Jo Hilmsen - Operativer Vorgang - Seetrift

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Operativer Vorgang: Seetrift: краткое содержание, описание и аннотация

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Philipp Grossmann führt mit seinem Geschäftspartner eine kleine Werbefirma, die ein bisschen ins Straucheln gerät.
Um einerseits auszuspannen und anderseits die Rettung seiner Firma zu planen, reist er mit seiner Freundin für ein paar Tage an die Ostsee. Nach einem langen Strandspaziergang allein, bei dem der Protagonist das Gefühl hatte, aus der Zeit zu fallen, findet sich Philipp plötzlich an einer Stelle wieder, wo er schon einmal gestanden hatte. Das ist inzwischen mehr als 25 Jahre her. Genau an dieser Stelle der Ostsee ist sein Vater im letzten gemeinsamen Urlaub vermutlich ertrunken, obwohl seine Leiche nie gefunden wurde. Aber der Ort steht nicht nur für eine Tragödie. Der fünfzehnjährige Philipp lernte hier auch seine große Jugendliebe kennen, die ebenfalls in einer furchtbaren Tragödie mündete.
Schließlich findet er sogar das kleine Bungalowdorf, in dem er damals mit seinen Eltern wohnte. Überwältigt von den Erinnerungen beschließt Philipp eine Nacht in dem Bungalow zu verbringen. Als er erwacht, steht sein tot geglaubter Vater neben ihm.
Und plötzlich beginnt eine Reise, an deren Ende er sich einer bitteren Wahrheit stellen muss.
Operativer Vorgang Seetrift behandelt das Thema, wie es der Staatssicherheit der DDR gelang, ganze Familien zu zerstören und beschreibt das menschenverachtende System in DDR-Jugendgefängnissen – den sogenannten Jugendhäusern.

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Tanja zog plötzlich ihren Bikini aus, als wäre das Schild eine Aufforderung. Ein Muss!

Sie war Fünfzehn. Gerade mal ein paar Monate älter als ich. Und nun hatte ich das Gefühl zu einem Kleinkind zu schrumpfen, und sie wuchs zu einer Riesin. Einer Riesin, die hundert Mal mehr Erfahrungen besaß als ich.

„Das stört dich doch hoffentlich nicht“, leitete Tanja mein Martyrium ein. „Ich mag es, nackt am Strand herum zu laufen. Der Wind kitzelt so schön an den Brüsten.“

Meine Kehle war ohnehin schon trocken. Jetzt fürchtete ich, dass nur noch Staub aus meinem Mund herausrieseln würde, wenn ich anfinge, zu sprechen. Sprechen? Keine Ahnung, wie sich da jetzt ein Ton formen sollte.

Nicht für eine Million hätte ich meine Badehose ausgezogen. Nicht mal unter Folter. Ich wagte nicht einmal, mein Led Zeppelin Nicki mir leger über die Schulter zu legen. Es war lächerlich.

Nichts, aber auch gar nichts, hätte verhindert, dass ich mich für alle Ewigkeiten blamiert hätte, hätte ich auch nur an meiner Badehose gezupft. Ich war mir absolut sicher, dass ich auf der Stelle eine Erektion bekommen hätte und alle Nudisten auf der ganzen Welt hätten sich vor mich hingestellt und solange gelacht, bis ich tot umgefallen wäre. Und allen voran Tanja. Da halfen nicht einmal hundert schlimme Gedanken an hunderte Jens Graichen. Schon jetzt versuchte ich krampfhaft an ihn zu denken und an die furchtbare Demütigung, als sein erster Schlag mein Auge traf, und ich beinahe zu Boden gegangen war.

Erst zählte ich die Rillen auf meinem Zeigefinger, dann starrte ich auf meine Füße, aber Tanja kannte keine Gnade. Sie baute sich direkt vor mir auf und drehte sich einmal, zweimal im Kreis.

