Margarita Atzl
Jana und der flitzende Wolkenpilot
Neuer Wohnort, keine Freunde, Heimweh nach Schwarzenbach
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Margarita Atzl Jana und der flitzende Wolkenpilot Neuer Wohnort, keine Freunde, Heimweh nach Schwarzenbach Dieses ebook wurde erstellt bei
Widmung Widmung Für Biggi und Lana-Joy
Einleitung Einleitung Die neunjährige Jana wohnt seit der Scheidung der Eltern mit ihrer Mutter, dem Stiefvater und der kleinen Stiefschwester Lea in einer kleinen Wohnung am Rande der Stadt Wolkenheim. Der Stiefvater Sven hat wenig Interesse an seiner neuen Tochter. Er kümmert sich um seine zweijährige Tochter Lea, die ihn auch auf seinen Tagesausflügen als Handelsvertreter begleiten darf. Janas Mutter Nicole ist Kassiererin in einem Supermarkt, um die Finanzen der Familie aufzubessern. Da Sven die kleine Lea betreut ist das gut möglich. Allerdings ist Nicole selten zuhause. In der neuen Schule hat Jana noch keine Freunde und so kommt es, dass sie oft einsam ist. Eines Tages lernt sie den flitzenden Wolkenpiloten Bob kennen. Er führt sie aus der Einsamkeit in die Welt der Fantasie. Dort erlebt sie mit ihrem neuen Freund fantastische Abenteuer.
Wolkenheim
Wölkchen
Die Paradies-Insel
Indianer
Alte und neue Freunde
Herr Makahaki
Yoga
Lea
Planet der Engel
Die Macht der Farben
Fortschritte
Ostern
Magische Worte
Die neuen Mitschüler
Das Märchenland
Im Land der weißen Wolken
Besuch bei der Sonnenkönigin
Aufregung
Die Reise nach Fantasia
Die Reise zum Nordpol
Die Eisprinzessin
Ein Blick durch die Zauberkugel
Das fliegende Klassenzimmer
Abschied
Neubeginn
Nachwort
Bisher erschienene Kinder E-Books von Margarita Atzl
Über die Autorin
E-Book-Empfehlungen für Kinder
Impressum neobooks
Für Biggi und Lana-Joy
Die neunjährige Jana wohnt seit der Scheidung der Eltern mit ihrer Mutter, dem Stiefvater und der kleinen Stiefschwester Lea in einer kleinen Wohnung am Rande der Stadt Wolkenheim. Der Stiefvater Sven hat wenig Interesse an seiner neuen Tochter. Er kümmert sich um seine zweijährige Tochter Lea, die ihn auch auf seinen Tagesausflügen als Handelsvertreter begleiten darf. Janas Mutter Nicole ist Kassiererin in einem Supermarkt, um die Finanzen der Familie aufzubessern. Da Sven die kleine Lea betreut ist das gut möglich. Allerdings ist Nicole selten zuhause. In der neuen Schule hat Jana noch keine Freunde und so kommt es, dass sie oft einsam ist.
Eines Tages lernt sie den flitzenden Wolkenpiloten Bob kennen. Er führt sie aus der Einsamkeit in die Welt der Fantasie. Dort erlebt sie mit ihrem neuen Freund fantastische Abenteuer.
Jana blickte aus dem Fenster. Ihre langen braunen Haare berührten sanft die Scheibe. Die blauen Augen sahen traurig in den wolkenbehangenen Himmel. Sie dachte zurück an den Vormittag in der Schule. Seit zwei Jahren besuchte sie nun schon die Wolkenheimer Ganztagsschule und noch immer hatte sie keine neuen Freunde finden können. Ihre Klassenkameradinnen verspotteten sie und die Jungs versetzten ihr immer wieder kleine Boxhiebe in den Rücken und in den Bauch. Vor allem der achtjährige Louis hatte es auf sie abgesehen. Nach dem Sportunterricht hatte er ihre neuen Sportschuhe genommen und in die große graue Tonne geworfen, die vor der Turnhalle stand. Herr Meiskes, der ältere Sportlehrer, hatte ihr nicht geglaubt und sie genervt in den Nachmittagsunterricht geschickt, damit sie über ihre Lügen nachdenken konnte. Dort hatte sie einen Weinkrampf bekommen. Mutter Nicole musste sie in der Schule abholen und hatte während der ganzen Autofahrt mit ihr geschimpft, weil sie sie der Lüge bezichtigte. Vor dem großen Miethaus hatte sie Jana einfach abgesetzt und war sofort zurück in den Einkaufsmarkt gefahren, wo ihre Kollegin Rita, die mit ihr die Mittagspause getauscht hatte, schon ungeduldig wartete.
