»Das müssen Sie Björn fragen.«
Ja, Björn. Wo war er eigentlich die ganze Zeit gewesen? Da bog er ums Haus. Er hatte einen längeren Spaziergang gemacht. Angeblich wollte er sehen, ob die Zäune noch in Ordnung seien. Bei den Zäunen, erwiderte Herr Kohlmeyer, sei er seit Jahren nicht mehr gewesen, er wüsste nicht einmal, ob es überhaupt noch welche gäbe.
»Die Größe des Grundstückes?«, fragte Björn. »Da müsste man in den Papieren nachsehen. Aber es sind wohl mehrere Quadratkilometer.«
»Es ist doch ganz einfach«, sagte Kohlmeyer an Peter gewandt und zeigte in die Ferne. »Soweit Sie sehen können, in alle Himmelsrichtungen, ist es Ihr Land und dann nochmal so weit.«
Es handelte sich um überwiegend hügeliges Heideland ohne Bäume. In Sichtweite des Hauses gab es einen kleinen Teich mit allem möglichen Getier, einen größeren Teich mit Steg und Treppe zum Schwimmen, ein wirklich sehr hübsches kleines Holzhaus für Gäste und einen Lachsfluss inclusive Fischereirecht. Peters Augen begannen zu funkeln. Auf dem eigenen Grundstück Lachse angeln zu können war tatsächlich sehr verführerisch und eine ganz andere Sache, als aus dem Lough Glencar ein paar Barsche herauszuziehen.
Es war schon fast ganz dunkel draußen, als wir uns endlich verabschieden durften. Peter hatte die Lage gerettet, indem er erklärte, er müsse jetzt gründlich über die ganze Angelegenheit nachdenken und wir würden wahrscheinlich noch einmal wiederkommen.
Zustimmend erwiderte Herr Kohlmeyer:
»Ja, selbstverständlich. Sie können auch gerne alle hier übernachten. Das ist gar kein Problem. Wir haben ja lange noch nicht alles geklärt.«
Lutz umarmte beide Kohlmeyers und schien gerührt.
»Ich weiß nicht, wie ich mich für dieses Erlebnis bedanken kann.«
Herr Kohlmeyer klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter.
»Schon gut. Gerne geschehen.«
Ich wankte völlig erschlagen zum Auto, stieg ein und musste Jonas beim Anschnallen helfen. Der hatte nur eine Hand frei, mit der anderen umklammerte er das Schaf mit dem Fell aus Polyester und war nicht bereit, es auch nur für einen kurzen Augenblick loszulassen.
Björn stand noch bei Kohlmeyers, den Menschen in Gummihosen, die sie noch immer trugen, da sie jetzt die Ställe für die Nacht vorbereiten und die Tiere füttern mussten. Sie packten ihn am Arm, flüsterten ihm irgendetwas zu und es dauerte noch einige Minuten, bis sie ihn gehen ließen. Im Vorbeigehen wisperte er Peter zu:
»Wir sehen uns vorn am Tor.«
Peter stieg ins Auto und fuhr los. Der Citroen holperte mit schweigsamen Insassen zurück gen Zivilisation. Nach anderthalb Kilometer prustete Lutz los:
»Ich kann nicht mehr. Darf ich jetzt schon lachen? Obwohl wir den Grund und Boden dieser Irren noch nicht verlassen haben? Danke, dass ihr mich mitgenommen habt. So etwas hätte ich sonst nie erlebt.«
Ich war erleichtert über seine Bemerkung, hatte ich doch die Befürchtung gehabt, die einzige zu sein, die... Bis heute finde ich keine Worte dafür.
Am Tor stand Björn, lächelnd an seinen Jeep gelehnt.
Peter war nicht mehr ganz so aufgeschlossen.
»Du hättest uns sagen können, dass die nicht ganz dicht sind.«
»Warum? Dann hätte ich euch doch den ganzen Spaß verdorben.«
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