Fee-Christine Aks
Der Fall Hammonia
Roman
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Inhaltsverzeichnis
Titel Fee-Christine Aks Der Fall Hammonia Roman Dieses ebook wurde erstellt bei
Widmung und Vorbemerkung
Prolog
Freitag, 10. Juli 2015.
Samstag, 11. Juli 2015. (1)
Samstag, 11. Juli 2015. (2)
Sonntag, 12. Juli 2015.
Montag, 13. Juli 2015.
Epilog
StrandtGuth
Mehr von der Autorin?
Impressum neobooks
Ein StrandtGuth-Krimi
von
Fee-Christine Aks
1. Auflage Juni 2017
Der Fall Hammonia
Copyright © 2017 Fee-Christine AKS
All rights reserved.
ISBN: 1530639824
ISBN-13: 978-1530639823
Für Hamburg, meine Perle
Stadt Hamburg in der Elbe Auen,
Wie bist du stattlich anzuschauen!
Mit deinen Thürmen hoch und hehr
Hebst du dich schön und lieblich sehr!
Stadt Hamburg, Vielbegabte, Freie!
So reich an Bürgersinn und Treue,
So reich an Fleiss und Regsamkeit,
Dein Lob erschalle weit und breit!
Den Bürgern drin auf allen Wegen
Fried’, Eintracht, Kunstfleiss, Glück und Segen!
Das Meer fleusst um die Erd’ herum,
Drum ‚floreat Commercium‘!
Soll uns ein Ort der Welt erfreu’n,
So muss es unser HAMBURG seyn!
Hammonia, Hammonia!
O wie so glücklich stehst du da!
(Auszug aus der Hamburg-Hymne von 1828)
Vorbemerkung
Hamburg , die Freie und Hansestadt an der Elbe, ist nicht nur eine altehrwürdige, sondern auch eine weltoffene Stadt. Nicht umsonst nennt man sie auch ‚das Tor zur Welt‘. Die Autorin ist in ihr geboren und aufgewachsen und lebt heute wieder und sehr gerne dort.
Sehenswürdigkeiten, von denen das Wahrzeichen St. Michaelis genannt ‚Michel‘, das Volksfest DOM und selbstverständlich die legendäre Reeperbahn weltbekannt sind, machen das ‚Elbflorenz‘ nicht nur zu einem Touristenmagnet, sondern dank seiner vielfältigen Kulturszene (Hamburg gilt als Musical-Metropole Deutschlands) und Sportstätte (u.a. Bundesliga-Dino HSV und Kult-Club St. Pauli) zu einer Stadt mit Charakter.
2006, als ‚die Welt zu Gast bei Freunden‘ war, stand in Hamburg das Miteinander im Mittelpunkt, das heute leider vielerorts in Vergessenheit zu geraten droht. Dass es in einer solchen Stadt auch Schattenseiten gibt, ist traurigerweise tagtägliche und zunehmende Wirklichkeit und wird durch aktuelle Ereignisse der Weltgeschichte nicht gerade verbessert.
Warum also lässt die Autorin ausgerechnet in dieser Stadt, die sie so sehr liebt, einen Krimi spielen? Ganz einfach, weil sie die Hoffnung nicht aufgibt, dass hanseatische Werte wie Welt-offenheit, Toleranz und Mitmenschlichkeit auch in schwierigen Zeiten noch Gewicht haben und es hoffentlich immer jemanden gibt, der sich in kniffligen Situationen mit viel Mut und Überzeugung für das Gute und Richtige einsetzt, auch wenn es der steinigere Weg sein mag. Eine solche – wenngleich nur fiktive – Person hat die Autorin mit ihrer Protagonistin der StrandtGuth-Kriminalroman-Reihe vor Augen, die in diesem speziellen Fall vor genau dieser schweren Entscheidung steht, auf welchen Weg sie sich begeben soll.
Zudem bietet die ‚Hammonia‘ – wie bereits in zahlreichen Krimis in Schrift und Bild bewiesen – eine großartige Kulisse für einen Roman, weshalb die Autorin ihre Hommage an ‚Hamburg, meine Perle‘ geschaffen und den vorliegenden Kriminalroman verfasst hat.
Diese Geschichte ist frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeiten mit noch lebenden oder bereits verstorbenen Personen sind zufällig und unbeabsichtigt.
Sonntag, 9. Juli 2006.
