Nicht selten fallen sehr leistungsorientierte, funktionstüchtige und erfolgreiche Menschen in eine Depression, weil das körperlich-energetische System ihre Lebensweise nicht mehr unterstützt. Als wesentlich halte ich, nach vollkommen neuen und unerprobten Wegen des Engagements Ausschau zu halten. Was zerstört hat, wird diesbezüglich nicht zur Heilung führen.
Unser Körper und unsere geistige Orientierung sind ein lebendig-dynamisches Geschehen, mit dem man sehr bewusst, sinnvoll und sinngebend umzugehen hat.Der Sinn bezieht sich auch auf die Würdigung unseres Seelen-Aspektes.
Maschinen wartet man auch. Der menschliche Körper enthält ein integriertes Wartungssystem – wenn man ihm die Zeit und die Tiefe der Erholung, die er benötigt, gibt.Der Körper ist die BRÜCKE, die gut beachtet und gelebt, die gesunde Balance herstellt. Selbstverständlich benötigen wir dazu auch das intellektuelle Vermögen: tatsächlich eine Vernunft, die in einer lebensfreundlichen Haltung mündet.So werden Geist, Körper und alle fühlenden, empfindenden Anteile untereinander auf eine Weise korrespondieren, um im Gesundsein lebensfroh zu erstrahlen.
„Wider die Vernunft“ zollt seinen Tribut – das weiß man. Warum diese Neigung, Lust oder Ignoranz, wider die Vernunft zu handeln? Warum nicht in den Genuss einstimmen und gleichzeitig gesund mitschwingen – wer sagt, dass Gesundsein langweilig ist?
Die Leistungsfähigkeit darf gut durchdacht seinund die Mechanismen, die uns dabei „sowieso“ sinnvoll unterstützen, dürfen bewusst eingeblendet sein und bleiben.
Sportwissenschaftliche Ansätze haben viel nützliches Wissen zusammengetragen, die anwendbar sind, wenn man gerne Sport treibt und auch den Körper dazu hat, der sich in dieser sportlichen Aktivität zu Hause fühlt. Für die körperliche und mentale Perspektive gibt es dabei viele Anhaltspunkte. Die Ganzheitlichkeit kommt laut meiner Erfahrung zu kurz. Wie schön, wenn man diese als Ergänzung hinzufügen kann!
Um wie viel leichter kann eine ganzheitliche Herangehensweise sein, wenn man gerne Sport treibt, körperliche Bewegung liebt und der Leistungssport nicht dem Lebensunterhalt dient!
ERKENNEN
Formuliere dir deine persönlichen ERKENNTNISSE und nutze auch das im Impulsteil Gelesene dazu!
Schreibe diese spontan auf.
Formuliere mit deinen eigenen Worten:
… was Regeneration ist.
… was Regeneration nicht ist.
… schwinge ich mit meinem persönlichen Bio-Rhythmus mit?
… auspowern – ja oder nein?
… weitere persönliche Erkenntnisse, die ich wiederholt neu auffrischen möchte.
WAHRNEHMEN
Meine Bewusstheit stärken und erweitern
Während du die folgenden Zeilen liest, fühle sie … erlaube, dass sie zur lebendigen Empfindung werden:
… Dem Körper Zeit und Aufmerksamkeit geben – empfinden, nichts verändern … Füße, Beine, Becken, Sexualorgane, unterer Bauch, Bauchmitte, um den Bauchnabel herum, die Nieren und der Rücken, die Schulterblätter und die Arme, die Hände, der Brustraum und die Brüste, der Nacken, der Schädel, das Gesicht, die Augen, die Stirn, die Nase, die Wangen, der Kiefer und der Mund, der Hals … Verweilen, den Körper ruhen lassen! Bewusst!
PRAKTIZIEREN
Was will ich in meinem Leben aufgrund der Auseinandersetzung mit diesem Kapitel „Regenerieren, auftanken, schlafen – ein Muss samt Genuss!“ praktisch umsetzen? Was will ich regelmäßig praktizieren? In welcher Einstellung will ich praktizieren?
Wie kann ich Elemente der Körperarbeit, des Körper- und Geistbewusstseins zu Hilfe nehmen?
Welche Werkzeuge, die ich kenne, kann ich nutzen und anwenden?
Zur gesunden Mitte finden – ein Genuss samt Muss!
IMPULS-Teil
Was ist die gesunde Mitte, und wie merke ich, dass ich in der gesunden Mitte bin? … und, ist das nicht vom Alter her sehr unterschiedlich?
