Leo F. Aichhorn - Geschichten, die Mut machen

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Die heutige Jugend steht vor großen Herausforderungen durch die Digitalisierung, Globalisierung und Ökologisierung. Die Auswirkungen sind ebenso weitreichend, wie sie den Generationen im 20. Jahrhundert durch Weltkriege, Wiederaufbau und Hungerjahre abverlangt wurden. Letztere schafften es, weil sie an sich glaubten und der Wandel alternativlos war. Die hier beschriebenen Geschichten erlauben einen selektiven Einblick in das Landleben und seine Veränderungen in der zweiten Jahrhunderthälfte. Gleichfalls wird der soziale Aufstieg mit Höhen und Tiefen anschaulich dargestellt. Die Erzählungen zeigen aber auch, dass im Leben nicht alles konfliktfrei abläuft und der Humor trotzdem wichtig ist. Vor allem sollen die Storys all jenen Mut machen, die glauben vor unlösbaren Problemen zu stehen.

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Im Gegensatz zum urbanen Leben in den größeren Städten des deutschsprachigen Raumes, wo im 19. Jahrhundert eine Gesellschaft aus Aristokratie, aus einer einflussreichen Kirche, einem zwischenzeitlich entstandenen Geldadel und einem gebildeten Bürgertum etwa aus Ärzten, Lehrern und Beamten bestand, sorgten auf dem Land einfach gebildete Menschen für die Produktion von Nahrungsmitteln. Bildungsmöglichkeiten und Kulturzentren waren weit weg und für die zu Fuß gehende Landbevölkerung kaum erreichbar und schon gar nicht finanziell erschwinglich. Als wichtigste Veranstaltungen am Land galten kirchliche Feiertage bzw. Festivitäten, die von den örtlichen Blasmusikkapellen umrahmt wurden. Hausmusik und Traditionen erfüllten das kulturelle Bedürfnis der Menschen auf dem Land.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren etwa drei von vier erwerbstätigen Personen in der Landwirtschaft beschäftigt. In der Mitte dieses Jahrhunderts waren es immer noch mehr als ein Drittel. Die zahlreichen und vielfältigen Arbeiten mussten mit den Händen vorgenommen werden. Und Hände konnten an einem Bauernhof nicht genug sein. Daher hatten die Menschen auf dem Land viele Kinder zur Arbeit und zur Altersversorgung. Ein Phänomen, das heute noch in vielen Entwicklungsländern zu beobachten ist.

Die Ausstattung von Bauernhöfen in der Zwischenkriegszeit war für heutige Verhältnisse unvorstellbar: Pferde und Ochsen waren die einzigen Zugtiere für Holzwägen, Pflüge und Eggen. Nutztiere wie Rinder und Schweine wurden aus baulichen Gegebenheiten meist in schwer zugänglichen Ställen gehalten, die ein Füttern und Entmisten zur Schwerstarbeit machten. Hühner, Enten und Gänse waren in den Gärten, auf dem Misthaufen und in allen Bereichen des Bauernhofes anzutreffen. Nicht selten auch in Wohnbereichen. Die hygienischen Bedingungen für Menschen waren nach heutigen Maßstäben katastrophal: Striegel und Bürsten zur Fellpflege von Pferden und Rindern waren öfter vorzufinden als Zahnbürsten. Duschen oder Baden mit Warmwasser war in Ermangelung von Badewannen und warmem Fließwasser nicht möglich. Die wöchentliche Körperreinigung erfolgte meist in der Form, dass Wasser am Holzofen erwärmt, in Lavoirs oder Bottiche gegossen wurde, wo die Menschen das Wasser zum Waschen entnahmen. Nicht selten diente das gebrauchte Wasser für einen weiteren Waschvorgang. Während der heißen Heu- oder Getreideerntezeit suchten die verschwitzten Landarbeiter auch Abkühlung in einem Bach. Mit der von zu Hause mitgenommenen Seife wurde gleichzeitig die Ganzkörperreinigung vorgenommen. Das klarfließende Wasser in den Bächen wurde von den Anwohnern auch zum Waschen ihrer Wäsche verwendet. Webereien und Färbereien nutzten die naturbelassenen Fließgewässer für ihre Produktionsprozesse ohne Abwasserreinigungsanlagen, woran noch die Namen „Bleicherbach“ erinnern. Geschlafen wurde meist auf Strohsäcken, was nicht wirklich zur Entspannung beitrug. Das Gesinde hatte eine klare und straffe Organisationsstruktur: Bauernknechte und Bauerndirnen (-mägde) waren die Wichtigsten in der Hierarchie, dann kamen die einfachen Knechte und Dirnen (Mägde), denen Schweine- und/oder Kuhdirnen (-mägde) folgten. Letztere waren entweder für die Schweine oder die Kühe verantwortlich. Das sogenannte „Mensch“ war die Letzte in der Hierarchie und Mädchen für alles. In dieser hierarchischen Abfolge durften sich die Angestellten nach dem Bauern und der Bäuerin am gemeinsamen Mittags- oder Abendtisch bedienen. Die Suppe wurde gemeinsam aus einer großen Schüssel gelöffelt. Die Letzten an dieser „Tafel“ gingen nicht selten unterversorgt oder leer aus, wenn der Bauer frühzeitig aufstand und damit das Essen für alle beendete. In Anbetracht dieser Essgewohnheiten, der vorwiegenden Hauptnahrungsmittel Kraut und Kartoffel und der zu verrichtenden Schwerarbeit ist es verständlich, dass bei den Menschen in diesen Zeiten eher Mangelerscheinungen als Übergewicht feststellbar waren.

