Elke Weickelt - Esta Sola. Sind Sie allein?

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Dieses Reisenotizbuch zeichnet ein Bild von Südamerika, wie es eine 65-Jährige während eines Jahres erlebt hat. «¿Esta sola?», «Sind Sie allein?», fast täglich wurde sie das gefragt. Denn allein als Frau zu reisen ist nicht üblich in Südamerika. Elke Weickelt besuchte Argentinien, Chile, Paraguay, Bolivien, Peru und Ecuador. Sie lernte fremde Kulturen kennen, das Miteinander in enger Verbindung mit der Natur, mit Mutter Erde, «Pachamama», wie die Indigenen sagen. Die Ärztin im Ruhestand erzählt von ihren Begegnungen mit Flashpackern, dem Selfie-Wahn der Touristen, einem Künstler in Ecuador und dem Paradies für Tiere, den Galapagosinseln. Sie erinnert sich an zwei Wochen Eingeschlossensein in Ecuador in einem kleinen Anden-Dorf während der politischen Unruhen und einem Generalstreik, der ein ­ganzes Land lahm legt. Sie schildert das Leben im Amazonas-Regenwald, geht zur Hand in Tierauffangstationen und ist immer wieder unterwegs mit Einheimischen zwischen den schmelzenden Gletschern in Patagonien und dem Nirwana weißer Salzwüsten.

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Abends treffe ich im Hostel eine Kanadierin, 32 Jahre alt, und wir erzählen. Sie ist seit zweieinhalb Jahren allein in der Welt unterwegs, überall. Vor Südamerika war sie in Afrika. An Aufhören denkt sie nicht. Ich kann das gut verstehen. Ich glaube, es muss fantastisch sein. Mal sehen, wie lange ich das noch so sehe. Vielleicht für immer?

Sie hat nirgends Probleme gehabt, ist nirgends überfallen oder ausgeraubt worden. Ich glaube inzwischen, die einzige Gefahr ist, dass man krank wird. Dann sieht es schlecht aus mit dem Reisen. Aber das macht nur älteren Leuten Sorge.

Wir reden über Fremdheit. Was ist das, wer ist fremd. Warum zieht das Fremde manche Menschen so an und anderen macht es Angst. Einige sind immer wieder neugierig auf neues Fremdes, andere macht es aggressiv. Es kann sogar, wie bei uns beiden, eine Sehnsucht danach geben.

Fremd ist doch, wenn etwas noch nicht vertraut ist, anders, als wir es kennen und natürlich damit auch unberechenbar. Wir haben dann keine Erfahrung damit und wissen nicht, ob es vielleicht auch eine Gefahr ist.

Aber Fremdes fordert uns, neue Erfahrungen zu machen. Und das bietet uns die Chance, uns zu entwickeln.

Wir kommen zu dem Ergebnis, dass ein progressiver Umgang mit dem Fremden etwas Wunderbares ist. Das heißt zunächst einmal, dass wir klar sehen, akzeptieren und es auch aussprechen, dass das Fremde wirklich fremd ist. So können wir staunen über dieses Andersartige. Und die Akzeptanz schützt uns doch davor, es zu erobern, es zu integrieren, es zu rauben. Das ist das Gegenteil von dem, was die Kolonialisten getan haben.

Mit einem progressiven Umgang haben wir beide auf unseren Reisen gute Erfahrungen gemacht und das hat uns die Welt eröffnet. Ich meine damit, dass ich in Begegnungen mit den Menschen oft sehr bald klar gestellt habe, dass mir ihr Leben, ihre Sitten, alles einfach fremd ist. Ich glaube, damit haben sie sich akzeptiert gefühlt, waren oft stolz und haben mir alles erklärt und gezeigt. Niemals bin ich eine von ihnen, ich bin ganz anders und wenn ich das sage, öffnet es Herzen und lässt jeden so sein, wie er ist. Das fördert Neugier, Interesse und nicht Neid oder Vergleiche.

Schon im ersten Kontakt mit einem Menschen hier habe ich die gegenseitige Fremdheit oft thematisiert.

Ich bin anders, ich bin Tourist und ich spreche nicht gut spanisch. Das kann der Boden für wunderbare Freundschaften sein. Wenn man dann noch ein Lächeln hinzufügt, kommt man immer weiter, findet man immer Kontakt (fast immer).

Wenn ich abends durch El Calafate gehe, muss ich über die Hunde schmunzeln. Es gibt hier sehr viele und vor allem auch so viele große Hunde. Sie liegen oft mitten im Eingang zu den Grillrestaurants. Von drinnen kommen gute Fleischgerüche. Und was machen die Touristen, die rein wollen? Wie selbstverständlich klettern sie über die Hunde, die nicht mal ein Ohr heben. Oder sie liegen auch quer über dem Bürgersteig und alle Touristen steigen drüber, als wäre es das Normalste der Welt. Wo viele Touristen sind, fällt oft auch für freie Hunde einiges ab.

Bevor ich den großen Perito Moreno besuche, gehe ich erst einmal ins Museum Glaciarium, ins Gletschermuseum, um mich zu informieren. Die Idee ist gut, da es den ganzen Tag stark regnet und außerdem tut mir das Knie weh. Ich lerne, was ein Gletscher ist: eine aus Schnee hervorgegangene Eismasse mit einem klar definierten Einzugsgebiet, die sich aufgrund von Hangneigung, Struktur des Eises, Temperatur und der aus der Masse des Eises und den anderen Faktoren hervorgehenden Schubspannung eigenständig bewegt. In diesem Museum kann man alles über Gletscher erfahren und auch über Gletscherschmelze und Klimawandel.

