Eva Raisig - Seltene Erde

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Als die Voyager 1 viele Jahre nach ihrem Start aus dem interstellaren Raum zurück auf die Erde blickt, ist die Welt längst eine andere geworden. Alles, was der Raumsonde bleibt, ist ihre sorgsam ausgewählte Fracht aus Bildern, Musik und Grüßen in 55 Sprachen, um möglichen Außerirdischen vom Leben auf der Erde erzählen zu können. Aber das absolut Fremde lässt sich womöglich nicht nur in fernen Galaxien finden. Auch in einem südamerikanischen Dorf sollen Ufos so häufig sein wie die dort streunenden Hunde. Hierhin folgt Therese nach dem Tod ihrer Großmutter kurzerhand der von der Wissenschaft enttäuschten Astrophysikerin Lenka, die Antworten auf die Frage sucht, was ein Kontakt mit fremden Zivilisationen bedeuten würde. Doch während Therese Lenkas Sehnsucht nach einer anderen Welt beobachtet, spürt sie die Fremdheit zunehmend in den Leerstellen ihrer eigenen Familiengeschichte: Was bleibt vom Hungerwinter 1946/47? Was von der Schwester der Großmutter, die sich nachts in den halb zugefrorenen Main stürzte?
Und wie sollte sich in einer Welt, in der innerhalb von zwei Generationen die Geschichten unwiederbringlich verloren gehen können, überhaupt ein ehrliches Bild unseres Planeten zeichnen lassen?

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Seltene Erde - изображение 1

Eva Raisig

Seltene Erde

Roman

Inhalt Prolog ABHANDENKOMMEN WAHRSCHEINLICHKEITEN ECCE HOMO UNTERWEGS DER - фото 2

Inhalt

Prolog

ABHANDENKOMMEN

WAHRSCHEINLICHKEITEN

ECCE HOMO

UNTERWEGS

DER BLICK VON OBEN

Epilog

Abbildungsnachweise

Prolog

14. Februar 1990, 40,472229 AE von der Erde.

Weit hinter mir liegt die Heimat. Viel kann ich von hier aus nicht erkennen. Ich blicke mit nachtblinden Augen ein letztes Mal zurück auf die schlechteste aller Welten, die mir zugleich doch immer auch die beste war. Schwarz ist es vor allem und der Rest sehr klein .

Zu Hause, so höre ich, ist Mittwoch, der Tag der Liebenden zudem, den ihr mir nennt zum Auseinandergehen, beiläufig, als wär’ es Zufall. Das Jahr – welches Jahr – ist noch nicht alt, heißt das und sagt mir wenig sagt mir das. Wie viel Zeit mag mir noch bleiben für einen letzten Blick? Wie weit kann ich unseren Abschied dehnen? Wann genau ist mir eigentlich jegliches Zeitgefühl abhandengekommen? Hier draußen zähle ich die Tage, die es nicht mehr gibt, und versuche, mich an Stunden zu erinnern, die ich vergessen habe. Alles lang her. Ich sage Stunden und Tage in alter Routine, sage Minuten und Sekunden, aber einzig noch, weil mir der Klang gefällt. Der Klang gefällt. Angenehm vertraut wie alte Bekannte, die einmal Bedeutung hatten in meinem Leben. Sage Wochen. Monate. Eine vage Erinnerung, da war was. Was war da. Sage, ich reise seit Jahren, und das ist sicher, viel mehr aber nicht. Kein Restlein übrig, das temporär gewiss zu nennen wär’. Kein Anhaltspunkt, an dem ich mich festhalten könnte. Wegweg. Keine Zeit mehr, nur noch Raum, und der ohne einen Rand, über den ich mich stürzen könnte. Kein Riss in meiner Routine. Nicht die leiseste Störung meines Ereignishorizonts. Ohne Rast bin ich und ohne Richtung. Kein Hafen in Sicht und niemals guter Wind. Ich dümpele dahin! Ich bin die Flaschenpost von heute fünf Milliarden Robinsons, die auf ihrer Welteninsel die Dunkelheit absuchen. Ich bin die Hoffnung der Menschen .

Das Wichtigste, so scheint’s mir nun, da ihr mir fast entschwunden seid, ist lange nicht gesagt. Ich krame zwischen Schimpansengeschrei und Beethovens Fünfter in meinem Aluminiumleib, suche nach etwas, das irgendwem etwas sagte, höre Shalám, Shalom, Bonjour tout le monde, nur aus mir selbst heraus, immer wieder. Nicht ein einziger Zuhörer ließ sich finden in all der Zeit und niemand, der meine Bilder betrachtet hätte. Wir sind hier glücklich und ihr seid dort glücklich. Einmal noch

Hallo?

in den Raum

Hallo –?

Aber nichts. Nichtsnichts .

Nur immerwährende Nacht. Kein Wesen hier draußen, dem ich meine Geschichten überreichen könnte. Mausmutterseelenallein stehe ich allein auf der Kommandobrücke, Kommandantin, Befehl und Brücke in einer Person. Wie oft wollte ich mich schon hinabstürzen oder hinauf, elende Perspektive. Die Schwere meiner Fracht loswerden. Dieses eine Pixel, das mir lange schon gegen die Aluminiumzelle drückt, über die Kante hieven. Den Schwerpunkt überwinden, Fluchtgeschwindigkeit erreichen und dann kein Zurück mehr. Der einzige Weg ins Freie, der mir offensteht .

