Besser also, Sie führen Tests mit unterschiedlichen Zeiten und Tagen durch und überprüfen wenn möglich anhand der Daten Ihres Webservers oder Ihres E-Mail-Programms die Öffnungsraten der Newsletter.
Dann freuen Sie sich leise über das Ergebnis. Denn auch das ist ein Nachteil dieser Studien: Ist ein Zeitfenster erst einmal als attraktiv erkannt, stürzen sich alle darauf. Die Folge: Der Kunde erhält genau in dieser Zeit eine Fülle an Mails und nimmt die einzelne digitale Post gar nicht mehr wahr.
Checkliste
Der beste Zeitpunkt für Ihr Angebot
• Wann besuchen die meisten Kunden Ihre Website?
• Handelt es sich eher um Firmen- oder Privatadressen?
• Ist der Inhalt des Newsletters unkompliziert (Sonderangebot)? Dann passt eher der Morgen.
• Handelt es sich um ein komplexes Serviceangebot mit reichlich Information? Dann passt eher der Abend.
Aber betrachten Sie diese Tests nicht als Wissenschaft. Wichtiger als der Versandzeitpunkt ist eine gute Gestaltung der Betreffzeile und des Inhalts. Denn es gibt auch Studien, die keinerlei Einfluss der Versandzeit auf Öffnungsraten und Klickzahlen festgestellt haben.
Wann aber können Sie mit den Öffnungsraten und Klickraten zufrieden sein?
Unterschiedlichste Studien kommen immer wieder zu ähnlichen Ergebnissen. Wenn rund 25 Prozent der Newsletter-Empfänger das Mailing öffnen und die Klickrate des geöffneten Mailings bei 10 Prozent liegt, können Sie zufrieden sein. Das ist ein durchschnittlich guter Wert.
Wenn nur jeder zehnte Empfänger Ihren Newsletter öffnet, dann sollten Sie sich dringend überlegen, wo Sie Verbesserungen durchführen können. Wenn zwei Drittel der Empfänger das Mailing öffnen, können Sie sich entspannt zurücklehnen. Besser geht es kaum noch.
Newsletter werden in der Regel im HTML-Format oder als reiner Text verschickt. Letzteres oft mit der Absicht, Spam-Filter zu umgehen, da manche Nutzer HTML-Mails als Spam herausfiltern.
Dennoch hat sich das HTML-Format als Mittel der Wahl durchgesetzt, weil es mehr Gestaltungsmöglichkeiten bietet. Newsletter mit einer ergänzenden PDF-Datei sind eine Randerscheinung, weil sich Nutzer nicht die Mühe machen wollen, diese eigene zu öffnen und weil es die Ladezeiten erhöht.
Bitte tun Sie sich selbst und den Kunden den Gefallen und erstellen Ihren Newsletter nicht als Word-Datei und verschicken ihn dann womöglich auch noch als Word-Datei im Anhang. Öffnungsraten und Klickraten der Kunden dürften in den Keller gehen und die Darstellung wird aus technischen Gründen auf vielen Rechnern nicht so aussehen, wie Sie sich es bei der Gestaltung gewünscht haben. Greifen Sie lieber auf ein professionelles Programm zur Newsletter-Erstellung zurück. Diese gibt es im Web vielfach kostenlos.
Newsletter lassen sich auch über bekannte Mail-Programme wie etwa Outlook-Express verschicken. Das ist aber bestenfalls dann sinnvoll, wenn Sie (a) viel zu viel Zeit haben und (b) auch sonst jeden Kunden mit Handschlag begrüßen.
Bei größeren Datenmengen oder speziellen Anforderungen lohnt der Einsatz eines externen Dienstleisters oder Providers. Viele dieser Dienstleister bieten gleichzeitig Programme, die eine Verwaltung und das komfortable Erstellen von Newslettern ermöglichen.
Daneben gibt es auch kostenlose Lösungen. So ist beispielsweise der hierzulande weit verbreitete E-Mail-Marketing-Dienst Mailchimp aus den USA für bis zu 1.000 Empfänger und bis zu 6.000 Mails pro Monat kostenfrei.
Und woher bekommen Sie nun Adressen von Menschen, die Sie per E-Mail ansprechen können?
Ganz sicher nicht, indem Sie auf Auktionsplattformen oder mit reichlich Werbebimbam lockenden Händlern Daten-CDs abkaufen, E-Mail-Listen von anderen Diensten oder Firmen einfach so übernehmen oder einfach mal selbst händisch das Web durchforsten.
