Alexander Stania - Icecore

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Icecore: краткое содержание, описание и аннотация

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Was ist vor 18 Jahren mit Thomas Novaks Frau Verena passiert?
Wieso musste vor 22 Jahren die Familie des Bergbauunternehmers Dr. Bernhard Seeger sterben?
Wo sind vor 26 Jahren die Forscher einer norwegischen Forschungsstation geblieben?
Eine Reihe von Geheimnissen sind Ausgangspunkt einer unglaublichen Reise an den unwirtlichsten Ort der Erde: Die Antarktis.
Eine Gruppe von Wissenschaftler, Dokumentarfilmern und Technikern starten eine Expedition von Punta Arenas aus. Ihr Ziel liegt hinter dem Transantarktischen Gebirge. Mit Spezialgerätschaften reisen sie 1600 Meter tief in den antarktischen Gletscher. Dort entdecken sie die verlassene Icecore-Forschungsstation.
Zurückgelassen und verwüstet.
Beim Erforschen stellen sich immer neue Fragen und unheilvolle Vorahnungen. Wer oder Was hat alle elektronischen Geräte herausgerissen und nicht mal halt vor 20 cm dicken Stahltüren gemacht?

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Titel des Buches in Originalsprache: IceCore

2. Auflage

Name des Autors: Alexander Stania

Copyright 2012 Alexander Stania

www.icecorestation.de

Coverdesign: Alexander Stania

published at epubli GmbH, Berlin

www.epubli.de

ISBN 978-3-8442-1922-7

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Prolog Der steile Winkel in dem die Plattform in die Tiefe stürzte schlug - фото 1

Prolog

Der steile Winkel, in dem die Plattform in die Tiefe stürzte, schlug ihm auf den Magen. Und nicht nur das bereitete ihm Unbehagen. Auch diese Mission war ihm unheimlich. Nie zuvor war er so tief unter dem Eis gewesen und die Tatsache dass sie Virenschutzanzüge tragen mussten, machte es nicht besser. Er war kein Wissenschaftler oder Virologe. Er hatte nur Instruktionen zur Durchführung einer einfachen Aufgabe und mehr hatte man ihm nicht anvertraut. Er wusste nur, dass sie da reingehen, die Bombe absetzen und wieder rausgehen sollten. Ruuk versuchte, an seinem Kameraden vor sich vorbeizuschauen, in der Hoffnung, das Ende des Tunnels zu sehen. Viel war nicht zu erkennen, da die Lichtstrahlen von einem schwarzen Loch aufgesaugt wurden, aus dem unaufhörlich weiße Wände zu strömen schienen. Er und weitere fünf Soldaten standen hintereinander, in zwei Reihen auf einer Plattform und rasten immer tiefer in den antarktischen Gletscher. Die Plattform, auf der sie standen, gehörte zu einer Zahnradbahn, die nicht mehr als ein Geländer an den Flanken bot. Das Besondere an dieser von Eduard Locher entwickelten Zahnradbahn waren die waagrecht angebrachten Zahnräder. Sie griffen von jeder Seite in die Zahnstange und verhinderten auf diese Weise das sogenannte Aufklettern. Ruuk kannte weder Eduard Locher noch konnte er etwas mit dem Begriff „Aufklettern“ anfangen. Er war kein Ingenieur, sondern Soldat. Im Augenblick quälte ihn nur die Frage wie er auf seine Uhr schauen konnte, aber die hing an der Hand, mit der er sich am Geländer festhielt. Und das Geländer nur für einen kurzen Moment los zu lassen kam nicht in Frage. Am linken Rand sauste plötzlich ein Haltesteg aus Metall vorbei und verschwand sofort in dem schwarzen Loch hinter ihnen. Nach seinen spärlichen Informationen war das die Haltestelle zur Icecore-Station gewesen. Sie aber fuhren weiter bis zum Ende des Tunnels. Nach einer weiteren kleinen Ewigkeit begann die Bahn stark abzubremsen.

