Hermann Broch - Der Tod des Vergil

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"Der Tod des Vergil" ist ein Roman, in deren erzählt der Autor von den letzten Lebensstunden des römischen Dichters Virgil im Hafen von Brundisium nach. Virgils gesteigerte Wahrnehmungen während seines Todes erinnern an sein Leben und an die Zeit, in der er lebt. Der Dichter befindet sich in der Zeit zwischen Leben und Tod, so wie seine Kultur zwischen dem heidnischen und dem christlichen Zeitalter schwankt. Während er darüber nachdenkt, erkennt Virgil, dass die Geschichte an einem Scheitelpunkt steht und dass er in seinem Versuch, Schönheit zu schaffen, die Realität verfälscht haben könnte.

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«Die ändern habe ich fortgeschickt, dich nicht... dich frage ich bloß ...»

«Du sollst mich nicht fortschicken ...» Die rauhleise Jungenstimme klang vertraut, beinahe heimatlich ihr eigentümlich bäurischer Unterton. Die Stimme war wie ein fernes, kaum erinnerbares Einverständnis, war Einverständnis in einem uner-forschlich fernen, mütterlichen Einst, von dem auch ein Wissen in den hellen Augen des Knaben glänzte.

«Ich habe nicht die Absicht, mich deiner zu entledigen, aber ich nehme an, daß es dich wie so viele andere zum Fest des Cäsars gedrängt hat ...»

«Das Fest ist mir gleichgültig.»

«Alle Jungen wollen zum Fest; du bräuchtest dich dessen nicht zu schämen, und mein Dank für deine Führerschaft würde darum nicht geringer werden ...»

Die Hände auf dem Rücken, wandte sich der Knabe ein bißchen hin und her: «Ich mag nicht zum Fest.»

«In deinem Alter wäre ich sicherlich hin gegangen, und sogar heute täte ich es noch, wenn ich gesünder wäre, aber gingest du an meiner Statt, es wäre mir fast, als würde ich selber daran teilnehmen ... spaßig eingeschmuggelt in anderer Gestalt ... sieh, hier sind Blumen; mach dir einen Kranz, der Augustus möge Gefallen an dir finden.»

«Ich will nicht.»

«Schade ... was willst du denn?»

«Hier bei dir bleiben.»

Das Bild der Festhallen, in die der Junge hätte eingeschmuggelt werden sollen, um vor das Gesicht des Augustus zu treten, das Bild verflüchtigte sich: «Du willst bei mir bleiben ...»

«Immer.»

Ewigwährende Nacht, in der die Mutter waltet, das Kind hinschlummernd im Unveränderbaren, dunkelheitsschlummernd aus dem Dunkeln ins Dunkle, oh, süße Unveränderlichkeit des Immer.

«Wen suchst du?»

«Dich.»

Der Knabe irrte sich. Was wir suchen ist versunken, und wir sollen es nicht suchen, da es mit seiner Unauffindbarkeit uns nur verhöhnt.

«Nein, mein kleiner Führer, du hast mich geführt, doch nicht mich gesucht.»

«Dein Weg ist der meine.»

«Von wo kommst du?»

«Du schifftest dich in Epirus ein.»

«Und du kamst mit mir?» „

Ein Lächeln bejahte die Frage.

«Aus Epirus, aus Griechenland ... indes, du sprichst die Sprache Mantuas.»

Wiederum lächelte der Knabe: «Es ist deine Sprache.»

«Die Sprache meiner Mutter.»

«Zum Gesang wurde die Sprache in deinem Munde.»

Gesang -, Sphärenluft, die sich selber singt, über alles Menschliche hinausreichend: «Warst du es, der auf dem Schiffe sang?»

«Ich lauschte.»

Oh, mütterlicher Gesang der Nacht, durchklingend durch die Nacht, seit jeher erklungen, immer gesucht, sooft der Tag angebrochen war: «Ich war so alt, wie du heute es bist, ja, sogar noch um ein weniges jünger, als ich meine ersten Verse schrieb, allerhand durcheinander... ja, so war es damals; ich mußte mich finden ... meine Mutter war damals gestorben, nur der Klang ihrer Stimme war geblieben ... nochmals, wen suchst du?»

«Ich brauche nicht zu suchen, da du es tatest.»

«Stehe ich also doch an deiner Stelle, obwohl du nicht statt meiner zum Fest gehen willst? und schreibst du vielleicht ebenfalls Verse, wie ich es getan habe?»

Verneinend abweisende Lustigkeit zeigte sich in dem vertrauten Jungengesicht; auch die Sommersprossen auf der Nasenwurzel waren ein durchaus vertrauter Anblick.

«Also du schreibst keine Verse ... ich hatte dich bereits im Verdacht, daß du einer von jenen wärest, die es darauf angelegt haben mir ihre Gedichte und Dramen vorzulesen ...»

Der Knabe schien nicht begriffen zu haben, oder er kehrte sich nicht daran: «Dein Weg ist Dichtung, dein Ziel ist jenseits der Dichtung ...»

Das Ziel lag jenseits der Dunkelheit, lag jenseits der Gefilde des mütterlich behüteten Einst; mochte der Knabe auch von einem Ziele reden, er wußte nichts davon, er war zu jung dazu, er hatte geführt, aber nicht um des Zieles willen: «Wie immer es sei, du kamst zu mir, weil ich ein Dichter bin ... oder nicht?»

«Du bist Vergil.»

«Das weiß ich ... außerdem hast du es den Leuten da drunten auf dem Hafenplatz deutlich genug in die Ohren geschrieen.»

