Alina Frey
Das Leben ist voll cool - Mann...
Die Tücken des Älterwerdens
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Alina Frey Das Leben ist voll cool - Mann... Die Tücken des Älterwerdens Dieses ebook wurde erstellt bei
Kein Problem Kein Problem Also mal ganz ehrlich, Probleme mit dem Alter hatte ich noch nie. Es gehört zu unserem Leben und jeder muss da durch – früher oder später, so Gott es will. Ich glaube aber, dass die Umwelt, die Technik und auch Gleichgültigkeit den alten Menschen so manchen Stein in den Weg legen. Unverständnis und Ignoranz machen es nicht leicht, alt zu werden. Persönlich gehöre ich nicht zu den Menschen „Sag bloß nicht Oma zu mir“ und stehe auch nicht den ganzen Tag vor dem Spiegel um meine Falten zu zählen. Ganz abgesehen davon, dass ich sowieso kaum Falten habe. Aber Falten gehören einfach zum Altwerden dazu. Zur“Waschbrettgeneration“ gehöre ich nicht sondern zur „Windelkochengeneration“. Ein Hoch auf die Pampers, die es leider noch nicht gab. Früher war körperlicher Einsatz gefragt, heute braucht man einen Crashkurs um sämtliche Bedienungsanleitungen zu verinnerlichen. Also, früher waren Muckis gefragt – heute mehr Grips. Natürlich habe ich mir auch so meine Gedanken gemacht wie es ist, die Radieschen von unten zu betrachten. Gut, ich mag keine Radieschen. Werde mir wohl ein gutes Buch mitnehmen. Oder ist es zum Lesen vielleicht doch zu dunkel? Ansonsten habe ich mir vorgenommen, alles etwas lockerer zu sehen und wenn Probleme auftauchen dem Alter zuzuschieben. Für irgendetwas muss es ja gut sein.
Zurück zum Ursprung Zurück zum Ursprung Ist Ihnen auch schon aufgefallen, dass der Mensch sich so ganz langsam wieder zurück entwickelt? Erst verliert man da und da mal ein Haar, dann hat man plötzlich einen kleinen, kreisrunden Landeplatz auf dem Kopf. Und bevor Sie auch nur pieps sagen können, kaufen Sie im nächsten Laden ein Poliermittel! Dann wird man Dauergast beim Zahnarzt und versucht zu retten was noch zu retten ist. Wenn die Bandscheibe sich dann bemerkbar macht will man es gar nicht wahrhaben. „Ist nur vorübergehend, kein Problem“! Irgendwann schlägt uns der Orthopäde vor, es mal mit einem Gehstock zu versuchen – lächerlich! Die Bandscheibe denkt im Traum nicht daran, sich wieder zu erholen, warum auch? Der Orthopäde und sie haben schließlich eine Abmachung. So ganz langsam bewegt der Mensch sich wieder Richtung Erde und ganz langsam steuert er dem Gehstock zu. Es dauert auch nicht mehr lange und er verliert die Kontrolle über sein Sprachzentrum. Zugegeben – es liegt auch schon mal am Alkohol. Irgendwann liegt der Mensch nur noch völlig nackt im Bett, ohne Zähne, ohne Haare und vor sich hinlallend. O Mann, und dafür haben wir uns all die Jahre abgestrampelt. Aber was soll`s, so ist das Leben…..
Ein wunderschönes Gebiss Ein wunderschönes Gebiss Schon als junges Mädchen habe ich mir so meine Gedanken über die dritten Zähne gemacht. Immer wieder konnte ich beobachten, dass viele keine Kontrolle über ihre Zähne haben. Beim Sprechen verrutschten sie mit Begeisterung und es kam nur ein Genuschel zustande. Mir würde das nicht passieren. Aber etwas habe ich mir damals schon geschworen: Es wird nie wieder geküsst! Warum? OK, lehnen Sie sich entspannt zurück und schließen Sie die Augen. Nun stellen Sie sich ein Paar vor, engumschlungen und küssend. Es wird geküsst und geküsst und plötzlich hat der Mann auch noch die Zähne der Frau im Mund..! Ogitt, was für ein Abgrund! Könnten Sie diesem Mann noch jemals wieder ins Gesicht sehen ohne im Erdboden zu versinken? Ich nicht! Als meine Stunde der dritten Zähne gekommen war, habe ich nichts vergessen. Man ist die meiste Zeit damit beschäftigt, das Sprechen zu erlernen. Wirklich..! Und wer denkt da schon ans Küssen? Meine Mutter gab mir schon früh den Rat, die Zähne nachts bloß nicht rauszunehmen. Sie hatte Recht, es ist besser so. Eins kann ich Ihnen versprechen, Sie gewöhnen sich auch daran. Natürlich müssen Sie selbst entscheiden, ob Sie je wieder Küssen wollen. Vielleicht lassen Sie sich die Dritten einfach einzementieren – soll es wirklich geben.
