Adrian Ambrer - Sechs Geschichten über die Liebe unterwegs

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Sechs Geschichten über die Liebe unterwegs: краткое содержание, описание и аннотация

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Vier turbulente Tage in Rio de Janeiro konfrontieren zwei Reisende mit zwei unterschiedlichen Spielarten der Nähe. Ein Mann und ein junges Mädchen reisen durch Anatolien und werden sich selber fremd. In New York findet ein Single, der sein Leben als Geliebter von Ehefrauen perfekt durchorganisierte, seine Meisterin. Zwei Namenlose erleben in Portugal die Einsamkeit zu zweit. Ein Fremdgeher tappt in Gran Canaria in seine eigene Falle, und ein Ehemann will seine Frau durch eine Flucht nach Thailand zurückgewinnen.
Die «Liebe unterwegs» beinhaltet eine doppelte Entfremdung – das Anderssein in der Fremde und das Anderssein in der Liebe. Wie sich beide Identitätsverwirrungen gegenseitig durchdringen und verstärken, erkunden die sechs Erzählungen dieses Buches. In Rio de Janeiro, Anatolien, New York, Portugal, auf Gran Canaria und in Thailand beschreiben sie die paradoxe Verschlingung von Fremde und Nähe, sowohl was das Persönliche, wie was das Geografische betrifft. Ihr Thema ist die Psychologie der unterschiedlichsten Liebesverhältnisse, gebrochen und intensiviert durch die räumliche Entfernung.

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Die meisten Besucher hielten sich nicht lange am Cristo Redentor auf sondern liefen gleich weiter zur Aussichtsplattform unterhalb der Statue. Tausendfach auf Bildern gesehen, war es doch ein Schock, dass die Panoramaaussicht von der Corcovadoterrasse genauso überwältigend war wie erwartet. Der erste Blick erfasste ganz Rio, die ganze Bucht, die ganze Küste, geradeaus den Pao de Acucar, den Zuckerhut, nördlich von ihm die Strände von Botofago und Flamengo und links davon noch weiter nördlich das Geschäftszentrum und die Niteroibrücke, die die Guanabarabucht überspannte. Südlich des Corcovado waren die Strände von Copacabana und Ipanema zu erkennen und davor wie ein bizarres Meer in der Stadt, der Cariocasee mit dem Botanischen Garten. Das war der erste Blick. Der zweite Blick aber sah mehr, er sah das Blau des Ozeans, der das Gesamtbild im Osten wie ein Rahmen umgab, erkannte die wuchtigen Ausläufer des Tijucamassivs, das sich vom Westen her wie eine steinerne Brandung in die Stadt ergoss. Überall ragten die dicht bewachsenen Morros über die Stadtviertel hinaus, und hellgelb glitzerten die Strände, die in der Ferne wie zarte, dünne Federstriche Land und Meer begrenzten. Frank erinnerte sich an den Golf von Neapel, an Istanbul und den Bosporus, an Hongkong, San Francisco oder die Bucht von Vancouver – alles Höhepunkte menschlicher Siedlungskunst, doch nichts schien diesem Anblick gleichzukommen. Für Frank war es schlichtweg das Schönste, was er in seinem Leben bis dahin gesehen hatte.

So hoch wollte Eddy nicht gehen. Für ihn war es nur der zweitschönste Anblick. Der schönste Anblick an den der sich erinnern konnte, war der Hintern seiner thailändischen Freundin Yona, mit der er im letzten Jahr seine Ferien auf Koh Tau verbracht hatte.

Die zweite Sightseeing-Station des Tages war der Zuckerhut. Wieder bestiegen sie nach einer komplizierten Anreise eine Zahnradbahn und fuhren mit ihr zuerst auf einen kleineren Kegelberg, um dann in eine Gondel umzusteigen, die sie auf das Plateau des 395 Meter hohen Zuckerhutes brachte. Vom Zuckerhut aus war das Panorama nicht ganz so umwerfend wie die Aussicht vom 700 Meter hohen Corvocvado, dafür war er selbst zu sehen, der monumentale Christus hoch über Rio vor der Kulisse des Tijucamassivs. Eine Schönwetterwolke hatte sich wie ein Heiligenschein über den Kopf des steinernen Erlösers gelegt, eine vergängliche Aureole, die an die Verheißung erinnerte, dass die Stadt trotz all ihrer Sünden so lange nicht untergehen würde, wie der Cristo Rendetor auf seinem Sockel stand. Im Südwesten des Zuckerhutes war hinter dem niedrigen Morro do Urubu die Copacabana , der Strand der Strände, aus vierhundert Metern Höhe in seiner kilometerweiten Ausdehnung zu erkennen. Aus der Höhe betrachtet besaß der Strand die Gestalt einer halbmondförmigen Sichel, oder, wie Eddy sofort erkannte, die Form eines weiblichen Hinterteils.

Sie hatten es nicht eilig, den Zuckerhut wieder zu verlassen und setzten sich in ein Café, das eine ausgezeichnete Aussicht auf die Bucht bot. Nun erst war zu erkennen wie riesig die Guanabarabucht war, fast ein Meerbusen mit Inseln und Küsten, die im fernen Dunst verschwommen.

„Die Bucht sieht so aus, als sei sie ein Delta“, meinte Eddy. „Aber hier mündet doch gar kein Fluss, oder?“

„Stimmt, aber es sieht so aus“, erwiderte Frank. „Und genau deswegen nannten die Portugiesen, als sie im Jahre 1502 ihre erste Siedlung an dieser Stelle gründeten, den Ort `Rio de Janeiro´, die Stadt des Januarflusses.“

Eddy nickte, schwieg aber.

„Weißt du eigentlich, warum man die Einwohner von Rio Cariocas nennt?“ setzte Frank nach.

