Fee-Christine Aks - Während der Schnee leise fiel

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Aus Sicht des Jungen Paul erlebt der Leser den Kriegswinter 1942/43 und die alltäglichen Probleme, die eine kleine Familie umtreibt, die wenig Geld und nichts für die Nazis übrig haben.
Als eines Tages das Schicksal in Form eines Flugblatts der Widerstandsgruppe Die Weiße Rose einschlägt, muss Paul sich entscheiden: entweder weiter schweigend der willkürlichen Gewaltherrschaft der Nazis zusehen oder etwas tun und damit sein Leben riskieren.

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Zumindest hätte er wohl weniger lauthals und wild gestikulierend seine judenfeindlichen Ansichten in die Gegend geschrien. Und womöglich hätten auch die Bücher von Vaters Lieblingsautoren nicht ihr Ende auf dem Scheiterhaufen gefunden. Oder ist es einfach nur Schicksal, dass Deutschland nun schon seit beinah elf Jahren von dieser Partei beherrscht wird, unter deren Hakenkreuzsymbol Adolf Hitler sie in den zweiten großen Krieg geführt hat?

Die meisten Menschen, die Paul auf der Straße sieht, scheinen das zu glauben. Sie singen ein Loblied nach dem nächsten auf die Führungsspitze in Berlin. Selbst nach den Luftangriffen, die im Juli weite Teile der Innenstadt rund um die Alster bombardiert haben, sind die meisten Leute auf der Straße immer noch fest und unerschütterlich in ihrem Glauben an das Tausendjährige Reich und den größten Feldherrn aller Zeiten.

Aber Paul ist sich nicht ganz sicher. Im Gegensatz zu vielen anderen glaubt er nicht alles, was der Führer so von sich gibt. Beispielsweise hat Paul nie verstanden, warum ein Deutscher nur blond, groß und blauäugig sein soll. Nicht, dass er damit ein Problem hätte, immerhin ist er selbst recht groß und hat blaugraue Augen unter einem Schopf aus widerspenstigen haselnussfarbenen Locken. Im Gegensatz zu manch anderen, speziell in der Regierungsspitze. Ein dicker altgewordener Reichsmarschall und ein kleiner, hinkender Reichspropagandaminister. Selbst der Mann, der sich Deutschlands Führer nennt, ist allerhöchstens mittelgroß, hat weder blaue Augen, noch blondes Haar.

Und warum hetzt er das deutsche Volk gegen die Juden auf? Die haben ihm doch nichts getan. Und was hat der Führer überhaupt gegen Leute wie beispielsweise Maria Goldberg, die mit ihren blonden Locken und den blauen Augen dem „deutschen Ideal“ genauestens entsprochen hat? Oder Katja und Peter Lipowetzky? Was haben sie ihm getan?

Paul hat den Vater oft danach gefragt. Doch der Vater weiß keine Antwort. Er erinnert sich häufig an die Revolution, damals 1918, als er gerade zwanzig und voller Tatendrang war und die Welt verändern wollte. Er hat zu der Spartakus-Gruppe um Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg gehört und war mit Eifer bei der Sache. Ein Idealist. Dann ein Moralist wie sein Lieblingsautor Erich Kästner, dessen Werke auf dem Index stehen. Alle außer Emil .

Genau wie Kästner ist der Vater älter geworden, ruhiger und nachdenklicher. Er hat sich in den letzten Jahren in sich zurückgezogen, so gut es eben geht. Eine innere Emigration, hat er mal gesagt. Aber manchmal kann er sich eben doch nicht beherrschen.

Selbst mit vierundvierzig Jahren hat der Vater immer noch das Blitzen in den Augen und die Energie eines jungen Matrosen, wenn er mit gedämpfter Stimme von einem besseren Deutschland spricht. Doch auch diese kurzen Ausbrüche sind seltener geworden, seit viele seiner ehemaligen Kameraden ins Gefängnis nach Fuhlsbüttel oder in ein Konzentrationslager gebracht worden sind. In die berüchtigten Abteilungen für die politischen Gefangenen. Keiner von ihnen hat auch nur ein Jahr der Haft überlebt.

Als im November vor vier Jahren die große Verhaftungswelle durch das Reich rollte, ist der Vater verschont geblieben. Durch pures Glück. Die meisten anderen seiner Arbeitskollegen sind zumindest zum Verhör an den Neuen Wall bestellt worden, direkt ins Hauptquartier der Geheimen Staatspolizei.

Damals hat der Vater der Mutter versprechen müssen, dass er in Zukunft noch vorsichtiger ist. Keine Versammlungen, keine Kontakte zu ehemaligen Mitgliedern der Kommunistischen Partei.

