Ada Aust - Zwischen theoretischem Glanz und praktischen Hürden

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Das zentrale Thema der vorliegenden wissenschaftlichen Arbeit ist die Umsetzbarkeit des theoretischen Konzepts des Empowerments für den Praxisalltag in den besonderen Wohnformen der Eingliederungshilfe. Mit einer Literaturrecherche wird gezeigt, dass in der Praxis die Möglichkeiten prägnant und vielfältig für die Adressaten/innen sind; dagegen liegen die Hürden hauptsächlich auf institutioneller und intrapersonaler Ebene. Je nach Hürde und Ebene können unterschiedliche Möglichkeiten genutzt werden, um bestehende Herausforderungen zu überwinden. Jedoch ist nicht jede Hürde aus dem derzeitig bestehenden gesetzlichen und politischen Rahmen zu überwinden. Empowerment als Prozess verstanden, kann für den Prozess der Umsetzung von Empowerment implizieren, dass auf diesem Weg die Beteiligten Ressourcen entdecken und (weiter-)entwickeln, die mittel- und langfristig Einfluss auf die Entwicklung des gesetzlichen und politischen Rahmens haben. Dabei kann das WKS-Modell, das die Selbstbestimmung der Adressaten/innen zum Ziel hat, als ein Ausgangspunkt genutzt werden. Diesem sollte jedoch eine Weiterentwicklung in Bezug auf Methodenvielfalt, Wissenschaftlichkeit und Grundwerte, mit Blick auf Empowerment, folgen. Diese Weiterentwicklung wiederum sollte zudem durch die individuellen Ressourcen und Stärken der Betroffenen und professionellen Akteure/innen, innerhalb der einzelnen Organisationen der besonderen Wohnformen der Eingliederungshilfe, geprägt sein, um die noch vorhandenen Herausforderungen erfolgreich überwinden zu können.

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, S. 14 ff., S. 18). Außerdem nimmt Empowerment in Abhängigkeit des Kontextes unterschiedliche Formen und Bedeutungen an. So erfahren Kinder in Schulen andere Prozesse mit unterschiedlichen Ergebnissen als Menschen mit geistiger Behinderung (Theunissen, 2013, S. 32). Kurz gefasst kann Empowerment als „das Anstiften zur (Wieder-)Aneignung von Selbstbestimmung über die Umstände des eigenen Lebens“ definiert werden (Herriger, 2014, S. 8). Im Zentrum dabei stehen die „vorhandenen Stärken von Menschen in gesellschaftlich marginaler Position“ (Theunissen, 2013, S. 27). Ebenso ist Empowerment eng mit einem Perspektivenwechsel der professionell Handelnden verbunden. Nämlich jenem Wechsel von einem defizitären hinzu einem ressourcen- und stärken-orientierten Blickwinkel auf die Adressatinnen der psychosozialen Praxis (Herriger, 2014, S. 70). Denn das Empowerment-Konzept „ist getragen von dem festen Glauben an die Fähigkeiten des Individuums, in eigener Kraft ein Mehr an Autonomie, Selbstverwirklichung und Lebenssouveränität zu erstreiten – und dies auch dort wo das Lebensmanagement des Adressaten soziale Hilfe unter einer Schicht von Abhängigkeit, Resignation und ohnmächtiger Gegenwehr verschüttet ist“ (Herriger, 2014, S. 72). Insofern liegt dem Empowerment-Konzept ein optimistisches Menschenbild zugrunde. Zu den Grundwerten von Empowerment, die nicht losgelöst voneinander gedacht werden können, gehören nach Theunissen Selbstbestimmung, kollaborative und politische Partizipation, Verteilungsgerechtigkeit und emanzipatorisches Interesse (2013, S. 39 ff.). Der wesentliche Grundwert der Selbstbestimmung ist nicht mit Empowerment gleichzusetzen. Unter Selbstbestimmung ist das eigenverantwortliche Entscheiden und autonome Handeln des Ichs gemeint, das stets in Beziehung zum Du steht. So kann Selbstbestimmung auch ein konflikt-trächtiger Prozess sein: Es gilt dabei die Ich-Identität und das Konzept über das Selbst ins Verhältnis zu den zugeschriebenen Attributen und Eigenschaften des Du‘s zu setzten sowie die möglichen gegensätzlichen Ansätze miteinander auszubalancieren (ebd., S. 40, 43 f., nach Buber, 1967). In der Arbeit mit Menschen mit einer geistigen Behinderung ist dieser Grundwert der kollaborativen und politischen Partizipation eng mit Teilhabe verbunden. Teilhabe bezeichnet Prozesse, in denen Betroffene und ihre Angehörigen nicht nur als Bürgerinnen mit Rechten wahrgenommen werden, sondern auch Entscheidungen, die ihre Lebenswelt maßgeblich beeinflussen, im wesentlichen mitbestimmen (z.B. in Form von Bürgerbeteiligungen, Betroffenenbeiräte oder Arbeitskreise mit politischem Mandat, die ebenso in Parlamenten sichtbar sind) (ebd., S. 44 f.). Die Frage nach dem Grad einer fairen und gerechten Verteilung von Ressourcen und Lasten innerhalb einer Gesellschaft beinhaltet den Wert der Verteilungsgerechtigkeit. Dabei spielen neben Mitbestimmungsrechten, auch „die Verbreitung und der freie Zugang zu Informationen, um sachgerecht urteilen zu können“ sowie „staatliche Leistungen wie kostenlose Beschulung, der freie Zugang zu Bildungseinrichtungen und sozialen Diensten sowie eine Sozial- und Gesundheitsfürsorge für alle“ eine Rolle (ebd., S. 49). Durch das emanzipatorische Interesse kann durch Umsetzung des Empowerment-Konzepts keine Vereinnahmung der Zielgruppen beabsichtigt werden, hingegen trägt eine solche Umsetzung zu einer „emanzipatorischen Behindertenarbeit“ bei (ebd., S. 55, nach Wallerstein & Bernstein, 1988; Wienstroer 1999; Steiner, 1999). Ein Handeln im Sinne von Empowerment findet folglich auf vier verschiedenen Ebenen statt: Auf der subjekt-zentrierten Ebene geht es um die Stärke der Betroffenen ihre eigenen Angelegenheiten selbst zu bewältigen. Die Förderung von bereits vorhandenen Netzwerken, der Aufbau von Gruppen zur Selbstvertretung der eigenen Interessen sowie die Vernetzung auf überregionaler Ebene liegen im Vordergrund der gruppenbezogenen Ebene. Auf institutioneller Ebene sind Entscheidungen gemeinsam mit den Betroffenen zu treffen und nicht über deren Köpfe hinweg. Um Empowerment auch auf sozialpolitischer und gesellschaftlicher Ebene zu leben, bedarf es zudem auf kommunaler Ebene Interessenvertretungen von Menschen mit Behinderungen, deren Stimmen in politischen Entscheidungen nicht nur Gehör finden, sondern an denen sie auch beteiligt werden (Schwalb & Theunissen, 2018, S. 28 ff.). Für die vorliegende Arbeit wird Empowerment als ein ganzheitliches Konzept verstanden, das einen individuellen und kollektiven Selbstermächtigungsprozess beschreibt. Während dieses Prozesses gelangt das Individuum mit Unterstützung eigener Ressourcen und Stärken zu einer selbstbestimmten Lebensgestaltung sowie im Zusammenschluss mit anderen Betroffenen zur Verbesserung der mittelbaren Lebensumstände und zur Mitbestimmung auf institutioneller, sozialpolitischer und gesellschaftlicher Ebene. Zugleich impliziert dieser Prozess für die professionellen Akteurinnen der Behindertenhilfe einen Handlungsauftrag.

