Klaus Pinkas - Der andere könnte auch recht haben

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Die Kultur des christlichen Abendlandes befindet sich in einer Sackgasse und bedarf eines Wandels; der Klimawandel gibt einen ziemlich knappen Termin für die Umkehr vor. Um diese nicht in ein Chaos münden zu lassen, ist es gut, die Entwicklung zu verstehen. Fühlen und Denken bestimmen das menschliche Handeln; kooperieren diese beiden, wäre das Weisheit; in unserer Kultur treten sie jedoch unverbunden auf.
Das Christentum ist als Glaubensreligion spirituell unterentwickelt und vernachlässigt die Wahrnehmung. Die Aufklärung, der wir vor allem die technische Entwicklung verdanken, gibt der Rationalität Vorrang und vernachlässigt die notwendige Besinnung. Yoga lehrt uns, Fühlen und Denken in Einklang zu bringen und könnte daher ein wichtiger Impuls zur Lösung anstehender Probleme sein.

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2. Die historische Dimension

Heute stehen wir vor einem Problem, vor dem Kaiser Karl der Große (747 bis 814) auch schon stand; es war die menschliche Expansionstendenz. Zu seiner Zeit waren 400 Jahre lang Völker aus dem Osten nach dem Westen gewandert und standen am Atlantik an. Diese Völker brannten Wälder nieder, um ihr Getreide anzubauen. Sie betrieben Monokultur, sodass die benutzten Felder bald übernutzt waren und sie weiterziehen mussten. Und der Atlantik verhinderte die Weiterreise.

Karl kannte die römische Kultur und für die Landwirtschaft führte er deren Drei-Felder-Wirtschaft ein – eine auf Dauer ausgerichtete Feldnutzung, die bis auf weiteres die Wanderkultur unnötig machte. Damit überwand er die Lemming-Taktik: wegen „Überbevölkerung“ begeben sich die Lemminge massenweise auf Wanderschaft und stürzen sich erfolgreich in Bäche und schmale Flüsse, um sie überwinden und weiterwandern zu können; wegen ihrer Kurzsichtigkeit machen sie das gleiche bei breiten Flüssen und ertrinken in ihnen.

Ohne die Umstellung der Landwirtschaft, die eine Zeit lang problemlösend wirkte, hätten sich wohl auch die Völker Europas in genozidaler Absicht und suizidaler Wirkung in permanente Kriege stürzen müssen. Erst etwas später kam es dann zu den Kreuzzügen und zum Hundertjährigen Krieg zwischen Frankreich und England, um als Nebeneffekt überzählige junge Männer zu entsorgen. Wenn junge Männer keine Aufnahme in die Gesellschaft finden, droht die Entstehung von Aggression, die sich vorerst gegen die Gesellschaft richtet; deren Verwalter sind dann oft geneigt, die Aggression zu bündeln und über die Grenzen zu schicken. Mit der Neuzeit lösten insbesondere einige Küstenvölker durch den Kolonialismus ihre Probleme; für den deutschsprachigen Raum stand dieser Weg kaum zur Verfügung. Da musste der Dreißigjährige Krieg mit seiner hohen Todesquote als „Aderlass“ dienen.

Zurück zu Kaiser Karl dem Großen: Zu seiner Hilfe verwendete er die christlichen Funktionsträger als Verwaltungsorgane, die mit ihrer Himmelslehre einen mentalen Ersatz für die Wanderschaft anboten, indem er damit den Himmel als Ziel der Reise imaginierte. Auf der Reise durch das römische Reich hat sich die christliche Religionsgemeinschaft in Volk und Hierarchie gespalten und die Oberkirche, die die Standesführung für das Reich ausübte, nahm Teil an der Herrschaft, indem sie die Ansprüche des Volkes niederhielt und so den Luxus der Oberschicht ermöglichte, ohne die Natur allzu stark auszubeuten.

Nur in den steingewordenen Kirchen konnten die Untertanen den Luxus und die Pracht der Feudalherren mitgenießen. Die Petrifizierung der ursprünglichen FanGemeinde stellte sich übrigens materiell als Problem dar; der Bau des Petersdoms in Rom löste die Abspaltung der Protestanten unter Martin Luther aus. Der Wortzusammenhang von „Petrus = Stein“ entbehrt wahrscheinlich einer logischen Begründung, drückt aber doch einen Zusammenhang in der Entwicklung aus. Die überteuerten Luxusbauten der französischen Könige bilden auch ein Beispiel für dieses Phänomen; sie waren eine Mitursache für die große französische Revolution des Jahres 1789.

3. Die religiöse Dimension in ihrer gesellschaftlichen Funktion

Die Menschen stellen ganz natürliche Fragen nach ihren persönlichen Chancen und Risiken; weil der Mensch als Wesen in der und für die Gemeinschaft konzipiert ist, gibt es immer auch wirkliche oder Möchtegern-Führer, die diese Fragen beantworten wollen. Als Gruppierung kommen hier die Wissenschaften, die Religionen und als politische Dimension kommen die Staaten in Frage.

Staaten und Religionen wirken oft zusammen, manchmal sind sie in Konflikt miteinander. Aber auch im Fall eines Konflikts sind sie vielfach auf die gleichen Mittel angewiesen. „Gott ist groß“, „Allahu akbar“ und „Amerika is great again“ ist aus dem gleichen Geist geboren. Eine Abhandlung über die Demokratie ohne einen religiösen oder zumindest einen pseudoreligiösen Hinblick würde ich nicht für vollständig halten.

