Gabriele Bergfelder-Boos - Mündliches Erzählen als Performance - die Entwicklung narrativer Diskurse im Fremdsprachenunterricht

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Mündliches Erzählen als Performance: die Entwicklung narrativer Diskurse im Fremdsprachenunterricht: краткое содержание, описание и аннотация

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Erzählen als kommunikative und kreative Tätigkeit stellt eine der wichtigsten sprachlichen und kulturellen Fähigkeiten dar, die im Fremdsprachenunterricht bisher noch nicht als eigenständiges Kompetenzziel in den Blick genommen wurden. Diesen Weg geht der vorliegende Band, indem er die Potenziale mündlichen und performativ-gestaltenden Erzählens in der Fremdsprache darstellt und anhand von Beispielen erläutert, auf welche Weise sie in der Praxis genutzt werden können. Das Werk ist deshalb sowohl für Studierende und für Lehrende als auch für (Aktions-)Forschende in Schule und Hochschule von Interesse.

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Großform B: gattungstypologische Verfahren

Was die Großform B betrifft, so interessieren im Rahmen der Studie zwei miteinander verwandte Verfahren.

① genretypische Verfahren narrativer Textsorten

Im Kontext der Studie sind besonders die gattungstypologischen Verfahren des Märchengenres von Bedeutung (Kap. 3.4), das der „Urform mündlichen Erzählens“ (Wolf 2002a: 36) nahesteht und deshalb selbst in seiner schriftlichen Verfasstheit noch über Erzählstrategien verfügt, die es seiner ursprünglich oralen Tradierung verdankt. Es handelt sich um mnemotechnische Strategien, die den narrativen Diskurs für erzählende Poeten memorierbar machen und der Zuhörerschaft das Verstehen und Behalten der wichtigsten Informationen erleichtern. Dazu gehören das Erzählen in Mustern und die Dominanz der Handlung sowie die additive Gestaltung des Erzählflusses und das Prinzip der Wiederholung (Kap. 3.4).

② gattungstypologische Verfahren der poésie orale

Das zweite Verfahren der Großform B rekurriert gattungstypologisch auf die poésie orale / oral poetry 6 und knüpft damit ebenfalls an mnemotechnische Verfahren der primären Mündlichkeit an, setzt aber stärker auf poetische Verfahren, die dem Diskurs ein hohes Maß an Elaboriertheit verleihen und die Distanzsprache dominieren lassen. Mit dem Rekurs auf die poésie orale werden in kongenialer Weise die Herausforderungen des mündlichen Rezeptionsmodus mit einer poetischen, zwischen Epik und Lyrik oszillierenden Gestaltung des Diskurses verbunden. Für Zumthor zielen die poetischen Verfahren der poésie orale darauf, das Merkmal der Flüchtigkeit medialer Mündlichkeit in den Diskurs zu integrieren, damit einen flexiblen, elaborierten, suggestiv wirkenden Diskurs zu formen. Einheitsstiftend seien die den Diskurs dominierenden Rhythmen:

L’art poétique consiste pour le poète à assumer cette instantanéité, à l’intégrer dans la forme de son discours. D’où la nécessité d’une éloquence particulière, d’une aisance de diction et de phrase, d’une puissance de suggestion: d’une prédominance générale des rythmes. L’auditeur suit le fil, aucun retour n’est possible: le message doit porter (quel que soit l’effet recherché) au premier coup. (Zumthor 1983:126)

Der Diskurs der poésie orale wird damit durch einen poetisch-lyrischen, melodischen Rhythmus strukturiert, der gesungen und getanzt werden kann. Weitere charakteristische Verfahren der poésie orale (s. Zumthor 1983: 136-144) sind « la rime, l’allitération, les échos sonores de toute espéce, […] la scansion des rythmes » (Zumthor 1983: 140). Moderne Formen der poésie orale finden sich Zumthor zufolge in chansons contestataires (1983: 62), sie finden sich im Rap und in der slam poetry (Anders / Brieske 2007: 52-53, Anders / Krommer 2007: 46-48, Mertens 2007: 28-39), die als urbane Poesie sehr lebendig sind und an die o. g. Verfahren anknüpfen bzw. Markierungen der poésie orale aufweisen7.

