Doris Bischof-Köhler - Von Natur aus anders

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Müssen Mädchen erst zur Frau erzogen werden? Sind Männer Produkte einer patriarchalen Ideologie? Ist die Zweigeschlechtlichkeit eine Erfindung unserer Gesellschaft? Oder umgekehrt: Sind wir willenlose Sklaven unserer Chromosomen und Hormone? Kaum ein Thema ist ähnlich anfällig für Fiktionen und Vorurteile, Regulierungseifer und Denkverbote. Die Autorin, durch ihren wissenschaftlichen Werdegang einer interdisziplinären Sichtweise verpflichtet, analysiert die aktuelle Befundlage zur Frage der Geschlechtsunterschiede aus einer Synopse kulturwissenschaftlicher, entwicklungspsychologischer und evolutionsbiologischer Perspektiven und bringt dabei brisante Themen der Genderproblematik vertieft zur Sprache.
Für die 5. Auflage wurde das Standardwerk insgesamt neu überarbeitet.

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Wenn also gewisse Geschlechtsunterschiede in verschiedenen kulturellen Kontexten nicht gleich auffallend ausgeprägt sind und vielleicht in Einzelfällen sogar einmal in ihr Gegenteil verkehrt erscheinen, dann reicht dies noch längst nicht aus, um die Relevanz biologischer Faktoren in Frage zu stellen.

3.3 »Geringe Anlageunterschiede sind unbedeutend«

Ähnlich viel ist von einem zweiten, von der Autorin noch nachgeschobenen Argument zu halten (Hagemann-White, 1984, S. 30, kursiv von der Autorin):

Will die biologische Erklärung sich auf empirische Regelmäßigkeit beziehen, so müssten die gefundenen Unterschiede ausreichend groß sein, um mit der Wirkungsweise biologischer Mechanismen vereinbar zu sein.

Verbunden mit der Behauptung, dass die Unterschiede tatsächlich aber ganz gering seien und sich überhaupt nur zeigen würden, wenn man größere Stichproben heranziehe, wird auch hieraus wiederum die Irrelevanz biologischer Argumentation abgeleitet.

Warum biologische Mechanismen nur für grobschlächtige Unterschiede zwischen den Geschlechtern verantwortlich sein sollen, lässt Hagemann-White offen. Abgesehen davon sind die Differenzen aber gar nicht überall so minimal, wie sie meint. Am ehesten trifft dies für den kognitiven Bereich zu. Der Autorin sind aber offensichtlich die vielen Befunde zur motivationalen, emotionalen und sozialen Entwicklung insbesondere bei Kleinkindern entgangen, auf die wir noch ausführlich zu sprechen kommen und bei denen Schwerpunktverschiebungen zwischen den Geschlechtern durchaus ins Gewicht fallen.

Schon eher ernst zu nehmen ist ein weiteres Argument, das häufig gegen die Biologie ins Feld geführt wird, bei genauerer Analyse allerdings gerade umgekehrt gut geeignet ist, um die Durchschlagskraft auch schwacher biologischer Effekte im Anlage-Umwelt-Wechselspiel verständlich zu machen.

Bei den meisten psychologischen Merkmalen, die statistisch zwischen den Geschlechtern differenzieren, ist es so, dass sich die Verteilungskurven für Frauen und Männer weitgehend überlappen. Die Variation innerhalb eines Geschlechts ist also oft größer als die zwischen Männern und Frauen insgesamt. Daraus wird mit schon vorhersehbarer Regelmäßigkeit abgeleitet, dann könne man die Unterschiede doch gleich ganz ignorieren. Dabei wird ebenso regelmäßig übersehen, dass solche Unterschiede trotz ihrer Geringfügigkeit durchaus schon genügen, um aufgrund spezieller Dynamiken erhebliche Schieflagen zu produzieren. Es gibt keinen Grund, sie von vornherein als belanglos zu bagatellisieren, da die Kultur sie auf jeden Fall »überspielen« könnte.

Die Umwelt unterliegt eben ihren eigenen Sachzwängen, die sie unter Umständen veranlassen können, geringfügige Differenzen nicht zu nivellieren, sondern erheblich zu verstärken. Hierauf haben nachdenkliche Autoren schon seit langem hingewiesen, so z. B. Ferdinand Merz bereits vor über vierzig Jahren in einer noch immer lesenswerten Monographie (Merz, 1979). Anhand eines Gedankenexperiments sei hier vorab schon ein Eindruck vermittelt, wie man sich eine solche Dynamik vorzustellen hat; sie wird uns in diesem Buch noch wiederholt beschäftigen.

In vielen Beschäftigungszweigen sind Frauen erkennbar unterrepräsentiert. Dies trifft insbesondere auf technische Berufe zu. Nehmen wir an, es handle sich um das Fach Maschinenbau an einer Technischen Hochschule. Für die Aufnahme zum Studium bestehe ein Numerus Clausus, der sich nach einer Eignungsprüfung richtet. Gehen wir von dem fiktiven Fall aus, dass die Aufnahme jährlich aufgrund eines Tests an der Gesamtpopulation der männlichen und weiblichen Abiturienten vorgenommen wird, dass sich beide Geschlechter gleichermaßen für das Fach interessieren und dass wirklich nur das Ergebnis dieser Aufnahmeprüfung zählt, also kein Vorurteil gegen Frauen besteht. Nun möge der Eignungstest einige Aufgaben beispielsweise zum räumlich-visuellen Vorstellungsvermögen enthalten, bei denen, aus welchen Gründen auch immer, Frauen im Mittel etwas schlechter abschneiden als Männer. Das schlägt sich in der Statistik der Testergebnisse nieder. Allerdings ist der Unterschied geringfügig. Nehmen wir beispielsweise eine Verteilung an, wie sie in der Abbildung 3.1 veranschaulicht ist ( Abb 31 Abb 31 Die horizontale Skala zeigt die erreichte Punktzahl im - фото 14 Abb. 3.1).

