Fühlst du dich jetzt schon freier… und leichter? Nimm dir die Zeit, dies genau… zu beobachten während nur noch die eine oder andere Kugel… sich in dir bewegt… und nur noch wenige Kugeln bei der Arbeit sind… bevor sie deinen Körper durch deine Fußsohlen wieder verlassen…
Es kann sein, dass sich nun das goldene Licht in dir… mehr und mehr ausbreitet… dich immer mehr erfüllt und ausfüllt…
Jetzt hat das wohltuende Licht in dir richtig viel Raum… lasse es stärker und stärker werden…
… Du atmest tief ein… und fühlst Wohlbefinden… Du atmest aus… und fühlst dich frei…
Vielleicht dankst du nun innerlich deinem Kopf für die wunderbare Kooperation… dafür, dass du so viele neue Eindrücke erleben konntest…
… und nun kommst du zusammen mit dem Licht in dir wieder hierher zurück, bist erfrischt und munter… reckst und streckst dich… und erlebst dich friedvoll, erholt, gesund und frisch!...
Sei jetzt wieder ganz wach!
„Ach, ich fühle mich so viel besser in meinem Brustkorb… ich fühle mich frei und leicht, alles ist so klar und harmonisch, beschwingt und unbeschwert. Das erinnert mich an den Frühjahrsputz. Dabei stelle ich mir auch immer Musik an und bewege mich rhythmisch dazu. Diese Geschichte gebe ich auch gerne an meine Leser weiter.“ Insgeheim dachte sie… „Mein Selbstbewusstsein ist förmlich gewachsen und ich könnte jetzt trotz Kostüm mit meiner Herde im Handumdrehen die größte Wiese mähen…“ „Einfach herrlich!“, flötete Frau Schaf und fuhr sich durch die gülden schimmernden Locken.
Frau Schafs Gehirn, das erstaunlicherweise zu diesem Zeitpunkt noch mit seiner Trägerin per Sie kommunizierte, flüsterte: „Liebe Frau Schaf, Sie sollten öfter mal träumen und entspannen… sich dabei bewegen… so tanken Sie Energie. Eine kleine Auszeit kann Wunder bewirken. Nach einer kurzen Erholungspause bin ich wieder fit und schneller, als zuvor! So kann ich die von Ihnen gestellten Aufgaben in viel kürzerer Zeit erledigen.“
Der Delfinmensch wirkte entspannt und irritiert zugleich. Seine Hautfarbe wirkte etwas stumpfer und blasser als zuvor.
Albert Muster bemerkte das und wollte helfen – vielleicht auch, um sich von seiner inneren Leere abzulenken. Er sprach den Delfinmenschen direkt an: „Mir fällt auf, Sie sehen so blass aus – wie geht es Ihnen?“
Der Delfinmensch antwortete: „Eigentlich habe ich mich die meiste Zeit während der Geschichte sehr wohl gefühlt. Doch wenn ich mich zurückerinnere kam bereits vor der Geschichte bei mir immer wieder eine plötzliche innere Unruhe auf – eigentlich seitdem Dr. Engström das Wort ergriffen hat. Ich kann mir gar nicht erklären warum.“
Albert Muster ließ nicht locker: „Liegt das vielleicht an der suggestiven Stimme von Dr. Engström?“
Der Delfinmensch überlegte kurz und erwiderte: „Nein, die Stimme kann es nicht gewesen sein, ich habe mich die meiste Zeit ja außerordentlich wohl gefühlt.“
„Wir sollten alle eine Pause einlegen, damit wir unsere Erlebnisse in Ruhe verarbeiten können… was meinen Sie dazu?“, fragte Dr. Engström in die Runde. „Ich würde mich auch gerne noch etwas mehr bewegen, um körperlich und geistig wieder ganz in Schwung zu kommen. An diesem sonnigen Spätnachmittag bietet sich ein kleiner Rundgang an, bei dem ich mich mit dieser idyllischen Gegend vertraut machen kann. Lassen Sie uns gegen Abend noch einmal darüber reflektieren, was so bei jedem Einzelnen von Ihnen abging.“ Er blätterte schon jetzt zur nächsten Geschichte, legte ein Lesezeichen in das Buch und schlug es wieder zu, danach stellte er es zurück in die Bibliothek, wo es geduldig auf Dr. Engström und seine Zuhörer wartete und noch eine Weile seine Geheimnisse ganz für sich bewahrte.
Alle waren mit dem Vorschlag einverstanden… Sie verabredeten sich zur nächsten gemeinsamen Zusammenkunft um 20.00 Uhr und strebten in alle Richtungen auseinander.
Albert nahm seine drei Zeitschriften, die er täglich las (TAZ / Junge Welt / Neues Deutschland) mit in den Garten. Auf seine Gewerkschaftszeitschriften verzichtete er bei Fortbildungen aus Zeitgründen.
Seine geliebte Andrea raunte ihm beim Hinausgehen zu: „Schatzi, Albi, der zuckt immer nur bei bestimmten Wörtern!“ – Genaues Beobachten hatte sie als Sozialpsychologin ja gelernt.