Im Bereich der Großform A bieten sich folgende Modellierungen an:

die konsequente Privilegierung eines Extrems (Distanz oder Nähe) oder die Einnahme einer ausgeglichen-mittleren Position,

die Kombination von Distanz-Elementen mit Nähe-Elementen,

der Paradigmenwechsel an markanten Stellen, z.B. den Höhepunkten der Erzählung,

eine Steigerung von Distanz in Nähe und umgekehrt.

Auf jeden Fall dramatisieren die Privilegierungen der Nähe-Verfahren den narrativen Text und verstärken innerhalb des Diskurses die phatische und expressive sprachliche Funktion (Jakobson 1960: 94).

Im Hinblick auf die Großform B bieten sich folgende Modellierungen an:

die Verstärkung gattungstypologischer Merkmale, z.B. der äußeren Handlung durch Akkumulation von Ereignissen und Wiederholungen,

die Integration von poetisch-lyrischen Elementen in den narrativen Text wie Lieder, Reime, Gedichte, Sprüche,

der Rekurs auf Sonderformen der „Urform des Erzählens“ wie Kettengeschichten.

Die Hereinnahme bzw. Verstärkung gattungstypischer Verfahren primärer Mündlichkeit können einerseits den Diskurs rhythmisieren und poetisieren, andererseits zu einer besonderen Ökonomie des Diskurses beitragen, die diesen für Erzähler und Zuhörer nachvollziehbar und memorierbar machen. Diese Verfahren verstärken die phatische, expressive und poetische und auch die pädagogische Funktion des Diskurses.

3.6 Analysekriterien und Teil 1 des Fünf-­Dimensionen-­Modells FDM-P

Aus den Merkmalen mündlichen Erzählens (Kap. 3.1-3.5) werden nunmehr Kriterien für eine funktionale Analyse der Erzähltexte und Diskurse sowie der narrativen Interaktion im Rahmen der Erzählperformances gewonnen und in einem Fünf-Dimensionen-Modell (FDM-P, Teil 1) zur Analyse von Erzählperformances festgehalten. Das Modell wird im empirischen Teil der Studie zur Analyse der von den Lehrkräften durchgeführten Erzählperformances (Kap. 9) angewandt.

Zu analysieren sind in diesem Kontext verbale Erzählungen, die in unterschiedlicher medialer Kommunikation verfasst sind. Dazu gehören:

ein von den Lehrkräften ausgewählter schriftlicher Originaltext,

eine für die mündliche Kommunikation verfasste Textvorlage und

der in mündlicher Kommunikation tatsächlich realisierte Erzähldiskurs.

Zu analysieren sind ferner die narrativen Interaktionen zwischen den Erzählenden und ihrem Publikum.

Möglich ist, dass die drei Fassungen der verbalen Erzählungen identisch sind, leicht voneinander abweichen oder aber auch bemerkenswerte Unterschiede aufweisen. Da diese Unterschiede für die Beantwortung der Forschungsfragen der Studie relevant sind, werde ich ein Analyseinstrumentarium entwickeln, das diesen Differenzen Rechnung trägt, aber auch den Gesamtzusammenhang der Performance in den Blick nimmt. Zur Modellierung dieses Instrumentariums nehme ich eine Gliederung in fünf Dimensionen vor.

1 Die erste Dimension wird von der Textkonstruktion in medialer Schriftlichkeit gebildet.

2 Die zweite Dimension enthält die narrative und genrespezifische Markierung der Textoberfläche1.

3 Die dritte Dimension wird von der Diskurskonstruktion in medialer Mündlichkeit gebildet. Zu dieser Dimension rechne ich die Textvorlage, die für das Erzählen in medialer Mündlichkeit verfasst wird, und den tatsächlich realisierten Erzähldiskurs.

4 Die vierte Dimension erfasst die narrative Interaktion zwischen Erzählenden und Publikum.

5 Die fünfte Dimension, die performative Gestaltung, wird aus der Dimension des Performativen und der Perspektive der Aufführung gewonnen und im nächsten Kapitel als Teil 2 (Kap. 4.5.2) hinzugefügt.

