Andreas Dietrich - Erzählen-AG - 366 Kindergeschichten

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An einer imaginären Schule gibt es verschiedene Arbeitsgemeinschaften. Die Erzählen-AG ist eine davon. Die Schüler der Erzählen-AG haben 366 Geschichten geschrieben – für jeden Tag eine. Die Geschichten richten sich an Kinder bis 10 Jahre. Darum trägt dieses Buch den Titel 366 Kindergeschichten.
Die Geschichten in diesem Buch handeln unter anderem von Drachen, Hexen, Pflanzen und Tieren. Aber auch alltägliche Dinge wie das Lernen in der Schule kommen in einigen Geschichten vor.

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Erzählen-AG: 366 Kindergeschichten

An einer imaginären Schule gibt es verschiedene Arbeitsgemeinschaften. Die Erzählen-AG ist eine davon. Die Schüler der Erzählen-AG haben 366 Geschichten geschrieben - für jeden Tag eine. Die Geschichten richten sich an Kinder bis 10 Jahre. Darum trägt dieses Buch den Titel 366 Kindergeschichten. Die Geschichten in diesem Buch handeln unter anderem von Drachen, Hexen, Pflanzen und Tieren. Aber auch alltägliche Dinge wie das Lernen in der Schule kommen in einigen Geschichten vor.

A.D. Erzählen-AG: 366 Kindergeschichten

A.D.

Erste Auflage 2019

978-3-748536-84-0

Copyright: © 2019 A.D.

Andreas Dietrich

Rietzer Straße 12

14476 Schmerzke

www.ad-schreibt.net

kontakt@ad-schreibt.net

Druck: epubli – ein Service der neopubli GmbH, Berlin

Einleitung

Hallo und Herzlich Willkommen zur Geschichte, die wir den Namen „366 Kindergeschichten“ gegeben haben. Wenn Du Dich jetzt fragst, warum wir diesen Titel gewählt haben, ist hier die Erklärung.

Wir wollten für ein ganzes Jahr jeden Tag eine Geschichte schreiben. Normalerweise hat ein Jahr ja nur dreihundertfünfundsechzig Tage. Es gibt aber auch Schaltjahre, also Jahre, wo es einen neunundzwanzigsten Februar gibt. Durch diesen einen Tag gibt es etwa alle vier Jahre dreihundertsechsundsechzig Tage in einem Jahr. Also müssten wir die Zahl dreihundertfünfundsechzig streichen und durch dreihundertsechsundsechzig ersetzen. Schließlich wissen wir nicht, wann Du diese Geschichte liest. Vielleicht ist es in einem Schaltjahr, vielleicht nicht. Wenn nicht, kannst Du die Geschichte für den neunundzwanzigsten Februar auslassen – solange bis es endlich ein Schaltjahr gibt.

Damit sollten wir dir den Titel erklärt haben. Du stellst Dich aber sicherlich die Frage, wer wir sind. Wir sind eine Arbeitsgemeinschaft – kurz AG – an einem Gymnasium. Also in einer Schule, wo ein Schüler oder eine Schülerin Ihr Abitur machen kann. Mit diesem Abitur können wir dann auf eine Universität gehen und studieren. Unsere Arbeitsgemeinschaft trägt den Titel „Erzählen-AG“ und wir kümmern uns um das Schreiben von Geschichten. Aber nicht nur das! Wir schreiben auch Gedichte und anderes, was keines von beidem ist. Allgemein müssen wir wohl sagen, wir kümmern uns um das kreative Schreiben, nicht nur um das Erzählen. Also nicht nur um das ABC, um das Schreiben eines Buchstabens, eines Wortes oder eines Satzes. Das haben wir im Deutschunterricht gelernt. Hier in dieser AG sind wir kreativ, künstlerisch.

Aber wir sind nicht die einzige Arbeitsgemeinschaft an unserer Schule. Es gibt noch mehr! Diese möchten wir dir kurz vorstellen.

Fangen wir mit der Computer-AG an. Dort sind die Schüler vereint, die den Computer kennenlernen möchten. Wissen, was geschieht, wenn wir diesen benutzen – mit Tastatur oder Maus. Dort können die Schüler auch lernen, eigene Webseiten oder eigene Spiele zu erstellen.

Als zweites möchten wir die Film-AG nennen. Dort sind die Schüler vereint, die gerne Filme machen möchten. Manchmal filmen sie nur die Natur, manchmal die Stadt und manchmal Menschen. Manchmal gibt es eine Handlung und manchmal filmen Sie einfach drauflos und nehmen alles auf, was Ihnen vor die Kamera kommt.

Eine andere Arbeitsgemeinschaft, die sich auch mit einer Kamera beschäftigt, ist die Foto-AG. Dort werden allerdings keine Filme gedreht, sondern Fotos geschossen – mit einer Fotokamera. Bei Dir zu Hause gibt es bestimmt auch Fotos. Diese haben die Schüler der Foto-AG sicherlich nicht gemacht, aber so etwas könnten sie. Sie kennen eine Fotokamera nicht nur von außen, sondern auch von innen. Wie gute Fotos gemacht werden können, erlernen die Schüler in dieser AG.