„Nö. Ich weiß noch nicht einmal, dass man sie Cariocas nennt.“

„Carioca ist ein zusammengesetztes Wort aus einer Indianersprache und bedeutet `Cari´, also `weißer Mann´ und `Oka´, das heißt `Haus´, also `weißes Haus´. Die ersten Siedler in Rio wurden von den Indianern als Weiße bezeichnet, die in weißen Häusern leben. Daraus entstand Carioca als Sammelbezeichnung für die Einwohner von Rio.“

„Was für eine lahmarschige Geschichte. So ein Bildungsschrott. Wen interessiert das?“ fragte Eddy.

„Von wegen Bildungsschrott“, widersprach Frank. „Ohne den Begriff des Carioca kannst du Brasilien überhaupt nicht verstehen. Der Carioca , also der Einwohner von Rio, ist der Widerpart des Paulista , des Einwohners von Sao Paulo. Der Carioca ist der Ausgelassene, der sein Leben am liebsten am Strand, beim Fußball oder beim Karneval verbringt - der Paulista ist der Strebsame, der Fleißige, der seine Siebensachen zusammen hält und für morgen vorsorgt.“

„Also bin ich ein Carioca und du bist ein Paulista? fragte Eddy.

Frank zuckte mit den Schultern. „Wenn du so willst. Mach dich ruhig lustig.“

„Ich mach mich nicht lustig, ich frage mich nur, inwieweit solche Kenntnisse das Reiseerlebnis vertiefen. Manchmal kommt es mir so vor, als liefen die Leute mit so vielen Fakten im Kopf herum, dass sie vor Ort nur noch Schablonen sehen“, erläuterte Eddy. „Außerdem wissen wir ja, dass du die wirklich wichtigen Fakten ja überhaupt nicht kennst.“

„Zum Beispiel?“ fragte Frank.

„Ein Beispiel kannst du haben“, erwiderte Eddy. „In welchen Jahren wurde Brasilien zum Beispiel Fußballweltmeister?“

„Was hat das denn mit Rio zu tun?“

„Wieso? Wir sind in Brasilien. Die Antwort kennt doch jedes Kind.“

„Ich kenne sie nicht.“

„Gott, bist du ungebildet“, stichelte Eddy. „Brasilien wurde Fußballweltmeister in den Jahren 1958, 1962, 1970, 1994, und 2002. Das ist schon das zweite Mal, dass ich dich kalt erwische. Das nächste Mal gibst du einen aus.“

Die Avenida Copacabana war eine kilometerlange Prachtstraße direkt am Meer mit breiten Fahrbahnen, großzügigen Parkmöglichkeiten und einem Hochhaushotel neben dem nächsten. Zum Meer hin besaß die Copacabana einen puderweißen Strand, der sich breit und flach von den Kegelbergen in der Nähe des Zuckerhutes bis zu einem Landvorsprung im Süden erstreckte. Als sie die Copacabana erreichten, herrschte tadelloser Sonnenschein, doch der Strand der Strände war für den Badebetrieb gesperrt. Die Unwetter der letzten Tage hatten sich zwar verzogen, aber das Meer war noch immer so unruhig, dass die Brandungswellen ein gefahrloses Baden unmöglich machten. Das war unerfreulich, aber noch viel unerfreulicher war, dass von schönen, braungebrannten Brasilianerinnen nirgendwo etwas zu sehen war. Nur die Garde der Händler, Kuppler und Taschendiebe hatte sich vollständig eingefunden, ohne dass auf Anhieb genau zu erkennen gewesen wäre, wer nun Händler, Kuppler oder Taschendieb war.

Es war schon früher Abend, als Frank und Eddy ins Hotel „Monte Blanco“ zurückkehrten. Eddy war fest entschlossen, nur kurz zu duschen, um sich dann in das Nachtleben von Rio zu stürzen. Wenn schon am Strand nichts lief, in den Bars an der Copacabana würde auf jeden Fall was gebacken sein, verkündete Eddy. „Und dass du mitgehst, bist du mir schuldig“, fügte er hinzu. „Ich habe mir den ganzen Tag Kultur reingezogen. Jetzt ist Action angesagt.“

Leichter gesagt, als getan. In Wirklichkeit steckte ihnen die Zeitumstellung noch in den Knochen. Die Müdigkeit, die sie schon den ganzen Tag wie ein lästiges Gepäck mit sich herumgeschleppt hatten, wurde übermächtig, und als sie sich nach dem Duschen nur kurz auf das Bett legten, schliefen sie sofort ein.

*

Als Frank am nächsten Morgen erwachte, war es noch dunkel. Eddy lag leise schnarchend in seinem Bett. Es war fünf Uhr in der Frühe. Die letzte Stunde der Nacht ging gerade zu Ende.

Frank zog sich leise an und verließ das Zimmer. Im Rezeptionsraum schlief der Angestellte auf einem Sofa, eine Bedienstete hatte im Nebenraum schon damit begonnen, das Frühstück vorzubereiten. Mit einem Kaffee, den er sich an dem Automaten gezogen hatte, ging Frank auf die Straße und setzte sich auf die steinerne Brüstung vor dem Hotel. Im Osten der Rua du Cateche wurde es hell, außer einigen wenigen Taxen waren die Fahrbahnen noch leer. Zwei Nachtschwärmer kamen aus dem Metroeingang und liefen die Straße entlang, ein Taxi hielt und entließ ein Paar, das sofort in einer Seitengasse verschwand. Erst jetzt erkannte Frank, wie viele Menschen in den Hauseingängen schliefen. In dem Hotel auf der anderen Straßenseite gingen die Lichter an, einige Frauen verließen das Hotel und stöckelten davon.

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