Martina Zimmermann - Distinktion durch Sprache?

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Mehrsprachigkeit gilt als Pfeiler der «Schweizer Identität». Universitäten halten sich in der Lehre jedoch ans Territorialitätsprinzip; Vorlesungen erfolgen in der lokal gesprochenen Sprache, was Studierende aus anderen Sprachregionen der Schweiz überfordern kann. Die Autorin ergründet, welcher Stellenwert der Sprache in Diskursen und Praktiken zukommt, die mit der intranationalen studentischen Mobilität über schweizerische Sprachregionen hinweg einhergehen. Mittels einer Ethnographie erfasst und interpretiert sie, wie in der sich wandelnden Hochschullandschaft der Wunsch nach Mobilität kreiert und legitimiert wird und wie Mobilität und damit verbundene Herausforderungen bewältigt werden. Die soziolinguistischen Daten zeichnen ein komplexes Bild der aufeinander einwirkenden universitären Akteure in einem mehrsprachigen Land und erhellen exemplarisch das Spannungsfeld zwischen zelebrierter Mehrsprachigkeit und praktizierter «Einsprachigkeit» sowie daraus hervorgehende Ungleichheiten.

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Mit dem Ziel, die studentische Mobilität und die Rolle der Sprache in der Hochschulbildung im Schweizer Kontext zu verstehen, habe ich zum einen in der Rolle der Ethnographin physisch (und gedanklich, nachdenklich, beobachtend und mithandelnd) zwischen 2011 und 2014 an ausgewählten Lebenswelten teilgenommen. Dabei habe ich mich auf die vom italienischsprachigen Tessin auf die Deutschschweiz gerichtete Mobilität konzentriert.

Die im Rahmen meiner ethnographischen Feldforschung erhobenen Daten lassen sich den drei Leitfragen zuordnen:

Im Zusammenhang mit meinem Vorhaben (Frage I), die studentische intra-nationale Mobilität als sozio-ökonomisches Phänomen zu verstehen und dabei zu begreifen, wer wie für sie wirbt und inwiefern Sprache dabei eine Rolle spielt, habe ich an Informationstagen für zukünftige Studierende an verschiedenen Universitäten (Bern, Luzern und Zürich [ETH und Universität], USI) beobachtend teilgenommen, war an Präsentationen verschiedener Studienfächer, habe vor Ort mit Leuten (zukünftigen Studierenden, VertreterInnen der verschiedenen Universitäten, OrganisatorInnen) gesprochen und dabei etliche institutionelle Dokumente (Flyer, Einladungen, Informationen für Maturan­dInnen, etc.) gesammelt. Auch haben Gespräche mit den in diesen Bildungsinstitutionen für die Marketingbroschüren und -konzepte Verantwortlichen stattgefunden. Zusätzlich stehen mir die gesetzlichen Grundlagen (z.B. das Schweizer Hochschulförderungsgesetz) zur Verfügung, welche die Mobilität ermöglichen und den Rahmen für die damit verbundene Propaganda bilden.

Um der Frage II nachzugehen, wie (welche) Studierende ihre Mobilität konstruieren und wie dabei Sprache mitspielt, habe ich mithilfe der Immatrikulationsstellen der Universitäten Bern, Fribourg, Zürich (ETH und Universität) und Luzern StudienanfängerInnen aus dem Tessin kontaktiert. Mit elf mobil gewordenen Studierenden, die im Kanton Tessin ihre Maturität gemacht hatten, führte ich narrative Interviews durch, welche aufgezeichnet und teilweise transkribiert wurden. Weiter sprach ich an Informationstagen mit zukünftigen Studierenden über die ihnen bevorstehende Entscheidung für/gegen Mobilität.

Um zu ergründen (Leitfrage III), wie Studierende mit ihrer Mobilitätsituation in ihrer anderssprachigen Aufnahmeregion zurechtkommen und wie sie ihre mit ihrer Herkunftsregion bzw. -kultur zusammenhängenden Praktiken begründen, habe ich während eines akademischen Jahres (2011–2012) in einer italienischsprachigen Studierendenorganisation in Bern teilnehmend beobachtet. Ich war an zahlreichen verschiedenen Events/institutionellen bzw. individuellen Treffen (Apéros, Eishockey-Match, Zugfahrten, Sitzungen, Generalversammlung, Stammtischtreffen etc.), und machte danach jeweils Feldnotizen. Damit verbunden war das Sammeln von institutionellen Dokumenten (Flyers, Statuten, Einladungen …), auf die Verseinaktivität bezogener Korrespondenz (Newsletter des Vereins, Jobaustausch …) und Fotos, die von der Studierendenorganisation auf deren Website veröffentlicht worden waren.

Diese ethnographisch erhobenen Daten analysiere ich, indem ich mich auf Prämissen aus der kritischen Soziolinguistik berufe (Hymes 1964; Boutet & Heller 2007) wie auch an Begründer der kritischen Ethnographie anlehne (Bourdieu 2000 [1972]; Emerson et al. 1995, 2001; Bhatia et al. 2008; Gobo 2008).

