Elke Weickelt - Esta Sola. Sind Sie allein?

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Dieses Reisenotizbuch zeichnet ein Bild von Südamerika, wie es eine 65-Jährige während eines Jahres erlebt hat. «¿Esta sola?», «Sind Sie allein?», fast täglich wurde sie das gefragt. Denn allein als Frau zu reisen ist nicht üblich in Südamerika. Elke Weickelt besuchte Argentinien, Chile, Paraguay, Bolivien, Peru und Ecuador. Sie lernte fremde Kulturen kennen, das Miteinander in enger Verbindung mit der Natur, mit Mutter Erde, «Pachamama», wie die Indigenen sagen. Die Ärztin im Ruhestand erzählt von ihren Begegnungen mit Flashpackern, dem Selfie-Wahn der Touristen, einem Künstler in Ecuador und dem Paradies für Tiere, den Galapagosinseln. Sie erinnert sich an zwei Wochen Eingeschlossensein in Ecuador in einem kleinen Anden-Dorf während der politischen Unruhen und einem Generalstreik, der ein ­ganzes Land lahm legt. Sie schildert das Leben im Amazonas-Regenwald, geht zur Hand in Tierauffangstationen und ist immer wieder unterwegs mit Einheimischen zwischen den schmelzenden Gletschern in Patagonien und dem Nirwana weißer Salzwüsten.

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Die Hunde laufen rechts und links neben den Autos her und bellen wie verrückt, in dem Versuch, sie, die Feinde, die Eindringlinge aus ihrem Revier zu vertreiben. Sie laufen so nah an den Autos, dass ich mich wundere, dass sie nicht überfahren werden. Es ist immer wieder dasselbe Bild, bei jedem Auto. In der Mitte der Straße ist ein Grünstreifen, dort liegen sie und wenn ein Auto kommt, jagen sie es, manchmal zu fünft oder zu sechst.

Das Verhältnis der Südamerikaner zu Hunden ist ein sehr spezielles. Es gibt hier so unendlich viele herrenlose, frei lebende Hunde. Man trifft sie halb verhungert, krank und verwahrlost neben den großen Fernstraßen, z. B. in Peru, wo sie ihre Nahrung in dem aus den Autos und Bussen geworfenen Müll, sprich Plastiktüten suchen. Man trifft sie in den Städten, wo sie liebevoll von der Bevölkerung gefüttert werden, im Winter ein Hundemäntelchen übergestülpt bekommen und einen Karton als Schlafstatt. So habe ich es in Chile gesehen. Vor einem Supermarkt aufgereiht acht Verpackungskartons, in jedem lag abends ein Hund, in einen zwängten sich gleich zwei. Viele Hunde tragen auch einen Schal gegen die Kälte, so gesehen in San Pedro de Atacama.

Ich habe frei lebende Hunde in Kasernen gesehen. Wenn das Tor sich öffnet, stürmen etwa 20 bis 30 Hunde in die Kaserne. Offensichtlich bekommen sie da Reste. Die Militärs lassen sie gewähren. Und ich habe Hundehorden von 30 Tieren gesehen, z. B. in Bolivien, die nachts laut bellend und auch sich bekämpfend durch die Städte ziehen und jede abgestellte Mülltüte aufbeißen und nach Nahrung durchsuchen.

Hunde fressen hier alles: Pommes frites, Kuchenreste, Brötchen, Obst ... alles.

Aber es gibt auch die Hunde als Haustiere, so wie bei uns, alle Rassen dieser Welt, immer angeleint, sicher teuer, weil reinrassig, die, als was weiß ich von ihren Besitzern gebraucht, verhätschelt, missbraucht werden, Welpen von jungen Frauen ganz offensichtlich als Babyersatz auf dem Arm getragen. In den edlen Vierteln der Großstädte, wie in Buenos Aires gesehen, werden diese Haushunde von sog. Hunde-Gassi-Gehern ausgeführt. Man sieht dann so einen Gassi-Geher mit bis zu 20 Hunden an der Leine durch den dichten Verkehr ziehen. Und dann gibt es noch die Nackthunde in Peru, ohne Fell, eine Rassenspezialität dieses Landes – sehr elegant.

Esquel

Die Busfahrt nach Esquel führt durch eine traumhafte Seen- und Berglandschaft. Diese Ausblicke entschädigen für die zweistündige Verspätung des Busses.

Der Umgang mit Zeit unterstützt mich hier enorm bei meinem Wunsch, zeitlos zu sein. So hatte ich es mir zwar nicht gedacht, aber das ist auch eine Variante. Ich lerne. Hat schon mal einer, der immer pünktlich ist, versucht, das abzulegen? Verdammt schwierig.

Esquel liegt in der Provinz Chubut südlich von El Bolson.Nachmittags sitze ich auf der Plaza vor dem Museo historico und beobachte die Kinder. Ich will ins Museum, aber das hat geschlossen.

Kinder in Südamerika sind etwas Wunderbares. Sie sind so selbstständig und selbstbewusst und fremdenfreundlich, die ganz kleinen schon. Eine Frau hat sich zu mir gesetzt und mich eingeladen, am Sonntagabend zum Familientag in die Kirche zu kommen, nachdem ich ihr erzählt habe, wie es bei uns mit den Kindern ist und dass ich glaube, dass die deutschen Mütter viel ängstlicher sind. Es interessiert sie sehr und sie kann es gar nicht glauben, dass es in Deutschland so wenige Kinder gibt.

