Sara Izzo - Jean Genet und der revolutionäre Diskurs in seinem historischen Kontext

Здесь есть возможность читать онлайн «Sara Izzo - Jean Genet und der revolutionäre Diskurs in seinem historischen Kontext» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Jean Genet und der revolutionäre Diskurs in seinem historischen Kontext: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Jean Genet und der revolutionäre Diskurs in seinem historischen Kontext»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Diese Arbeit befasst sich mit dem noch wenig erforschten politischen Spätwerk des französischen Autors Jean Genet (1910-1986) aus diskursanalytischer und feldtheoretischer Perspektive. Die Singularität und Ambivalenz seines im Mai '68 einsetzenden politischen Engagements wird in einem Vergleich mit den intellektuellen Bezugsgrößen von Jean-Paul Sartre und Michel Foucault einerseits und den gegenkulturellen Positionen von Allen Ginsberg und William S. Burroughs andererseits herausgearbeitet. Durch die historisch determinierte und diskursspezifische Kontextualisierung der vor dem Hintergrund weltweiter Protestbewegungen verfassten politischen und journalistischen Schriften werden die diskursiven Problemfelder einer gesamten Protestgeneration von ihren Anfängen bis zu ihrem allmählichen Niedergang beleuchtet. Einen Wandel markiert insbesondere die retrospektive literarische Bilanz Un captif amoureux (1986), wie die darin in Form eines intertextuellen Dialoges vollzogenen Umschreibungen und Umdeutungen des politisch-journalistischen Materials aufzeigen.