AOK SHOPPER AOK SHOPPER Zeit meines Lebens war ich ein leidenschaftlicher Zweirad – Fan. Schon mit 14 Jahren konnte ich einen Bekannten überreden, mich mit seinem Motorrad fahren zu lassen. Aber nur auf einem Ackerfeld und unter seiner Kontrolle. Als ich von Köln aufs Land zog war ich gerade zarte 50 und gezwungen, mir ein Mofa zu kaufen. Damit war eigentlich alles im grünen Bereich. 19 Jahre später, mittlerweile im Besitz eines Rollers, wurde mein Sohn sehr energisch: „Du ziehst in den Ort, da brauchst du keinen Roller“! Warum? - Nur weil ich des Öfteren mal aus der Kurve geflogen bin? Na gut, das kann passieren. Berg runter, Kurve und nasse Blätter auf der Strasse. Wer kann da noch sein Zweirad halten! Mein Sohn ist wirklich ein Schatz, irgendwie verstehe ich seine Sorgen auch. In langen Gesprächen versuchte ich ihn zu überzeugen, mir ein Fahrrad anschaffen zu dürfen. Nichts, er blieb hart. „Ein Dreirad, vielleicht auch ein AOK – Shopper, aber kein Zweirad!“ Mann o Mann, bin doch erst knappe 70 und kein Greis. Bin weder senil noch unterbelichtet, auch habe ich meinen Verstand nicht im Alkohol ertränkt. Ich bin doch bloß „ALT!“ Na schön - bin ja froh, dass die Gemeinde jetzt überall Bänke aufgestellt hat. Zum Teil auch gesponsert vom Altenheim. Aber wenn ich sie benutze nur, weil die Bandscheibe sich meldet, nicht wegen meines Alters, nein!
Albtraum Socken Albtraum Socken Immer wieder im Sommer beginnt für mich ein Alptraum. Es ist schön, nackte kräftige Beine zu sehen. Aber Männer in Sandalen und Socken? Graue, braune und ausgeleierte Socken!? Ich frage mich wirklich, wer den Männern diesen modischen Alptraum beigebracht hat. Warum tun die Männer uns das an? Haben sie sich die Füße nicht gewaschen, schwarze Fußnägel oder Fußpilz? Warum? In jedem Jahr bringt irgendein Fernsehsender einen Bericht über diese Geschmacklosigkeit. ES NÜTZT NICHTS…! Es sind überwiegend ältere Männer. Ist diesen älteren Männern mittlerweile alles egal? Glaube ich nicht! Es muss etwas anderes dahinter stecken, aber was? Wer es weiß, soll es mir sofort sagen, bitte. Vielleicht tue ich diesen Männern Unrecht und es gibt gute Gründe dafür. Aber dann nehmt doch bitte weiße Tennissocken! OK, auch das ist Geschmacksache – aber besser als ausgeleierte, ausgelutschte braune Socken! Lasst doch endlich mal Luft an Eure Füße, es schadet nicht. Ich verspreche es Euch! Und die holde Weiblichkeit bekommt endlich auch was fürs Auge geboten. Schöne stramme Beine und schöne Füße. Die Fußnägel müsst Ihr aber nicht lackieren - versprochen1
Ein Pass mit Schrecken Ein Pass mit Schrecken Mein Pass war abgelaufen und ich benötigte neue Fotos. Wie schon gesagt, habe ich mich mit dem Alter auseinander gesetzt. Einen Spiegel habe ich zuhause auch, aber als ich die Fotos sah, wäre ich fast in Ohnmacht gefallen. Mein Leben lang habe ich mit Leidenschaft Fotografiert, aber was ich jetzt sah, war schrecklich. Diese Fotografin soll sich ihr Lehrgeld wiedergeben lassen. Hat die keine Augen im Kopf? Schön - ich bin mittlerweile 73 Jahre, aber noch nicht scheintot! Na gut - durch diverse Medikamente ist mein Gesicht etwas aus der Form geraten - aber doch nicht sooo schlimm! Wenn ich mich im Spiegel betrachte, sehe ich gar nicht so zum Fürchten aus. Schöner werde ich im Alter auch nicht, aber das Foto war Horror pur. Auf dem Weg nach hause, blieb ich an jeder Fensterscheibe stehen. So schlimm war das doch gar nicht! Ich sollte mir neue Fotos bei einem anderen Fotografen machen lassen. Aber erst wollte ich einen Selbstversuch starten. Zuhause setzte ich mich in Position, nahm mein Handy und drückte ab. Es war niederschmetternd!! Ich sah darauf genau so beschissen aus wie auf dem Foto. Meinem Sohn werde ich das Foto zeigen, und wenn ich wirklich so aussehe wie auf dem Foto – dann soll er mich Einschläfern lassen!
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