In den meisten Ländern Südamerikas, vor allem auch bei den Indigenen, haben die Familien viele Kinder. Sie werden geboren, auf den Rücken der Mutter gebunden und mit in den Alltag genommen, aufs Feld, auf den Markt, wo auch immer. Kinder sind eine Selbstverständlichkeit. Sobald sie laufen können, laufen sie los, nicht immer ist die Mutter hinten dran, aber alle anderen passen auch auf. Wenn ich mir überlege, was es bei uns manchmal für ein Theater ist, wenn ein Kind geboren wird. Immer eine Ausnahmesituation, weil wohl nicht so häufig und dann aber auch immer bedacht mit einer Sorge und Ängstlichkeit, manchmal einem überfürsorglichen Beschützerrausch. Ein Riesenunterschied.

Dann erzählt sie mir noch voller Stolz, dass die Einwohner von Esquel mit ihrem Protest und Engagement eine Goldmine verhindert haben. Goldminen in Südamerika, das bedeutet zwar Arbeitsplätze, aber immer auch massive Umweltvergiftung mit Quecksilber.

Ich gehe gerne zu diesem Familientag und freue mich über die Einladung. Familientag in der Kirche ist eine Art Gottesdienst, in dem überwiegend gespielt und gelacht wird und es laut hergeht. Die gesamte Kirche ist ein Wimmelraum für Kinder. Sie werden sehr geliebt hier und es wird viel für sie getan, immer in der Gemeinschaft oder der Familie. Entsprechend sieht man hier genauso viele Väter wie Mütter. Überhaupt habe ich oft in Argentinien und auch in den anderen Ländern Südamerikas Väter gesehen, die ihre Kinder herumtragen. Auch viele allein, wenn die Mutter wohl gerade etwas anderes zu tun hat und sicher mehr Väter, die sich um die kleinen Kinder kümmern, als man es bei uns im öffentlichen Raum sieht.

Ich werde immer wieder, weil es so üblich ist, von Einheimischen, mit denen ich Kontakt habe, gefragt, wie mein Name ist. Wenn ich sage: Elke, dann können sie es nicht aussprechen und fast immer ist dann die Antwort: ah, Erika. Ein offensichtlich gängiger Name hier. Die ersten Male habe ich das verbessert, aber dann habe ich es aufgegeben. Wenn mich jetzt jemand nach meinem Namen fragt, sage ich „Erika“

In Südamerika heiße ich Erika und fange an, mich daran zu gewöhnen. Manchmal überlege ich, was wohl Erika für eine Frau ist und ob sie sich von Elke unterscheidet. Eine ziemlich spannende Frage.

Am nächsten Tag ist das Museum endlich geöffnet. Ich gehe in jedes Museum um zu lernen. Selbst in einem Militärmuseum erfahre ich eine Menge über das Land. Für mich ist das interessanter als einen Reiseführer zu lesen, da man meistens mit Menschen sprechen kann, mit Angestellten, ihre Meinung über das Museum und dessen Darbietungen einholen, gleichzeitig fragen, was sie hier verdienen und wie ihre Arbeitszeiten sind und noch vieles mehr.

Diese Arbeitszeiten machen sie oft selbst und sie sind abhängig von ihren sonstigen Tagesaufgaben, zumindest in den kleineren Städten. Herauszufinden, wann so ein Museum geöffnet hat, ist nicht wirklich möglich, seitdem gehe ich immer hin und habe entweder Glück oder ich komme wieder.

Auf wunderschönen urigen Wegen, vorbei an blau-türkis schimmernden Seen mit Blick auf die schneebedeckten Berge, wandere ich den ganzen Tag durch den Parque nacional los Alerces und bewundere die letzten Bestände der Patagoni­schen Zypressen, nach denen der Park benannt ist. Die ältesten schätzt man auf 3.000 Jahre. Um ihren Bestand zu schützen, wurde der Park 1937 gegründet. Diese Bäume wachsen sehr langsam.

Meine Beschreibungen dieser Landschaften klingen immer irgendwie etwas kitschig, wie ich finde, aber es ist hier tatsächlich so schön, dass es wohl keine Worte dafür gibt.

Auf der Rückfahrt bemerke ich ein paar dicke Mückenstiche. Man muss sich doch immer schützen, sogar in Patagonien und auch, wenn es nicht heiß ist.

In der Stadt lerne ich ein deutsches Ehepaar kennen. Sie sind mit dem Motorrad in Patagonien unterwegs. Er ist ein Bär von einem Mann, aber in Santiago de Chile wurde er überfallen, mitten in der Stadt am helllichten Tage, erzählt er. Warum? Wie Motorradfahrer es oft haben, hat er eine dicke Goldkette getragen. Da hat man ihm einen Schlag in den Nacken gegeben und dann die Kette abgerissen. Die Verletzungsspuren sind noch am Hals zu sehen. Das war ein Schock für ihn.

Immer, wenn ich solche Berichte höre, denke ich: „Das wundert mich nicht“. Wie kann man mit Schmuck, Goldketten oder auch teuren Taschen oder dicken Fotoapparaten durch Südamerika laufen? Tausende tun es und dann wundern sie sich und dann steht in den Reisehinweisen der deutschen Botschaft: Raubüberfälle. Ich verstehe das nicht.

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