Herbert Huesmann - Das Erzählwerk Cécile Wajsbrots

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Das Erzählwerk Cécile Wajsbrots: краткое содержание, описание и аннотация

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Die vorliegende Studie ist die erste Monographie über das gesamte Erzählwerk Cécile Wajsbrots. Da Wajsbrot mehrfach die Bedeutung von Orten und Räumen für ihr Erzählen betont hat, konzentriert Huesmann seine kontextualisierenden Analysen, in denen er hermeneutische und semiotische Methoden integriert, auf die Aspekte «Raum und Bewegung». Aufgrund persönlicher Konflikte, der Nachwirkungen des II. Weltkriegs, des Holocaust und des Verlustes der Heimat oder aber in der Auseinandersetzung mit der Kunst bewegen sich die handelnden Figuren der inhaltlich und formal ansonsten sehr unterschiedlichen Romane stets in einem Raum zwischen zwei Welten.

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In den Träumen Agathes gewinnt Saint-Thomas obendrein eine proleptische Bedeutung. So wie sich Marc nach dem Aufenthalt ebendort von seiner damaligen Partnerin trennte, um sich mit Véronique zusammenzuschließen, hofft Agathe – nach dem Ende der kurzen Beziehung zu Marc – auf eine klare Entscheidung Loïcs für sie.11 An dieser Stelle gelangt die im Werk Cécile Wajsbrots an vielen Stellen zu beobachtende Überzeugung zur Geltung, dass Handlungen durch Räume bzw. Raumkonstellationen ausgelöst und mitbestimmt werden.12

Schließlich spricht das erste Kapitel auch bereits die Bedeutung der Literatur für Agathe an. Wenn der Erzähler unter Bezugnahme auf den von Agathe gelesenen Roman Le marin rejeté par la mer des Japaners Mishima sinngemäß erklärt, dass selbst eine präzise Zusammenfassung dem Buch nicht gerecht werde, da „[…] chacun y trouve ce qui lui convient, comme un miroir qu’on promènerait dans le monde […]“, so manifestiert sich hier neben einem rezeptionsaesthetisch bestimmten Literaturverständnis die Überzeugung, dass Literatur eine die Selbsterkenntnis und damit die Orientierung in Raum und Zeit fördernde Funktion hat.13

Nachdem die grundlegende Bedeutung, die das erste Kapitel bzgl. der Raumkonstitution für den ganzen Roman hat, dargestellt worden ist, soll die Funktion von Raum und Bewegung nun in einer kapitelübergreifenden Analyse in Anlehnung an das in Kapitel B 1.2 vorgestellte, modifizierte narratologische Modell Nünnings untersucht werden.

2.4.2 Die Schauplätze – Auswahl und Entfaltung der wechselseitigen Beziehungen

Im Hinblick auf Voyage à Saint-Thomas bietet sich auf der paradigmatischen Achse eine Differenzierung in von den handelnden Figuren unmittelbar bzw. nur medial erlebte Orte und Räume an. Während Paris der Ort ist, an dem alle Figuren beheimatet sind, bleiben die Reise nach Saint-Thomas und der Aufenthalt ebendort und auf den benachbarten Inseln Agathe und Marc vorbehalten. Agathe sucht als einzige die – museal vermittelte – Begegnung mit der Landschaft der (Ant-)Arktis. Der Überblick über die Handlungsorte in Paris lässt erkennen, dass die Zusammenkünfte größtenteils jeweils an einem neutralen Ort stattfinden. Dass Beschreibungen der Wohnungen der handelnden Personen fehlen, unterstreicht das bereits im Titel des Romans zum Ausdruck gelangende „Unterwegssein“ der Protagonisten.

Die der syntagmatischen Achse zuzuordnende Betrachtung der Relationierung der Orte bzw. Räume ist zugleich eine Analyse der Beziehung zwischen den Handlungsträgern. Das für die Diegese zentrale Spannungsverhältnis zwischen Paris und Saint-Thomas spiegelt die Problematik des Verhältnisses zwischen Agathe und Loïc bzw. Marc wider. Die diachronische Form der „histoire“ legt es nahe, die Analyse textchronologisch zu strukturieren und dabei inhaltliche und formale Aspekte zu integrieren. Die Überlegungen, die auf die Chapelle Notre Dame als sakralen Ort, der nicht in den Handlungsablauf integriert ist, bezogen sind, sowie die Beobachtungen zu den von Agathe nur medial erlebten Landschaften (der Ant-Arktis) werden aus heuristischen Gründen ausgegliedert. Inhaltlich und formal bleiben sie eng auf die zentrale Beziehungsproblematik bezogen.

