Gregor Samsa - An die Totgeborenen Teil 1 - Gefangenschaft

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An die Totgeborenen Teil 1 - Gefangenschaft: краткое содержание, описание и аннотация

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Unter dem Pseudonym Gregor Samsa schrieb dieses ehemalige Mitglied des berühmten DDR-Lyrikclubs Pankow seine Geschichten, um seine Identität nach der Übersiedlung in den Westen zu verbergen.
Der erste Band versammelt 22 Kurzgeschichten, deren Stil sich durch die hohe Individualität nur schwer einem Subgenre des Phantastischen zuordnen lässt. Es sind Elemente des Übernatürlichen, des Grotesken, des Horrors, aber auch oft der Gesellschaftskritik enthalten.
Erlöse aus meinen privaten Veröffentlichungsprojekten werden für den Naturschutz gespendet.

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Jetzt erst fanden sie Zeit, sich umzusehen. Die Wände waren prächtig bemalt. Um sie herum standen viele Statuen, kleine Götter, riesige Vasen. Schmutzige Hände griffen nach dem Gold, auf dem der Widerschein der Fackeln schaurig hin und her hüpfte.

Zwei Hände fassen nach einem Gott. Ein kurzer Kampf, ein Röcheln, Blut tropft auf die Platten des Bodens. Doch den hastig zugreifenden Fingern entgleitet die kleine Figur, sie zerfällt auf dem Stein in tausend Scherben.

Gold? Wo ist das GOLD? Fassungslos zerschmettern sie auch die anderen Götter. Alles nur bemalter Ton. Sie untersuchen die großen Vasen. Sie sind leer. Gold! Wo ist das Gold? Soll alles umsonst gewesen sein? Hier muss es doch Gold geben. Es war doch ihr Gold. Mit ihrem Schweiß und Blut waren die Reichtümer zusammengetragen worden. Sie haben ein Anrecht darauf. Sind sie erneut betrogen worden? Wie wahnsinnig jagen sie durch die Gänge. Wohin sie blicken, Stein – nichts als Stein. Wo sind die Schätze verborgen? Sie brechen die Wände auf, arbeiten sich in den Fels hinein. Und auf einmal geben die großen Blöcke nach – die Männer springen schnell zurück – die Decke, ohne Halt nun, bricht herab.

Gefangen! Der Ausweg ist verschüttet. Sie schauen sich in die bleichen Gesichter, und sie wissen, dass sie verloren sind. Und auf einmal ist es wieder da, das Entsetzen, wie ein eiskalter Windhauch, der sie erstarren lässt. Eine unnennbare Angst lähmt sie. Sie sitzen in der kühlen Grabkammer und zählen ihre Herzschläge.

Und langsam brennen ihre Fackeln herunter. Und je dunkler es wird, umso mehr scheinen die Wände zusammenzurücken, scheint die schwere Steindecke sich zu senken, um sie zu zerdrücken. Ihr Atem keucht. Sie schnappen nach Luft. Ihre Augen treten aus dem Kopf und um ihren Hals scheint sich eine kalte Hand zu legen, die unbarmherzig immer fester zudrückt. Nie zuvor empfanden sie so stark wie jetzt die Einsamkeit. Sie waren allein. Niemand würde sie herausholen. Und sie fürchteten sich vor der großen Finsternis, die kommen würde. Ihre letzte Fackel erlosch. Und im letzten Aufflackern glaubten sie, aus einem Spalt eine große braune Ratte herauskommen zu sehen.

Die Reise

Mir bleibt wenig Zeit. Gehetzt jage ich durch die menschenleeren Gänge des Bahnhofsgebäudes, haste die Treppe zum Bahnsteig hinauf und schwinge mich in den schon fahrenden Zug. Erschöpft schlage ich die Tür hinter mir zu und lehne mich schwer atmend gegen die kalte Scheibe. Befriedigt sehe ich die Lichter der Stadt schemenhaft an mir vorübergleiten und in der Dunkelheit verschwinden. Draußen tost ein heftiger Schneesturm. Das verwirrende Spiel der hin- und hertanzenden Flocken behindert die Sicht. Kein Wunder, dass ich beinahe die Abfahrt verpasst hätte. Bei solchem Wetter bleibt man vernünftigerweise zu Hause. Doch mein Gepäck ist leicht – und dies war die letzte Möglichkeit, mein Ziel rechtzeitig zu erreichen.

Der Gang des Wagens ist leer. Ich gehe die lange Flucht der Abteile entlang, deren Vorhänge abweisend zugezogen sind, und öffne die erstbeste Tür. Verbrauchte Luft schlägt mir entgegen. Müde Gesichter blinzeln mich an. Der Raum ist nur von bläulichem schwachen Licht erhellt, das die Menschen wie Gespenster erscheinen lässt. Für einen Moment trage ich Unruhe in ihre Reihen. Widerstrebend rückt man zusammen und macht mir eine Ecke frei. Doch schon Sekunden später versinkt alles wieder in tiefsten Schlaf, als hielte ein magischer Zauber alles in Bann. Hier ist es angenehm warm. Es ist noch mitten in der Nacht. Da ich sowieso nicht zum Lesen komme, mache ich es mir – so gut es geht – bequem und versuche ebenfalls, ein wenig Schlaf nachzuholen.