Er schlug die Augen auf und wünschte, er hätte es nicht getan. Die Welt drehte sich um ihn und der Geschmack in seinem Mund war so pelzig, dass ihm davon übel wurde. Er schluckte und musste husten.
Wo war er? Denn dies war nicht sein Zimmer, es war viel zu hell und vornehm. Er erinnerte sich dunkel, dass er auf einer Party gewesen war. Deutschland war Weltmeister der Herzen, hatte Portugal überlegen mit 3:1 geschlagen. Mit Paul, Robert und Lenny hatte er das Spiel verfolgt, inmitten der tobenden Menge auf dem Spielbudenplatz an der Hamburger Reeperbahn. Nach dem Abpfiff hatten sie weitergefeiert, jedenfalls ging er davon aus.
Er erinnerte sich nicht, weshalb es ihn umso mehr wunderte, dass er es irgendwie in ein Bett geschafft hatte. In seinem Zustand, der nur als volltrunken zu beschreiben gewesen sein konnte, hätte er es kaum bis zur S-Bahn-Haltestelle geschafft. Die Hotels rund um den Spielbudenplatz konnten kaum so hell und elegant sein, wie dieses Zimmer – der stuckverzierten Decke nach zu schließen – sein musste. Ein sehr elegantes und großes Zimmer, eine Suite, womöglich… Wo, zum Henker, war er?
Verwirrt versuchte er den Kopf zu heben, ließ es aber sofort bleiben, als sich ein saurer Geschmack in seinem Mund zu sammeln begann und die Welt an Drehmoment noch zulegte. Nur nicht kotzen, nur nicht wieder einschlafen.
Es war einige Zeit her, dass er das letzte Mal einen Absturz gehabt hatte – Abi-Party vor zwei Jahren, bei der er auf der Toilette des Clubs einen heißen Quickie mit Claudia gehabt hatte… Ach ja, Claudia; die Matratze der Schule, beinah so wie diese kleine blondierte Schlampe aus seinem BWL-Kurs an der Uni, Sandra oder Sabrina oder so ähnlich…
Augenblicklich spürte er das altvertraute, angenehm heftige Ziehen zwischen seinen Beinen und fand seine Hand bereits am Bund seiner Boxershorts, als er plötzlich stockte. Etwas stimmte nicht. Oder hatte er die Deutschland-Perücke von Lenny als Hilfsmittel verwendet? Seltsamerweise fühlte sich das falsche Haar eher weich an, gar nicht so kratzig wie billiges Plastik. Mühsam versuchte er dennoch, es von der Region um seinen Bauchnabel wegzuschieben – und fuhr erschrocken zusammen, als seine Hand an etwas Hartes stieß, das nicht zu ihm gehörte. Es war schwer und lag rechts von seinem Bauchnabel auf dem Beckenknochen. Es war aus Metall, ein Kerzenleuchter mit massivem Fuß, den er kurz in die Hand nahm, als er ihn von sich wegschob, um besser nach dem zweiten Etwas zu tasten, das weiter unten unterhalb seines Beckenknochens lag. Dieses Mal ertastete seine Hand den erwarteten Kopf, zu dem die fremden Haare gehörten, die er aber nicht erkannte. Welche Claudia/Sandra/Sabrina hatte ihm beim Einschlafen geholfen? Denn Tessa konnte es nicht sein, sie fühlte sich ganz anders an, besser. Was, zum Henker, hatte er bloß getan?
‚ Blöde Frage‘, schalt er sich selbst. ‚Du weißt genau, was du getan hast. Schäm dich!‘ Denn es bestand kein Zweifel: Er war nackt – bis auf die Boxershorts, die jedoch schief saß. Er tastete weiter, während sich die Welt langsam beruhigte. Mit viel zu schwerem Kopf schaffte er es nicht, sich optisch an seine Bettbekanntschaft zu erinnern; aber die Haare waren lang und ringelten sich um seinen Finger, als er vorsichtig an einer Strähne zog, die auf seiner Boxershorts lag.
Er wunderte sich, dass die Haare an einigen Stellen leicht an ihm klebten – am Bauch und auch an seinen Oberschenkeln. Womöglich waren sie beide zugleich vor Erschöpfung eingeschlafen, auch wenn er sich nicht mehr an das Feuerwerk erinnern konnte, das einen so mächtigen Erguss hätte auslösen können.
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