„Ich habe nicht viel von dir gesehen, außer deinen atemberaubenden Körper und dein Tattoo“.
„Das haben viele!“
„Mich würde sein Gesicht interessieren, wenn er erfährt, das wir beide heißen Sex in meinem Nachtklub hatten“.
„Das würdest du nicht wagen!“
„Wollen wir wetten?“
Niklas führt mich gekonnt über die Tanzfläche und hat mich fest im Griff.
„Ok, was willst du?“
„Nichts! Ich möchte nur wissen, warum du mich angelogen hast, als ich dich fragte, ob wir uns kennen - und warum du auch nichts erwähntest, als ich dir die ganze Story beim letzten Mittagessen erzählte?“
„Was hätte denn sagen sollen? Ja, wir kennen uns! Wir hatten fantastischen Sex im Passion. Unser One Night Stand war ein tolles Erlebnis! Niklas, dass wir uns wieder sehen, war nicht geplant. Sag mir also, was ich hätte sagen sollen? Du hättest mir nicht geglaubt“.
„Ich ... Was? Ein One Night Stand?“
„Ja! Was denn sonst?“
„Du hast aber schon verstanden, als ich sagte, das ich seit zwei Wochen nach dir suche!“, höre ich ihn sagen, als die Musik verklingt. - „Ich dachte echt, es wäre was Besonderes gewesen und wir beide ... so wie die Sache sich aber gerade entwickelt habe ich mich wohl geirrt“. Niklas geleitet mich zurück an den Tisch und wir verbringen den restlichen Abend schweigend he wir zurück zur Pension gefahren werden.
Von Niklas geht keinerlei Reaktion mehr aus. Auch die nächsten Tage höre ich nichts von ihm. Dass ich ständig an ihn denken muss, macht die Sache nicht einfacher. Von wegen einmalig. Meine Gefühle fahren Achterbahn mit Looping und ich kann nichts dagegen machen. Niklas Mirrone ist der erste Mann, der mich so richtig befriedigt hat. Nicht nur das er gut aussieht, er kann verdammt gut küssen, hat flinke Hände - ganz zu schweigen von seiner Zunge. Er ist charmant und ich hab´s definitiv versaut.
Ich kann es noch immer nicht fassen, was Fleur mir heute Abend gesagt hat, als ich meine Haustür aufschließe. Ein One Night Stand. Ich hatte noch nie einen One Night Stand. Eigentlich wollte ich sie ja wiedersehen, sie näher kennenlerne und gegebenenfalls an unser Abenteuer anknüpfen, aber so wie sich die Sache entwickelt hat, möchte das Fleur wohl nicht. Vielleicht ist es besser, wenn ich mich zurückziehe und sie einfach nicht wieder sehen werde. Frustriert lege ich mich ins Bett, kann jedoch nicht schlafen. Verdammter Mist. Diese Frau hat etwas mit mir gemacht, das unbeschreiblich ist. Allein schon der Gedanke an sie löst eine Erektion an mir aus. Allerdings muss ich sie vergessen. Ob ich will oder nicht.
Am nächsten Morgen, nach nur wenig Schlaf mache ich mich auf den Weg zu dieser Pension. Ich möchte checken, wie weit man mit den Arbeiten ist, sodass ich die ersten Bauarbeiter in den Schuppen lassen kann. Mit meiner Sonnenbrille auf der Nase betrete ich die Pension und traue meinen Augen nicht. Dort steht Fleur mit einer Freundin und räumt die Sachen weg, die ihr wahrscheinlich wichtig sind. Langsam nehme ich meine Brille ab und sehe sie an. Ihr perfekt geformter Körper steckt in einer engen Jeans, ihre Brüste wie zwei Orangen so süß sind verhüllt in einer Tunika. Da sie meinen Blick erwidert, denke ich zuerst, das sie mir vielleicht was sagen möchte. - Los, sag irgendwas! Egal was aber mache, das ich mich mit dir unterhalten kann - doch es bleibt aus. Daher wende ich mich ab und gehe meines Weges.
Hinter der nächsten Ecke stelle ich mich an die Wand und atme tief durch.
Verdammt!
Mein Herz hämmert wie verrückt und in meiner Hose zuckt es verdächtigt. Ich bin ziemlich scharf auf diese Frau, jetzt wo ich weiß, wie heiß Sex mit ihr sein kann. Reiß dich zusammen Junge - tadle ich mich selbst. Sie ist nicht an dir interessiert. Für sie warst du ein Abenteuer, nichts Besonderes. Ein schneller Fick, um die Spannungen zu verdrängen.
