Mikola Dziadok - Die Farben einer parallelen Welt

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Der politische Häftling Mikola Dziadok schrieb von 2010 bis 2015 Essays über das Innenleben der Gefängnisse in der Republik Belarus. Damals saß er aus politischen Gründen ein – die jüngste Repressionswelle unter Diktator Lukashenko brachte ihn erneut hinter Gitter und er wurde Ende 2021 erneut zu fünf Jahren Haft verurteilt. Dziadok beschreibt und analysiert den Gefängnisalltag und wesentliche Elemente des belarusischen Strafvollzugssystems – bis hin zur Selbstverletzung als äußerstem Mittel der Gefangenen, um ihr eigenes Leben, ihre Gesundheit und Würde zu schützen. Das belarusische PEN-Zentrum hatte das Buch 2018 mit dem Franzischka Aljachanowitsch Preis ausgezeichnet, als bestes Buch, das in Haft verfasst wurde. Inzwischen wurde das PEN-Zentrum vom Regime aufgelöst.

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Mikola Dziadok

DIE FARBEN

EINER PARALLELEN WELT

Aus dem Russischen

von Wanja Müller

Mit einer Vorbemerkung von Felix Ackermann

und Erläuterungen von Christian Ganzer

INHALT Felix Ackermann Das Gefängnis als Echokammer Vorwort SCHISO Opjer Das - фото 1

INHALT

Felix Ackermann Das Gefängnis als Echokammer

Vorwort

SCHISO

Opjer

Das Regime

Die Unberührbaren

Der Geruch

Der Aufstand gegen die göttliche Hierarchie

Die Strafe Gottes

Aufstand in der Quarantäne

Mogli

Die „Verflogenen”

Der Hexer

Das Leben ist schön

Offener Brief

Die äußerste Maßnahme

Die Freilassung

Schlusswort

Postskriptum

Christian Ganzer Im Schatten des Gulag

Vorbemerkung

DAS GEFÄNGNIS ALS ECHOKAMMER

Felix Ackermann

Mikola Dziadoks konzise Beschreibungen des Alltags in belarusischen Gefängnissen und Straflagern geben einen Einblick in eine Welt, die sich weniger als 1000 Kilometer von Berlin entfernt östlich der Außengrenze der Europäischen Union auftut. Mit dem scharf gezeichneten Bild vom Innenleben der Strafanstalten in der Republik Belarus wird einem Staat der Spiegel vorgehalten, der seine eigenen Bürger inhaftiert und foltert, allein weil sie für Grundrechte, Selbstbestimmung und freie Wahlen einstehen. Dziadok zeigt in seinen lakonischen Essays, wie im Alltag belarusischer Gefängnisse die in Belarus geltenden Gesetze missachtet werden. Er berichtet, wie politische Gefangene Opfer staatlicher Gewalt werden. Und er zeichnet minutiös nach, dass Willkür kein abstrakter Zustand allgemeiner Rechtlosigkeit ist, sondern die aktiv herbeigeführte, bewusste Überschreitung von Grenzen des Rechts, die auch in der Verfassung sowie den Gesetzen der Republik Belarus festgeschrieben sind.

Mikola Dziadok ist heute Geisel eines illegitimen politischen Regimes, dem das Vertrauen durch die eigene Bevölkerung seit dem Sommer 2020 entzogen ist. Die psychischen und physischen Misshandlungen, die Dziadok für den Zeitraum 2010 bis 2015 dokumentiert, erfolgen heute in ähnlicher Weise – jeden Tag mitten in Europa. Sie werden ihm und den anderen inzwischen mehr als 800 politischen Gefangenen stellvertretend zugefügt, um die über neun Millionen Einwohner der Republik vor der Gewalt des Staats zu warnen. Damit zeigt der Blogger und Aktivist auch, unter welchen Bedingungen heute Maria Kolesnikowa, Sergei Tsichanowskij und viele andere im belarusischen Strafvollzug leben.

Zugleich macht Dziadok in seinen Texten deutlich, dass es eine Möglichkeit gibt, die Gewaltherrschaft im Gefängnis selbst vorzuführen und sie gegen die Institutionen des illegitimen Staats zu wenden. Auch wenn er heute abgeschirmt von der Öffentlichkeit und weitgehend ohne Kontakt zu seiner Familie hinter Gittern ist, gelang es ihm mit seinem Buch sowie aus dem Strafvollzug geschmuggelten Berichten, das Gefängnis in eine Echokammer des Widerstands zu verwandeln. So werden das mit den Händen geformte Herz einer Maria Kolesnikowa während der Gerichtsverhandlung ebenso wie die Texte von Mikola Dziadok zum Aufruf, weiterhin einzustehen gegen die Gewalt von Alexander Lukaschenkos maskierten Unterstützern.

