Susanna Partsch - Ich will malen!

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"Artemisia Gentileschi war in der Zeit, die wir heute Barock nennen, eine sehr bekannte Malerin. Und sie war mit Abstand die interessanteste, denn anders als die meisten der wenigen anderen Künstlerinnen malte sie weder aus Zeitverbtreib noch die für Frauen typischen Porträts oder Stillleben. Sie verdiente ihren Lebensunterhalt mit ihren Bildern, in denen sie Geschichten aus der Bibel und der antiken Sagenwelt darstellte …"
(Susanna Partsch im Nachwort zu Ich will malen!)
Ich will malen! ist ein Roman, keine Biografie. Eine Romanbiografie, könnte man sagen, zusammengesetzt aus den Ergebnissen der neueren Forschung, die Ende des 20. Jahrhunderts immer schneller in Gang kam, und viel Fantasie, um diese «Splitter» zusammenzuführen. Nicht zuletzt basierend auf den Gerichtsakten im Verfahren von Artemisias Vater Orazio gegen den Maler Agostino Tassi im Jahre 1612.
Vor dem Hintergrund von Rom und Florenz, einem bunten gesellschaftlichen Panorama in zwei grundverschiedenen Städten, lesen wir, wie Artemisia gegen große Widerstände sich den Beruf der Malerin erkämpft und schließlich Karriere macht …

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Im Juni 1597 nahm Orazio Abschied. Alle weinten, nur er nicht, und manche Träne netzte seinen schwarzen, gepflegten Bart, ehe Artemisia und Gianni und ihre Mutter ihn endlich fortließen.

Prudenzia fand sich damit ab. Sie hatte genug zu tun. Das Baby Francesco, hing in einem fort an ihrer Brust, Giovanni Battista an ihrem Rock. Alles drehte sich nur noch um die Brüder. Artemisia fühlte sich an den Rand gedrängt.

Einmal kam Orazio aus Farfa für ein paar Tage zu Besuch.

Er sagte: „Die Farbe trocknet. Dabei will ich sie nicht stören.“

Und dann fuhr er wieder weg und blieb weg bis Anfang 1599.

Etwa ein halbes Jahr später, an Artemisias sechstem Geburtstag, fuhr ihre Patin Artemisia Capizucchi, eine ziemlich vornehme Dame aus der besten römischen Gesellschaft, die zu den Bekannten von Prudenzias Eltern gehörte, die sie aber nicht oft zu Gesicht bekam, mit der Kutsche vor.

„Die arme Kleine hat ja keinen Namenstag den man feiern könnte!“, schnaubte sie. Sie hatte eine prächtige Nase und schnaubte sehr eindrucksvoll.

„Da muss es notgedrungen der Geburtstag sein!“

Dass sie nicht nach einer Heiligen hieß, wusste Artemisia natürlich längst. Der Name kam von Artemis, der griechischen Göttin der Jagd. Außerdem hießen ihre Patin und sie wie die persische Königin, die ihrem verstorbenen Mann, dem König Mausolos, ein gigantisches Grabmal hatte bauen lassen und jeden Tag, wie die Patin auch an diesem Tag erzählte, eine kleine Prise seiner Asche in ihren Wein gemischt hatte, die verrückte Person.

Die Patin schnaubte verächtlich.

Dann brachen sie auf.

Die Fahrt führte durch nie gesehene Gegenden. Zuerst den Corso hinunter bis zur Piazza Venezia mit ihrem klotzigen Palast, in dem der Gesandte der Republik Venedig residierte.

„Glaub ja nicht, dass es hier immer so ausgesehen hat“, plauderte die Patin. „Als ich noch klein war, sogar, als meine Kinder noch klein waren, gab es diese gerade Straße, durch die wir jetzt fahren, noch gar nicht! Seine Heiligkeit, Papst Sixtus V., hatte Angst, die vielen Pilger könnten sich verlaufen, deshalb fand er es am besten, wenn man die großen Kirchen auf geraden Straßen erreichen konnte. Naja, wir Römer fanden uns ja eigentlich schon zurecht, aber die Pilger ... pople bitte nicht in der Nase, Artemisia, ich weiß, dass das sonst niemand was ausmacht, aber ich ... Da hinten wohne ich übrigens!“

Sie zeigte nach rechts in ein vornehmes Wohnviertel.

Dann kamen sie am verwahrlosten, von den päpstlichen Baumeistern seit Jahrhunderten geplünderten Forum Romanum vorbei, an all den grün überwucherten Tempelresten und Säulenstümpfen aus der Zeit der Antike, eingerahmt von Zypressen und Pinien. Davor war der Viehmarkt im Gange.

Gleich dahinter die gleichfalls begrünte Ruine des Colosseums, vor dem Schafe weideten. Und zum Quietschen der Wagenräder und Trappeln der Pferdehufe erzählte die Patin nun von blutigen Gladiatorenkämpfen, Löwen und christlichen Märtyrern, so dass Artemisia den Kopf ganz voller Bilder hatte, als sie schließlich am Ziel ihres Ausflugs ankamen. Da schnaubte die Patin zufrieden, die Pferdchen schnaubten ein Echo und sie stiegen aus.