Den ersten drei Dimensionen weise ich Kriterien der Analyse zu, die ich den Konstituenten des Narrativen (Kap. 3.1.1), den Funktionen des Prototypen (Kap. 3.1.2), den Prinzipien der Erzählwürdigkeit (Kap. 3.2.3), dem fiktionalen Erzählen (Kap. 3.3), dem Erzählen von Märchen und den Ausführungen zur medialen und konzeptionellen Mündlichkeit (Kap. 3.4, 3.5) entnehme. Die Kriterien für die vierte Dimension leite ich aus den narrationsspezifischen Aufgaben der Diskursteilnehmer (Kap. 3.2.2.) ab.

Das Fünf-Dimensionen-Modell zur Analyse von Erzählperformances stellt ein Basismodell dar, das auf den jeweiligen Fallkontext flexibel anzuwenden, zu ergänzen, zu erweitern und zu verändern ist (Kap. 9.4.2). Die folgende Übersicht (Tab. 3) zeigt die Gliederung in fünf Dimensionen. Den ersten vier Dimensionen werden Kriterien der Analyse mit entsprechenden Leitfragen zugeordnet.

1. Konstruktion der verbal-schriftlichen Erzählung: der Erzähltext
a. Realisierung qualitativer Narreme: - Mit welchen Mitteln wird Darstellungsqualität erreicht? - Worauf beruht die Erlebnisqualität der Erzählung? - Welche Sinndimensionen werden eröffnet? - Worin besteht die Erzählwürdigkeit der Erzählung?
b. Realisierung inhaltlicher Narreme: die prototypische Gestaltung der histoire : - Mit welchen protototypischen Textbausteinen wird die Geschichte gebildet? - Mit welchen Gefühlen, Stimmungen, Konflikten werden die Handlungen der Figuren verbunden?
c. Gebrauch syntaktischer Narreme: Sequenzierung und Herstellung semantischer Kohärenz: - Welche Makrostruktur (z. B. schéma quinaire ) liegt der Erzählung zugrunde? - Welche Untergliederungen der großen in kleine Sequenzen liegen vor? - Wie sind die einzelnen Episoden miteinander verknüpft (z. B. durch chronologische, teleologische Prinzipien)? - Worin besteht der Planbruch?
d. genretypische Merkmale: - Welche genretypischen Merkmale des Märchens / von Zaubergeschichten / von Tiergeschichten werden gebraucht?
e. Modellierung der konzeptionellen Mündlichkeit und Schriftlichkeit: - Welche Verfahren konzeptioneller Mündlichkeit der Großform A (z. B. szenische Gestaltung, Figurenrede) werden mit welcher Wirkung eingesetzt? - Welche Verfahren konzeptioneller Mündlichkeit der Großform B (z. B. Redundanz der poésie orale) Schriftlichkeit werden eingesetzt? - Welche Verfahren konzeptioneller Schriftlichkeit kommen zum Tragen?
2. narrative und genrespezifische Markierung
a. narrationsspezifische Markierungen der Textoberfläche: - Welche narrationstypischen Diskursmarker werden gebraucht?
b. genretypische Markierungen der Textoberfläche: - Welche genretypischen Fiktionssignale (z. B. formelhafter Beginn des Märchens, formelhafte Wendungen) werden gebraucht?
3. Konstruktion der verbal-mündlichen Erzählung: der Erzähldiskurs
a. Vertextung der Erzählvorlage: - Worin unterscheidet sich die Textvorlage zum Erzählen vor der Lerngruppe im Hinblick auf die Kriterien 1.a-e, 2.a-b vom Originaltext? - Welche Strategien der Adaption werden mit welchen Konsequenzen eingesetzt?
b. Realisierung des Erzähldiskurses: - Welche textuellen Veränderungen erfährt die Erzählvorlage bei ihrer Realisierung als Erzähldiskurs?
4. narrative Interaktion
a. Sequenzierung der narrativen Diskurseinheit: - Wie verläuft die narrative Gesprächsorganisation? - Wie wird der Wechsel zwischen narrativen Diskurseinheiten und Klassenzimmerdiskurs realisiert?
b. Übernahme narrativer Jobs: - Wie sind die Jobs während der Erzählperformance verteilt? - Welche Konsequenzen hat die Verteilung für die Redeanteile und Redevergabe?
5. performative Gestaltung(Wird ergänzt in Kap. 4.5.2) Teil 2

Tab. 3:

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