Reinhold Zobel - Die Entleerung des Möglichen
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Oskar klappt das Stirnrollo nach unten. Man könnte auch sagen, seine Miene verfinstere sich. Häufig, wenn er sich ärgert, rudern seine Gedanken ins Allgemeine. Er hat sich heute morgen geärgert.
Constanze machte ihm wieder einmal zum Vorwurf, er wäre halbherzig in seinen Entscheidungen. Er lasse sich immer eine Hintertür offen. Das sei schon so gewesen, als sie einander kennen lernten. Sie habe es nur erst spät bemerkt. Der Zusammenhang, in dem ihre Worte fielen, ist ihm abhanden gekommen. Es ist auch nicht weiter wichtig. Wichtig ist, sie hat im Grunde recht. Im Geschäftlichen scheut er kaum ein Risiko. Aber privat meidet er fast jede Strömung, bleibt lieber am sicheren Ufer zurück. Es gab viele Gelegenheiten, bei denen er gern mehr aus sich heraus, mehr ins Ungewisse gegangen wäre. Aber er hat sich nicht getraut. Er scheute vor dem emotionalen Abenteuer zurück, davor, Umstände einzugehen, die seiner Kontrolle entzogen waren. Er bezog einen quasi chinesischen Standpunkt.
Er tut es immer noch. Das begann schon in der Jugendzeit oder früher. Es gab da über dem Eingang zu der Schule, wo er in die Tanzstunde ging, einen Spruch: Lieber schlecht tanzen als sitzen bleiben . Der Spruch gefiel ihm nicht.
*
Sie waren zu fünft seinerzeit: Freddy Lenz, Lo Kastor, Pim Reiser, Carmen Soraya und er. Er nannte sich Oscar Forte und war der Spaßmacher der Truppe. Alle, bis auf Freddy, hatten sich Künstlernamen zugelegt. Ihre Combo trat unter dem Namen Rat Cat auf. Das war, wie er später fand, ein idiotischer Name, dafür war er aber in englisch.
Oscar drehte die Schallplatte. Warum hatte er Varga das erzählt? Vielleicht, weil er - im Gegenzug - auch einmal ein paar persönliche Schnipsel in ihre Gespräche einfließen lassen wollte. Waren sie denn persönlich? Ja und nein. Auf der Rückseite der Plattenhülle fanden sich Infos über den Künstler. Antô nio Carlos Jobim . Geboren in Rio . Noch kannten ihn nur wenige in der Alten Welt. Das würde sich, darauf wettete Oscar seinen Musikknochen, in der Zukunft ändern. Was er, in aller Bescheidenheit, musikalisch dazu beitragen konnte, wollte er tun. Er klappte den Deckel des Pianos zu, was ein bisschen nach Sarg klang. Varga warf ihm einen angeschrägten Blick zu.
“ Es heißt, es wird bald Ä rger geben im Rapzodie. ”
“ Ich habe, ehm, auch so etwas l ä uten h ö ren. Was sollen wir also tun? ”
“ Ich f ü rchte, wir k ö nnen nichts tun. ”
“ Es geht um diesen Rotfuchs, nicht wahr? ”
“ So ist es. ”
“ Und Ferenczy m ö chte Mohun dazu bewegen, mit ihm und seinen Leuten zu verhandeln. ”
“ Sie sagen es. ”
“ Vielleicht kommt es ja doch noch zu einer, ehm, Einigung. ”
“ Glauben Sie wirklich daran? ”
“ Sollte man nicht wenigstens versuchen, mit Ihnen zu reden? ”
“ Eine falsche Note, nicht wahr, bedeutet nicht viel. Ein falsches Wort dagegen kann... t ö dlich sein. ”
“ Und Sie rechnen damit, dass ein solches fallen wird? ”
“ Ich denke, es ist bereits geschehen. ”
Ja, Oscar wusste von den schwärenden Unwetterwolken. Es war ihm beim Essen zugeflogen (Dinge dieser Art erfuhr man vorzugsweise beim Essen). Ungemütliche Nachrichten in gemütlicher, vertraut trauter Runde. Obwohl, so traut war sie gar nicht gewesen, außer ganz zu Beginn…
“ Die stehen da auf der B ü hne, als wollten sie gepf ä hlt werden, nicht wahr. ”
Die Tanztruppe war neu. Die Mädchen sprühten vor Lebendigkeit und vor Temperament. Sie waren zu sechst und trugen keine Landesfarben. Mohun hatte sie, wie er sich ausdrückte, aus dem Garten Eden abgeholt. Den Eindruck machten sie allerdings nicht. Zwei kamen von der Elfenbeink üste , drei aus dem Senegal und eine aus dem Jemen . Sie würden nicht bleiben. Es war eine Art Gastauftritt anlässlich der Neu-Eröffnung des Lokals, des Gouffre Bleu. Sie sollten einen knappen Monat lang auftreten.
