Leo F. Aichhorn - Geschichten, die Mut machen

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Die heutige Jugend steht vor großen Herausforderungen durch die Digitalisierung, Globalisierung und Ökologisierung. Die Auswirkungen sind ebenso weitreichend, wie sie den Generationen im 20. Jahrhundert durch Weltkriege, Wiederaufbau und Hungerjahre abverlangt wurden. Letztere schafften es, weil sie an sich glaubten und der Wandel alternativlos war. Die hier beschriebenen Geschichten erlauben einen selektiven Einblick in das Landleben und seine Veränderungen in der zweiten Jahrhunderthälfte. Gleichfalls wird der soziale Aufstieg mit Höhen und Tiefen anschaulich dargestellt. Die Erzählungen zeigen aber auch, dass im Leben nicht alles konfliktfrei abläuft und der Humor trotzdem wichtig ist. Vor allem sollen die Storys all jenen Mut machen, die glauben vor unlösbaren Problemen zu stehen.

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In derselben Gemeinde wie Ludwig und seine Familie waren kurz zuvor auch Karl und Anni gelandet. Die kinderlose Anni hatte den Hausbrand mitbekommen und sich sofort angeboten, sich um den sechs Wochen alten Martin zu kümmern. Für Martins Eltern war das gerade in der Zeit des Wiederaufbaues eine große Hilfe, zumal ein Baby mehr Aufmerksamkeit als laufende Kinder benötigt. Diese Obsorge wiederholte sich häufig, wodurch eine intensive und langjährige Freundschaft entstand. Der Zusammenbruch der Monarchie brachte es mit sich, dass der 1909 im böhmischen Pardubice geborene Karl nach Wien kam und dort seine Anni kennenlernte und ehelichte. Nach dem Zweiten Weltkrieg zog es die beiden nach Oberösterreich. Anni hatte den Beruf einer Schneiderin erlernt, war eine gepflegte, attraktive Frau und immer gut angezogen. Mit ihrer vornehmen Art versuchte sie eine Exklusivität zu vermitteln, die man eher Menschen am ehemaligen Kaiserhof zubilligen würde. Mit ihrer gewählten Sprache und ihrem vornehmen Gang unterstrich sie dieses Erscheinungsbild. Deshalb sagte sie auch immer, dass ihr Karl als Elektriker nicht zur Arbeit, sondern in den Dienst gehe. Von ihrer Eleganz blieb offenbar auch ihr Hausarzt nicht unberührt, der sie auch dann besuchte, wenn sie nicht krank war. Karl war von mittlerer Größe, sehr sympathisch und nicht arrogant.

Die ersten Jahre nach der Übersiedlung in die fruchtbare Niederung des Donauraumes waren für Ludwig und Johanna so etwas wie eine Herkulesaufgabe. Einerseits galt es die verwahrlosten Gründe wieder in einen ertragreichen Zustand zu bringen und andererseits die erforderlichen Bauarbeiten am Bauernhaus fertigzustellen. Für die Kinder blieb dadurch wenig Zeit. Andreas und Gabriele beschäftigten sich mit sich selbst, Martin schlief ohne Betreuung fest im Kinderwagen, sodass seine Mutter öfter Nachschau hielt, um sicherzugehen, dass es ihm gut ging. Obwohl das Leben am Land zu dieser Zeit höchst ungefährlich war, wurde Martin im Kinderwagen vom Haushund Strolchi „bewacht“. Er war von mittlerer Größe, kräftig gebaut und ließ nur Familienangehörige zum Kinderwagen. Hundemarken gab es nicht und sein Stammbaum war nicht belegbar. Aber auch ohne entsprechende Hundeschule wusste Strolchi, was an einem Bauernhof zu tun ist. Allerdings hatte er keine Freude mit uniformierten Personen. Der Briefträger Matthias war ein Mann wie zu Zeiten der Habsburger Monarchie. Er hatte einen großen Schnurrbart, einen aufrechten Gang und er trug seine Uniform, als würde er als Postbeamter über die gesamte Staatsgewalt verfügen. Was ja auch verständlich war, er überbrachte schließlich nicht nur Bescheide von Behörden, sondern wickelte auch den gesamten Geldverkehr ab, und Respekt gegenüber Uniformträgern hatten die Menschen so kurz nach dem NS-Regime irgendwie immer noch. Banken gab es ausschließlich in größeren Städten, Girokonten oder eBanking sollte es erst Jahrzehnte später geben. Wenn Briefträger Matthias zum Haus kam und Strolchi sah, beschimpfte er ihn als blöden oder hässlichen Hund. Gewiss, einen Preis für Reinrassigkeit und Schönheit hätte er nicht gewonnen, aber das wusste der treue Vierbeiner ja nicht. Als der Postbeamte eines Tages auch noch mit einer Fußbewegung andeutete, der Hund solle verschwinden, riss Strolchi die Geduld und er biss den Uniformträger in den Fuß. Das war ein Eklat. Wie kann ein dahergelaufener Hund einen hochangesehenen Beamten beißen? Ludwig und Johanna hatten große Mühe, Matthias zu beruhigen, wobei er weniger an seinen physischen Schmerzen litt als an der Verletzung seiner Autorität als Staatsbeamter.