Ich muss mich konzentrieren. Irgendwie. Was jedoch nicht einfach ist, wenn ich immer wieder einen Blick zu Fleur werfe und sehe, wie sie sich bückt und ihr perfekter Arsch mich auszulachen scheint. Meine Laune hebt sich kein bisschen. Ja, verdammte Scheiße, ich bin sexuelle frustriert, weil ich keine andere mehr will als Fleur. Ich muss was unternehmen - denke ich mir, als ich mich auf den Weg in die obere Etage mache. Als ich ein paar Minuten später zurückkomme und wieder zum Auto gehe, ist von Fleur und ihrer Freundin nichts mehr zu sehen.
Um mich etwas abzulenken, lasse ich mich auf ein Treffen mit meinem besten Freund Klaus ein. Er versteht mich immer, schließlich ist er nicht umsonst, auch mein Türsteher.
„Was ist los Niklas? Du hast sehr seltsam geklungen am Telefon“.
„Pass auf, ich erzähle es dir, aber es wird dir nicht gefallen“.
„Was hast du angestellt?“
„Nichts! Oder vielleicht doch. Ach, keine Ahnung. Ich hatte doch vor zwei Wochen am Wochenende diese Maskenparty und habe da eine Frau kennengelernt. Na ja, ... wir hatten Sex und ...“
„Warte mal! Du hast doch eine Freundin!“
„Hatte ich. Ich habe Schluss gemacht, nachdem mein Hirn wieder durchblutet war. Auf jeden Fall habe ich nach dieser Fremden gesucht und sie nicht gefunden. Und dann letzte Woche treffe ich mich mit dem Besitzer dieser Pension und seiner Tochter zum Abendessen und da steht sie vor mir ... Fleur“.
„Hmmm Fleur!“
„Lass mich weiter reden. Ich habe sie zur Rede gestellt und weißt du, was sie zu mir sagte. Ich sei nichts als ein One Night Stand gewesen. Zuerst dachte ich ja ok, aber im Nachhinein belüge ich mich selbst. Meine Gefühle sagen was anderes. Ich denke immerzu an sie und es macht mich rattenscharf“.
„Klar, weil du verknallt bist“, lacht Klaus und klopft mir auf die Schulter.
„Ach so ein Blödsinn“.
„Das ist kein Blödsinn. Dich hats erwischt. Ich würde ja einen Besen fressen, wenn es endlich eine Frau schaffen sollte, dich zu bändigen“. Klaus lacht erneut und verabschiedet sich schließlich von mir.
Meine Freundin Gina hat sofort gemerkt, dass etwas nicht stimmt, als ich zusammen mit ihr die Pension ausgeräumt habe und Niklas zur Tür rein kam. Augenblicklich war ich zu Stein erstarrt, während mein Inneres lichterloh zu brennen anfing. Fuck!
„Was ist denn los?“
„Nichts. Es ist ...“, fange ich an, lasse es aber dann dabei.
„Kennst du den?“
„Ja“, nicke ich und stelle die Sachen auf einem kleinen Beistelltisch ab. - „Das war Niklas. Wir haben ... Ich war vor drei Wochen im Passion und wir haben miteinander ... oh mein Gott! Ihm gehört der Klub und ich habe mich benommen wie eine Schlampe. Ich dachte, es war eine einmalige Sache und ich sehe ihn nie wieder, doch nun hat er die Pension gekauft und ...“
„Kann es sein, dass du dich ein wenig verknallt hast?“
„Nein! Aber ich kann nicht aufhören, an ihn und diesen Abend zu denken. Gina, der Typ, hat Dinge mit meinem Körper gemacht, von denen ich jahrelang geträumt habe. Allerdings geht er mir seit Tagen aus dem Weg, seit ich ihm sagte, dass er eine einmalige Sache war. Stelle dir vor, er hat sogar seine Freundin verlassen, nachdem wir miteinander geschlafen hatten“.
„Du bist in ihn verknallt!“
„Ach Blödsinn!“
„Sei doch mal ehrlich. Wann hattest du das letzte Mal so einen richtigen Orgasmus?“
- Im Klub mit Niklas!
„Oder wann hattest du das letzte Mal das Gefühl, begehrenswert zu sein?“
- Im Klub mit Niklas!
„Hmm? Wann war das alles? Süße, du bist definitiv verknallt in den Typen. Allein, wie du ihn angesehen hast, aber da die Sache ja einmalig war, ist es wohl nicht so wichtig, dass du ihn wiedersehen musst und bereit für eine Ablenkung bist“.
„Was hast du vor?“
„Party!“
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