Dabei werden den sozialen und sprachlichen Praktiken zugrunde liegende (Sprach-)Ideologien (Irvine 1989) und Interessen der verschiedenen Akteure ergründet. Einzelhandlungen werden als situiert betrachtet, d.h., dass analysiert wird – und zwar über die Einzelhandlung hinaus, während der teilnehmend beobachtet wurde –, welche Bedeutung ihnen zukommt und inwiefern sie für die involvierten Akteure zentral sind. Diesem Teil der Analysen dienen die Feldnotizen, die Einzelhandlungen in einer „thick description“ (Geertz 1973) festhalten, wie auch die gesammelten Dokumente, die mit den beobachteten Ereignissen verknüpft sind.

Die in Gesprächen zustande gekommenen Daten werden (analog zu den Beobachtungen) als situierte Handlungen (vgl. Cicourel 1974; Briggs 1986) erachtet, in denen eine bestimmte Person auf bestimmte Art und Weise unter bestimmten Bedingungen einer bestimmten Person – in diesem Fall mir – etwas erzählt (Heller 2008). Sie werden als Praktiken der „De- und Entextualization“ der zu ergründenden Phänomene analysiert (Silverstein & Urban 1996). In Interviews (re-)konstruieren die Gesprächspartner ihre mit der Mobilität zusammenhängenden Praktiken. Dieser Rekonstruktionsprozess ist nicht neutral, sondern wird von Gesprächspartnern produziert, die eine bestimmte Position/Rolle haben. Das Herausarbeiten dieser Positionen kann im Zusammenhang mit dem aus der teilnehmenden Beobachtung erworbenen Wissen dazu dienen, zu erkennen, wie intra-nationale Mobilität auf Tertiärstufe von den verschiedenen Akteuren verhandelt und praktiziert wird und welche Rolle die Sprache dabei für sie spielt.

Die Analyse trennt also Feldnotizen, institutionelle Daten und interaktionelle Daten nicht voneinander. Vielmehr werden diese als Einheit verstanden, die im ethnographischen Feld zustande gekommen ist und es erlaubt, die Komplexität der (Macht-)Beziehungen im Feld zu verstehen.

2.2.4 Theoretische Konzepte

Im folgenden Teil gehe ich auf die theoretischen Konzepte ein, die mit meinem Forschungsinteresse und den damit verbundenen Leitfragen zusammenhängen. Die Erläuterung dieser Konzepte erlaubt es, den analytischen Kapiteln einen Rahmen zu geben und zu deren Nachvollziehbarkeit beizutragen. Drei Konzepte sind für mich zentral. Bei diesen handelt es sich um Mobilität, politische Ökonomie und Ideologie. Auch wenn den drei Konzepten ein je eigenes Unterkapitel gewidmet ist, bedeutet dies nicht, dass sie voneinander losgelöst betrachtet werden können. Vielmehr sind sie miteinander verbunden, beeinflussen und bedingen sich gegenseitig. So wird in den drei Unterkapiteln auch Bezug auf die jeweils anderen Konzepte genommen. Ebenfalls fliesst die Sprache bei den Ausführungen aller Konzepte mit ein. Bevor aber nun einzeln auf die Konzepte eingegangen wird, soll aufgezeigt werden, weshalb genau diese zentral sind.

Der akademischen Mobilität kam im vorausgehenden Teil schon einige Aufmerksamkeit zu. Der Mobilitätsbegriff allgemein wurde aber nur gestreift. Auch was Mobilität konzeptuell bedeutet, wurde wenig erläutert. Dies wird im folgenden Abschnitt herausgearbeitet. Weiter soll beleuchtet werden, weshalb bei mobilen Studierenden davon ausgegangen wird, Mobilität könne als gewinnbringend und erstrebenswert ausgelegt werden und sei mit Möglichkeiten des Kapitalerwerbs verbunden (Albrecht 1972: 23). Äusserungen wie: Ein Studium ausserhalb der „eigenen Sprachregion“ sei ein Plus, man erlange so zusätzliche Sprachkenntnisse und erweitere seinen Horizont, müssen mit gewissen Interessen und Selbstkonzepten in Verbindung gebracht werden, die mit der Mobilität verfolgt werden. Weiter sind es politisch-ökonomische Bedingungen, die Mobilität ermöglichen und ihr einen gewissen Stellenwert zuweisen. Ist letzterer entsprechend hoch, führt dies zu die Mobilität promovierenden Praktiken. So lohnt es sich für Universitäten in der Deutschschweiz etwa, eine Delegation ins entfernte Tessin zu schicken, um dort um zukünftige Studierende zu werben. Derartige Praktiken werden nicht als neutral oder gegeben erachtet, sie geschehen eben unter bestimmten politisch-ökonomischen Bedingungen, in einem gewissen temporalen und räumlichen Kontext. Ideologien resultieren aus diesen politisch-ökonomischen Bedingungen und münden in spezifische soziale und diskursive Praktiken. So wird etwa einer bestimmten akademischen Mobilität und einer damit erwerbbaren Sprache sowie den SprecherInnen, welche diese Sprache dank der Mobilitätssituation beherrschen, ein spezifischer, ideologisch geprägter Status zugeschrieben.

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