Vor ihnen, direkt an der Stadtmauer, dahinter freies Feld und eine schöne Hügellandschaft, erhob sich riesenmächtig die Basilika San Giovanni in Laterano, die Mutter aller Kirchen der Stadt und des Erdkreises , die alte Bischofskirche der Päpste, die päpstliche Kirche überhaupt, so benannt nach dem angrenzenden Lateranpalast. Auf dem Platz vor der Basilika stand ein ägyptischer Obelisk.

„Aus dem Circus Maximus“, sagte die Patin. „Seine Heiligkeit, Papst Sixtus V., hat den Obelisken hier aufstellen lassen. Obelisk ist griechisch und heißt Bratspieß.“

Artemisia lachte.

„Ich sage aber lieber: Zeigefinger Gottes.“

Der Platz wimmelte von Leuten: Besuchern, fliegenden Händlern, Bettlern und zwischen ihnen hin- und her flitzenden Kindern.

Sie gingen auf die Kirche zu und je näher sie kamen, desto gewaltiger erschien sie Artemisia. Sie hielt die Hand ihrer Patin fest umklammert, um nicht davon zu fliegen. Hohe Säulen ragten empor und gliederten himmelwärts das Portal. Sie betraten den Vorbau und durch eine schwere Tür den Kirchenraum.

Und dann war alles auf einmal ganz anders. Ihr Kopf war plötzlich ganz leer. Die große Stille, die sie umgab, erschlug sie fast.

Lichtbahnen fielen durch weit oben eingelassene Fenster in den riesigen Raum, als kämen sie direkt aus dem Himmel. Daher kamen sie ja auch, aber es schien Artemisia, als schwebten Engel, auch wenn sie unsichtbar waren, auf ihnen auf und nieder, schwebten und rutschten und purzelten, stiegen hinauf und hinab wie auf einer Himmelsleiter, man konnte bloß die Stufen nicht sehen. Aber als sie die Augen schloss, sah sie auf einmal die Engel und auch die Leiter.

Metallen klangen ein paar Stimmen durch den Raum, aber das waren nicht die Engel, die geräuschlos auf und nieder stiegen. Und als Artemisia ihre Augen wieder öffnete, sah sie die Gerüste. Auf einem entdeckte sie ihren Vater.

Sie stieß einen Kiekser aus und hielt eine Hand vor den Mund.

„Wir wollen ihn überraschen“, sagte die Patin.

Artemisia nickte begeistert.

Sie durchquerten das Längsschiff. Und als sie und ihre Patin am Fuß des Gerüsts angekommen waren, sah sie ihren Vater direkt auf die Wand malen, an einer sehr großen Figur. Der Umriss war schon zu erkennen, überhaupt war die Figur schon halb zu sehen, aber ob es ein Engel oder ein Heiliger oder sonst wer war, konnte Artemisia noch nicht erkennen.

Sie standen eine Weile stumm.

„Papà!“, piepste Artemisia schließlich.

Aber Orazio reagierte nicht. Eigensinnig pinselte er auf ein und demselben Fleck.

„Papà!“, piepste Artemisia. Es gelang ihr einfach nicht, zu rufen.

Dennoch wurde ein anderer Maler aufmerksam. Er trug den bemerkenswertesten Bart, den Artemisia jemals gesehen hatte: einen Schnurrbart mit stirnwärts gezwirbelten Enden.

„Meine Verehrung, Frau Capizucchi!“, rief er.

„Messer Baglione!“, antwortete Artemisia, die Ältere, und verrenkte huldvoll ihren Kopf, indem sie ihn gleichzeitig neigte und die Augen nach oben drehte, wo Giovanni Baglione stand.

„Orazio!“, rief er. „Besuch!“

Orazio wandte den Kopf Baglione zu.

„Zu deinen Füßen!“

Orazio sah nach unten.

„Papà!“, jubelte Artemisia.

„Artemisia“, sagte Orazio verwundert.

„Deine Tochter?“, fragte Baglione.

„Ja.“

„Die Patin hat mir eine Kutschfahrt zum Geburtstag geschenkt!“, krähte Artemisia.

„Sie hat Geburtstag, Orazio!“, schmetterte Baglione. „Hast du das vergessen? Ist sie wirklich von dir?“

„Natürlich nicht!“

„Nicht?“

„Nicht vergessen , du Hurensohn!“, brüllte Orazio wütend.

Baglione lachte. In sein Lachen mischte sich Gelächter aus anderen Ecken der Kirche.

„Wie alt bist du?“, hallte eine Stimme durch den weiten Kirchenraum. Aber es war nicht auszumachen, woher sie kam.

Aus dem Himmel vielleicht?

Artemisia schaute sich um, sah aber niemanden, dem die Stimme hätte gehören können.

„Sechs!“, piepste sie sicherheitshalber.

„Vor sechs Jahren war ich mit deinem Vater zusammen, als er von deiner Geburt erfuhr!“, rief die Stimme. „Da war vielleicht was los, in der Kneipe des Pisaners! Nun steig schon runter, Orazio, und begrüße sie!“

Orazio hasste Überraschungen. Und peinlich war ihm außerdem, dass sich sein Freund Giuseppe Cesari, der hier die künstlerische Leitung hatte, wie Gottvater persönlich einmischen musste. Aber er riss sich zusammen, stieg vom Gerüst, begrüßte Artemisia, die Ältere, und nahm dann die Jüngere auf den Arm.

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