Martina Zimmermann - Distinktion durch Sprache?

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Mehrsprachigkeit gilt als Pfeiler der «Schweizer Identität». Universitäten halten sich in der Lehre jedoch ans Territorialitätsprinzip; Vorlesungen erfolgen in der lokal gesprochenen Sprache, was Studierende aus anderen Sprachregionen der Schweiz überfordern kann. Die Autorin ergründet, welcher Stellenwert der Sprache in Diskursen und Praktiken zukommt, die mit der intranationalen studentischen Mobilität über schweizerische Sprachregionen hinweg einhergehen. Mittels einer Ethnographie erfasst und interpretiert sie, wie in der sich wandelnden Hochschullandschaft der Wunsch nach Mobilität kreiert und legitimiert wird und wie Mobilität und damit verbundene Herausforderungen bewältigt werden. Die soziolinguistischen Daten zeichnen ein komplexes Bild der aufeinander einwirkenden universitären Akteure in einem mehrsprachigen Land und erhellen exemplarisch das Spannungsfeld zwischen zelebrierter Mehrsprachigkeit und praktizierter «Einsprachigkeit» sowie daraus hervorgehende Ungleichheiten.

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Neben jener Mobilität, zu der Studierende, die an einen Gastaufenthalt denken, ermutigt werden, sind in der Schweiz weitere Formen von Mobilität zu finden. Zu ihnen zählt u.a. die Mobilität von Studierenden, die sich regulär an einer Schweizer Universität immatrikulieren und des Studiums wegen ihre Heimatregion verlassen. Dies ist nicht selten der Fall. Die 12 tertiären Institutionen sind vorwiegend in urbanen Gegenden des Landes zu finden; sie werden auch von StudienbeginnerInnen aus ländlichen Regionen zwecks akademischer Bildung aufgesucht. Darunter finden sich auch jene mobilen Studierenden, die mit dem Studienbeginn nicht nur ihre Heimat-, sondern auch ihre Sprachregion verlassen. Diesen Studierenden und ihrer Mobilität gilt das Hauptinteresse dieser Arbeit.

Ähnlich wie bei Gastaufenthalten von kurzer Dauer werden der Langzeitmobilität gewisse Vorteile zugeschrieben, und sie wird von verschiedenen Akteuren in der Schweizer Hochschullandschaft propagiert. Zum Teil überschneiden sich die Argumente, die für ein Studium in einer anderen Sprachregion des Landes sprechen, mit denjenigen, welche universitäre Einrichtungen an Studierende richten, die sich für einen Gastaufenthalt von kür­zerer Dauer interessieren. Andere Argumente hingegen kommen nur bei der Propaganda vor, die auf Studierende zielt, die sich für Langzeitmobilität über intranationale Sprachgrenzen hinweg interessieren. So umwirbt beispielsweise die noch junge Universität Luzern, die in der deutschsprachigen Zentralschweiz situiert ist, seit einigen Jahren Studierende aus der italienischsprachigen Schweiz. Sie hebt hervor, weshalb ein Studium in Luzern für diese Studierenden besonders geeignet und demzufolge die Mobilität in Richtung Luzern lohnenswert sei. Laut dem Manager der juristischen Fakultät wird den italienischsprachigen Studierenden etwa der Start erleichtert, indem die sprachliche Hürde gesenkt wird (Plädoyer, Mai 2010: 25). So wird etwa im ersten Semester eine Einführungsveranstaltung in italienischer Sprache abgehalten. Giovanni, einer von zahlreichen Tessinern, die in Luzern Jus studieren, bestätigt dies. „Nella nostra Facoltà gli studenti ticinesi sono facilitati nel superamento della barriera linguistica del tedesco grazie a ottimi corsi di introduzione“ (in unserer Fakultät werden die Tessiner Studierenden beim Überwinden der Sprachbarriere dank ausgezeichneten Einführungskursen unterstützt) (Broschüre der juristischen Fakultät Luzern 2011). Mobilitätsanreize für Studierende wie Giovanni, d.h. für regulär immatrikulierte Studierende aus Sprachregionen, die ausserhalb der Sprachregion liegen, zu welcher der Universitätsstandort gehört, haben sich in den letzten Jahren in der schweizerischen Hochschullandschaft etabliert. Zunehmend dient in diesem Kontext das Thema Sprache dazu, um Mobilität zu werben oder in der Mobilitätssituation Hilfe anzubieten, eine Unterstützung, die es Studierenden erleichtern soll, mit der Mobilität einhergehende Schwierigkeiten zu bewältigen (vgl. Kapitel 4).

Die im Vorausgehenden gemachten Ausführungen historischer und aktueller Art sind insofern uneinheitlich, als sich die Kontexte unterscheiden, in denen Mobilität zum Thema wird und dementsprechend die Gründe für die Reise nach bzw. für den Aufenthalt in einem fremden Studienort sowie die der Mobilität attestierten Vorteile variieren. Dennoch wird aus dieser Darstellung ersichtlich, dass Mobilität und Bildung privilegierter junger Leute – Kleriker, Edelleute und Studierende an Universitäten – seit dem Hochmittelalter zusammenhängen.