«Es hat aber nicht viel genützt.» Die Lustigkeit in dem Jungengesicht wurde zu einem Zwinkern, zu einem komischen Nasenrümpfen, so daß sich das Sommersprossenband an der Wurzel zu vielen kleinen Falten zusammenzog, und die entblößten weiß-regelmäßigen, sehr starken Zähne schimmerten im Kerzenlicht; es war die nämliche Lustigkeit, mit der er drunten auf dem Platze versucht hatte, die Bahn für den Dichter Vergil freizubekommen, und es war die nämliche Lustigkeit, die von einem sehr fernen Einst herstammte.

Irgend etwas zwang zum Sprechen, zwang dazu, selbst auf die Gefahr hin, daß es ein Knabe nicht verstehen würde: «Der Name ist wie ein Kleid, das uns nicht gehört; nackt sind wir unter unserem Namen, nackter noch als das Kind, das der Vater vom Boden aufgehoben hat, um ihm den Namen zu geben. Und je mehr wir den Namen mit Sein erfüllen, desto fremder wird er uns, desto unabhängiger wird er von uns, desto verlassener werden wir selber. Erborgt ist der Name, den wir tragen, erborgt das Brot, das wir essen, erborgt sind wir selber, nackt hineingehalten ins Fremde, und nur derjenige, der allen erborgten Flitter von sich abgetan hat, der wird des Zieles ansichtig, der wird zum Ziele gerufen, auf daß er sich mit seinem Namen endgültig vereinige.»

«Du bist Vergil.»

«Ich war es einstens; vielleicht werde ich es wieder sein.»

«Noch nicht, und doch schon», kam es wie Bestätigung von des Knaben Lippen.

Es war Trost, freilich bloß der Trost, den ein Kind zu spenden vermag, und das war kein ausreichender Trost.

«Dies ist ein Haus der erborgten Namen ... warum hast du mich hergeführt? ein Haus der Gäste ist es.»

Aufs neue zeigte sich das Lächeln des Einverständnisses, kindlich und fast spitzbübisch, doch eingebettet in eine sehr große, ja, zeitlose Vertrautheit: «Ich bin zu dir gekommen.»

Und sonderbar, nun genügte die Antwort, gleichsam als wäre sie ein ausreichender Trost, und sie genügte sogar auch schon für die nächste Frage, welche sich, womöglich noch sonderbarer, daraufhin einstellte, sonderbar in ihrer Unabweisbarkeit: «Kommst du aus Andes? fuhrst du nach Andes?» Er wußte nicht, ob er die Frage tatsächlich laut ausgesprochen hatte, allein er wußte, daß er keine Antwort hören wollte, weder eine bejahende, noch eine verneinende, denn weder durfte der Knabe aus Andes stammen, noch durfte er es nicht, allzu erschreckend wäre das erste, allzu sinnlos das zweite gewesen. Nein, keine Antwort sollte erfolgen, und daß sie nicht erfolgte, war richtig; aber überaus mächtig war der Wunsch, den Knaben hier behalten zu dürfen, mächtig war der Wunsch, atmen zu dürfen, atmend zur Ruhe hin und zur Ahnung, oh, der Wunsch war selber Ahnung. Schräg brannten die Kerzen in dem weichen Lufthauch, der wie eine kühle, zarte und mächtige Sehnsucht einherflutete, dahinflutete, aus der Nacht kommend, in die Nacht sich ergießend; die Silberampel neben dem Ruhelager pendelte leise an ihrer langen Kette, und draußen vor dem Fenster verzitterte und verebbte über die Dächer hin der Dunst der Stadt, löste sich purpurn auf, purpurviolett im Dunkelblauen und Schwarzen und Unbegreiflichen und Wogenden.

Atmen, ruhen, warten, schweigen. Aus der Nacht kommend, in die Nacht sich ergießend, strömte das Schweigen, und lange währte es, bis er es unterbrach: «Komm, setze dich zu mir», beschied er den Jungen an seine Seite, und auch als sich dieser zu ihm hingekauert hatte, hielt das Schweigen an, blieben sie vom Schweigen umfangen, hingegeben der schweigenden Nacht. Von ferneher tobte es, tobte der Lärm der Schauwütigen, tobte das Getöse des Festes, brodelte das Kreatürliche, orkusartig, dumpf, unabwendbar, verlockend, unzüchtig und unwiderstehlich, wild und satt zugleich, blind und starrend, die stampfende Herde, die im schattenlosen Truglicht der Fackeln und Brände sich an den Unheilsabgrund des Nichts drängt, fast unrettbar, fast unerrettbar, würde nicht selbst auch noch hierin - und je länger man hinlauschte, desto deutlicher wurde es vernehmbar - ja würde nicht auch noch hierin der Gesang des Schweigens enthalten gewesen sein, enthalten seit jeher, enthalten für immer, des Schweigens Glockengeläute, anschwellend zum erzenen Geläute der Nacht und zum Geläut aller Menschenherden, leise singend die Herdennacht, aufseufzend die Herde in ihrem großen Schlaf: tief unter dem Humus des Seins, schattenrauschend und kindheitsverborgen, schicksalsentlöst, zufallsentlöst und unzuchtsfrei wohnet die Nacht; aus ihr sprießt das Kreatürliche, durchflutet vom Rauschen der Nachtsäfte, geschwängert vom Schlafe, ewig befruchtet vom Quell aller Innigkeit, es sprießen aus ihr in unsäglicher Verwebung und einander einverleibt Pflanze, Tier und Mensch, einander verschattet, denn der Fluch der Rückkehr ist im Segen des Schlafes geborgen, und es ist die holde Decke des Seins, ein Traum-Nichts über das Nichts gebreitet.

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