Abb 31 Die horizontale Skala zeigt die erreichte Punktzahl im Aufnahmetest - фото 15

Abb. 3.1: Die horizontale Skala zeigt die erreichte Punktzahl im Aufnahmetest, die vertikale den Prozentsatz der Personen, die eine jeweilige Punktzahl erreichen. Die Verteilungen überlappen sich weitgehend, doch liegt der Durchschnitt der Männer aus den genannten Gründen ein paar Punkte über dem der Frauen. Wenn nun wirklich nur Bewerber akzeptiert werden, die mindestens eine bestimmte Punktzahl erreichen, dann wirkt sich der optisch kaum ins Gewicht fallende Unterschied der Verteilungskurven schon gravierend aus. Unter den in der Abbildung zugrunde gelegten Verhältnissen wären unter den erfolgreichen Kandidaten die Männer bereits im Verhältnis 2 zu 1 überrepräsentiert. Bei noch rigoroserer Auswahl wird das Verhältnis sehr rasch noch viel ungünstiger.

Generell muss man sich bei dem Argument, Geschlechtsunterschiede seien wegen der überlappenden Verteilung vernachlässigbar, also immer vor Augen halten, dass in diesen Fällen das in Frage stehende Merkmal nicht nur beim einen Geschlecht häufiger vertreten ist, sondern – was noch wichtiger ist – umso stärker zum Tragen kommt, je weiter man in den Bereich der stärksten Ausprägungen kommt ( картинка 16 Abb. 3.1).

3.4 »Gleichbehandlung reduziert Geschlechtsunterschiede«

Effekte der gerade geschilderten Art sind nicht immer leicht zu durchschauen. Das Beispiel der Kinderläden zeigt sehr eindrücklich, dass z. B. für die Balance von Aggressivität und Nachgiebigkeit im Verhältnis von Jungen und Mädchen eine neutrale Haltung der Erzieher überhaupt nicht zuträglich ist.

Gleichbehandlung wäre nur dann eine geeignete Maßnahme, wenn die Geschlechter von der Veranlagung her auch wirklich gleich wären. Unterscheiden sie sich dagegen, dann kann eine Angleichung, wie Guggenbühl argumentiert, wirklich nur durch differenzierende Behandlung erreicht werden. Es entsteht somit in der Tat das Paradox, dass man die Geschlechtsstereotype ernst nehmen muss, um sie zu überwinden.

Was bei dieser Sachlage bedenklich stimmt, ist die unbefangene Selbstverständlichkeit, mit der die Gleichheit der Veranlagung weiterhin als Nullhypothese behandelt wird. Der Gedanke, dass man mit einer solchen Einstellung auch Schaden anrichten könnte, dass nämlich die Unterschiede wie im Beispiel der Kinderläden nur umso profilierter zu Tage treten könnten, wird offenbar nicht erwogen.

Solange wir indessen nicht genau abgeklärt haben, ob die Geschlechter sich in der Veranlagung unterscheiden und worin diese Unterschiede bestehen, ist es nicht nur naiv, sondern auch der Sache der Frauen abträglich, einfach davon auszugehen, die Geschlechterrollen ließen sich ohne Energieaufwand beliebig »inszenieren«. Was dabei herauskommt, wird im Ergebnis immer auch davon abhängen, wie die Kulturen mit der Veranlagung umgehen.

Wenn wir ernsthaft eine Änderung der bestehenden Verhältnisse anstreben und uns die Gleichberechtigung der Frauen wirklich ein Anliegen ist, werden wir also wohl nicht umhinkönnen, uns auch mit der Frage nach einer möglichen geschlechtstypischen Veranlagung gründlich auseinanderzusetzen. Nur so gehen wir sicher, alle Voraussetzungen ventiliert zu haben, die eine Rolle spielen könnten, wenn man mit Maßnahmen zur Veränderung auch Erfolg haben und nicht gerade das Gegenteil erreichen will. So moralisch wünschenswert das Gleichheitsideal auch ist, man kann nicht einfach dekretieren, die Geschlechter seien gleich und im Übrigen Wissensverzicht praktizieren oder gar erzwingen wollen. Die rigorose Einforderung politischer Korrektheit, in deren Namen eine manchmal schon an Meinungsterror grenzende soziale Kontrolle gerade bei Äußerungen zur Geschlechterproblematik ausgeübt wird, kennzeichnet eine gefährliche Entwicklung, die fatal an Zeiten erinnert, in denen selbstständiges Denken automatisch als Erweis für Verkehr mit dem Teufel erachtet wurde. Machen wir uns also frei von solchen Zwängen und stellen wir uns in aller Offenheit der Frage, ob – über die Trivialitäten der Anatomie hinaus – Mann und Frau von Natur aus anders sein könnten. Je gründlicher wir in das Thema eindringen, umso deutlicher wird sich zeigen, dass die damit verbundenen Ängste weitgehend ungerechtfertigt sind und bei genauer Kenntnis der Zusammenhänge gegenstandslos werden.

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