Sprachkritik und Sprachberatung in der Romania

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Die Beiträge des Bandes beleuchten die Beschreibung und Bewertung sprachlicher Entwicklungstendenzen und Diskussionen um «guten» und «schlechten» oder «richtigen» und «falschen» Sprachgebrauch im Spannungsverhältnis von öffentlicher und fachwissenschaftlicher Wahrnehmung. Es werden vielfältige Aspekte von Sprachkritik und Sprachberatung in verschiedensten romanischen Ländern untersucht.

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Was kann man dem Vf. vorwerfen? Er ist zweifellos ein besserer Beobachter des Sprachgebrauchs als ein Entwickler konstruktiver Ideen zur Verbesserung des Ist-Zustandes des Französischen, die ihm vorschwebt. Die ihm eigene Metaphorik macht die Lektüre oft amüsant, doch die zentrale, das ganze Buch durchziehende Metapher der Sprache als kranker Organismus ist weder neu noch originell,4 ebensowenig der Rückgriff auf das Konzept des génie de la langue française . Die dem Vf. vorschwebende Instanz eines nationalen Sprachschiedsrichters erinnert stark an ihn selbst: „… un philologue compétant auquel la langue du temps sera aussi familière que la langue d’autrefois. J’aimerais penser qu’il saura aussi une ou deux langues étrangères et qu’il sera un peu linguiste“ (298). Was bleibt, ist die brillante Analyse der Sprache der französischen Presse und Publizistik. Der Linguist André Haudricourt lobte das Buch in seiner Kurzanzeige als eine der besten Einführungen in die Sozio- und Ethnolinguistik, was der Vf. gar nicht angestrebt hatte. Vielmehr handelt es sich um eine auch heute noch über weite Strecken äußerst lesenswerte Abhandlung über französische Stilistik: Dem Leser wird zum einen der Ist-Zustand der französischen Mediensprache bewusst gemacht, zum anderen erhält er Fingerzeige auf nachzuahmenden und zu vermeidenden Sprachgebrauch. Dass etwa Doppeldeutigkeiten ( équivoques ), falsch gebrauchte Phraseologismen, unnötige locutions verbales und vermeintliche Synonyme5 auch die französische Mediensprache von heute kennzeichnen, wird niemand in Abrede stellen.

4 Variation oder Wandel?

Die Hypothese des Vf., dass der Sprachgebrauch der Publizistik schleichend das français commun beeinflusst, scheint vierzig Jahre später im world wide web in einigen Fällen ihre Bestätigung zu finden, jedoch nicht grundsätzlich. Ich gebe nur einige wenige Beispiele: Das vom Vf. kritisierte capacité d’achat (22) liefert rund 325 000 Google-Treffer, das als korrekt erachtete pouvoir d’achat hingegen 7 340 000 Treffer. TLFi und GR verzeichnen capacité d’achat nicht. Ein ähnliches Bild liefert coût de la vie , nach englisch cost of living gebildet und vom Vf. abgelehnt (225), gegenüber prix de la vie : 12 800 000 Google-Treffern für die kritisierte Form stehen 39 900 000 Treffer für die korrekte Form gegenüber. Der GR (s.v. vie ) und der TLFi (ss.vv. vie , coût ) verzeichnen beide Varianten. Anders liegen die Dinge im Fall von niveau de vie vs. train de vie : Das vom Vf. getadelte niveau de vie (310) hat im Internet die andere Variante bereits überrundet (55 100 000 gegenüber 25 000 000 Treffern). Der GR und der TLFi liefern beide Varianten (ss.vv. niveau , train ). Die vom Vf. kritisierte Verwendung von escalade in der Bedeutung ‘Eskalation’ ist im GR und im TLFi verbucht, die Zitate stammen jedoch tatsächlich zum größten Teil aus Presse und Publizistik ( Le Monde , Le Figaro u.a.). Ein weiterer kritisierter mauvais usage scheint tatsächlich auf dem Vormarsch zu sein: Der Vf. spricht mit Blick auf les Caraïbes von einer „entité mystérieuse“, denn: „Passez vos vacances aux Caraïbes c’est comme si on nous disait : Passez vos vacances aux Avernes“ (136). Auch GRnpr (1, 545) und Lexis (2009, 271) teilen mit, dass mit Caraïbes ein Volk benannt werde, das einst die Kleinen Antillen besiedelte bzw. mit caraïbe die Sprache dieses Volkes. Ein anderes Bild liefert der entsprechende Wikipedia-Artikel Caraïbes : „Les Caraïbes […] sont une région du globe correspondant au bassin versant de la mer des Caraïbes“.6 Auch entsprechende Google-Suchen belegen, dass der vom Vf. bemängelte Usus, mit Caraïbes eine geographische Region zu benennen, inzwischen gang und gäbe ist: vacances aux Caraïbes liefert 12 900 Google-Treffer, voyage aux Caraïbes 13 400 Treffer und croisière aux Caraïbes 15 200 Treffer. Die entsprechenden Varianten vacances , voyage aux Antilles liegen mit 44 600 bzw. 24 700 Treffern noch vorn, nicht jedoch croisière aux Antilles (13 700 Treffer).