Äußerst bemerkenswert finde ich , wie gut Menschen, denen ich begegnet bin, wissen, dass sie ihre gesunde Mitte verlassen haben. Als hätte die Verführung, das „Sündige“ einen gewissen Reiz … – die Lust an der Selbstbestimmung zeigt sich über die Möglichkeit, mal gegen die Vorgaben zu handeln. Auch das Leiden ist „angesehener“, als man es offiziell jemals zugeben würde.
Dass es unter den Vorgaben auch eine gesunde innere Stimme gibt, wird nicht so gern ausgeplaudert– ein eher oberflächliches Argumentieren will die Willensfreiheit in Richtung gesundheitsbelastendes Verhalten lenken dürfen. „Man gönnt sich ja sonst nichts …“ Die Erlebnisqualität kann über eigenwillige Lustideen bzw. Prinzipientreue zurückgedrängt und gedämpft werden. Eine persönliche Freiheit wird gelebt, die den Ausgleich „zurück in die Balance“ außer Acht lässt.
Im Grunde sind Wahlfreiheiten, die die innere Stimme mit einbeziehen und die mit der eigenen Seele mitschwingen, etwas äußerst Freundliches und Zufriedenstellendes – eine Bereicherung –, der Dank dafür ist auch wiederholt, dass die Lebensenergie „den Akku volllädt“, und das Leben fühlt sich wirklich gut, vital und spritzig an.
Diese Lebensenergie und diese Wahl „zu ihr hin“ wertschätzend zu begrüßen, wird die Gesundheit nicht als langweilig erleben lassen.Langeweile ist eine Ignoranz in die andere Richtung – laut meiner Sicht bedeutet Langeweile, dass die Bedürfnisse der eigenen Seele nicht erkannt, übersehen oder überhört werden.
Wenn die Seele schwingt, schwingt alles mit! Mit dieser inneren Stimme verbunden zu sein, wird auch zeigen, dass der gesunde Rhythmus nicht immer gleich getaktet ist – denn die Notwendigkeit der Änderung wird mit dem stimmigen Moment mitgeliefert. („Alles fließt!“)
Wie ist es stimmig?Nach einer kurzen Weile der Einkehr wird sich ganz ohne Getriebenheit eine Klarheit herausstellen können.
Das Funktionieren und die Funktionstüchtigkeit verstehe ich in den meisten Fällen ebenfalls als Stress- bzw. Überlebensmechanismus – oft in der Vergangenheit oder in Krisenzeiten entstanden, oder aus der Unlust bzw. einem Ehrgeiz heraus, den Tag und eine anstrengende Tätigkeit irgendwie (noch) zu überstehen.
Einfach zu funktionieren, auch die Überforderung und die Angst auszublenden bzw. abzuspalten, lässt erstarrte Muskeln und taube Körperbereiche als auch ein dumpfes „Denkgefühl“ zurück. Monotonie im Sinne einer Dumpfheit:Manche mögen dies als angenehm empfinden, doch sollte dieses monotone dumpfe Erleben aus gesundheitlicher Sicht zu den „Ausnahme-Stressfällen“ zählen. Das Automatenhafte erzeugt auch im Körper Automatenhaftes– und wenn sich dann auch das Denken ganz toll anfühlt, weil ebenfalls automatenhaft und „so überschaubar“ – dann ist es ratsam, sich zu besinnen und die Notbremse zu ziehen, statt Jahrzehnte in diesem Sinne weiterzumachen. Denn: Funktionstüchtigkeit ist Widerstandskraft auf Zeit!
Körperlich robuste Menschen werden sich länger im funktionstüchtigen Modus aufhalten können: Doch wenn sie auf ihre innere Stimme hören, werden sie wahrnehmen können, „dass etwas fehlt“.
Natürlich haben wir einen vergänglichen physischen Körper – umso wichtiger ist es, in jedem Alter achtsam mit ihm zu sein und nicht auf dumpfe Weise stolz zu sein, wie viele Verschleißerfahrungen er bereits zeigt als Zeichen getaner Arbeit. Oft hatte man wirklich keine andere Wahl und musste „die eigene Seele verkaufen“ – funktionieren, um zu überleben. Doch ist diese furchtbare Zeit in vielen Fällen schon längst vergangen, und wir tun so fort, als wären wir noch immer dort, in der Zeit, als dies eingelernt wurde.
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