Verwirrt stolperte ich hinter Babsi her und fand mich plötzlich offensichtlich in ihrem Zimmer wieder. Zimmer ist gut gesagt, denn vor mir breitete sich für meine Verhältnisse ein kleiner Saal aus, der äußerst geschmackvoll und liebevoll mit einer Sitzgarnitur, Sitzkissen auf dem Fußboden, einigen nicht zusammenhängenden Schrankteilen, Kommoden und Vitrinenschränken ausgestattet war. Auf dem Boden lagen einige Teppiche und Brücken aus reinster Seide, wie ich unschwer erkannte.
Neben der Couch stand ein verschlossener Schrank, den Babsi bei unserem Eintreffen öffnete und damit den Blick auf einen Fernseher und eine Musikanlage freigab. Ein riesiger Balkon, der sich, wie ich vermutete, auch noch über andere Zimmer erstreckte, beeindruckte mich ebenso wie ein Rechner mit Flachbildschirm, der auf einem im gleichen Holz wie die Schränke bestehenden Schreibtisch stand. Zwei weitere Türen führten in andere Räumlichkeiten, deren Nutzung ich später noch kennenlernen sollte!
Zunächst stand ich also mal erschlagen von der Pracht mitten im Raum und hätte am liebsten auf den Absatz kehrt gemacht um mich in Sicherheit zu bringen.
Dazu kam es aber nicht, denn eine kleine eiskalte Hand ergriff mich und zog mich zielstrebig auf die Couch, wo sie sich, als wäre es die größte Selbstverständlichkeit der Welt, auf meinen Oberschenkeln niederließ, meinen Kopf ergriff und mich einmal mehr küsste, dass mir Hören und Sehen verging. Ich muss wohl bei jedem Geräusch mit meinem ängstlich Blick zur Tür reichlich unkonzentriert gewirkt haben, denn Babsi ließ plötzlich von mir ab, sah mich mit ihren tiefblauen, wunderschönen Augen entwaffnend an und sprach:
„Du musst keine Angst vor meinen Eltern haben, die sind auf einer Tagung in der Schweiz und kommen frühestens morgen Abend zurück!“
Sie sah wohl wie ich erschrocken und reichlich unsicher zusammenzuckte und ergänzte ihren Satz:
„Du hast jetzt die letzte Gelegenheit abzuhauen! Da wäre ich aber sehr, sehr traurig!“
„Babsi“, begann ich stockend, „du magst mich jetzt für einen Trottel halten, aber das würde ich auch am liebsten tun. Ich fühle es als Betrug Monika gegenüber wenn ich hier bleibe!“
„Sie muss es ja nicht erfahren!“
„Wie stellst du dir das vor? Ich kann mir gut vorstellen was heute hier passieren kann und wenn ich trotzdem dableibe, dann weil ich dich unheimlich mag, auch wenn ich mich mit Haut und Haaren dagegen wehre. Und was ist morgen? Soll ich dich behandeln als wäre nichts gewesen zwischen uns? Nein, das kann ich nicht!“
Ich wollte aufstehen, aber ein kleines entschlossenes Händchen hielt mich zurück.
„Warte doch einmal ab was passiert? Ich will nichts erzwingen, aber ich habe es dir schon auf unserer Klassenfahrt gesagt, du bist der einzige Junge den ich liebe und mit dem ich schlafen möchte! Wenn du aber nicht willst, bitte schön! Ich würde es unter Umständen respektieren!“
„Unter welchen Umständen“, fragte ich ziemlich dämlich?
„Das du mich nicht magst und unser körperliches Beisammensein ablehnst!“
Ich stand erneut auf, hielt aber noch immer ihr eiskaltes Händchen, so dass sie zwangsläufig mit aufstehen musste. Ich sah in ihre Märchenaugen, die jetzt traurig und geschlagen aussahen und brachte es nicht über mein Herz ihr Adieu zu sagen! Stattdessen tat ich das Dümmste was ich in dieser Situation tun konnte, ich zog einen vor Erregung zitternden Körper an mich, sah ihr tief in die traurigen blauen Augen, suchte ihre nach Himbeeren schmeckenden Lippen und küsste sie, wie ich wohl noch nie zuvor ein weibliches Wesen geküsst hatte. Nach ein paar Minuten bemerkte ich, dass der Kuss zunehmend nach Salz schmeckte und öffnete die Augen.