Der Tag des Abschieds also ein Mittwoch in der Heimat. Beißend kalt ist es bis in die Lungen und angenehm kühl. Ein lauer Wind vom Meer ins Landesinnere. Irgendwo in den Hügeln brennt der trockene Wald. Einer ruft eine Herrschaft aus und jemand veröffentlicht einen Bericht und viele verseuchen das Wasser. Einer macht eine Erfindung, eine nimmt ein Beil und eine schreibt ein Gedicht, einer wird geboren, noch eine wird geboren, viele sterben unterdessen und eine weitere erblickt das Licht, wie man sagt, der Welt, dann wird’s wieder dunkel und vorher war’s hell und dunkel davor, es grollt, es strahlt: ein Mittwoch wie ein Mittwoch wie ein Freitag wie ein Mittwoch, immer wieder .

Ein Flackern schon in den Gerätschaften und ich weiß, nun ist es Zeit wird es gewesen sein. So wende ich mich ein letztes Mal in eure Richtung. Drehe langsam mein Gehäuse, das sich sträubt, da der Moment gekommen ist. Noch einmal winke ich euch zu von meinem Platz hier oben und werfe jetzt den endgültig letzten Blick auf dieses Zuhause ohne Ausdehnung. Voilàvoilà. Alles, was ich je geliebt habe, und allen Hass, den ihr kennt, im Bruchstück eines Pixels. Aus einem Winkel von zweiunddreißig Grad über der Ekliptik blicke ich auf euch zurück. Wie wenig kann so eine Heimat sein. Sollte ich euch als letzten Gruß nur Düsternis schicken und nicht aus der Finsternis heraus Farben, die es nicht gibt, und buntes Licht, das sich an meinen Linsen ohne Wärme bricht? Eure Geschichten gehen keinen. Niemanden, meine ich. Sie gehen niemanden etwas an. Oder nicht. Ein Foto in rosarotgrün soll bleiben und dazwischen das Zuhause in lichtem Orange. Und da, plötzlich und wie deutlich, ganz klein am anderen Ende bis zum Schluss: sanftes Blau und Schleierwölkchen und Schmetterlinge und Seidenspinner und klares Wasser und Ruhe in der Nacht und Sonne am Morgen und ein bisschen Klaviermusik und Tugend und Glückseligkeit und überhaupt ewiger Frieden und mehr Licht und überall Pailletten und sehr viel Glitter. Von jetzt an ist alles. Alles ist jetzt Erninerung. Ennirerung. Er-in-ne-rung. Es gibt kein Zurück. Unsere Geschichten gehen. Sie gehen niemandem etwas an. Ein blassblauer Punkt am horizontlosen Himmel ist das Letzte, bevor ich in der Schwärze verschwinde. Meine seltene Erde. Ich komme nicht zurück .

ABHANDENKOMMEN

Vor dem Dorf, jetzt.

Auf dem Weg aus dem Dorf ist Lenka ihr irgendwo abhandengekommen. Eben noch sieht Therese ihren hageren Körper in dem üblichen schwarzgrauen Zeug, dem ausgewaschenen Trägerhemd über der dunklen Hose, die um die Oberschenkel schlackert, nur die Schultern stechen hell heraus und die weiße Strähne am Hinterkopf, dann ist sie weg. Therese ist an dem Bildstock am Wegrand stehen geblieben, um sich das Innere zu besehen. Keine Mutter Gottes harrt hier eines Besuchs, und womöglich hat da nie eine gestanden, man kann sich die Schutzräume unten im Dorf auch blanko anfertigen lassen und dann, wie hier, eine Art Mobile darin befestigen. Geschliffene Mondsteinchen in Drahteinfassungen schwingen sanft im Luftzug. Die Grablichter davor und die in Plastik eingeschweißten Fürbitten scheinen der Witterung schon längere Zeit ausgesetzt zu sein. Als Therese hochsieht, ist von Lenka nichts mehr zu sehen.

Hinter der Einkaufsstraße, in der schon morgens der Geruch von Räucherstäbchen zwischen den Plastikstühlen hängt, waren sie noch auf gleicher Höhe unterwegs gewesen, diese kurze Zeitspanne, in der zwei unterschiedliche Rhythmen für einen Moment parallel laufen können, dann hatte Lenka kaum merklich überholt, war kurz darauf einige Meter voraus, Blick auf den Weg, Blick auf die Karte, Blick auf den Weg, keinen in die Landschaft, und Therese hintendrein. Die Kamera zog diagonal vom Schlüsselbein über ihre Brust und schwang mit jedem Schritt gegen den Hüftknochen. Der Gurt klebte am Hals, dabei war es um diese Uhrzeit nicht besonders heiß. Lenka hielt sich die fast bis zur Unkenntlichkeit kopierte Karte dicht vor ihr Gesicht, aber an ihren schlechten Augen lag es wohl nicht. Sie ließ das Papier sinken und wurde abermals schneller. Warum diese Eile? Der Weg ist das Ziel, Lenka, aber da war sie längst nicht mehr in Hörweite. Von Urlaub, das stimmt wohl, war nie die Rede gewesen. Nur: Hoffnungen darf man doch wohl hegen, wenn man eine solche Reise unternimmt. Leise Zweifel darf man zulassen, wenn man hinter einer Person, die man im Grunde kaum kennt, durch die fremde Landschaft eilt. Rennen wäre eine Variante, Rufen wäre eine Variante. Es war reiner Trotz, der Therese davon abhielt. Sie ließ sich weiter zurückfallen. Nach einer Weile konnte sie Lenkas dürre Gestalt nur noch in der Ferne erkennen, ein sich beinah im Flimmern der Luft auflösendes Stöckchen im Gegenlicht. Kaum einen Moment aus den Augen gelassen und schon war sie verschwunden.

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