Tete Loeper - Barfuß in Deutschland

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Barfuß in Deutschland: краткое содержание, описание и аннотация

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Mutoni, eine junge, gebildete Frau aus Ruanda, beschließt nach dem Tod ihrer Mutter auszuwandern. Über eine ehemalige Mitschülerin erhält sie das Angebot, nach Hamburg zu ziehen und dort einen Mann zu heiraten. Voller Zuversicht und Hoffnung auf ein besseres und wohlhabenderes Leben begibt sie sich auf den Weg nach Deutschland. Doch bereits kurz nach ihrer Ankunft zeigt sich, dass ihre Erwartungen nicht erfüllt werden: Ihre Unwissenheit führt sie in die Zwangsprostitution.
Doch selbst als es ihr gelingt, dieser Gewalt zu entfliehen und in Süddeutschland neue Wege einzuschlagen, bleibt ihr Leben in der ungewohnten und fremden Umgebung voller Demütigungen und Herausforderungen. Die Erfahrungen, die sie als Schwarze Migrantin in Deutschland alltäglich macht, führen sie schließlich zu einer unerwarteten Entscheidung.
Tete Loeper gelingt in ihrem Buch eine starke, und ergreifende Innensicht der Protagonistin, die verdeutlicht, wie schwer es ist, in Deutschland anzukommen und Fuß zu fassen. Dabei wird die Konfrontation mit Vorurteilen, die Negierung einer persönlichen Identität und die Enttäuschung eindrücklich nachvollziehbar, die viele Migrant*innen erleben, wenn ihre idealisierten Vorstellungen an der Realität scheitern. Darüber hinaus zeigt sie aus der Perspektive einer ruandischen Frau den Alltagsrassismus in Deutschland auf.

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Ich konnte nicht zulassen, dass meine Schwester in Harunas Falle tappte. Ich machte mir Sorgen, was bereits passiert sein könnte, als wir über Tendezas bevorstehendes Dubai-Abenteuer sprachen. Und was würde erst mit ihr geschehen, wenn er sie dorthin brachte?

»Haruna ist ein Monster. Er wird dein Leben ruinieren«, sagte ich.

»Mehr als es jetzt schon ruiniert ist?«, antwortete Tendeza spöttisch. »Sieh uns an, was haben wir denn?«

»Du bist noch jung, Tendeza. Du könntest sogar wieder studieren.«

»Studieren, studieren … und was dann? So werden wie du?«

»Es tut mir leid.« Ich zog sie in meine Arme, während mir Tränen über die Wangen liefen.

»Es ist nur so, wenn ich daran denke, wie sehr sich Mutter bemüht hat, damit wir studieren können … Es würde sie stolz machen, wenn du zurück an die Uni gehen würdest. Und vielleicht könnte ich sogar ein Stipendium für dich erlangen, damit du später im Ausland weiterstudieren kannst«, sagte ich.

»Und du meinst wirklich, dass es meine Aufgabe ist, Tote stolz zu machen? Weißt du, was das Problem hier ist?« Sie löste sich aus meinen Armen. »Alle wollen eine höhere Bildung, aber sie finden nichts, wo sie sich dann bewerben können, und während sie das versuchen, verpassen sie andere Möglichkeiten.«

»Na ja, wenigstens bin ich gebildet«, wandte ich ein.

»Ja, du hast eine akademische Ausbildung, aber dir fehlt es trotzdem an Köpfchen«, sagte sie.

»Tendeza, du suchst nur nach Ausreden für deine Ignoranz.«

»Du nennst mich also ignorant? Na dann, bitte.«

Tendeza widmete sich ihrem Telefon und begann zu scrollen.

Eine bedrückende Stille entstand zwischen uns.

Ich erhob mich, um meine Schuhe ans Fenster zu stellen, wo sie über Nacht trocknen sollten, und fragte Tendeza bemüht beiläufig: »Und wann hast du vor abzureisen?«

»Morgen Abend. Ich habe schon alles vorbereitet.«

»Was?«, rief ich fassungslos.

Bevor ich mich kontrollieren konnte, hatte ich schon ausgeholt und meiner Schwester eine Ohrfeige verpasst. »Bist du krank? Wann wolltest du mir davon erzählen?«

»Ich hasse dich! Wenn es das ist, was du eine fürsorgliche Schwester nennst, dann will ich dich nie in meinem Leben wiedersehen!«, schrie sie.

Ich stand hilflos vor ihr und weinte. »Es tut mir leid, ich will wirklich …«

»Spar dir deine Ausreden für dein armseliges Leben.« Sie wies mich ab, als ich versuchte, nach ihrer Hand zu fassen. »Lass mich in Ruhe.« Ohne ein weiteres Wort ging sie zu Bett.