Im zweiten Lebensjahr begann Martin zu laufen und war nur schwer unter Kontrolle zu halten. Krabbelstuben oder Kindergarten gab es nicht. Spielzeuge auch nicht und wenn, dann mussten sie aus Holz selbst gemacht werden. Vielfach diente einfach ein umgedrehter Radlbock, ein Schiebekarren mit Querlatten zum Transport von sperrigen Gütern wie Gras oder Heu, auf dem Martin saß und dessen frei laufendes Rad er drehte. Ein Stück Holz wurde als Auto umfunktioniert, das von den Kindern im Sandhaufen bewegt wurde. Unter den Christbäumen lagen keine Geschenke, sondern nur die Hoffnung auf bessere Zeiten und trotzdem strahlten die Kinderaugen im Glanz der Kerzenlichter.

Eines Tages entschwand Martin der Obhut von Krauterl Tante (die in den Krautbottich gefallene Tante aus Linz) und ging durch die offene Tür in den Pferdestall. Er näherte sich dem Pferd Bubi von hinten und hielt sich an dessen beiden Hinterbeinen fest. Ein Schlag mit einem seiner Beine hätte das junge Leben von Martin abrupt beendet. Aber Bubi blieb ruhig, als wüsste er, dass ihm keine Gefahr droht und er den Kleinen schützen muss. Die Krauterl Tante fiel beinahe in Ohnmacht, als sie Martin im Pferdestall entdeckte, und hatte keine Ahnung, wie sie Martin vom Pferd unbeschadet trennen sollte, ohne es zu erschrecken. Noch nie zuvor hatte sie eine so schwierige Entscheidung zu treffen gehabt. Mit dem Mut der Verzweiflung, jetzt ja keinen Fehler zu machen, ging sie mit ruhiger Ansprache in den Stall und brachte Martin wieder sicher heraus. Es war, als fiele ihr ein Stein vom Herzen. Nach einiger Zeit, als die Selbstvorwürfe über ihre unzureichende Aufsicht über Martin vergangen waren, war sie stolz über ihren Mut.