„Findest du mich schön?“

Sie war Fünfzehn, verdammt noch mal. Fünfzehn! Und sie gebärdete sich wie ein Model.

Ich kaute an meiner Zunge herum und bemerkte, dass der Nagl meiner rechten Zehe an einer Ecke abgesplittert war. Gleichzeitig entschied ich, dass ich mir dringend meine Zehnägel schneiden sollte.

Himmelnochmal, ich musste sie ansehen. Niemals wieder würde sie mit mir reden, wenn ich sie jetzt nicht ansah. Niemals wieder würde sie mit mir am Strand spazieren. Schon gar nicht nackt. Ich musste hochsehen. Ansonsten wäre mein ganzes Leben verdorben. Ich musste cool sein.

Ihr gesamter Körper war kakaobraun. Es gab keine helle Stelle. Auch von ihrer Haut ging ein betörender Duft aus. Ihre Brüste waren die schönsten Brüste, die ich je gesehen hatte. Und das waren wegen meiner Fotosammlung nicht wenige. Die kleinen Löckchen zwischen ihren Schenkeln hatten eine ähnliche Farbe wie ihr duftendes Haar.

Einen Moment überlegte ich, ob sie sich das Schamhaar mit dem gleichen Shampoo wusch, wie das andere. Aber dieser Gedanke musste schleunigst zum Nordpol.

Was würde sie tun, wenn mir jetzt nur Staub aus der Kehle rieselte? Ich wollte etwas sagen, aber die Worte nahmen keine klangliche Gestalt an.

„Du...“, stammelte ich schließlich. „Du bist ... wunderschön! Ehrlich.“

Ich spürte, wie mir die Augen flackerten. Sofort musterte ich wieder meine Zehen. Heute Abend, beschloss ich, würde ich mir die Zehnägel schneiden. Nein, gleich nachher. Das heißt, wenn ich überlebte.

Tanja wurde von Heiterkeitsglucksen geschüttelt. Ich glaube, sie wäre mir aus purem Vergnügen sogar um den Hals gefallen, hätte ich nicht so stocksteif dagestanden und mich vor allem mit Jens Graichen beschäftigt und meinen Zehnägeln. Dieser Rattenbesamer hatte das gar nicht verdient. Auch so ein Wort, das ich in einem Roman gelesen hatte. Rattenbesamer!

Mein Wortschatz war restlos aufgebraucht. Ich konnte nur noch dämlich mit dem Kopf wackeln.

Vielleicht merkte Tanja, dass sie mich überforderte. Oder sie hatte einfach Erbarmen mit mir.

Sie lächelte, hielt noch einmal die Muschel gegen die Sonne und hüpfte um mich herum oder hielt kurz an und blickte zum Horizont. So, als würde sie nie etwas anderes tun, als den ganzen Tag nackt herum zu laufen.

Zu meiner großen Erleichterung fiel sie nicht in ein schmollendes Schweigen, sondern plapperte munter drauflos.

„Ich bin mit meiner Mutter und meinem Stiefvater hier. Meine Eltern haben sich scheiden lassen, da war ich Drei oder Vier.“ Ich nickte.

„Aber er ist eigentlich ganz in Ordnung. Nur manchmal ist er ein bisschen komisch. Dann denke ich immer, er ist eifersüchtig. Besonders wenn ich mich mit Jungs treffe.“ Ich nickte.

„Hast du eine Freundin?“ Ich schüttelte den Kopf.

„Ich hatte vor ungefähr einem Jahr einen Freund. Aber der war irgendwie noch so ein richtiges Kind. Verstehst du, was ich meine?“ Ich nickte.

Wir schwiegen eine Weile. Meine Kehle war noch immer so trocken wie die Wüste Gobi. Ich schöpfte mit den Händen Ostseewasser und wusch mir damit das Gesicht, benetzte die Lippen und versuchte unauffällig und vorsichtig meine Wüste Gobi in meiner Kehle zu bewässern. Das Wasser zu schlucken wäre fatal. Möglicherweise hätte ich dann auch noch auf den FKK Strand gekotzt.

