Christian Handel - Urban Fantasy going Queer

Здесь есть возможность читать онлайн «Christian Handel - Urban Fantasy going Queer» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Urban Fantasy going Queer: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Urban Fantasy going Queer»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Das Genre der Marginalisierten und zur Unsichtbarkeit Verdonnerten, die für ihre Repräsentation und Existenz in der Gesellschaft viele Kämpfe austragen müssen. Wie die Kämpfe von Queers wegen Blutspendenverbote, Hassverbrechen, geschlechtlicher und sexueller Anerkennung, Selbstbestimmungsgesetze, Adoptionsrechte, Asylrechte, gegen Fetischisierung, Pathologisierung und, und, und …
In dieser Anthologie versammeln sich Kurzgeschichten von offen queeren Autor*innen der deutschsprachigen Phantastik-Szene. Sie vermengen gesellschaftspolitische Themen unseres modernen Alltags mit magischen Einzelschicksalen und leisten jenseits des unterhaltenden Lesevergnügens auch einen wichtigen Beitrag: Wir sind mehr als unsichtbare Marginalisierte!

Urban Fantasy going Queer — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Urban Fantasy going Queer», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Passt gut, ich bin ja auch eine unnütze Muse. Trotzdem widerspreche ich ihr: »Unsinn. Ich wette, du warst ziemlich gut.«

»Woher willst du das wissen?«

»Intuition.«

»Und wenn schon.« Sie leert ihren Tee. »Das ganze Business ist scheiße. Die verlangen von dir, dass du deine Seele verkaufst — oder noch mehr —, für wenige Augenblicke Ruhm. Das große Geld machen sowieso die anderen. Das ist es nicht wert, daran kaputt zu gehen, weil ein paar Arschlöcher denken, sie könnten sich alles erlauben.«

Ich nicke bedächtig und weiß ganz genau, wovon sie redet. Unter dem Tisch kralle ich die Fingernägel in meine Oberschenkel, um die Wut zu unterdrücken, die in mir aufwallt. Ich kann mir lebhaft vorstellen, was Sharon durchgemacht hat. Warum sie zu den Tabletten gegriffen hat, um diese ganze Scheiße irgendwie zu ertragen. Es ist so verflucht unfair.

Die Frage gleitet mir unbedarft über die Lippen: »Kannst du was für mich singen?«

Sie gluckst. »Hier? Jetzt?«

»Nein, ich meine nur … irgendwann. Oder so.«

»Klar. Aber erstmal muss ich den ganzen Scheiß hier durchziehen.«

Ich nicke und nehme einen Schluck Kaffee. Ja, erstmal den Entzug beenden, weg von der Flasche, irgendwie wieder auf die Beine kommen. Die Welt wird sich nicht von heute auf morgen ändern, also muss ich das Beste daraus machen. Und vielleicht ist Sharon ein Anfang.

***

Mein erster Abend auf der Piste seit dem Entzug. Mittlerweile bin ich drei Monate trocken und gehe einmal in der Woche zu einer Selbsthilfegruppe beim Blauen Kreuz. Der Kaffee dort ist stark und, glaubt es oder nicht, ich finde es echt angenehm, offen mit Leuten reden zu können. Nicht ganz offen, schon klar, ich bin bei der Lifecoach-Nummer geblieben. Aber sich mal richtig auszukotzen, das tut gut. Die Leute dort verstehen einen wenigstens. Und die meisten sind noch übler dran als ich.

Auf dem Weg zum Cool Down nehme ich bewusst den Weg durchs Bahnhofsviertel, vorbei an den neon-bunt beleuchteten Hausfassaden und den engen Eckkneipen, in denen ich mir noch vor wenigen Monaten das Hirn weggesoffen habe. Ich muss mir beweisen, dass ich es kann. Dass dieser Ort keine Macht über mich hat. Es ist heiß und die Luft ist schwer wie Blei, es riecht nach Ozon, Abgasen und Gras.

Klingt absurd, ich weiß, aber ich liebe die Stadt. Sie hat diesen eigenen Rhythmus. Eine Kakophonie aus wummernden Bässen, hupenden Autos und lachenden Menschen. Niemand könnte so ein perfekt choreographiertes Durcheinander komponieren.

Ich erreiche das Cool Down wenige Minuten später. Der Geruch nach Schnaps hängt in der Luft, als ich eintrete, doch mein Suchtdruck hält sich zum Glück in Grenzen, obwohl hinter dem Tresen ein gut sortiertes Schnapsregal steht. Ich bestelle beim Barkeeper mit den schulterlangen Locs eine eiskalte Cola und stelle mich an einen der Stehtische.

Viel ist nicht los, zwei Dutzend Gäste vielleicht, und ich bin die einzige Weiße hier. Das Licht ist gedämpft, nur die kleine Bühne am anderen Ende des Saales ist erleuchtet.

Dort sehe ich sie wieder – Sharon. Es war nicht allzu schwer, sie ausfindig zu machen, auch wenn ich mich jedes Mal wie eine Stalkerin fühle. Sie hat den Entzug durchgehalten, obwohl es ihr dabei dreckiger ging als mir, und wir versprachen einander, Kontakt zu halten. Ich konnte nicht anders. In der Kreativtherapie habe ich sie singen hören und mir war sofort klar, dass ich meine nächste Klientin gefunden hatte. Ihre Stimme ist rau, scharf und dunkel, mit Ecken und Kanten, wie gesplittertes Glas, und genau deswegen unvergleichlich. Sie passt zu ihr. Sie singt wie eine Kriegerin, die sich auf die Schlacht einstimmt.