Paradigmatische Achse – Auswahl der Orte

An erster Stelle sind die mit einem unterschiedlichen Grad an Genauigkeit referentialisierbaren, von den handelnden Figuren erlebten Orte zu nennen. Zu dieser Gruppe gehören

(1) die Stadt Paris mit mehreren Schauplätzen, von denen die nachfolgend genannten (relativ) präzise lokalisiert werden können:

„[…] le grand café près de Beaubourg […]“, in dessen Nähe eine elektronische Uhr mit grünen Ziffern den zeitlichen Abstand bis zum Beginn des Jahres 2000 anzeigt1

der Jardin du Luxembourg2

der Jardin des Plantes mit der vermutlich im – namentlich nicht erwähnten – Muséum national d’Histoire naturelle zu situierenden Ausstellung über den Polarkreis3

der Ort der ersten Begegnung zwischen Agathe und Loïc in einer Wohnung auf der Île Saint-Louis im Zentrum von Paris4

Andere Orte in Paris werden nur durch die dort stattfindenden Handlungen definiert. Dies gilt für

bestimmte, namenlos bleibende Cafés5

die Wohnung Loïcs, der „de chez lui“6 telefoniert

die Straßen von Paris („ […] dans les rues de Paris […]“)7

(2) die Chapelle Notre-Dame de Grâce oberhalb von Honfleur8

(3) der Ort Saint-Thomas, sofern man davon ausgeht, dass er identisch ist mit dem in der Baie du Mont-Saint-Michel gelegenen Dorf Saint-Jean-le-Thomas, sowie die von dort leicht erreichbaren Inseln9 und der Mont-Saint-Michel10.

An zweiter Stelle zu erwähnen sind referentialisierbare, von den handelnden Figuren medial erlebte Räume wie

die (beim Besuch Agathes) in der o.g. Ausstellung präsentierten Orte und Räume11

die in Verbindung mit berühmten Entdeckern genannten Ziele12

Auf eine Nennung der intertextuell vermittelten Räume wird aus dem in B 2.4.1, S. 119, Anm. 216, genannten Grund verzichtet.

Syntagmatische Achse – Relationierung der Orte

Paris – Saint Thomas: Etappen einer Entwicklung

Abkehr von Paris: Saint-Thomas als Agathe und Loïc verbindendes Ziel

Die bereits in Kapitel 1 angelegte Opposition zwischen Paris und Saint-Thomas wird im Verlauf der Romanhandlung schrittweise weiter entwickelt. Agathe erlebt das Stadtviertel von Paris, das sie nach dem Verlassen eines Cafés gemeinsam mit Jeanne betritt, als einen Kontrast zu dem ihr bisher unbekannten, in ihrer Vorstellung gleichwohl präsenten Küstenort Saint-Thomas:

Il faisait beau, Jeanne lui [à Agathe] proposa de sortir du café, et par une série de rues tranquilles, tandis qu’Agathe se demandait quel temps il faisait, à Saint-Thomas, tandis que la plage et la mer qu’elle n’avait jamais vues et qu’elle imaginait, immenses et vides, d’une sérénité apaisante, se substituaient aux rues étroites et sombres qui contournaient des églises sans âme d’une architecture lourde et banale, elles arrivèrent au jardin du Luxembourg où subsistaient, en cette fin de journée, quelques havres de paix […]1

Die Erzählstimme fokalisiert das Leserinteresse von vornherein nicht auf eine sachliche Gegenüberstellung dieser disparaten Orte, sondern auf die subjektive Sehweise Agathes. Dies gelingt ihr durch die hypotaktische Verschränkung einer auktorial präsentierten Abfolge von drei Hauptsätzen – Il faisait beau, Jeanne lui proposa de sortir du café, et par une série de rues tranquilles […] elles arrivèrent au jardin du Luxembourg […] – mit einem komplexen Gefüge untergeordneter Nebensätze, die sie zwischen die den dritten Hauptsatz eröffnende adverbiale Ergänzung und die Kernaussage einfügt. So werden für Agathe die „rues tranquilles“ des Erzählers zu „rues étroites et sombres“, welche Kirchen umgeben, die sie offensichtlich als Beispiele einer seelenlosen, dumpfen Architektur empfindet. Strand und Meer in Saint-Thomas hingegen evozieren in ihr ein Gefühl der Weite und einer friedlich stimmenden Heiterkeit. Einige hingegen als „havres de paix“ erlebte Orte in Paris, die Agathe im Jardin du Luxembourg findet, genießt sie nicht um ihrer selbst willen, sondern weil ihre Helligkeit eine Vorstellung jenes Lichts vermittelt, in das die Bucht des Mont Saint-Michel vor Sonnenuntergang getaucht ist.2 Obwohl ein gemeinsames Leben mit Loïc Agathe wie ein unerreichbarer Stern erscheint, ist sie realistisch genug zu erkennen, dass für diejenigen, die das Ziel des Zusammenlebens erreicht haben, „[l’étoile] n’avait plus rien d’une étoile et rien d’inaccessible […]“3, und das Miteinander kaum miteinander kommunizierender Paare erscheint ihr eher langweilig und beklemmend.4

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