Draußen tobt das Unwetter immer wütender. Immer neue Schneeschauer heulen aus der Finsternis heran und stürzen sich auf die winzig erscheinenden Waggons. Mühsam bahnt sich die Lokomotive ihren Weg über die verschneiten Gleise. Langsam dämmere ich ein und bemerke bloß im Halbschlaf, dass der Zug oft anhält. Sicherlich werden wir heute wieder mit viel Verspätung ankommen, denke ich noch, doch schon überwältigt mich ein bleischwerer Schlaf, aus dem mich nur ab und zu die merkwürdigsten Träume aufschrecken.

So vergehen die Stunden. Der Sturm lässt mit der Zeit nach. Nur manchmal zuckten seltsame Lichter lautlos über den Himmel. Es war wie ein Wetterleuchten, bloß viel unwirklicher, zumal es mitten im Winter war.

Allmählich wurde es hell. Müde reckte ich meine Glieder. Der Schlaf hatte mich nicht erfrischt. Ich fühlte mich auf eine merkwürdige Art erschöpft, so, als seien wir schon Tage unterwegs. Nachdenklich fuhr ich mit der Hand über mein unrasiertes Kinn und schaute mich um. Mir gegenüber saßen eine Frau und ein etwa fünfjähriger Junge, die schon aus mitgebrachten Stullenpaketen und Thermosflasche zu frühstücken begannen, während zwei Soldaten an der Tür noch mit geschlossenen Augen in ihren Ecken lehnten. Wir befanden uns im dicksten Nebel. Von vorn ertönten unablässig die Pfiffe der Lokomotive. Ich schaute mehrmals vergebens durch die angelaufene Scheibe, es war nicht das Geringste zu erkennen.

Wir fuhren in einen Tunnel ein. Jäh überfiel uns die Finsternis, während die Felswände mit wahnsinniger Geschwindigkeit an meinem Fenster vorbeisausten. Ich verlor mich in Gedanken. Monoton hallte das Rattern unseres Zuges durch das enge Gewölbe. Es schien kein Ende nehmen zu wollen. Wie lange rasten wir eigentlich schon hindurch? Ich hatte nicht auf die Uhr gesehen, aber mir erschien es unheimlich lang. Endlich näherte sich uns ein heller Schimmer.

Wir kamen wieder ins Freie. Die Morgensonne beleuchtete die kahle Landschaft. Hier lag kein Schnee mehr. Die ganze Gegend erschien mir merkwürdig fremd. Ich war doch schon oft diese Strecke nach Berlin gefahren, aber ich erinnerte mich nicht, schon einmal hier gewesen zu sein.

Ein jäher Schreck durchzuckt mich. Ich sitze im falschen Zug. Im letzten Moment war ich noch hineingesprungen, ohne darauf zu achten, welche Richtung angezeigt wurde. Dass ich daran nicht gedacht habe! Bei diesem Wetter gerät der ganze Fahrplan durcheinander. Vermutlich fuhr mein Zug heute von einem anderen Bahnsteig ab. Es ist nicht gut, sich immer auf seine Gewohnheiten zu verlassen.

Mich überkommt ein Gefühl der Fremdheit und Verlorenheit. Ich gehöre nicht hierher. Mit jeder Minute trägt mich der Zug weiter von meinem Ziel weg. Stunden bin ich in die falsche Richtung gefahren, und ich habe es nicht einmal gemerkt. Dabei ist mir vollkommen unbekannt, wohin wir uns bewegen. Ich könnte ja die anderen fragen, aber ich möchte mich nicht blamieren. Ich werde lieber abwarten, bis wir zur nächsten Station kommen, und dort aussteigen. Zwar werde ich viel Zeit verloren haben, aber vielleicht ist der Umweg gar nicht so groß. Hoffentlich hält der Zug bald.

Ich schaue aus dem Fenster. Es ist früh am Morgen. Wir fahren durch ein kleines Dorf. Kein Mensch ist draußen zu erblicken. Die Einsamkeit verleiht der Landschaft einen seltsamen Charakter von Verlassenheit. Wenn ich nur wüsste, wohin ich fahre! Ich beneide die anderen. Sie lassen sich mit ruhiger Gewissheit ihrem Ziel entgegentragen. Ihr Leben ist in Ordnung. Immer werden sie im richtigen Zug sitzen.

„Wird uns Tante Käthe in Berlin abholen?“, fragt der kleine Junge in diesem Moment. Ich stutze. Bin ich etwa nicht der Einzige, der sich geirrt hat? Sollten auch andere derselben Täuschung zum Opfer gefallen sein? Unwillkürlich fühle ich mich nicht mehr so einsam, obwohl es eigentlich kein Trost ist, wenn andere vom gleichen Missgeschick betroffen sind.

Auf dem Gang nähert sich der Schaffner und kontrolliert die Reisenden. Schon ist er bloß noch wenige Abteile entfernt. Gleich klärt sich alles auf. Leider muss ich jetzt auch noch nachlösen. Ich beschließe, mich ganz ahnungslos zu stellen; vielleicht kann ich ihn erweichen, sodass er ein Mal ein Auge zudrückt.

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