Ein Techniker justiert das Mikro und richtet die Scheinwerfer aus. Eine junge Frau in Jeans und Crop Top kündigt Sharon an. Dann wird es still.

Allein ihre Präsenz ist atemberaubend, aber vermutlich nehme das nur ich wahr. Ich konzentriere mich ganz auf Sharon, auf die Schwingungen, die von ihr ausgehen. Keine zarten Wellen, sondern mächtige Wogen, ein Sturm, der um sie tost, als sie zu singen beginnt. Ich schließe die Augen. Ihre Texte sind schmerzhaft, aber kraftvoll. Sie singt über systemische Gewalt und Willkür, über Einsamkeit und Solidarität. Ihre Lyrics fluten meinen Kopf mit Bildern und Farben, Gerüchen und Emotionen. Ich ertrinke schier darin. Ich sammle meine Konzentration. Zuerst tasten meine mentalen Fühler über das Publikum. Ich spüre Ergriffenheit, Anerkennung, Wut. Einer von ihnen langweilt sich. Pff. Banause.

Ich erreiche Sharon und es ist mir lange nicht mehr so leichtgefallen, die richtigen Frequenzen zu finden. Manchmal vergleiche ich meine Arbeit mit der einer Mischerin am Tonpult. Ich schiebe Regler auf und ab, drücke Knöpfe, finde die perfekte Komposition. Nur, dass diese Regler Gehirnwellen und die Knöpfe Synapsen sind.

Befriedigt spüre ich, wie meine Arbeit Früchte trägt. Die Macht in Sharons Stimme reißt nun alle im Raum mit sich. Schön, ich mag eine beschissene Muse sein, aber das, das nimmt mir niemand. Ich versinke in Sharons Songs und will an keinem anderen Ort der Welt sein. Gerade ist mir alles egal, der Drecks-Kapitalismus, das ganze verfickte System, alles. Ich will einfach nur das tun, wozu ich geboren wurde. Inspirieren. Ermächtigen. Empowern.

Sharon beendet ihren Auftritt mit donnerndem Applaus, und als sie wenig später aus dem Backstagebereich in die Bar kommt, überschlägt sich das Publikum mit Lob und Anerkennung. Sie schreibt Autogramme, einige fragen, wie man sie unterstützen kann.

Ich bleibe etwas abseits stehen. Die Euphorie ebbt ab und Zweifel schleichen sich ein. Was lässt mich glauben, dass es bei Sharon anders wird als bei allen davor? Wer weiß, ob ich nicht in einem halben Jahr wieder an der Flasche hänge, depressiv und frustriert von der Welt?

Die Antwort ist einfach: nichts. Außer meine schiere Überzeugung, dass Sharon es wert ist, aus meinem Schneckenhaus zu kriechen. Es geht hier nicht um mich, verdammt, es geht um sie. Wer bin ich, ihr diese Chance zu verweigern? Wer bin ich, mich feige zu verkriechen, wenn Menschen wie Sharon nur ihre Kunst haben, um sich auszudrücken, und für die eigenen Ideale zu kämpfen? Sharons Waffen sind ihre Lyrics, die wie Messer treffen, und ihre Melodien, die tief ins Mark dringen. Und scheiße, egal, was in ein paar Monaten sein wird, bei diesem Kampf will ich an ihrer Seite stehen.

Let the show begin.

-----------------------------------------------------------

Elea Brandt (sie/ihr) ist Fantasyautorin, Vollzeitgeek und queer-feministische Shitstormtrooperin. Die studierte Psychologin beendet gerade ihre Doktorarbeit über die Behandlung gefährlicher Straftäter und bewundert die Komplexität der menschlichen Psyche. Sie engagiert sich aktiv für mehr Diversität und Inklusion in der Phantastik und ist noch auf der Suche nach dem passenden Label für ihre eigene queere Identität. Fürs Erste fühlt sie sich aber unter dem Label »gray ace« sehr wohl. Sie lebt mit ihrem Verlobten, »dem Juristen«, in Nürnberg.

Website: www.eleabrandt.de

Instagram: www.instagram.com/eleawriting

Twitter: www.twitter.com/eleabrandt

Nzinga, die Pionierin

Shelly

Wontu war schweißgebadet, als er seine Augen aufschlug. Es war brüllend heiß in seinem Schlafzimmer. Beim Aufsetzen krochen die ersten Tropfen seinen Rücken hinab. Wie er den Sommer in der Stadt hasste! Nach einer kurzen Dusche und der Benutzung von etwas Deo ging es ihm schon besser. Er trat in die Küche, wo ihn seine Schwester schon erwartete. Lukanda saß dort und las die Tageszeitung. Wontu konnte nur die Schlagzeilen erhaschen, es ging um irgendeine Nachbarschaftsinitiative.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Urban Fantasy going Queer»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Urban Fantasy going Queer» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Urban Fantasy going Queer»

Обсуждение, отзывы о книге «Urban Fantasy going Queer» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x