George Eliot - Middlemarch
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Vielleicht war jene Zeit Beobachtern und Forschern günstiger als die unsrige. Wir sind geneigt die Zeit nach der Entdeckung Amerikas, wo ein kühner Seemann, auch wenn er scheiterte, hoffen konnte, seinen Fuß auf den Boden eines neuen Königreichs zu setzen, für die schönste zu halten, welche die Welt noch erlebt hat; im Jahre 1829 aber waren die unerforschten Gebiete der Pathologie ein schönes Amerika für einen mutigen jungen Abenteurer.
Lydgate's höchster Ehrgeiz war es, dazu beizutragen, die wissenschaftlich rationelle Basis seines Berufs zu erweitern. Je lebhafter er sich für spezielle Krankheitsfragen interessierte, wie z. B. für die Natur des Fiebers oder der verschiedenen Fieber, desto dringender empfand er die Notwendigkeit jener Fundamental-Wissenschaft der Struktur des menschlichen Körpers, welche grade im Beginn des Jahrhunderts von Bichat während seiner kurzen und ruhmvollen Laufbahn neu begründet worden war – von Bichat, welcher schon im Alter von einunddreißig Jahren starb, aber wie ein zweiter Alexander ein Reich hinterließ, welches für viele Erben groß genug war. Dieser große Franzose war der Erste, der die Idee zur Geltung brachte, daß für eine auf den Grund der Dinge gehende Betrachtung lebende Körper nicht eine Verbindung von Organen seien, welche verstanden werden können, wenn man sie erst getrennt und dann so zu sagen in ihrem Bundesverhältnis untersucht, sondern dahin aufgefaßt werden müssen, daß sie aus gewissen primären Geweben bestehen, aus welchen die verschiedenen Organe: das Gehirn, das Herz, die Lungen u. s. w., sich ein Jedes zusammensetzen, wie die verschiedenen Teile eines Hauses aus Holz, Eisen, Stein, Backstein, Zink u. s. w., jeder wieder in verschiedenen Verhältnissen, zusammengefügt sind. Man sieht, kein Mensch kann den ganzen Bau und seine Teile, seine Schwächen und die Mittel zur Hebung derselben verstehen, ohne die Natur der Materialien zu kennen. Und diese von Bichat zur Geltung gebrachte Idee mit seinen genauen Einzelstudien der verschiedenen Gewebe wirkte mit Notwendigkeit auf medizinische Fragen, wie eine plötzliche Gasbeleuchtung auf eine von Öllampen matt erleuchtete Straße wirken müßte, indem sie neue Beziehungen und bis dahin verborgene Strukturverhältnisse aufdeckte, welche von nun an bei der Beobachtung der Krankheitssymptome und bei der Wirkung der Arzneien in Rechnung gebracht werden mußten. Aber Resultate, welche von menschlicher Intelligenz und Gewissenhaftigkeit abhängen, brechen sich langsam Bahn, und gegen Ende des Jahres 1829 wandelte die medizinische Praxis noch überwiegend, stolzierend oder humpelnd, auf den alten Bahnen, und ein großer Teil der wissenschaftlichen Arbeit, von welcher man hätte glauben sollen, daß sie auf Bichat's Entdeckungen unmittelbar folgen müßte, war noch zu tun.
Dieser große Seher verfolgte die anatomische Analyse bis zu ihren äußersten Grenzen und glaubte auf diesem Wege in den Geweben die Elemente des Organismus gefunden zu haben. Einem andern Geiste blieb es vorbehalten, zu fragen, ob nicht diese verschiedenen Strukturen eine gemeinschaftliche Basis haben, aus welcher sie alle hervorgegangen seien, wie, um mich eines trivialen Beispiels zu bedienen, die verschiedenen Seidengewebe, wie Taft, Flor, Tüll, Atlas und Samt, aus demselben Kokon hervorgehen; das würde ein ganz neues Licht über den eigentlichen Kern der Dinge verbreiten und zu einer Revision aller bisherigen Anschauungen nötigen.
An diesen Folgerungen aus der Arbeit Bichat's, welche bereits in vielen Strömungen des europäischen Geistes zu Tage traten, nahm Lydgate ein begeistertes Interesse; sein sehnlicher Wunsch war, die genaueren Beziehungen des Körperbaues in seinem lebenden Zustande nachweisen und dazu behilflich sein zu können, das menschliche Denken auf diesem Gebiete folgerichtig zu entwickeln. Die Arbeit war noch nicht getan, sie war nur vorbereitet. Was war das ursprüngliche Gewebe? So stellte Lydgate die Frage – nicht ganz in der durch die noch ausstehende Antwort geforderten Weise; aber dieses Verfehlen des rechten Wortes begegnet vielen Forschern. Und er rechnete darauf, in seinen Mußestunden die Fäden der Untersuchung auf Grund vieler Fingerzeige, nicht nur des Skalpells, sondern auch des Mikroskops, dessen man sich mit neuem enthusiastischen Vertrauen wieder zu bedienen angefangen hatte, weiter spinnen zu können. So hatte sich Lydgate für seine Zukunft den Plan vorgezeichnet, sich im Kleinen in Middlemarch und im Großen für die Welt nützlich zu erweisen.