Auf der Grundlage der hier erörterten Sprachdaten lässt sich exemplifizieren, was K. Hunnius unlängst anhand von Beispielen aus dem Bereich der französischen Morphosyntax gezeigt hat: Variation ohne Wandel stellt ein reales Szenarium in der Sprachgeschichte dar (vgl. Hunnius 2015, 602f.). Zumindest für den hier betrachteten, zugegebenermaßen kleinen Ausschnitt aus der französischen Sprachgeschichte (des 20. Jahrhunderts) zeigen die Beispiele, dass in den fünfziger und sechziger Jahren genauso wie zu Beginn des 21. Jahrhunderts Variation zu beobachten ist; in einigen Fällen mag diese Variation auf künftigen Wandel hindeuten, vollzogen ist dieser in keinem Fall: Hierfür müsste sich erst ein Statuswechsel abzeichnen, der eine in der Vergangenheit als korrekt erachtete Variante stigmatisiert (vgl. Hunnius 2015, 603). Diese Feststellung gilt nicht nur für die soeben erörterten Beispiele, sondern lässt sich auf sämtliche in dem Buch thematisierten Belege für nachlässigen Sprachgebrauch, denen der Vf. den seines Erachtens korrekten gegenüberstellt, ausdehnen: In keinem einzigen Fall kann davon die Rede sein, dass J.O. Grandjouan in seinem Werk Les linguicides einen usage propagiere, der heutzutage nachweislich in irgendeiner Form proskribiert wäre. Also kein Wandel, sondern Fortbestehen der Variation.

Literaturverzeichnis

GR = Robert, Paul/Rey, Alain (eds.) (2011): Le Grand Robert de la langue française, version numérique , http://gr.bvdep.com.

Grandjouan, Jacques Olivier (1971): Les linguicides , Paris, Didier.

Grandjouan, Jacques Olivier (1989): Les linguicides , Aix-en-Provence, Martorana.

GRnpr = Robert, Paul et al. (eds.) (1986): Le Grand Robert des noms propres. Dictionnaire universel alphabétique et analogique des noms propres , Paris, Le Robert.

Guilbert, Louis (1972): [Rez. zu „J.O. Grandjouan, Les linguicides , Paris: Didier 1971“], in: Bulletin de la Société de Linguistique de Paris , vol. 67, Nr. 2, 169–171.

Haudricourt, André G. (1973): [Rez. zu „J.O. Grandjouan, Les linguicides , Paris: Didier 1971“], in: L’Homme , vol. 13, Nr. 1, 260–261.

Hunnius, Klaus (2015): „Sprachgeschichte und Sprachvariation. Zur Imperfektverwendung in der Protasis des französischen Bedingungssatzes“, in: Zeitschrift für romanische Philologie , vol. 131, Nr. 3, 587–604.

Lexis = Haboury, Frédéric (ed.) (2009): Le Lexis. Le dictionnaire érudit de la langue française , Paris, Larousse.

Schneider, Jan Georg (2005): „Was ist ein sprachlicher Fehler? Anmerkungen zu populärer Sprachkritik am Beispiel der Kolumnensammlung von Bastian Sick“, in: Aptum. Zeitschrift für Sprachkritik und Sprachkultur , vol. 2, 154–177.

Schneider, Jan Georg (2007): „Sprache als kranker Organismus. Linguistische Anmerkungen zum Spiegel-Titel ‚Rettet dem Deutsch!‘“, in: Aptum. Zeitschrift für Sprachkritik und Sprachkultur , vol. 1, 1–23.

TLFi = Trésor de la langue française informatisé , Paris/Nancy, CNRS/ATILF, http://atilf.atilf.fr/tlf.htm.

Wolf, Heinz Jürgen (1979/ 21991): Französische Sprachgeschichte , Heidelberg, Quelle & Meyer.

Sprachpflegerische Welten im Internet:

Sprachnormierungskriterien in Deutschland und Frankreich aus argumentationsanalytischer Perspektive

Vera Neusius (Saarbrücken)

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