In der Grafik-AG wird gezeichnet und gemalt. Wenn Du Interesse am Malen mit Bleistift und Tusche hast, wärst Du hier richtig. Hier sind die Künstler der kommenden Zeit versammelt. Sie malen, sie zeichnen, aber nicht nur auf Papier. Einige malen auch am Computer.

Die Schüler, die in unsere Musik-AG versammelt sind, sind aber nur sehr selten an einem Computer. Sie singen lieber in unserem Schulchor oder lernen in unserer Schulband, ein Instrument zu spielen. Gitarre, Keyboard oder Schlagzeug.

Wenn Geschichten mal dargestellt werden sollen, beispielsweise auf der Bühne, dann wird das unsere Theater-AG übernehmen. Sie führt Theaterstücke auf, lässt unsere Erzählungen real werden. Sie wissen, wie ein gutes Theaterstück auszusehen hat, worauf geachtet werden muss. Sollen alle Schüler dieses Theaterstück sehen, so wird es entweder auf Video aufgenommen oder real aufgeführt.

Dann ist unsere letzte Arbeitsgemeinschaft an der Reihe: Die Zeitungs-AG. Dort können alle Schüler, alle Schülerinnen, alle Lehrer und Lehrerinnen lesen, wann das Theaterstück aufgeführt werden soll. Welcher Tag, welche Uhrzeit. Doch in unserer Schulzeitung steht noch mehr. Alles, was es so Neues an unserer Schule gibt, steht dort. So sind an unserer Schule alle informiert, wer neuer Schulsprecher ist, wer Klassensprecher ist. All das und noch viel mehr steht in unserer Schulzeitung.

Nun haben wir dir die Arbeitsgemeinschaften an unserer Schule vorgestellt. Nun wünschen wir dir viel Spaß beim Lesen der 366 Kindergeschichten.

Januar

Erster Januar

Es war einmal ein kleiner Junge. Nennen wir ihn Alexander. Alexander durfte normalerweise nicht so lange aufbleiben. Normalerweise musste er kurz nach dem Sandmann ins Bett. Normalerweise musste Alexander sonntags bis donnerstags nach dem Sandmann ins Bett.

Freitags und samstags reichte es, wenn Alexander erst gegen acht Uhr abends ins Bett ging. So konnte er noch einen Film angucken, der auf seinem Lieblingssender lief. Später als acht Uhr abends wurde es nur in wenigen Fällen. Wenn Alexander tausendmal bettelte, weil ein supertoller Film um viertel nach acht anfing, dann durfte er ab und an auch mal länger als Viertel Neun aufbleiben. Doch nur, wenn es ein Freitag oder ein Samstag war.

In der Regel ging Alexander am frühen oder späten Abend ins Bett. Nur an einem einzigen Tag im Jahr war es ihm gestattet, bis zum nächsten Tag wach zu bleiben. Dieser eine Tag war der letzte Tag des Jahres. Der einunddreißigste Dezember. Silvester. Nur an diesem einen Tag durfte Alexander ganz lang aufbleiben.

Dazu durfte er an diesem Tag auch Sekt trinken. Natürlich nicht den für Erwachsene, sondern den Sekt, der für Kinder bestimmt war. Meist schmeckte dieser Sekt nach Erdbeere. So meinte es zu mindestens Alexander.

Als der letzte Tag des Jahres zu Ende war, ein neuer Tag begann, das neue Jahr null Sekunden alt war, wurde bei Alexander Zuhause angestoßen. Die Erwachsenen mit echtem Sekt und die Kinder mit Kindersekt. Alle wünschten sich ein glückliches neues Jahr und dann ging es hinaus.

Hinaus in die Kälte, denn es war am ersten Januar fast immer kalt draußen. Leise und dunkel. Doch das änderte sich blitzschnell. Vor wenigen Augenblicken war keiner auf der Straße, jetzt waren es alle, die in dieser Straße wohnten, wo auch Alexander lebte. Alle waren draußen. Ob klein, ob groß. Ob dick, ob dünn. Ob schwarz, ob weiß. Ob Kind oder Erwachsener. Ob Frau oder Mann. Alle waren draußen und bereiteten Raketen vor. Raketen, die noch verpackt waren. Raketen, die ausgepackt wurden. Raketen, die in eine leere Flasche gesteckt wurden. Raketen, die von Erwachsenen angezündet wurden und Richtung Himmel flogen.

Die Raketen machten den dunklen Nachthimmel bunt. Der dunkle Nachthimmel, der von tausend Wolken bedeckt war, bekam Farbe. Der dunkle Nachthimmel leuchtete gelbe, rot und blau. Manche Raketen brachten auch orange, lila oder grün mit zum Himmel. Manche Raketen explodierten in weiß am Himmel, andere waren kunterbunt. Einige der Raketen zeigten eine Figur, doch Alexander sah solche heute nicht.

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