Diese Haltestelle stand auf Stahltraversen, die in der Dunkelheit verschwanden. Nachdem die Bahn gestoppt hatte, ließ Ruuk das Geländer los, ging in die Knie und packte mit der Linken den Griff der großen Metallkiste neben sich. Mit der Rechten zog er seine Taschenlampe aus dem Hüftgurt. Pearl tat das Gleiche auf der anderen Seite der Kiste. Als die Kameraden vor ihnen die Plattform verlassen hatten, nahmen sie gleichzeitig die schwere Kiste hoch und gingen los. Sie folgten Corper und Wavefront, die mit erhobenen Sturmgewehren voraus in die gigantische Eishöhle schritten. Die Nachhut bildete Gilbert, ihr Teamleader. Der noch recht junge Rory blieb als Wache bei der Bahn zurück. Sie liefen von der Haltestelle aus einen waagrechten Steg entlang. Dieser führte geradewegs zwanzig Meter in die Höhle hinein. Je weiter sie auf dem Steg gingen, desto näher kam ihnen der Eisboden. Schließlich endete der metallene Steg, und sie liefen auf Eis weiter. Der Weg wurde in Form deaktiver Leitlichter links und rechts von ihnen weitergeführt. Diesen toten Lampen folgten sie. Es ging leicht aufwärts. Ruuk sah sich den Boden genauer an. Er schien zwar gefroren, aber unter der dünnen Eisschicht verschluckte etwas Dunkles seinen Lichtstrahl. Scheinbar liefen sie auf einem Felsen. Hatte ihm nicht jemand erzählt, der Gletscher wäre hier viertausend Meter dick? Und ihr Ziel lag nur in tausendsechshundert Metern Tiefe. Als er sich bewusst wurde, wie tief er unter dem Eis war, überkam ihn ein kurzer Anflug von Klaustrophobie. Die Eishöhle musste einen Durchmesser von mindestens zweihundert Metern haben, sonst hätten sie die andere Seite sehen können. Ihm lief ein außergewöhnlich langer Schauer über den Rücken, der kein Ende zu nehmen schien. Es war ein permanentes Kribbeln auf der Haut. Nein, nicht nur auf der Haut. Er fühlte es in seinen Zähnen und in jedem Organ seines Körpers. Er hatte das Gefühl, sein gesamter Körper stünde unter Strom. Durch seine leicht beschlagene Scheibe sah er Pearls Gesicht durch dessen Virenschutzanzug. Scheinbar war dieser genauso verwirrt wie er.

„Nicht stehen bleiben, wir sind gleich da!“, befahl Gilbert.

„Ignoriert das Kribbeln, das ist nur das Energiefeld des Generators, den wir ausschalten sollen.“ Wenn ihr Teamleader das sagte, glaubten sie ihm, denn schließlich vertrauten sie ihrem Vorgesetzten und nur so funktionierte die Befehlskette. Sie hatten die höchste Stelle des Höhlenbodens überwunden, und es ging wieder bergab, den toten Leitlichtern nach. Ruuk konnte schon die Umrisse ihres Ziels erkennen. Das Kribbeln wurde umso stärker, je näher sie kamen. Ruuk verdrängte es aus seinen Gedanken und konzentrierte sich auf das Ziel.

Die diffusen Umrisse einer Stahlkonstruktion wurden etwa zehn Meter vor ihnen von der Dunkelheit verschlungen. Laut Gilbert war es eine Brücke. Doch er stoppte ihre Gruppe und befahl Ruuk und Pearl, die Kiste hier abzustellen. Erst jetzt sah Ruuk, dass keine zwei Meter weiter der weiße, eisbedeckte Boden endete und eine sonderbar schwarze, ölig schimmernde Oberfläche zum Vorschein kam. Diese erstreckte sich bis zum Horizont und verlor sich ebenfalls in der Dunkelheit.

Ruuk und Pearl setzten die mitgeschleppte Metallkiste ab und wollten sich gleich daran machen, die Bomben darin auszupacken, als ein gellender Schrei über sie hinweghallte. Die Soldaten, die ihre Waffen im Anschlag hatten, richteten sie instinktiv nach oben. An der Decke der circa dreißig Meter hohen Höhle konnte aber niemand etwas entdecken. Im Scheinwerferlicht sahen sie gerade noch die Metallwand der IcecoreForschungsstation, die etwa fünfzig Meter weiter östlich stand. Dieser Containerbau hatte die Form eines Zylinders. Da er keine Fenster hatte, ähnelte er dem gigantischen Reinigungsbecken einer Kläranlage, nur dass sie auf zwei Meter hohen Stahlbeinen stand. Ruuk bemerkte, dass die Station lauter dunkle Flecken aufwies. Um mehr erkennen zu können, waren sie jedoch zu weit weg.

Wieder ertönte dieser Schrei.

„Das ist nur das Eis“, hörten sie ihren Teamleader Gilbert Host sagen. Alle schauten ihn fragend an.

„Das ist der Druck der Eisdecke“, sagte Gilbert.

„Der Druck?“, wiederholte Pearl mit einem dümmlichen Gesichtsausdruck.

„Wir befinden uns zweitausend Meter unter riesigen Eismassen, und die drücken mit wahnsinniger Kraft aufeinander. Da wird hier und da mal was quietschen. Ewig wird diese Höhle auch nicht stehen, also los!“ Konnte das die Erklärung für dieses markerschütternde Geräusch sein? Wieder kreischte und quietschte es, aber diesmal beachteten sie es nicht mehr.

„Ruuk, Pearl! Macht die Bombe scharf und stellt die Zünder auf drei Stunden!“ Mit diesem Befehl beendete Gilbert die kurze Phase der Unsicherheit. Mit routinierter Professionalität aktivierten sie die EMPBombe. Der elektromagnetische Impuls der Bombe würde jegliche Elektronik in dieser Ausgrabungsstätte zerstören, ohne sonst physischen Schaden anzurichten. Den Grund für den Einsatz einer EMPBombe kannte niemand von ihnen. Aber dass es sich hier nur um eine Ausgrabungsstätte handelte, bezweifelte Ruuk zunehmend. Warum sie hier in Virenschutzanzügen und Sauerstoffbehältern auf dem Rücken herumstampfen mussten, hatte ihnen niemand gesagt, denn schließlich waren sie nur Befehlsempfänger.

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