Die hiesige Bühne, wiewohl bereits verbreitert, fasste keine solche Leibesfülle. Die Musiker mussten ja schließlich auch noch irgendwo Platz finden. Frank Mohun hatte andere Pläne mit den Mädchen. Sie gehörten, wie er es sah, auf eine richtige, auf die ganz Große Bühne. Oscar war an diesem Abend arbeitslos. Zwar sollte er künftig hier, statt im Rapzodie spielen, nicht aber zu der aktuellen Musik, die vorzugsweise von Trommeln und anderen Percussion Teilen besorgt wurde. Er war der letzte, der das bedauerte, obwohl er die Tanznummern durchaus genoss.
Das übrige Publikum zeigte sich verzückt, ja, stellenweise geriet es gar in wonnige Ekstase. Oscar war an diesem Abend nicht selbst gekommen. Man hatte ihn gefahren. Mohuns Palastwache hatte das getan. Warum, erfuhr er später. Frank Mohun fürchtete eine unliebsame Unterbrechung der Eröffnungsparty, gar einen Anschlag. Es gab warnende Hinweise aus dem Lager des Rotfuchses. Mohun traf aufwendige Sicherheits-Vorkehrungen. Natürlich sollte von den illustren, teilweise lokal prominenten Partygästen niemand beunruhigt werden. Mohuns Streitkräfte patrouillierten draußen, im Schutzmantel der Dunkelheit.
Das also würde bald Oscars neue Wirkungsstätte sein, ihm erlauben, wieder am Piano seinen Platz einzunehmen. Wenn er gewollt hätte, hätte er sogar eine bessere Wohnung haben können, aber er wollte nicht. Sie hätte sich in unmittelbarer Nachbarschaft von Mohuns Domizil befunden. Soviel Nähe behagte ihm nicht. Ihm war nicht daran gelegen, ständig unter Beobachtung zu stehen. Mohun hingegen war ein Mann, der seine Schäfchen gern in Ruf- und seine Feinde in Sichtweite wusste.
*
Der Mensch blieb stehen, eingeschüchtert und im Ungewissen darüber, was er als nächstes zu gewärtigen habe. Er zog die Schultern nach oben, nicht sehr weit und spähte so stumm wie unsicher in das ihn kühl badende Halbdunkel. Mohuns Leute hatten ihn am Ausgang der Toiletten abgefangen und unbemerkt nach draußen, in den mit Müll und Abfällen dekorierten Hinterhof des Gouffre Bleu verbracht. Sie unternahmen zunächst nichts, was ihren Gefangenen betraf, plauderten vielmehr miteinander, als wäre er gar nicht vorhanden.
Irgendwann und ohne Ankündigung trat dann einer von ihnen auf den ängstlich zurück weichenden Mann zu, ein zweiter folgte. Die beiden schauten ihr Opfer nicht an, das, als wollte es eine Frage stellen, beide Arme in einer unschlüssig halbherzigen Bewegung anwinkelte und dabei den Mund öffnete. Derselbe blieb geöffnet, wandelte sich zu einer gekrümmten Schmerzhupe, als die beiden Bewacher in raschem Wechsel und mit massiver Härte auf den Hilflosen einschlugen. Der Mann, am Kopf und in der Magengegend von Schlagringen getroffen, sackte wimmernd zu Boden, wo eine gezielte Serie von Fußtritten seinen Schädel in eine wild pendelnde Knochenschaukel verwandelte. Er schrie jetzt. Es waren erstickte Schreie. Oscar fühlte eine mit Panik versetzte Kälte in allen Gliedern. Er wollte weglaufen, doch es ging nicht. Er wandte den Blick ab, um nicht noch mehr Rohheit und Leiden mit ansehen zu müssen. Er fühlte sich beobachtet von den zwei Figuren, die sich nicht an der Gewalttat beteiligten. Die nachfolgende Ewigkeit mochte vielleicht fünf Minuten betragen. Danach war Stille. Oscar blickte nach oben. Der Himmel zeigte ein kristallines Nachtblau. Und die Sterne assistierten mit funkelndem Strass.
Als er schließlich einen furchtsamen Blick dorthin wagte, wo dieser Mensch lag, den Mohuns Leute verprügelt hatten, sah er nur einen dunklen, bewegungslosen Klumpen. Vielleicht hatte der Mann das Bewusstsein verloren. Vielleicht stellte er sich tot. Vielleicht war er es.
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