Die Tränen kullerten über ihr schönes jetzt bizarr wirkendes Angesicht. Ich wusste diese Nacht würde ich ihr keinen Wunsch mehr ablehnen können und drückte sie erneut an mich. Minuten später lag sie schwer atmend und noch immer weinend auf mir. Ich küsste ihre Tränen weg und hielt ganz still. Ein unbeschreiblicher Zauber hatte mich ergriffen und ich hatte Angst diesen bei der geringsten Bewegung zu verlieren. Meine Erregung wuchs dennoch ins Unermessliche, obwohl wir nur, fast bewegungslos, aufeinander lagen. Wir küssten uns nicht mehr und dennoch war es wunderschön mit ihr allein zu sein und sie nur anzusehen. Ich sah in ihre tränenverschleierten Augen und dachte dabei ich sehe in einen tiefen azurblauen, glasklaren Bergsee. Ich sah zum ersten Mal bewusst ihre übermäßig langen, etwas dunkleren Wimpern, die im krassen Gegensatz zu ihrem burschikosen kurzen blonden Haaren standen. Ich sah ihre leicht bebende kleine, an der Spitze etwas gebogene Nase und ihre süßen, bezaubernden dünnen aber festen, fordernden Lippen. Alles andere ihres jungfräulichen Körpers konnte ich nicht sehen, aber spürte ihn auf dem meinen. Ich spürte ihren Atem und fühlte wie sich ihr kleiner aber fester Busen auf meiner Brust auf und ab bewegte. Spontan drückte ich sie noch fester an mich.
„Vorsicht“, hörte ich sie flüstern, „lass mir bitte die erforderliche Luft zum Atmen, sonst haben wir beide nichts mehr von diesem Abend!“
„Entschuldige bitte, aber ich möchte jeden Quadratmillimeter deines Körpers auf mir spüren!“
„Das kannst du einfacher haben wenn du mich loslässt“, flüsterte sie vielversprechend.
Augenblicklich nahm ich die Hände von ihren verführerischen Rundungen und sah sie vorsichtig aufstehen.
„Einen Moment bitte“, flötete sie und verschwand hinter einer der beiden Türen, die ich noch nicht geöffnet sah und erkannte dahinter ein Badezimmer.
Nach wenigen Augenblicken erschien sie wieder und blieb im Türrahmen stehen. Als ich meinen Blick auf sie richtete wurde mir heiß und kalt und schlagartig wurde mir klar, dass ich mich in der kritischsten Situation mit einem Mädchen befand, die ich jemals erlebt hatte.
Vor mir, nur wenige Metern entfernt, stand eines der verführerrichsten Mädchen, die ich jemals kennenlernen durfte, nur mit einem Neglige, einem Hauch von Nichts bekleidet, das alles, aber auch wirklich alles ihres märchenhaften, jungen Körpers freigab. Ich weiß nicht wie ich momentan aussah, aber sicherlich einmal mehr so dämlich, dass sie lächeln musste und mit dem Zeigefinger andeutete, näher zu treten! Aber selbst wenn ich gewollt hätte, ich konnte mich keinen Zentimeter bewegen, ich stand wie versteinert.
Noch immer lächelnd kam sie näher, ergriff meine Hände und legte sie, wie selbstverständlich, auf ihren süßen, entzückenden Po. Dann schmiegte sich ihr fast nackter Körper an mich, dass ich vergaß was für ein Wochentag heute war!
„Kommst du mit Duschen“, flüsterte sie an meinem Ohr, wobei ihre Lippen mein Ohrläppchen berührten und einen erneuten Schauer durch meinen Körper jagten!
„Ich, duschen mit dir...? So, wie ich bin...?“
„Na, ich würde mich dazu ausziehen...“, lachte sie!
„Und dann...“, stotterte ich?
„Kommt Zeit kommt Rat! Mal sehen...!“
Sie wirkte ungeheuer abgebrüht und für Augenblicke jagte mir die Frage durch den Kopf, hatte sie tatsächlich noch nie mit einem Jungen geschlafen, wie sie mir noch vor einigen Wochen durchaus glaubhaft während unserer Klassenfahrt gestanden hatte? Oder sollte sich in der Zwischenzeit etwas daran geändert haben...? Mit wem denn?
Nein, das hätte ich bemerkt!
„Was ist“, hörte ich sie wie aus weiter Ferne fragen, obwohl sie direkt vor mir stand, „soll ich dir beim ausziehen helfen?“
Da ich noch immer bewegungslos vor ihr stand, begann sie den Gürtel meiner Jeans und anschließend die Knöpfe zu öffnen. Als die Hose langsam herunterrutschte und ihre zarten Finger bereits begannen meinen Pullover über den Kopf zu ziehen, erwachte ich wieder zum Leben.
„Nein“, sagte ich und zog den Pullover wieder herunter!
Читать дальше