Eva Raisig - Seltene Erde

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Als die Voyager 1 viele Jahre nach ihrem Start aus dem interstellaren Raum zurück auf die Erde blickt, ist die Welt längst eine andere geworden. Alles, was der Raumsonde bleibt, ist ihre sorgsam ausgewählte Fracht aus Bildern, Musik und Grüßen in 55 Sprachen, um möglichen Außerirdischen vom Leben auf der Erde erzählen zu können. Aber das absolut Fremde lässt sich womöglich nicht nur in fernen Galaxien finden. Auch in einem südamerikanischen Dorf sollen Ufos so häufig sein wie die dort streunenden Hunde. Hierhin folgt Therese nach dem Tod ihrer Großmutter kurzerhand der von der Wissenschaft enttäuschten Astrophysikerin Lenka, die Antworten auf die Frage sucht, was ein Kontakt mit fremden Zivilisationen bedeuten würde. Doch während Therese Lenkas Sehnsucht nach einer anderen Welt beobachtet, spürt sie die Fremdheit zunehmend in den Leerstellen ihrer eigenen Familiengeschichte: Was bleibt vom Hungerwinter 1946/47? Was von der Schwester der Großmutter, die sich nachts in den halb zugefrorenen Main stürzte?
Und wie sollte sich in einer Welt, in der innerhalb von zwei Generationen die Geschichten unwiederbringlich verloren gehen können, überhaupt ein ehrliches Bild unseres Planeten zeichnen lassen?

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Kurz darauf war Lenka zurück nach St. Petersburg geflogen, um auf der Konferenz ihren Vortrag zu halten, und kaum einen Tag später hatte sie auf der Bank am Finnischen Meerbusen auf russischer Seite gesessen. Therese drehte sich um, und da war sie. Sie rauchten eine Zigarette, und Lenka erzählte von ihrer Suche. Von der Frage, ob die Erde selten sei und intelligentes Leben ein rares Phänomen im Universum. Von den Außerirdischen und von diesem Ort. Kurz schien so etwas wie ein Ausweg auf: Man erzählt dir am westlichen Ende Russlands von der Suche nach einer anderen Welt und für ein paar gemeinsame Tage rücken Berlin und der Rest in wohltuende Ferne. Doch kaum zurück in Deutschland, war alles wieder da. Bis Therese Lenka Monate später an einem Busbahnhof in Argentinien wiedertreffen würde, zogen sich die Dinge zunächst zäh und schmerzlich in die Länge. Die Großmutter musste beerdigt werden und Therese versuchte, mit allerlei praktischer Unterstützung behilflich zu sein. Sie schrieb Adressen auf Behördenbriefe und klebte Briefmarken auf Umschläge. Sie klickte sich durch Vorlesungsverzeichnisse, schrieb sich für das zulassungsfreie Fach Verkehrswesen ein, um das günstige Zimmer im Wohnheim behalten zu können, und verbrachte die Tage in Embryonalstellung auf dem Bett. Eine ganze Weile hörten Lenka und sie nichts voneinander, dann schrieb Therese: Ich komme mit. Den Eltern sagte sie erst Bescheid, als sie die Bordkarte ausgedruckt hatte.

Südamerika? fragte die Mutter ungläubig.

Edel geht die Welt zugrunde, meinte der Vater zu den Reiseplänen seiner Tochter, mehr aber nicht.

Die Mutter: Du kennst diese Lenka doch kaum!

Damit hatte sie im Grunde recht. Aber bitte schön, sagte die Mutter, wenn du meinst, das Geld von der Oma auf diese Weise durchbringen zu müssen, tu, was du nicht lassen kannst.

Nach einer kurzen Pause dann aber doch: Und woher kennst du sie? Aus dem Sprachkurs?

Ja. Das heißt: so ähnlich. Ja.

So ähnlich?

Ich hab mich dort mal mit ihr unterhalten. Sie ist Muttersprachlerin. Also Russisch.

Du hast russisch mit ihr gesprochen?

Nein, natürlich nicht. Es war ein Drei-Wochen-Kurs für Anfängerinnen. A1. Da unterhält man sich nicht. Konversation kommt viel später. Deutsch. Sie kann Deutsch.

Und woher kennst du sie, wenn nicht aus dem Sprachkurs?

Das war bei so einem … also, eigentlich war es Zufall.

Zufall, Vorsehung, Wink des Himmels, man kann es nennen, wie man will. Irgendetwas davon brachte Therese in die St. Petersburger Peripherie, an den Finnischen Meerbusen auf russischer Seite, just in dem Moment, als auch Lenka dort auftauchte. Und eines kam zum anderen.

Es geht damit los, dass man eine Reise unternimmt, etwa um einen Sprachkurs in St. Petersburg zu absolvieren, etwa um den Zudringlichkeiten zu Hause zu entkommen und gleichzeitig die freie Zeit sinnvoll zu überbrücken, bis – tja, Mutter, bis was eigentlich? Jedenfalls nicht herumhängen. Therese sitzt vier Stunden vormittags in der Sprachschule, durchbrochen nur von einer viertelstündigen Kaffeepause, sagt: Здравствуйте меня зовут Терезе я из Германии изучаю то и это, was offenbar bedeutet: Hallo ich heiße Therese ich komme aus Deutschland ich studiere dies und das, kann allerdings, da Vergangenheitsformen erst später behandelt werden, in der fremden Sprache nicht formulieren, dass sie im Grunde nicht studiert, vielmehr studiert hat, erst das eine angefangen, dann das andere und dazwischen eine Ausbildung begonnen, kann nicht sagen, dass sie alles abgebrochen hat und nicht weiß, wohin mit sich, lernt also zunächst einfache Präsenskonstruktionen und Redewendungen des Alltags, erfährt von sechs grammatischen Fällen und der Kategorie der Belebtheit, die man irgendwann erreichen wird, wenn man es ernst meint mit der Sprache, aber meint sie es tatsächlich ernst, war die Sprache nicht der geringste Grund, warum Therese aufgebrochen ist? Sie trudelt also auch hier vor sich hin und stromert nachmittagelang durch die fremde Stadt. Über die Prospekts, die sogenannten Prachtstraßen. Wie soll es weitergehen? Das hier kann wohl kaum die Lösung sein. An pastellenen Häusern und beinamputierten Soldaten am Straßenrand vorbei, durch die Betonsiedlungen an den Rändern und irgendwann, es ist ihr Geburtstag, auch über die Stadtgrenzen hinaus ans Wasser.