Das vorliegende Buch wirft auch die Frage auf, wie es die Menschen im westlichen Europa mit Staatsverbrechen mitten in Europa halten. Wer heute die Zustände in belarusischen Gefängnissen auch außerhalb der Landesgrenzen anprangert, unterstützt die Inhaftierten ebenso wie die belarusische Demokratiebewegung. Deshalb fließt der Gewinn aus dieser Publikation vollständig in die Arbeit des Vereins Razam , in dem sich nach Deutschland Geflüchtete aktiv für politisch Verfolgte in Belarus einsetzen. Der Verein Liberecco listet auf seiner Homepage die aktuellen Adressen der politischen Gefangenen in Belarus auf – es ist möglich, ihnen auch aus dem Ausland auf Russisch und Belarusisch Briefe zu schreiben. Die Schweizer Parlamentsabgeordnete Tamara Funiciello übernahm eine Patenschaft für Mikola Dziadok. Unter #westandby gibt es im Internet zudem Stimmen ganz unterschiedlicher Zeitgenoss:innen zur Willkür in Belarus – einer Willkür, deren systematischen Charakter Dziadok am Beispiel der Haftanstalten seziert.

Felix Ackermann ist Historiker, Kulturwissenschaftler und Stadtanthropologe. Seit 2016 forscht er am Deutschen Historischen Institut Warschau .

VORWORT

Als Kind habe ich im Vorwort zu irgendeinem Buch eine treffende Bemerkung gelesen: „Kaum verbringt ein Intellektueller eine Nacht auf einer Polizeistation, schreibt er gleich ein Buch darüber“. Ich weiß nicht, ob ich mich als Intellektuellen bezeichnen kann, und in den Kerkern des Systems habe ich mehr als nur eine Nacht verbracht, doch diese Bemerkung finde ich sehr passend. In der Tat gibt ein Gefängnis, der Freiheitsentzug und alles, was damit verbunden ist, einem Menschen ein so breites Spektrum an Gefühlen und Eindrücken wie kaum etwas anderes. Und für jemand, der gewohnt ist, das Erlebte kritisch zu analysieren, ist das auch noch ein unglaublich fruchtbarer Boden für Beobachtungen, Reflexionen und tiefes Nachdenken.

Diese Textsammlung, so die Idee, die ich hoffentlich realisieren kann, soll nur ein Zwischenschritt zu einer umfassenden Geschichte sein, bloß eine Skizze auf der Leinwand, die erst noch mit Farben bemalt werden muss – sie vermittelt einen allgemeinen Eindruck, lässt aber noch nicht die Fülle des Gesamtbildes erkennen. Ein solches Bild wird, wie ich hoffe, ein Buch sein, das über meine Zeit im Gefängnis vom ersten bis zum letzten Tag erzählt.

Warum habe ich mich entschieden, „Die Farben einer parallelen Welt“ zu schreiben? Erstens: Die Machthaber hatten und haben Angst davor, dass das, was in Gefängnissen geschieht, an die Öffentlichkeit dringt, und sie tun bewusst alles, um die Gefängnisse so weit wie nur möglich von der Außenwelt zu isolieren. Das heißt: Die Zustände in Gefängnissen und Strafkolonien öffentlich zu machen, kann ihrem moralischen Ansehen und ihrer Reputation schaden. Und wenn wir die Möglichkeit haben, solchen Schaden zu verursachen, müssen wir diese Möglichkeit nutzen. Jeder Gauner versucht, seine Taten zu verbergen oder, wenn es ihm nicht gelingt, irgendwie zu rechtfertigen: mit dem Gesetz, dem Recht des Stärkeren, der „revolutionären Notwendigkeit“, der Moral … Die Wahrheit zu sagen und die Verbrechen aufzudecken, ist hier ein Imperativ, die moralische Pflicht eines jeden Menschen. Zweitens ist wichtig zu dokumentieren, was wir gesehen und erlebt haben. Denn nichts und niemand ist ewig. Viele könnten in Zukunft sagen: „Wir haben nichts getan … Wir haben bloß Befehle befolgt“, oder: „Wir wussten nicht, dass sowas passiert, sonst hätten wir etwas unternommen!“ Oder sie werden gleich alles abstreiten: „Das ist eine Lüge, so was gab es nicht! Wo sind die Beweise?“ Und auch wenn kein Volksgericht und kein Gericht eines Staates je über sie urteilen wird, so ist das Urteil der Geschichte selbst viel wichtiger.

Über das Gefängnis ist schon viel gesagt und geschrieben worden. Und manchmal scheint es schwer, Neues beizutragen, denn Unfreiheit ist Unfreiheit, und in allen Ländern der Welt, von den Diktaturen Asiens bis zu den bürgerlichen Demokratien des Westens, sind die Gefängnisse gefüllt mit Verzweiflung, Bitterkeit, Angst, Schmerz, Gemeinheit und Selbstaufopferung, Freundschaft und Verrat, Barmherzigkeit und Grausamkeit, und natürlich mit der institutionalisierten Gewalt, die eine Art Sprache des Gefängnisses ist. Werde ich also in der Lage sein, etwas Neues beizutragen? Global betrachtet natürlich nicht, denn das belarusische Gefängnis ist nicht etwas Einzigartiges, vor allem nicht für den postsowjetischen Raum, und die allgemeine Logik und Philosophie des Gefängnisses ist, wie gesagt, überall gleich.

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