Wie bereits angedeutet, setzt sich diese Arbeit mit der gegenwärtigen Mobilität auseinander. Allerdings wird sie dort, wo die Vergangenheit bis ins aktuelle Geschehen nachwirkt, in den anschliessenden Kapiteln auf jene zurückverweisen. Ferner: Wie der Rückblick in die Geschichte der Bildungsmobilität erkennen lässt, sind die Diskurse und Praktiken von heute nicht durchwegs neu.

2.1.3 Die aktuelle Binnenmobilität der Schweizer Studierenden: einige Zahlen

Nach dieser Rückschau auf die Geschichte der Bildungsmobilität geht es im Folgenden darum, ein Bild der aktuellen Mobilität der Hochschulstudierenden innerhalb der Schweiz zu zeichnen. Dabei ist die Mobilität über Sprachgrenzen hinweg im Fokus. Es wird dargestellt, welche und wie viele Studierende1 ihre Sprachregion verlassen und anderswo ein Studium absolvieren2. Diese Übersicht ist vorwiegend deskriptiver Natur und stützt sich auf Zahlen des Schweizer Bundesamts für Statistik (BFS). Es ist zu beachten, dass die Erstsprachen der MaturandInnen nicht erfasst werden, sondern die Zahlen nur Aufschluss darüber geben, in welchem Kanton sie vor dem Erlangen ihrer Studienreife – also der Matura – wohnhaft waren. Daraus kann man zwar meist3 folgern, in welcher dominanten Sprache die SchülerInnen beschult wurden, jedoch nicht, ob z.B. in ihrem sozialen Netzwerk Anderssprachige vorkommen (u.a. solche, die der Sprache des gewählten Studienorts mächtig sind) oder ob sie erst kurz vor Studienbeginn in den Kanton, wo sie wohnen, gezogen sind. Haben sie ihren Wohnsitz in einem mehrsprachigen Kanton (z.B. im Kanton Bern), so wird nicht immer deutlich, welche Sprache an ihrem Gymnasium Erstsprache war. An manchen Orten wird auch die bilinguale Matura angeboten. Wird eine Universität als „zweisprachig“ (etwa Freiburg) bezeichnet, bedeutet dies, dass es im Kanton, wo sie sich befindet, zwei Amtssprachen gibt und auch an der Universität in diesen Sprachen gelehrt wird. Nicht jeder offizielle zweisprachige Kanton verfügt jedoch über eine zweisprachige Universität. An der Universität Bern (Im Kanton Bern gehören Deutsch und Französisch zu den offiziellen Amtssprachen.) wird dem Französischen nicht der amtliche Status beigemessen4.

Wie die Bezeichnung der Figure 1 bereits sagt, widerspiegelt die Abbildung die Verteilung der Hauptsprachen in den Kantonen. Diejenigen Sprachen, die nicht diesen Status geniessen bzw. zu „klein“ sind (wie etwa die Landessprache Rätoromanisch), sind unter „andere Sprachen“ zusammengefasst (vgl. Legende). Dies soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass unter diesem Sammelbegriff ein beachtlicher Teil der in der Schweiz gesprochenen Sprachen (und damit diejenigen, welche sie sprechen) anzusiedeln ist5.

Figure 1 Verteilung der Hauptsprachen in den Kantonen 2010 Trotz dieser - фото 2

Figure 1: Verteilung der Hauptsprachen in den Kantonen 2010

Trotz dieser Ungenauigkeiten ist eine solche nationale Übersicht sinnvoll. Sie soll dazu beitragen, die Mobilität der Studierenden aus dem italienischsprachigen Tessin – um die es in erster Linie geht – derjenigen von MaturandInnen aus anderen Kantonen bzw. Sprachregionen gegenüberzustellen. Die Darstellung soll Aufschluss über das aktuelle binnenschweizerische Mobilitätsverhalten geben, wobei unter „aktuell“ die drei vergangenen Jahrzehnte zu verstehen sind (1980 bis 2013). Diese Zeitspanne ermöglicht es, das gegenwärtige Mobilitätsverhalten der Studierenden zu erfassen, ohne die Gründungen der zwei jüngsten Universitäten (Universität Luzern 2000 gegründet, Università della Svizzera Italiana 1996 gegründet) zu unterschlagen. Zudem sind die Daten erst seit 1980 (und bis 2013) in dieser Form aufbereitet und verfügbar.

Um die Übersicht zu erleichtern, werden die Zahlen in den meisten Fällen in Prozentwerten ausgedrückt. An einzelnen Stellen – dort, wo für die Lesenden eine solche Angabe wichtig ist – sind die absoluten Werte genannt. Es muss vorausgeschickt werden, dass in der Schweiz im Vergleich mit den Nachbarländern die gymnasiale Maturitätsquote tief ist6. Diese hat sich jedoch in der Schweiz von 1980 bis 2013 verdoppelt. 1980 lag sie auf den Jahrgang bezogen bei 10,6 %. 2013 legte jede/r 5. junge Erwachsene eine gymnasiale Maturaprüfung ab (Stand 2013, BFS). Dabei unterscheidet sich die Situation in den Kantonen stark; so findet man im Kanton Glarus eine Quote von gut 10 % vor, während im Tessin und in Basel Stadt ca. 30 % der Jugendlichen die Maturareife erlangen (BFS, 2013). Diese Differenzen beruhen einerseits auf

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