Religionen bestehen aus zwei Komponenten, die sie anzubieten haben: zum einen die in ihrem Rahmen gemachte historische Erfahrung, die sich im Glauben als Narrativ manifestiert und in den Menschen als Gesinnung landen sollte. Zum anderen ist es die spirituelle Technik, die in Form von Ritualen und Gebeten bzw. als Meditation die Besinnung auslösen soll und auch kann. Was für die Wissenschaft das Denken ist, ist für die Religionen die Meditation – bekannter ist vielleicht das Wort Versenkung.

Meditation bzw. Spiritualität ist ein Geisteszustand, in dem Inhalte des Unbewussten ins Bewusstsein treten und aus diesem Erleben entsprechende Wahrnehmungen entstehen und damit ganzhirnige – also sowohl emotionale als auch rationale - Entscheidungen getroffen werden können. Während des Schlafes reorganisiert sich das Gehirn und gewöhnlich treffen die beiden Gehirnfunktionen – auch beim Einschlafen und beim Aufwachen – zusammen; sie sind messbar durch das Elektroenzephalogramm (EEG). Deshalb ist es gut, schwerwiegendere Entscheidungen zu „überschlafen“; allerdings wird das Gehirn zwischen der Einnahme eines Schlafmittels und dem Wecker diese Nachtarbeit nicht leisten.

Unter anderen können auch Dauersportarten sowie militärische Einsätze sowie solche Übungen meditatives Bewusstsein initialisieren; die „Feuertaufe“ als erstes Kampferlebnis eines Soldaten bringt ihm seine Sterblichkeit zum Bewusstsein und verursacht häufig eine Veränderung der Persönlichkeit; Zivilisten erleben diese Veränderung häufig erst in der Midlife-Crisis.

Wohl aus diesem Grund ist Yoga in der Kriegerkaste entstanden. Soldaten hatten immer schon Bedarf nach einer guten Resilienztechnik, also nach optimaler Stressfestigkeit sowie nach strategischen Fähigkeiten; diese besteht darin, sich in der komplexen und im Einsatz unberechenbaren Welt zurechtzufinden.

Autoritäre Systeme betreiben den umgekehrten Weg; sie nutzen Trance, um ihre Gedanken zu indoktrinieren – da kann Folter und Angstmache durchaus im Spiel sein – „Gehirnwäsche“ führt aber eher zur Abstumpfung als zu sinnvollen Erkenntnissen.

Die Besinnung auf das, was ich tun will und was ich in meinem und im Interesse der Gesellschaft tun darf, ist für ein gutes Zusammenleben immer wichtig. Das Christentum setzt darauf, dass durch den Glauben Besinnung ausgelöst wird und daraus die gewünschte Gesinnung entsteht. Das Christentum und das Römische Reich deutscher Nation ergänzten einander in ihrer Sinnvorgabe (Gott und Vaterland; Altar und Thron).

Wenngleich das Wort „Erbsünde“ in deutscher Sprache erst im 12. Jahrhundert, also in der Hochblüte der christlichen Gesellschaftsordnung, vorkommt, geht ihre Einführung auf Apostel Paulus und später auf den Kirchenlehrer Augustinus zurück. Obwohl sich diese These auf das Alte Testament beruft, kennen die Juden dieses Instrument, das ein Gefühl der Unvollkommenheit und einer Abhängigkeit erzeugen soll, nicht. Die grundsätzliche Einstufung des Menschen als „Mängelwesen“ ist eine wirksame Voraussetzung für eine hierarchische Gesellschaftsordnung. Um Christus die Funktion als Erlöser zu geben, erklärte man den Menschen kurzweg als erlösungsbedürftig. Wenn sich eine Religion so aufstellt, nimmt sie sich als geistiges Konstrukt wichtiger als den Menschen in seiner realen Existenz. Die Christen hoffen auf Erlösung, die Buddhisten bemühen sich darum, zu erwachen.

Der Mensch ist natürlich entwicklungsbedürftig und braucht Zeit, im Schutz seiner Umgebung seine körperlichen und geistigen Fähigkeiten zu entfalten. Auf dem Yogaweg und für den Buddhismus braucht man gewöhnlich einen Meister als Begleiter; aber den Geist des Menschen gestalten zu müssen, erscheint ziemlich übergriffig.

Die christliche Lehre folgt dem System; dem Menschen nicht zuzutrauen, sich zu optimieren und aus eigenem ein gutes Selbstwertgefühl zu erreichen, sondern erlösungsbedürftig zu sein; das soll die kindliche Abhängigkeit des Menschen ein Leben lang erhalten. Mit einem solchen Bewusstsein bleiben ihm die Abhängigkeit und der Bedarf nach Gläubigkeit, auch wenn er den schützenden Schoß der Kirche verlässt. Das Anhaften an die abstrusesten Herrschaftssysteme und die erstaunlichsten Verschwörungstheorien ist eine Folge davon. So wie der Körper von innen nach außen wächst, ist es auch wahrscheinlich besser, den Geist aus seiner Urnatur von innen nach außen entwickeln zu lassen.

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