Erstens lohnt das nicht, weil es selten Ihre Zielgruppe ist, die Sie damit „einkaufen”, zweitens haben Sie zwar Adressen – aber meist nicht das Recht, an diese Adressen eine E-Mail zu senden.
Der beste und sicherste – und auch vom Gesetzgeber wohlwollend betrachtete Weg – ist, seine eigenen Kunden nach ihrer E-Mail-Adresse zu fragen. Doch gerade hier lassen sich viele Unternehmen Chancen entgehen. Nutzen Sie daher alle Kontaktpunkte zum Kunden, die sich Ihnen bieten.
Newsletter: Kontaktpunkte zum Kunden nutzen
➜ Abfrage der E-Mail-Adresse bei der Bestellung für die Bestellbestätigung.
➜ Ein Formular auf der Website, damit Interessenten ihre E-Mail-Adresse eingeben können.
➜ Abfrage der E-Mail auf allen gedruckten Formularen, die man auch an der Kasse auslegen kann.
➜ Hinweis auf das Newsletter-Angebot bei allen Werbeformaten (Anzeige, Plakat, Flyer).
➜ Bei Serviceanfragen oder Bestellungen per Telefon das Interesse am Newsletter mit abfragen.
➜ Veranstalten Sie Gewinnspiele oder Umfragen, bei denen Sie die E-Mail-Adresse mit abfragen.
Ihr Vorteil: Im Rahmen einer bestehenden Kundenbeziehung können Sie den Kunden auch ohne Einwilligung ansprechen – wenngleich mehrere Voraussetzungen gegeben sind.
Newsletter: Kunden ansprechen im Rahmen einer bestehenden Kundenbeziehung
➜ Sie haben die Adresse zusammen mit dem Verkauf einer Ware oder Dienstleistung von dem Kunden erhalten.
➜ Sie nutzen die Adresse zur Direktwerbung für eigene ähnliche Waren oder Dienstleistungen und
➜ der Kunde hat einer Versendung von Werbenachrichten nicht widersprochen.
➜ Sie weisen bei jedem Mailing ausdrücklich auf die Abbestellmöglichkeit hin.
Zur Pflege der Adressen gehört auch, regelmäßig deren Aktualität zu prüfen und gegebenenfalls Adressen zu erneuern. Das sollte in der Regel ein Dienstleister übernehmen, der den Datenbestand unter die Lupe nimmt und alle Merkmale – auch rechtliche –, die nicht korrekt sind, aktualisiert.
Daneben können Sie natürlich auch weitere Adressen bei seriösen Adressanbietern erwerben, die in der Regel E-Mail-Adressen – ganz wichtig – vermieten, bei denen vom Empfänger eine Einwilligung für den Erhalt von Werbemails vorliegt. Rechnen Sie dabei mit rund 25 Cent pro Adresse und misstrauen Sie Angeboten, die Ihnen Millionen von Adressen für ein paar Euro anbieten.
Merke: Entscheidend ist nicht die Adresse, sondern die Erlaubnis des Empfängers!
Natürlich können Sie auch mit einer der zahlreichen Agenturen im Bereich Direktmarketing zusammenarbeiten. Das eignet sich beispielsweise für die Neukunden-Akquise. Diese Agenturen haben häufig Zugriff auf einen breiten Datenstamm, der sich nach Zielgruppen differenzieren lässt.
Newsletter: Die Einwilligung des Kunden einholen
➜ Sie dürfen nur Daten abfragen, die Sie wirklich benötigen.
➜ Der Dienst muss anonym nutzbar sein können.
➜ Außer der E-Mail-Adresse bei der Bestellung des Newsletters sind keine weiteren Pflichtfelder erlaubt.
➜ Sie müssen den Kunden über die Verwendung der Daten und die Frequenz der Newsletter vorab informieren.
➜ Sie müssen eine einfache Abbestellmöglichkeit über einen Link im Mailing bieten.
➜ Der Newsletter muss ein Impressum enthalten. Ein Link auf das Impressum der Webseite reicht hier nicht aus.
Um den Kunden per E-Mail anzusprechen, benötigen Sie dessen Einwilligung. Sonst kann es teuer werden, weil man gleich gegen mehrere Gesetze (u. a. UWG, Telemediengesetz) verstößt.
Die Einwilligung können Sie selbst per Unterschrift auf Formularen oder aber auch per elektronische Einwilligung erhalten. Das ist der gängigste Weg.
Ganz wichtig: Das Unternehmen muss beweisen, dass eine Einverständniserklärung vorliegt. Heben Sie die Unterlagen also auf.
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