Der Bau von NorthStream 1 durch die Ostsee wurde im April 2010 begonnen und im Frühjahr 2012 beendet. Das erste Gas floss im Oktober 2012. Damit war eine der längsten Unterwasser-Pipelines der Welt in nur 6 Jahren Planungs- und Bauzeit beendet worden. Die Pipelines wurden | werden meist frei auf ausgesucht ebene Stellen des Meeresgrundes gelegt, im Bereich von Schifffahrtsrouten oder nahe den Landungsstellen jedoch in einem mit Sand gefüllten Graben, um Schutz vor Ankern o.ä. zu gewähren.
Der Bau von NorthStream 2 wurde schon 2012 beschlossen, und sie ist seit 2018 in Bau. Mit ihrer Fertigstellung wird im Laufe des Jahres 2021 gerechnet.
NorthStream 1 und 2 weisen jeweils eine Transportkapazität von ca. 55 Mrd. m³ Erdgas pro Jahr auf – zusammen also 110 Mrd. m³. Pro Jahr wird Gas im Wert von ca. 100 Mrd. € fließen. NorthStream 2 ist die weltweit modernste und technisch fortschrittlichste Pipeline, die mit „Hochdruck“ als erste Pipeline über eine so lange Strecke ohne zwischengeschaltete Verdichterstationen betrieben wird.
Eigentümer und Betreiber der North Stream 1 Pipeline ist die North Stream AG (Gazprom, Wintershall, E.ON, Gasunie und Engie). Eigentümer von NorthStream 2 ist allein die North Stream 2 AG, die zum russischen Gazprom-Konzern gehört.
Eigentümer und Betreiber ist die North Stream AG mit Sitz in Zug in der Schweiz, in der seit 2006 der deutsche Bundeskanzler a. D. Gerhard Schröder als Aufsichtsratsvorsitzender tätig ist.
Corona-Pandemie?
In der Geschichte spielt die Pandemie keine Rolle! Ehrlich, das war mir zu viel Arbeit, in die Geschichte jetzt auch noch die Pandemie einzubauen: Dauernd müssten die Menschen Masken auf- und absetzen, man würde nur die Augen der schönen Frauen sehen und sonst nix!
Von mir aus denken Sie sich die Pandemie dazu. Kann doch nicht so schwer sein. Ergänzen Sie einfach nach Bedarf:
er | sie | es
... setzte die Maske auf
... nahm die Maske ab
... holte die Maske aus der Hosen- oder Handtasche
... hatte die Maske vergessen
... wurde gebeten | angewiesen, die Maske aufzusetzen
... riss sich die Maske vom Gesicht, um Luft zu bekommen
... nahm die beschlagene Bille ab
... ging in die Apotheke, um Masken zu kaufen
... hustete: er | sie | es erschrak! Infektion?
Die Augen über der Maske
... blitzten, lächelten, lachten, weinten, schauten traurig
... waren geschminkt | nicht geschminkt
Der Gesichtsausdruck unter der Maske war nicht zu erkennen
Sie küssten sich leidenschaftlich, ohne | mit Maske, ohne an die Pandemie zu denken...
Sie mussten lachen, als sie nackt miteinander im Bett lagen, um zu ??? weil sie merkten, dass sie noch die Masken trugen! Wie sollte das denn gehen?
Um das ein für alle Mal klarzustellen: Die handelnden Figuren im Faktenteil des Buches sind alle real, die sind wirklich so, und die Briefe wurden genau so geschrieben, so unglaublich das auch erscheinen mag. Um das auch ein für alle Mal klarzustellen: Die handelnden Figuren im Romanteil des Buches sind alle meiner Fantasie entsprungen und die Handlung sowieso (wobei ich mir nicht immer ganz sicher war). Als Musik zum Buch empfehle ich Meat Loaf!
Viel Spaß beim Lesen
Klaus Bock
Mein Dank
für vielfältige Unterstützung gilt
Axel, HaJo, Monika, Elke und Georgia.
Ohne Euch wären die Leser und ich nie zu diesem
Buch gekommen.
Sommer 1983 .Der Bug ist ein langgestreckter, schmaler westlicher Zipfel von Rügen, sehr flach und baumbestanden, der sich parallel zur Insel Hiddensee hinzieht. Im Grunde ist der Bug für Rügen, das, was Kamtschatka für Russland ist – ein kaum besiedeltes Anhängsel, kompassrosenmäßig bloß andersherum. Eben im Westen statt im Osten.