Jana war langsam durch das kalte Treppenhaus die Treppen nach oben gestiegen. In der Küche hatte sie sich einen Apfel genommen, um den gröbsten Hunger zu stillen. Auch heute würde es sicherlich keine warme Mahlzeit geben. Ihre Augen füllten sich schon wieder mit Tränen, als sie aus dem Fenster blickte und die Wolken betrachtete, aus denen vereinzelt kleine Schneeflocken auf die Erde herab fielen.
Doch was war das? Jana presste das Gesicht ganz fest auf die Scheibe. Was war das? Es sah aus, als ob eine silberne Eisrutsche vom Himmel auf die Erde herunter führte. Und auf dieser glitzernden, silbernen Rutsche turnte etwas. Es schien ein kleines Kind zu sein. Jana strengte sich an und riss die Augen auf, soweit sie konnte, um diese komische Gestalt besser erkennen zu können. Es war kein Kind, sondern ein sehr kleiner Mann, der eine blaue Mütze mit roten Bommeln trug. Außerdem hatte er einen grünen Piloten-Anzug und eine lilafarbige Jacke aus Plüsch an. Er sah wirklich lustig aus. Zum ersten Mal seit zwei Jahren musste Jana herzhaft lachen. Das Männchen lief die Treppe herunter, was sehr komisch aussah und wieder schossen Jana Tränen in die Augen, die sich den Weg über ihr Gesicht zum Mund bahnten. Diesmal waren es aber Kullertränen, die durch das Lachen ausgelöst wurden. Während sie die Gestalt beobachtete, fing Janas Herz wie wild an zu schlagen. Denn der kleine Mann hatte sie bemerkt und rutschte in einem Affentempo geradewegs auf ihr Fenster zu. Jana schloss vor Schreck die Augen und hielt sich die Ohren zu, um den Knall nicht zu hören, der bestimmt bald kommen würde, wenn das komische Wesen durch die Glasscheibe in Janas Zimmer preschen würde.
»Warum bist du so komisch?« hörte sie dumpf durch ihre Hände, die immer noch die Ohren bedeckten. Vorsichtig öffnete sie die Augen. Das kleine Männchen stand innen auf der Fensterbank und betrachtete sie interessiert. Die Fensterscheiben waren unversehrt. Alles war in Ordnung. Das Männchen war einfach durch die Scheiben in ihr Zimmer spaziert.
Jana konnte es nicht glauben.
»Wer bist du?« fragte sie den Zwerg.
Der rümpfte die Nase und krauste seine Stirn. »Kennst du mich etwa nicht? Ich bin Bob, der flitzende Pilot. Eigentlich kennt mich jedes Kind hier, denn ich fliege oft mit meinem Wolkenschiff über die Stadt. Ist schon komisch, dass du mich noch nie gesehen hast.«
Jana dachte einen Moment nach. Dann sagte sie. »Dich gibt es gar nicht. Du bist nur eine Einbildung. Und Wolkenschiffe gibt es auch nicht.«
Nun wurde Bob puterrot und richtig wütend. Er stampfte mit dem Fuß auf, dass die ganze Fensterbank wackelte und schrie: »Ach, und mit wem redest du gerade? Und wer ist erst vor kurzer Zeit über die Himmelsrutsche in dein Zimmer gerutscht? Das bin ja wohl ich. Also muss es mich geben. Und mein Wolkenschiff gibt es auch. Wir haben schon viele Abenteuer erlebt und sogar schon fremde Planeten bereist. Jawohl!«
Bob wollte sich gar nicht mehr beruhigen und schimpfte vor sich hin. Dann tippte er Jana auf die Stirn. »Du bist wirklich dumm!« Nun musste sie wieder weinen, denn das hörte sie täglich in der Schule. Verwirrt sah Bob sie an. »Warum weinst du denn jetzt?« Jana schluchzte leise. Dann erzählte sie Bob ihre traurige Geschichte.
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