Alles ging gut, und ich entspannte endlich ein wenig.

Schließlich wagte ich sogar, Tanja zu betrachten, während sie weiter erzählte. Und endlich wusste ich, dass ich diese Frau heiraten würde. Sie, und keine andere!

Dazu würde es natürlich nicht kommen.

Wir liefen über zwei Stunden am Strand. Und diese zwei Stunden sollte ich niemals vergessen.

Nach den zwei Stunden waren wir Freunde, kurze Zeit später ein Liebespaar. Eine kleine Weile später ein heimliches Liebespaar. Wir waren Vertraute, Verbündete und Leidensgenossen. Und irgendwann Opfer. Aber vielleicht waren wir das auch schon von Anfang an unserer Begegnung.

Wir kamen zurück zu unserer Textilinsel, und Tanja schlüpfte so selbstverständlich in ihren Bikini, wie sie ihn zwei Stunden vorher ausgezogen hatte.

Tanja verabschiedete sich von mir und fragte mich, ob ich vielleicht am Abend zum Strand käme. Sie wollte mich ihren Freunden vorstellen, weil das Volleyball-Spielen ausgefallen war. Ich sagte zu und rannte zum Strandkorb meiner Eltern. Mein Vater war schwimmen und meine Mutter blätterte in der Sybille .

„Hast du Hunger, Philipp?“

„Oh ja, riesigen!“ Meine Mutter schob sich ihre Sonnenbrille auf die Stirn, nahm sie dann ab und kaute an einem der Bügel.

„Hübsches Mädchen, das du da kennen gelernt hast. Gratuliere! Verrätst du mir ihren Namen?“

Endlich konnte ich erröten, und es war nicht einmal schlimm.

„Tanja.“

„Hm, Tanja“, sagte sie nur und nestelte die Sonnenbrille zurück vor die Augen. „Ein schöner Name.“

In diesem Moment liebte ich meine Mutter fast so, wie ich Tanja lieben sollte.

An der Strandbar aßen wir dann alle drei, mein Vater, meine Mutter und ich, jeder einen halben Broiler mit Brötchen, und ich hatte das erste Mal das Gefühl, mich bei ihnen für alles bedanken zu müssen. Für alles, was sie mir bislang geschenkt hatten, einschließlich dieses Tages.

Ich tat es nicht. Und später ergab sich keine Gelegenheit mehr.

Kapitel 6

Mein Vater war ein guter Schwimmer. Er liebte das Meer, und er liebte das Schwimmen. Jeden Morgen nach dem Frühstück während unseres Urlaubs in Ückeritz, schnappte er sich sein Badezeug und ging schwimmen. Und manchmal ging er, wenn der Mond aufgegangen war, noch einmal zum Meer, um zu schwimmen.

Als er mir das Schwimmen beibrachte, war ich Neun.

Er selbst hatte es in der Mulde gelernt – kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Eilenburg wurde von den Amerikanern besetzt, und im Hof meiner Großeltern, in einem kleinen Dorf, acht Kilometer von Eilenburg entfernt, schlugen sie für diese Gegend ihr Hauptquartier auf. Im Großen und Ganzen waren sie zu den Menschen dort freundlich und besonders die Kinder waren von den Amerikanern begeistert. Ein amerikanischer Sergeant, George Miller, der selbst keine Kinder hatte, mochte meinen Vater. Er lernte ihm amerikanische Lieder, brachte ihm einige englische Wörter bei und steckte ihm an und an Schokolade zu. Im Juli 1945 nahm er meinen Vater mit an die Mulde und lernte ihm das Schwimmen. Das war nicht ungefährlich, und meine Großmutter hatte bestimmt ein paar schwere Stunden. Mein Großvater befand sich zu dieser Zeit noch in russischer Gefangenschaft, aus der er erst drei Jahre später zurück kehren sollte.

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