Zum Perito Moreno fahre ich mit dem Bus. Dieser Gletscher ist etwa 18.000 Jahre alt und einer der wenigen auf der Welt, die noch wachsen. Er gehört zum UNESCO-Weltnaturerbe und erstreckt sich über 250 Quadratkilometer, ist 30 Kilometer lang und drei Kilometer breit. Er ist eines der spektakulärsten Naturwunder in Südamerika. Die Eismassen schieben sich in den Lago Argentino.

Zunächst steige ich in ein Schiff und wir fahren zu der gewaltigen Eiswand, bleiben aber in gebührendem Abstand. Von hier aus kann man unglaubliche Fotos machen.

In unregelmäßigen Abständen brechen gewaltige Eisstücke von der Kante ab und krachen mit lautem Getöse ins Wasser. Kalben nennt man das. Die Farben des Eises schimmern in so vielen Blautönen und Weiß und Türkis, wie ich es kaum glauben kann, dass es das überhaupt gibt.

Nach der Bootsfahrt laufe ich auf einer Aussichtsplattform die ganze Breite des Gletschers ab. Man sieht hier ein Reisevolk in Funktionskleidung, wie in ganz Patagonien. Alle tragen – freiwillig – die gleichen Hosen, Hemden, Jacken, Schuhe, Marken, keine Individualität. Die Uniform der Reichen, eine teure Ausrüstung.

Ich kann keine Funktionsklamotten mehr sehen, obwohl sie sicherlich hoch funktional sind.

Backpacker treffe ich kaum. Wo sind sie? Ist es zu teuer hier?

Der Perito Moreno ist nicht der einzige Gletscher.

Am Folgetag habe ich mich für eine fünfstündige Schifffahrt auf dem Lago Argentino angemeldet, um einmal die abgebrochenen, zum Teil riesigen Eisstücke, Eisberge, im Wasser schwimmend, zu bewundern und an die anderen Gletscher heranzufahren.

Der Glaciar Spegazzini ist mit 130 Meter über dem See höher als der Perito Moreno.

Der Upsala-Gletscher ist der größte Gletscher von Südamerika und bedeckt ein Gebiet von 870 Quadratkilometern. Er ist 60 Kilometer lang und 70 Meter hoch. Große Eisberge treiben vor einer Gletscherzunge und verhindern ein nahes Herankommen. Diese Eisberge sind für Schiffe nicht ungefährlich.

Die Bilder dieser Eisriesen werde ich nicht mehr vergessen.

Wir sind ein Nichts gegenüber diesen Naturphänomenen. Wenn wir das doch endlich begreifen und unsere Welt mit dem gehörigen Respekt behandeln würden.

Ushuaia

Ushuaia ist der südlichste Ort in Patagonien, windgepeitscht, Hauptstadt des argentinischen Teils von Feuerland. Die Stadt wirkt auf den ersten Blick vergammelt. Es ist stürmisch, neblig, regnerisch. Der Müll wird vom Wind verteilt. Im Ant­arc­tica Hostel habe ich ein großes Zimmer ohne Bad. Das Beste ist die Katze. Wenn unten im relativ gemütlichen gro­ßen Gemeinschaftsraum die Traveller auf den Sofas räkeln und chillen, dann kann es die Katze am besten und immer in der gemütlichsten Ecke.

Abends trinke ich ein Kap Hoorn-Bier im Hostel, sehr teuer. Man zahlt wohl den Namen. Ich glaube, es schmeckt wie Kap Hoorn, wie auch immer das schmecken mag. Dafür löse ich mir das schöne Etikett ab und nehme es als Erinnerung mit.

Das Frühstück im Hostel isst man aus Plastikgeschirr, wie im Kindergarten. Ich denke, wenn sich die jungen Leute entsprechend benehmen, muss es eben Plastik sein. Sogar den Kaffee gibt es in Plastikbechern. Schmeckt schrecklich.

Ich habe eine kleine Stadttour gemacht und bin dann zum Glaciar Martial gewandert, einem 1.300 Meter hohen schneebedeckten Gletscher mit einer spektakulären Aussicht auf die Stadt und den Beagle-Kanal. Der Aufstieg und zurück dauert etwa sechs Stunden von Ushuaia aus. Es ist sehr kalt dort. Ich habe vorsichtshalber mal alles angezogen, was ich so mithabe, und das war eine gute Idee.

Eine 9-stündige Schiffstour den Beagle-Kanal entlang führt mich zum Ursprung meiner Sehnsucht. Kap Hoorn ist der Ort meines Fernwehs nach Südamerika. Der Beagle-Kanal liegt südlicher als die Magellan-Straße. Ich habe das immer verwechselt. Beide verbinden den Atlantik mit dem Pazifik. 1831 hat der britische Marineoffizier Robert FitzRoy diese Wasserstraße mit seinem Forschungsschiff HMS Beagle entdeckt. Der Kanal trennt Feuerland von den südlich gelegenen Inseln Navarino, Hoste und Gordon. Am Nordufer liegt in Argentinien die Stadt Ushuaia. Östlich davon wurde am Südufer des Kanals auf der Insel Navarino die chilenische Militärsiedlung Puerto Williams errichtet. Die Magellan-Straße hingegen, weiter nördlich, ist eine Meerenge mit zahlreichen Seitenarmen zwischen dem Festland und südlichen Inseln, vornehmlich der Insel Feuerland. 1520 hatte Fernando Magellan diese Durchfahrt nach Westen gefunden. Früher eine bedeutende Handelsroute, ist sie jetzt ein Naturparadies. Sie machte als Verbindung beider Ozeane die gefährliche Fahrt um das häufig von Stürmen umtoste Kap Hoorn überflüssig. Mit der Eröffnung des Panamakanals im Jahr 1914 verlor der Seeweg seine Bedeutung für die Schifffahrt.

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