Wochen später waren Johanna und Hans, der mitgereiste Nachbarjunge vom Truppenübungsplatz, bei der Heuernte. Hans lud das Heu mit der Gabel auf und Johanna verteilte es geschickt, sodass eine hohe Heufuhre entstand. Martin spielte im Schatten eines großen Obstbaumes. Da der Weg nach Hause lang war, entschieden sich die beiden mit Martin auf dem Heuwagen Platz zu nehmen. Auf halbem Weg blieben plötzlich die Pferde stehen. Als nach dem dritten „Wia“ (Aufforderung an die Pferde zum Weitergehen) Bubi und Fritz immer noch standen, schauten sie hinunter und sahen, dass Martin von der Heufuhre gefallen war, zwischen den Pferden lag und sie deshalb stehen geblieben waren. Geschockt stieg Hans hinunter und holte den jungen Mitfahrer wieder an Bord. Dank der gutmütigen Pferde war nichts passiert. Bubi und Fritz waren offenbar deshalb gute Pferde, weil sie auch gut behandelt wurden. Wenn sie Ludwig im Stall abhängte, war ihr erster Weg zum Küchenfenster, wo sie von Johanna mit Würfelzucker verwöhnt wurden. 1953 gingen die beiden in den Ruhestand, da ab diesem Zeitpunkt ein Steyrer Traktor mit 30 Pferdestärken ihre Aufgaben übernahm.

3https://www.mediathek.at/staatsvertrag/wiederaufbau/nachkriegswirtschaft/

Maschinen erobern die Landwirtschaft

Mit dem Traktor und seinen Einsatzmöglichkeiten änderte sich viel in der Landwirtschaft. Neben der höheren Leistung hatte diese Zugmaschine auch eine hydraulische Hebemöglichkeit und über die Zapfwelle mit ihrer Drehbewegung konnten Maschinen in Schwung gebracht werden. Damit konnten nunmehr Pflüge mit mehreren Pflugscharen und Eggen gehoben werden und man benötigte keine Räder mehr zum Wenden oder für den Transport. Darüber hinaus war das eiserne Pferd stärker und schneller. Je nach Motorleistung war ein Traktor bei der Feldarbeit um das 5- bis 10-Fache schneller als Pferde im Doppelgespann. Ein Traktor, vornehmlich aus der Werkstätte im oberösterreichischen Steyr, war zu dieser Zeit Ausdruck der Modernität und vielfach auch ein Prestigeobjekt. Häufig fuhren die Landwirte damit auch am Sonntag zur Kirche.

Auch Ludwig wollte dazugehören und kaufte 1953 einen Steyr Traktor mit 30 Pferdestärken (PS) und zwei Zylindern, während die meisten anderen Bauern im Ort sich mit einer 15-PS-Variante und einem Zylinder begnügten. Die neue Zugmaschine hatte noch keinen elektrischen Starter und musste daher mit einer Handkurbel gestartet werden. Das war schon ein Kraftakt samt Geschicklichkeit beim Start eines Dieselmotors. Denn der selbstzündende Motor benötigte eine sehr hohe Verdichtung im Zylinder und konnte ohne Dekompressor, der die Luft entweichen lässt und den Widerstand aussetzt, händisch nicht in Schwung gebracht werden. Erst bei entsprechender Umdrehung und dem Schließen des Entlüftungsventils entstand die erforderliche Kompression und der Motor sprang an. Bei sehr kalten Tagen im Winter musste der Selbstzündmechanismus im Zylinder durch ein „Brandl“ (einen Brandbeschleuniger) unterstützt werden. Die Inbetriebnahme der Traktoren der ersten Generation erforderte starke und geschickte Menschen, die vornehmlich aus der Männerwelt kamen. Erst später wurden die landwirtschaftlichen Zugmaschinen mit einer Batterie und einem elektrischen Starter serienmäßig ausgestattet. Da in den fünfziger Jahren noch kein Frostschutzmittel im Handel erhältlich war, musste in der kalten Jahreszeit das Kühlwasser der Traktoren nach Stillstand abgelassen werden. Im Alter von 12 Jahren vergaß Martin nach dem Einparken den Kühlwasserhahn zu öffnen. Als nach Tagen die Zugmaschine wieder in Betrieb gehen und Kühlwasser eingefüllt werden sollte, stellte sich das Unglück heraus. Das Wasser war gefroren und hatte den Motorblock gesprengt, wodurch Kühlwasser in den Ölkreislauf gelangt war und eine Inbetriebnahme nicht möglich gewesen wäre. Martin war ziemlich zerknirscht, obwohl ihm seine Eltern infolge seiner jugendlichen Unerfahrenheit keine Vorwürfe machten.

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