In dieser Nacht schlief ich im Wohnzimmer auf dem Sofa. Am nächsten Tag wachte ich sehr früh auf und lief zu einem Laden in der Nachbarschaft, um Donuts und Eier zu kaufen. Ich kochte Haferbrei, briet Spiegeleier und deckte den Frühstückstisch. Ich wollte wenigstens eine letzte Mahlzeit mit meiner Schwester teilen, bevor sie abreiste. Ich hatte mir einen Satz zurechtgelegt, mit dem ich mich für den Vorfall von letzter Nacht entschuldigen wollte: »Meine liebste Schwester, ich verstehe, dass jede von uns ihr eigenes Leben leben muss. Ich hoffe, du findest dein Glück in dem, wofür auch immer du dich entscheidest. Zähl auf mich, wenn du jemals Hilfe brauchst.«

Ich wartete und wartete, aber Tendeza kam nicht aus dem Schlafzimmer. Ein seltsames Gefühl der Sorge ließ mich an die Tür klopfen, aber niemand antwortete. Ich machte die Tür auf und stellte fest, dass Tendeza nicht da war und der Koffer, den sie neben dem Bett gehabt hatte, weg war. Auf dem Kopfkissen lag ein Zettel: »Ich bin gegangen, damit du deine Erziehungsratschläge für dich selbst nutzen kannst. Ich schicke dir bald eine WhatsApp mit meiner Dubai-Nummer.«

Ich bemühte mich, tief ein- und auszuatmen. Ich wollte meinen Verstand überlisten, dass ich bloß träumte, aber ich konnte die Realität nicht leugnen.

Was habe ich mit meinem Leben angefangen?

Ich weinte.

Was habe ich den Menschen angetan, die ich liebe?

Warum ich?

Ich ging zu dem Mangobaum in unserem Hof, legte mich darunter und verlor mich in Gedanken. Die heiße Sonne machte mir nichts aus; ich war froh, allein zu sein.

Es gab keine Antwort auf meine Fragen, außer, dass das Leben mich lehrte, erwachsener zu werden. Ich wusste nicht, wie lange ich dort lag – vielleicht eine Stunde oder zwei. Ich schloss meine Augen und versuchte so sehr einen Grund zu finden, in Ruanda zu bleiben. Doch es gab keinen.

4

In der Schule war ich nicht die Art Mädchen gewesen, das für Aufsehen sorgte, wenn es den Raum betrat, und so würde ich auch nie werden.

Ich erinnerte mich gut, wie ich gemobbt und rutwe genannt wurde, in Anspielung auf meinen großen Kopf im Verhältnis zu meinem zierlichen Körper.

Als Sonia mir ein Foto ihres reichen deutschen Freundes schickte, der wiederum von meinen Fotos fasziniert war, beschloss ich, aus meiner Opferrolle auszubrechen. Schließlich bedeutete in Europa zu leben, reich zu werden, sehr gut zu riechen und vor allem, »Diaspora« genannt zu werden, wenn ich zu Besuch nach Hause kommen würde. Diaspora war ein Name, mit dem man sich in Ruanda Respekt verschaffte. Ein Name, der einen Verwandte näherbrachte, von denen man zuvor noch nie gehört hatte, und ein Name, der ruandische Junggesellen dazu veranlasste, deine Hand auch ohne gusabagukwa und eine aufwendige kirchliche Zeremonie zu akzeptieren.

Sonias Angebot anzunehmen und nach Deutschland zu reisen, um den Mann zu treffen, den sie für mich gefunden hatte, war das einzig Richtige, das ich machen konnte. So dachte ich, als ich diese Entscheidung traf. Was sollte auch dagegensprechen? Kabibi war im Oman, Natasha war in Mosambik und Shema bereitete sich darauf vor, in der kommenden Woche nach Frankreich zu gehen.

Was hatte ich noch zu verlieren? Wenn ich mit meinem Abschluss in Marketing nach Deutschland ginge, hatte ich mir überlegt, würde ich sogar ein besseres Leben als Sonia haben. Schließlich war ich eine gebildete Frau.

Ich schrieb Sonia, dass ich ihren Freund Sebastian gerne kennenlernen würde und dass ich bereit wäre, Ruanda so bald wie möglich zu verlassen.

Schon am nächsten Tag, nachdem ich Sonias Antwort auf meine Nachricht gelesen hatte, antwortete ich ihr, dass ich mit allem einverstanden sei. Sie rief mich über Skype an, damit ich mit Sebastian sprechen konnte. Sein ungezwungenes Lächeln und seine blauen Augen, die sogar durch die Kamera leuchteten, gaben mir das Gefühl, dass ich ihn schon einmal irgendwo getroffen hatte, vielleicht in meinen Träumen. Unser Gespräch war kurz, fast ohne Worte.

»Wie geht es dir?«, fragte er.

»Mir geht es gut, und dir?«, fragte ich lächelnd zurück.

»Alles gut. Sonia hat gesagt, dass du hierherkommen willst. Das ist schön.«

»Ja, ich möchte so bald wie möglich kommen«, sagte ich.

Er schaute auf seine Armbanduhr, fuhr sich mit der Hand durch sein goldbraunes Haar und entschuldigte sich, dass er das Gespräch beenden müsse. Er habe eine wichtige Besprechung. Sonia würde nun meine Reise organisieren und alle meine Fragen beantworten, die ich eventuell noch hätte.

An diesem Tag ging ich rüber zu Tante Rose und klopfte an ihre Tür. Sie war die Lieblingsnachbarin und Freundin unserer Mutter gewesen. Nach Mutters Tod war sie die einzige Person, die für uns da war, deshalb hatte ich das Bedürfnis, sie über die guten Nachrichten zu informieren. Aus ihrem Haus schallte wie immer laute ugandische Musik.

»Toni, ni amahoro ? Ist alles in Ordnung?«, so begrüßte sie mich, als sie die Tür öffnete und mich nach innen zog. Ihr Kitenge-Tuch hing lose um ihre Brust, als könnte ein engeres Schnüren verhindern, dass der Sauerstoff in ihrem Körper zirkulierte.

»Ja, Tante, alles ist gut. Ich gehe nach Europa«, sagte ich stolz.

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