Er war ein wahrhaft glücklicher Mensch um diese Zeit! siebenundzwanzig Jahr alt, ohne festgewurzelte Laster, beseelt von dem edlen Entschluss segensreich zu wirken, und erfüllt von Ideen, welche dem Leben für ihn Interesse verliehen. Er stand an der Schwelle seiner Laufbahn, einem Momente, dessen außerordentliche Bedeutung für das Leben des Menschen nur der ganz begreift, welcher eine Vorstellung von der Kompliziertheit der hindernden und fördernden Umstände hat, von denen die Wahrscheinlichkeit der Erreichung eines schwierigen Vorhabens abhängt, eine Vorstellung von den feinen Schwankungen der inneren Waage, durch welche ein Mensch sich im Gleichgewicht erhalten muß, wenn er nicht von dem Strome des Lebens willenlos fortgetrieben werden will.
Unsicher hätte der Ausgang auch dem erscheinen müssen, der Lydgate's Charakter genau gekannt hätte; denn auch der Charakter ist ein der Entwicklung unterworfener Prozess. Nicht nur der Middlemarcher Arzt und der Entdecker, sondern auch der Mensch Lydgate war noch im Werden, und er hatte Tugenden und Fehler, welche ebensowohl ab- als zunehmen konnten. Seine Fehler werden, hoffe ich, Niemanden veranlassen, ihm sein Interesse zu entziehen. Finden wir nicht unter unsern geschätzten Freunden einen oder den andern, der ein wenig zu selbstbewußt und zu hochmütig, dessen ausgezeichneter Geist ein wenig durch Niedrigkeit der Gesinnung befleckt ist, welchen angeborene Vorurteile bald zu engherzig und bald zu ausgiebig machen, dessen Entschlüsse von der Gefahr bedroht sind durch vorübergehende Versuchungen in eine falsche Richtung gedrängt zu werden?
Alle diese Fehler konnten Lydgate vorgeworfen werden, aber sie sind doch nur die Paraphrasen eines höflichen Predigers, welcher vom alten Adam spricht und seinen Zuhörern nicht gern etwas Unangenehmes sagen möchte. Die besonderen Fehler, welche sich in diesen zarten Allgemeinheiten zusammengefaßt finden, haben ihre sehr bestimmten Physiognomien. Unsere Eitelkeiten sind so verschieden von einander wie unsere Nasen; die gleiche Selbstüberhebung ist doch nicht immer dieselbe, sondern weicht in ihren Manifestationen so weit von einander ab, wie die Textur unserer verschiedenen Geistesverfassungen.
Lydgate's Selbstüberhebung gehörte der süffisanten Gattung an; sie trat nie mit grinsender Affektation, nie impertinent auf, sondern machte sich nur in sehr bedeutenden Ansprüchen und in Äußerungen einer wohlwollenden Geringschätzung geltend. Er war immer bereit, sehr viel für armselige Tröpfe zu tun, die ihm leid taten und von denen er sicher war, daß sie keine Gewalt über ihn würden gewinnen können. Während seines Aufenthalts in Paris hatte er daran gedacht, sich den Saint-Simonisten anzuschließen, um sie von einigen ihrer eigenen Lehren zu bekehren. Alle seine Fehler hatten eine gewisse Familienähnlichkeit mit einander, und waren die Fehler eines Mannes, der eine schöne Baritonstimme hatte, dem seine Kleider immer gut saßen und der selbst bei den einfachsten Bewegungen die angeborne Distinktion seiner Natur nicht verleugnete.
»Wo finden sich denn aber die Flecken niedriger Gesinnung?« fragt wohl eine junge Leserin, welcher die eben geschilderte natürliche Grazie Lydgate's imponiert? Wie ist es denkbar, daß ein so wohlerzogener Mann, welcher so sehr nach einer gesellschaftlich ausgezeichneten Stellung strebt, und welcher so edle und ungewöhnliche Ansichten über seine Pflichten gegen die Gesellschaft hat, niedrige Gesinnungen hege? Ganz so denkbar, antworte ich, wie daß ein Mann von Geist dumm erscheint, wenn man ihn unversehens auf einen ihm fern liegenden Gegenstand bringt, oder daß Männer, welche von den besten Absichten für das Wohl der Gesellschaft erfüllt sind, vielleicht sehr schlechte Beurteilter der leichteren Freuden dieser Gesellschaft sind und keine Vorstellung davon haben, daß diese Freuden über Offenbach's Musik oder das witzige Wortspiel der letzten Posse hinausgehen können.
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