Ludwig war sehr aktiv und engagiert in seiner Kindheit. Schon als Schüler der Grundschule ging er zum benachbarten Gasthaus, das eine Kegelbahn betrieb, und stellte dort an Sonn- und Feiertagen die von Spielern umgeworfenen Kegel wieder auf und ließ die Kugeln durch ein Gefälle zu den Spielern zurückrollen. Damit verdiente er sich ein Taschengeld, das er sonst nicht hatte. Der Beitritt zur örtlichen Freiwilligen Feuerwehr war zu dieser Zeit für Jugendliche eine willkommene soziale Bereicherung. Mit 16 Jahren baute er eine Bandsäge, um lange Bretter durchschneiden zu können, die nach 85 Jahren im familiären Betrieb noch immer funktionsfähig ist. Seine größte Herausforderung als Teenager hatte Ludwig als Maschinist einer Wanderdreschmaschine. Diese Maschine begleitete er als Verantwortlicher von Bauernhof zu Bauernhof, wo das in einer Scheune gelagerte Getreide nicht mehr mit Dreschflegeln auf der Tenne, sondern nunmehr maschinell aus dem Stroh gedroschen wurde. Angetrieben wurde das hölzerne Monster durch einen Dampfkessel, der über eine Riemenscheibe für die erforderlichen Drehbewegungen sorgte. Als Maschinist hatte er dafür zu sorgen, dass das Gerät sachgerecht aufgestellt war, einwandfrei funktionierte und der Input von Getreidegarben und der Output als Stroh und Körner friktionsfrei abliefen. Zu beachten galt es auch, dass die zahlreichen Personen im Arbeitsprozess entsprechend der Leistungsfähigkeit der Dreschmaschine und ihren körperlichen Fähigkeiten eingeteilt wurden. Es war in der Landwirtschaft der Beginn eines halbmaschinellen Arbeitsprozesses, indem sich der Mensch der Leistungsstärke der Maschine anpassen musste. Wenn etwa ein Sack bei der Abfüllanlage mit Getreidekörnern gefüllt war, musste er sofort durch einen leeren ersetzt, geschultert und in einen Getreidekasten im ersten Stock zur Lufttrocknung gebracht werden.

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Diese Säcke hatten ein Gewicht zwischen 80 und 100 Kilogramm und konnten nur von sehr starken Männern über die steilen Holzstiegen getragen werden. Andererseits musste das Stroh von der Maschine entfernt werden, damit es keinen Stau gab. Der Einsatz einer Dreschmaschine erforderte mehr Personal, als üblicherweise auf einem Bauernhof beschäftigt war. Daher war Nachbarschaftshilfe angesagt. Am Ende eines langen und schweren Arbeitstages stand ein kräftiges Abendessen mit Most, das nicht selten einen musikalischen Ausklang hatte.

Die Dreschmaschine war sehr schwer, ohne Luftpneus bereift und konnte auf schmalen und unbefestigten Hohlwegen im bergigen Gelände oft nur mühsam transportiert werden, vor allem dann, wenn der Weg durch Regen aufgeweicht war. In Fällen, in denen die Pferde versagten, mussten Ochsen vorgespannt werden, die die Sache langsamer, aber dafür mit mehr Kraft angingen.

Anfang der 30er Jahre heiratete die Mutter von Ludwig ihren Bauernknecht, wodurch dieser zum Bauern aufstieg. In dieser Rolle veränderte er sich stark: Er arbeitete immer weniger und gab das Geld, das er beim Verkauf eines Stieres vom Fleischhauer bekam, in den von ihm häufig besuchten Gasthäusern aus, von wo er dann betrunken nach Hause kam. Er wirtschaftete den Hof in den Ruin. In der ehelichen Beziehung wurde er vermehrt gewalttätig, und als er eines Tages wieder seine Frau schlug und Ludwig mitansehen musste, wie er seiner Mutter körperliche Gewalt antat, warf Ludwig im Alter von 16 Jahren seinen Stiefvater mit den Worten aus dem Haus: „Verschwinde und komm ja nie wieder zurück!“

Wie alle wehrfähigen Männer musste auch Ludwig als 19-Jähriger 1939 zur Deutschen Wehrmacht. Der von Adolf Hitler zunächst als Vergeltung gegenüber den Siegermächten des Ersten Weltkriegs und als Eroberung gestartete Krieg wurde in der Folge zum weltweiten Vernichtungskrieg mit noch nie da gewesenen Gräueltaten, Verletzten, Toten und am Ende traumatisierten Menschen. Von den Zerstörungen ganz zu schweigen. Ludwig, als ein 182 cm großer und durch sein Anpacken in der Landwirtschaft kräftiger und selbstbewusster Mann, brachte es bis zum Unteroffizier (nach dem Oberfeldwebel der dritthöchste Rang bei den Unteroffizieren). Seine Führungsqualitäten waren seinen Vorgesetzten nicht verborgen geblieben. So forderten sie ihn auf, die Offiziersschule zu besuchen und die Offizierslaufbahn einzuschlagen. Seine Ablehnung brachte ihn fast vor das Kriegsgericht wegen Wehrdienstverweigerung. Erst als er argumentierte, dass er nach dem hoffentlich bald zu Ende gehenden, siegreichen Krieg wieder als Bauer arbeiten möchte, wurde von einem folgenschweren Gerichtsverfahren abgesehen. Seine Einsätze als Infanterist führten ihn in die Ukraine und nach Russland mit den kältesten Wintern. Bei Temperaturen bis -40° C wären ihm beinahe die Hände eingefroren. Nur einem gefangenen russischen Soldaten verdankte er, dass er keine bleibenden Schäden davontrug, indem er ihm die Hände mit Schnee einrieb und so über die angeregte Durchblutung wieder Leben in die Hände brachte.

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