An einer russischen Bar.

Die letzten Stunden ihres alten Lebensjahres, die ersten des neuen hatte Therese auf einem Barhocker an der Theke des einzigen Gayclubs von St. Petersburg verbracht, den sie ohne nennenswerte Russischkenntnisse ausfindig machen konnte. Zwei Jungs aus ihrem Sprachkurs, die beide Felix hießen, ein Blonder und ein langer Schmaler, so ein Argloser, ließen sich sofort von der Idee erwärmen, gerade dort in Thereses Geburtstag hineinzufeiern. Man kannte sich kaum, aber Sympathien waren da, noch dazu im fremden Land. Zunächst standen sie allerdings bei strömendem Regen zwischen geparkten Autos in einem Wohnviertel und waren beinah so weit, die ganze Sache abzublasen, denn wo sollte hier, in dieser fabelhaft bruchfreien Stille, auch ein Club sein? Aber dann öffnete sich neben ihnen die Tür eines Wohnhauses, in der dahinterliegenden Stahltür mit Sichtschlitz stand ein glatzköpfiger Türsteher mit Wikingerbart und scheuchte sie, dawai dawai , über ohrenbetäubendes Eurodancegewummer hinweg ins Innere. Schlug beide Türen hinter ihnen zu. Drinnen: sehr laut, taghell, leer. Die einzigen anderen beiden Gäste hinten in der Sofaecke wieder einmal nur Männer, aber in so einer Situation nimmt man, was man kriegen kann. Salzstangen, Nüsschen. An der Bar bestellten sie erst Bier, dann Wodka, während Thereses feuchte Jeans an den Oberschenkeln klebte und zu jucken begann. Nach der ersten Runde schob der Barmann ein Tellerchen mit Zitronenscheiben über den Tresen und zwei Salzstreuer: Let me show you. Die Tequilaabstürze aus der Oberstufe vergessen und sich den Gepflogenheiten des Gastgebers hingeben, und sei es mit ungewohnten Zutaten. Eine Mischung aus Zitronensaft, Spucke und Salzresten trocknete den Abend über wieder und wieder zwischen Daumen und Zeigefinger ein. Die Haut spannte. Irgendwann ließ der Barmann die Flasche vor ihnen auf der Theke stehen.

Die Stunden bis Mitternacht zogen sich dahin, der blonde Felix redete und redete. Trotz der Autoscooteratmosphäre ließ sich jede seiner Bewegungen und Gefühlsäußerungen deutlich hören. Alles, was er machte, machte er laut. Sich auf den Stuhl setzen, Wodka trinken, reden, atmen, alles war laut. Während er von allerlei Mundgeräuschen begleitet über die russische Sprache und das Wesen der Bevölkerung fachsimpelte , knackte er seine Finger an der Kante des Tresens, einen nach dem anderen. Dann war es kurz vor zwölf. Der Lange gab ihm ein Zeichen und fing an, in seinem Rucksack zu kramen.

Dreh dich mal weg, sagte er zu Therese, nicht gucken!

Hinten in der Sitzecke sah sie die beiden Einzelnen einander zunicken, zaghaft zuprosten, dann gleichzeitig einen Schluck nehmen, während in ihrem Rücken etwas auf dem Tresen drapiert wurde. Ein Feuerzeug war zu hören, dann der schiefe Klang von elektronischem Happy Birthday.

Jetzt! rief der lange Felix. Umdrehen! Herzlichen Glückwunsch, Therese!

Wow, was sagt man dazu. Das ist aber ein …, sagte Therese, ein schönes …

Eine Geburtstagsfontäne! rief der Blonde.

Eine Geburtstags… ja, wirklich. Auf der Theke stand ein pinkfarbenes Plastikgestell in der Form eines Wagenrads. In seiner Mitte flackerte eine weiß-rosa geringelte Kerze und fiel jetzt in sieben einzelne Kerzen auseinander. Sieben dünne brennende Kerzen, kaum dicker als ihre Dochte, bogen sich zum Rand des Wagenrads und entzündeten dort sieben weitere Kerzen. Heller Feuerschein. Die Wodkaflasche auf der Theke leuchtete. Absicht oder nicht, womöglich eine nicht vollständig bedachte Beschichtung des Plastikgestells, jedenfalls fing nun auch der äußere Ring der Konstruktion Feuer. Eine Stichflamme erleuchtete einmal den gesamten Kreis in tiefem Blau, dann schmolzen die in Blütenform gestalteten Einfassungen der Kerzen zusammen, warfen Blasen und fielen in zähen, dunklen Tropfen auf den spiegelnden Tresen. Grauschwarze Qualmwölkchen zogen über die Theke hinweg. Über allem der schneidende Ton des Geburtstagsständchens. Therese hustete.

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