Eingliederungshilfe und besondere Wohnformen

Die Eingliederungshilfe in der Bundesrepublik Deutschland befindet sich derzeit in einer Übergangsphase. Mit dem 2016 verabschiedeten BTHG zur Stärkung der Teilhabe und Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen wurde ein mehrstufiges Inkrafttreten dieses Gesetztes beschlossen. So wurden zu Beginn 2020 (Stufe 3) die Leistungen der Eingliederungshilfe aus dem SGB VII in das SGB IX übertragen. Damit wurde ein Systemwechsel vollzogen: Die Leistungen der Eingliederungshilfe sind nicht mehr Teil des Fürsorge-systems der Sozialhilfe, sondern im zweiten Teil des neunten Sozialgesetzbuches als „Rehabilitation und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen“ zu finden und als ein eigenes Leistungsrecht begründet (Niedersächsiches Landesamt für Soziales, Jugend und Familie, 2020a, o.A.). Die Intention dahinter ist das Herausführen der Eingliederungshilfe aus einem Fürsorgesystem zu einem modernen Recht auf Teilhabe im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention, um dadurch individuelle Selbstbestimmung und die dafür notwendigen Unterstützungen zu realisieren (Bundesamt für Arbeit und Soziales, 2018, S. 2 f.).

Die Aufgabe der Eingliederungshilfe umfasst die Ermöglichung einer individuellen Lebensführung der Leistungsberechtigten, die der Würde des Menschen entspricht und die Betroffenen dazu befähigt „Lebensplanung und -führung möglichst selbstbestimmt und eigen-verantwortlich wahrnehmen zu können“ (§90, SGB IX, Absatz 1). Eingliederungshilfe können diejenigen beziehen, die eine „erforderliche Leistung nicht von anderen oder von Trägern anderer Sozialleistungen“ erhalten (§91, SGB IX, Absatz 1). Leistungsberechtigt sind Menschen mit einer Behinderung oder Menschen, die von einer Behinderung bedroht sind. Dabei bezieht die nicht vorübergehende Behinderung oder die Bedrohung von einer Behinderung, die körperliche, geistige oder seelische Ebene mit ein (Niedersächsiches Landesamt für Soziales, Jugend und Familie, 2020b, o.A.). Im Rahmen der schrittweisen Umsetzung des BTHGs wird der Zugang zur Eingliederungshilfe bis 2022 nach der am 31. Dezember 2019 geltenden Fassung der §§ 1 bis 3 der Eingliederungshilfe-Verordnung sowie nach SGB VII, §53 Absatz 1 und 2 geregelt (SGB IX, §99). Durch den in der UN-Behindertenrechtskonvention neu- gefassten Behindertenbegriff wurde auch in der nationalen Umsetzung des Zugangs zur Eingliederungshilfe eine Neuregelung notwendig. Ab 2023 wird der Zugang zur Eingliederungshilfe angelehnt an die Lebensbereiche des ICFs der WHO, die aus einer wissenschaftlichen Untersuchung hervorgingen, geregelt (Bundesamt für Arbeit und Soziales, 2008, S. 4, 21). Unter diesen besagten Lebensbereichen, mit Hilfe derer die aktuelle Funktionsfähigkeit jedes Menschen beschrieben und klassifiziert werden kann, fallen: Lernen und Wissensanwendung, allgemeine Aufgaben und Anforderungen, Kommunikation, Mobilität, Selbstversorgung, häusliches Leben, inter-personelle Interaktionen und Beziehungen, bedeutende Lebensbereiche, Gemeinschafts-, soziales- und staats-bürgerliches Leben (ebd., S. 21).

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