Albert, der seine plötzlich entstandene innere Leere gerne mit Inhalten füllte, bot die Beschäftigung mit dem Innenleben einer anderen Person eine willkommene Abwechslung und so fragte er seine Frau Andrea nach ihren Beobachtungen: „Was denkst du, Andrea – gab es da irgendein Muster in seinen Reaktionen?“
Andrea erinnerte sich: „Es waren die Worte Gesundheit, Angelegenheit, heilend und unterscheiden, bei denen er heftiger reagierte. Ich kann da kein Muster erkennen – du vielleicht?“
Albert sinnierte eine Weile vor sich hin und bemerkte dann: „Mir fällt in diesem Zusammenhang nur Che Guevara ein, der ursprünglich Arzt war, sich um die Gesundheit der Menschen kümmerte, heilend wirkte, sich aber dann um ganz andere Angelegenheiten kümmerte, weil es ihn störte, dass Arm und Reich sich so stark unterscheiden.“
Danach las Albi seine Journale, Andrea stellte für den Garten noch einige Kringel-Miniaturen her, Engström besichtigte den Kräutergarten des Hotels, Frau Schaf telefonierte wie immer mit ihren Kindern, Hugo Kirchheim ging erneut zum Goldfischteich und studierte das Kreisschwimmen der großen Karpfen und der Delfinmensch schrieb seiner Oma.
Genauso wie sie sich anfänglich zerstreut hatte, fügte sich die Gruppe wie eine pulsierende Masse in umgekehrter Richtung wieder zu einer Einheit zusammen und versammelte sich um Punkt 20.00 Uhr im Salon. Die Teilnehmer, die sich noch nicht kannten, stellten sich kurz mit ihren Namen vor, in der Gewissheit, dass sie sich bei den folgenden Gesprächen über ihre Traum-Erlebnisse schon noch besser kennenlernen würden.
Albert Muster sprach Andrea liebevoll an: „Liebste, ich lasse dir gerne den Vortritt beim Erzählen – mein Kopf ist noch so leer.“
Andrea begann mit den Worten: „Wenn es Ihnen Recht ist, beginne ich. Ich hatte ein sehr angenehmes Empfinden der Ganzheitlichkeit von Körper und Geist. Das habe ich sehr genossen. Es ist sehr schön, dass das Leuchten anhält. Am Schluss bleibt eine ganz wohlige friedliche Stimmung. Ich fühle mich beschenkt, das tut gut.“
Diesmal zuckte der Delfinmensch für alle deutlich sichtbar mit dem linken Auge bei dem Wort Ganzheitlichkeit. Andrea bemerkte die Reaktion und übergab das Wort direkt an ihn. „Es ist mir sehr unangenehm – gerade durchfuhr es mich schon wieder – ich muss mich bei Ihnen entschuldigen! Das Zucken meines Auges kann ich nicht kontrollieren und ich kann mir nicht erklären, weshalb es immer wieder auftaucht“ sprach der Delfinmensch. „Wenn Sie nichts dagegen haben, beginne ich jetzt Ihnen meine Traumerlebnisse zu erzählen: Am Anfang dachte ich mir, dass die Ankündigung, dass die goldenen Kugeln helfen werden, eine interessante Tranceeinleitung wäre. Kaum hatte ich von den Kugeln gehört, dachte ich, ich würde sie schon kennen und schon war ich in Trance. Das Stichwort Schaltkreise hat mich ebenfalls angesprochen. Denn es hat mich an neuronale Netzwerke erinnert und die wiederum haben mich daran erinnert, dass ich noch ein paar Bücher über künstliche Intelligenz besitze, die ich noch lesen möchte. Dann fiel mir ein, dass ich noch einem Kollegen wegen eines Treffens Bescheid geben wollte. Bei dem Stichwort Sonne dachte ich an Segeln. Mir fiel ein, dass das sehr schön ist, aber oft schwer zu organisieren und es bleibt ein einmaliges Erlebnis. Dann dachte ich, dass es vielleicht schlauer wäre, in etwas anderes zu investieren, das mich dauerhaft zufrieden macht. Mir fiel ein Buch von Louise Hay ein.“ In diesem Moment konnten alle Zuhörer das erneute Zucken des Delfinmenschen wahrnehmen, „… und dass ich mich über Buddhismus genauer informieren wollte. Und nun zu den Kugeln: Das erste Mal, als die goldenen Kugeln vorkamen, hatte ich mir drei große, etwa faustdicke, goldene Kugeln vorgestellt. Diese drei großen Kugeln waren interessant, als sie durch den Körper wanderten, weil sich mein Körper so merkwürdig ausgebeult hat. Die goldenen Kugeln passten sich allmählich in der Größe an. Danach weiß ich nicht mehr viel. Zum Schluss wurde mir bewusst, dass ich in letzter Zeit viele unangenehme Erlebnisse hatte und ich mehr auf mich achten sollte.“
Читать дальше