die wünschenswert ist. Immobilität – oder das, was als immobil betrachtet wird (vgl. dazu 2.2.4.1) – hingegen wird meist als negativ angesehen und nur in wenigen Publikationen als Privileg erachtet (eine Ausnahme ist z.B. Weiss 2005); daher rührt auch die Etikettierung der Immobilen als Verliere­rInnnen.

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