Die Ostsee ist rund um den Bug extrem flach. Die Sonne scheint im Jahrhundertsommer 1983 besonders häufig und intensiv – in der Folge ist das Wasser in diesem Sommer für hiesige Verhältnisse extrem warm und lädt fast täglich zum Bade. Auf dem Bug befindet sich, umgeben von Küstenwald, ein wichtiger Stützpunkt der DDR-Marine für Torpedo- und Raketenschnellboote.
Wie gesagt, Strand und Wasser laden hier zum Baden ein – aber nur wenige Menschen können der freundlichen Einladung an den weißen Sand und in das warme Wasser folgen, denn erstens ist die Insel Rügen nicht dicht besiedelt, und zweitens leben in dem Eck „oben links“ von Rügen nur wenige Menschen: Einige Ruganer – so nennen sich die einheimischen Insulaner – und circa 3.000 DDR-Marine-Soldaten, die in Dranske in der 6. Flottille auf den o.g. Schnellbooten und um sie herum Dienst tun, sowie eine Handvoll russischer Soldaten, die sich irgendwie hierher verloren haben.
Dabei ist die Anwesenheit einer russischen Funktechnik-Einheit so dicht an den Klassenfeinden BRD, Dänemark und Schweden (ist neutral, aber bis auf Pippi Langstrumpf kapitalistisch) und den dicht befahrenen Schiffsrouten der Ostsee ja fast logisch.
Wobei man hier von den Russen im Jahre 1983 kaum etwas wahrnahm. Im Jahrhundertwinter 1978/79 hatten sie der Bevölkerung Rügens in verschiedenster Form geholfen – vom Freiräumen der Straßen vom Schnee mit sibirischen Spezialpanzern, bis hin zum Brotbacken als Strom und Gas ausgefallen und die Vorräte aufgebraucht waren. Berühmt geworden sind die damals spektakulären Transporte von Schwangeren mit Panzern und Hubschraubern in die Krankenhäuser in Stralsund zur Entbindung. Aber wer dachte in diesem heißen Sommer noch an alten Schnee? Niemand.
Einige Kilometer weiter in Richtung Kap Arkona liegen große Campingplätze, die im Sommer dicht belegt sind. Wer hier Urlaub machen kann, ist in der DDR privilegiert: Rügens Traumstrände! Für die DDR-Urlauber ist der Bug wegen der Marinebasis hinter Dranske jedoch Sperrgebiet.
Nicht aber für die jungen Soldaten der Schnellboote, ganz im Gegenteil, sie sind hier ja stationiert. Wie bei jedem Militär der Welt gibt es auch bei der 6. Flottille viel Muße; viel Leerlauf, viel Zeit, in der nichts geschieht, die aber irgendwie rumgebracht werden muss. Bei mehr als 30°C Luft- und 25°C Wassertemperatur sind die jungen Männer der Schnellboot-Flottille häufig mehr im Wasser als auf ihren Raketen- und Torpedoschnellbooten zu finden.
Mädchen gibt es 1983 auf dem Bug natürlich nicht – weder auf den Schnellbooten noch am Strand, bis auf einige Krankenschwestern, aber das sind gestandene Frauen, die sind nichts für die jungen Mariner.
Obwohl, das mit den Mädchen, die es hier nicht gibt, nicht geben kann und nicht geben darf, stimmt zumindest in diesem Moment nicht.
Die jungen Männer ahnen nur nichts von dieser Regelverletzung. Denn EIN junges Mädchen, im Alter von vielleicht 17 Jahren, liegt hinter einem angeschwemmten dicken Baumstamm im Schatten einiger Bäume am Strand auf der Hiddensee zugewandten Seite des Bug.
Es handelt sich um Anna Walentina Serowa, die Tochter des Kommandanten der russischen Kompanie, die bei Dranske stationiert ist. Sie verbringt die Sommerferien bei ihrem militärisch gesehen zumindest lokal allgewaltigem Vater. Und was liegt für ein einsames junges Mädchen auf Rügen in einer mehr oder weniger „toten Ecke“ näher, als an den Strand zu gehen.
Anna Walentina trägt ihre roten Haare frech und kurz geschnitten, die Nase ist etwas stubsig, Gesicht und Körper sind mit Tausenden Sommersprossen geflammt, und die Augen sind wasserblau. Sie hat alles, um einmal eine schöne Frau zu werden. Sie ist hübsch gewachsen und hat die typisch helle Haut der echten Rothaarigen, weswegen sie auch versteckt im Schatten liegt.
Neugierig linst sie zu den jungen Soldaten, die sich ein paar zig Meter entfernt mit einem Ball und viel Lachen, Gealbere und großem Juchhei ins Wasser stürzen. Einer von ihnen ist Kalle, der in dieser Geschichte noch eine wichtige Rolle spielen wird.
Читать дальше