Jean Genet und der revolutionäre Diskurs in seinem historischen Kontext — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Jean Genet und der revolutionäre Diskurs in seinem historischen Kontext», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать
Als „repository of the historical a priori of a given period which conditions the practices of exclusion and inclusion that are ingredient in all social exchange“38, so Flynn, kommt dem Archiv eine rein strategische oder strukturelle Funktion zu. Es aktiviert keine Aussagenmöglichkeiten, sondern ermöglicht aus einer zeitlich von der diskursiven Realisierung abgehobenen Perspektive die Beschreibung von nicht mehr der Aktualität zugehörigen Diskursen. Dynamiken werden folglich nicht geschaffen, sondern anhand der Beschreibung von diskursiv realisierten Brüchen und Zäsuren sichtbar gemacht. Im Folgenden soll aufgezeigt werden, wie sich die beiden theoretischen Ansätze in der themenspezifischen praktischen Anwendung zusammenfügen und für die Analyse nutzbringend auswerten lassen. 1.1.3 Prämissen der methodischen Anwendung: Die feldspezifische Positionierung von Jean Genet und die Bedeutung des revolutionären Diskurses Die beiden unterschiedlichen Konzepte des Möglichkeitsfeldes finden bei Foucault und Bourdieu in der Vorstellung eines aussagenspezifischen Korrelationsraums eine Schnittmenge, die den Ausgangspunkt für die sich anschließende Analyse formen soll. Die textuelle Grundlage bildet ein Korpus politischer, teils journalistischer, teils literarischer, Schriften Jean Genets, sodass sich die Untersuchung um eine Autorenpersönlichkeit innerhalb der gesellschaftspolitisch ereignisreichen Jahrzehnte der 1960er und 1970er Jahre zentriert. Anhand seiner zwischen 1968 und 1983 entstandenen Texte soll ein historisch determiniertes Aussagensystem herausgearbeitet werden, das auf der Basis textueller Interdependenzbeziehungen in Erscheinung tritt. Trotz dieser Autorenzentrierung, welche den diskursanalytischen Prämissen entgegenläuft und daher einen flexiblen Umgang erfordert, können Foucaults Bestimmungskriterien nutzbar gemacht werden: Gemeinsame Diskursobjekte, -konzepte und -typen repräsentieren wichtige Marker einer diskursiven Einheit. Die historische Situierung von Genets Stellungnahmen erfolgt durch das Erfassen von Interdependenzverhältnissen sowohl auf der personalen, als auch auf der textuellen Ebene. Die interpersonalen Relationen ergeben sich aus dem zeithistorischen und biographischen Kontext und determinieren auch die textuellen Referenzen. So werden in einem ersten Schritt beispielsweise ausgewählte, in konkreten, zeitpolitischen Situationen entstandene Schriften Genets mit vor demselben historischen Hintergrund verfassten Texten Michel Foucaults und Jean-Paul Sartres einerseits sowie solchen Allen Ginsbergs und William S. Burroughs’ andererseits kontrastiert. Der so abgesteckte Kommunikationsraum zwischen den Autoren soll in Analogie zu Bourdieus Konzept feldspezifisch strukturiert werden. Genets politische Positionsnahmen werden daher in einem ersten Teil im intellektuellen Feld in Frankreich und in einem zweiten Teil im gegenkulturellen Feld in den USA situiert. Insbesondere jener Aspekt aus Bourdieus Feldanalyse, wonach stets der Einzelpersönlichkeit ein feldspezifischer Distinktionswert zuerkannt und der Bereich der Stellungnahmen in Homologie zu den Einzelpositionen betrachtet wird, erweist sich in Hinblick auf die so komplexe und schillernde Autorenpersönlichkeit eines Jean Genet als gewinnbringend. Wie die Analyse aufzeigt, kennzeichnet sich seine Positionierung in beiden Feldern tatsächlich durch eine ostentative und strategische Desertion. Genet betritt die politische Bühne Frankreichs erstmals während der studentischen Unruhen im Mai 1968, erwehrt sich jedoch von Beginn an einer öffentlichen Funktionalisierung seiner Persönlichkeit für bestimmte politische Zielsetzungen. Obgleich er sich im Zuge der gesellschaftlichen Umwälzungen bewusst von seinem literarischen Werk distanziert, beansprucht er auch weiterhin die Denomination als Poet für sich, die ihm gegenüber Sartre und Foucault als Differenzierungsmodell dient. So berichtet Edmund White in seiner monumentalen Biographie, dass Genet die Publikation eines zeitkritischen Artikels mit den Worten verweigert: I don’t want to publish anything about France. I don’t want to be an intellectual. If I publish something about France, I’ll strike a pose as intellectual. I am a poet. For me to defend the Panthers and the Palestinians fits in with my function as a poet. If I write about the French question I enter the political field in France – I don’t want that.1 Genets Sonderweg spiegelt sich entsprechend in seinen zwischen 1968 und 1983 publizierten, aber auch unveröffentlichten Texten und Werken wider, die von diesem essentiellen Spannungsverhältnis zwischen einem rein poetischen Anspruch und der politischen Intentionalität zeugen, wodurch die ohnehin komplizierte Verortung seines Werks erschwert wird. Innerhalb der Untersuchung seiner Position im intellektuellen Feld wird die offensive Abkehr von etablierten intellektuellen Modellen problematisiert, welche in seinem Verhältnis zu Sartre und Foucault erkennbar wird. So betont Sylvain Dreyer beispielsweise die bewusst auf Dissens angelegte Verteidigung der palästinensischen Zielsetzungen und das in ihr zum Ausdruck gebrachte problematische Verhältnis zu Sartres Persönlichkeit sowie zu seinem Konzept des Engagements: „La question palestinienne semble attirer l’écrivain d’abord par sa puissance de dissensus. Il est permis de penser qu’elle constitue notamment l’occasion de rompre avec son mentor Sartre, en soldant une relation complexe et ambivalente […].“2 Darüber hinaus muss auch dem Bedeutungswandel der gesellschaftlichen Funktion des Intellektuellen insgesamt Rechnung getragen werden. Die sich ab Mitte der 1960er Jahre abzeichnende Krise des französischen Universitätswesens manifestiert sich in einem allgemeinem Infragestellen etablierter Autoritäten, darunter der Lehrenden und der universitären Intellektuellen, erklärt aber die Eskalation der studentischen Protestbewegung im Mai 1968 nicht hinreichend.3 Das spontane Aufbegehren stellt den Kulminationspunkt eines unterschiedliche weltpolitische Geschehnisse umfassenden gesellschaftlichen Umbruchs dar. Die in ihrer Vehemenz überraschenden Proteste drängen die französischen Intellektuellen nicht nur zu einer Positionierung, sondern auch zu einer Beleuchtung ihrer eigenen Rolle und Funktion innerhalb der Protestbewegung. Die Intervention der Intellektuellen lässt sich daher mit Ory/Sirinelli über den soziokulturellen Wandel der französischen Gesellschaft deuten, der sich wiederum auf diskursiver Ebene in den Stellungnahmen einzelner Intellektueller niederschlägt.4 So beschreiben Ory/Sirinelli die veränderte Haltung der Intellektuellen am Beispiel Sartres,5 der 1970 die ‚Auflösung‘ des Intellektuellen als Verteidiger universeller Werte und die Hinwendung zum ‚konkreten Universellen‘, d.h. einer Überwindung des intellektuellen Separatismus, postuliert.6 Der Wandel des intellektuellen Feldes zeichnet sich aber auch insbesondere durch das Auftreten Michel Foucaults ab, der mit seinem Konzept des spezifischen Intellektuellen dem in der Figur Jean-Paul Sartres verkörperten moralischen Universalitätsanspruch das Prinzip des intellektuellen Expertentums entgegenstellt. Es lassen sich folglich unterschiedliche intellektuelle Handlungsentwürfe identifizieren, welche als feldspezifische Orientierungspunkte fungieren. Die Gegenüberstellung von Genet, Sartre und Foucault lässt sich auch durch die Solidarisierung dieser drei Akteure in gemeinsamen Projekten und Aktionen rechtfertigen. Ihre Interventionen beispielsweise im Rahmen unterschiedlicher Strafprozesse gegen politische Dissidenten beruhen auf der epochenspezifisch determinierten Kritik an der Rechtsstaatlichkeit und lassen sich wiederum zu einer diskursiven Formation gruppieren. Sie bedienen vor dem Hintergrund der Übertragung von strafrechtlichen Problemstellungen in den öffentlichen Diskussionsraum den fundamentalen Topos des intellektuellen Engagements, der in Frankreich bis zu Voltaires öffentlichen Stellungnahmen zu bestimmten Prozessen, wie etwa der Affäre Jean Calas im 18.Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Jean Genet und der revolutionäre Diskurs in seinem historischen Kontext»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Jean Genet und der revolutionäre Diskurs in seinem historischen Kontext» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Jean Genet und der revolutionäre Diskurs in seinem historischen Kontext»

Обсуждение, отзывы о книге «Jean Genet und der revolutionäre Diskurs in seinem historischen Kontext» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x