Der Vater hat zugestimmt. Seit die KPD verboten wurde, gehört er sowieso nur noch seiner eigenen Partei an, hat er zu Paul gesagt. Und dass er ab sofort in eigenem Auftrag für die persönliche Freiheit des Einzelnen kämpft, für Frieden und Gerechtigkeit und für die Aufhebung der Nürnberger Rassengesetze; denn alle Menschen sind gleich an Rechten geboren und müssen dementsprechend behandelt werden.

„Merk es dir gut, Paule“, hat er gesagt. „Auch der achsogroße Führer ist nur ein Mensch. Und ein riesengroßer Lügner dazu. Vergiss das ganze Brimborium mit Herrenmenschen und Untermenschen. Wir sind alle Menschen und müssen uns mit Respekt behandeln, egal wo wir herkommen oder wer unsere Eltern und Großeltern sind.“

Damals hat Paul zum ersten Mal wirklich begriffen, dass das, was er in der Schule gelernt hat, falsch ist. Arier, Rassenschande, Blut und Boden. Seitdem hat er sich, wenn der Lehrer von der nordischen Rasse und von ihren Vorzügen gegenüber den niederen Rassen gesprochen hat, im Geiste immer einen großen Wurf Hundewelpen vorgestellt, die linkisch über ihre eigenen Pfoten stolpern. Manche sind schwarz, manche weiß, andere braun. Manche sind gefleckt. Sie alle sind Hunde. Sie machen keinen Unterschied, wen sie schwanzwedeln begrüßen.

Der Vater hat zufrieden gelacht, als Paul ihm von diesem Gedanken erzählt hat.

„Du bist richtig geraten, mein Junge“, hat er gesagt.

Aber dann hat er ihn gewarnt, diese Gedanken lieber für sich zu behalten. Auf keinem Fall dem Lehrer sagen. Oder in Gegenwart von Herrn Braun oder dem Blockwart.

„Denken kannst du, was du willst“, hat der Vater ernst gesagt. Aber in der Öffentlichkeit muss man heutzutage gut überlegen, worüber man spricht. Paul hat das nicht gleich verstanden. Der Vater erinnerte ihn daraufhin an Herrn und Frau Müller von gegenüber. Sie sind wie der Vater ehemalige KPD-Mitglieder und haben in der Öffentlichkeit einmal zu viel den Mund aufgemacht. Als man im Mai 1936 das Geschäft des jüdischen Musikalienhändlers um die Ecke verwüstet hat, ist es Herr Müller gewesen, der kopfschüttelnd davor stand und „eine Schande, dass die braune Saubande nicht dafür bestraft wird“ gemurmelt hat. Leider hat er die drei Hitlerjungen nicht gesehen, die feixend in einer Toreinfahrt hinter ihm gestanden haben. Erst haben sie ihn als Judenfreund und Vaterlandsverräter beschimpft, dann im Schutz der Toreinfahrt zu Boden geschlagen und getreten. Noch am selben Abend sind die verzweifelten Schreie von Frau Müller durch die Straße gehallt, bevor man sie zusammen mit ihrem Mann auf einen Lastwagen gestoßen hat. Paul hat sie nie wieder gesehen.

„Sie sind nach Dachau gebracht worden“, hat Hans Schönemann gesagt, der bis zu seiner eigenen Verhaftung im November 1938 in der Dachkammer über der ehemaligen Wohnung der Müllers gewohnt hat.

Bereits im Frühjahr 1934 sind Leute aus ihrer Straße verschwunden. Die Goldbergs von Nr. 41 wurden im April von mehreren Männern in langen Mänteln abgeholt. Reichbergs und Schönfeldts und Giesemanns und viele andere folgten.

Als Paul den Vater fragte, wohin sie gebracht würden, erzählte der Vater ihm von den Konzentrationslagern, den KZs, die die Nazis eingerichtet haben. Dorthin schicken sie alle, die ihnen irgendwie nicht passten.

Seit vorletztem Jahr gibt es auch ein Lager, das „Auschwitz“ heißt. Dieses Lager ist der Grund, dass der Vater sein Versprechen gebrochen hat und wieder aktiv geworden ist. Sein Gewissen erlaube es ihm einfach nicht, stillzusitzen und nichts zu tun, hat er gesagt. Nicht solange es dieses „Auschwitz“ gibt.

Paul hat dem Vater nicht glauben wollen, als dieser ihm erzählte, dort würden vorsätzlich Menschen, größtenteils Juden, einfach umgebracht. Kann es sowas überhaupt geben? Dass jemand den grausamen Befehl gibt, tausende von Menschen töten zu lassen, nur weil er sie nicht mag?

Das Ganze erscheint ungeheuerlich, aber es ist wahr. Der Vater kennt einen Juden, der dort war und fliehen konnte. Der Vater und sein Freund Hein haben diesem Mann geholfen, nach Amerika zu fliehen. Der Vater hat lange mit Hein und der Mutter in der Küche gesessen, als Annemarie und er, Paul, schon schliefen, und sich mit ihnen über das Unglaubliche, ungeheuer Grausame unterhalten.

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