Susanna Partsch - Ich will malen!

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"Artemisia Gentileschi war in der Zeit, die wir heute Barock nennen, eine sehr bekannte Malerin. Und sie war mit Abstand die interessanteste, denn anders als die meisten der wenigen anderen Künstlerinnen malte sie weder aus Zeitverbtreib noch die für Frauen typischen Porträts oder Stillleben. Sie verdiente ihren Lebensunterhalt mit ihren Bildern, in denen sie Geschichten aus der Bibel und der antiken Sagenwelt darstellte …"
(Susanna Partsch im Nachwort zu Ich will malen!)
Ich will malen! ist ein Roman, keine Biografie. Eine Romanbiografie, könnte man sagen, zusammengesetzt aus den Ergebnissen der neueren Forschung, die Ende des 20. Jahrhunderts immer schneller in Gang kam, und viel Fantasie, um diese «Splitter» zusammenzuführen. Nicht zuletzt basierend auf den Gerichtsakten im Verfahren von Artemisias Vater Orazio gegen den Maler Agostino Tassi im Jahre 1612.
Vor dem Hintergrund von Rom und Florenz, einem bunten gesellschaftlichen Panorama in zwei grundverschiedenen Städten, lesen wir, wie Artemisia gegen große Widerstände sich den Beruf der Malerin erkämpft und schließlich Karriere macht …

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Sie sahen, wie einige der Sbirren die Kneipe stürmten. Zwei rannten hinter den Männern her, die aus der Kneipe gekommen waren.

„Geht weiter, verdammt!“

Der Fremde ging weiter. Orazio folgte ihm. Die beiden Sbirren beachteten sie nicht und folgten den flüchtenden Männern.

„Habt Ihr zufällig diesen Lackaffen bemerkt?“, fuhr der Fremde munter fort. „Der hinter Cesari stand?“

„Der Kiebitz?“

„Ja, der Komplice des Ritters vom Schmerbauch. Ich sah, wie er ihm Zeichen machte und ihm das Blatt von Cesari signalisierte. Ein Falschspieler ist der Schmerbauch also auch noch und mit Falschspielern muss ich nicht eine Zelle teilen.“

Orazio blieb stehen.

„Trotzdem vielen Dank“, sagte er.

„Keine Ursache. Ihr habt heute eine Tochter bekommen und verdient es nicht, die Nacht mit einem Schmerbauch und Falschspieler im Gefängnis zu verbringen. Und zufällig hatte ich heute noch nichts für mein Seelenheil getan.“

Sie hatten die Kneipe erreicht und Orazio konnte es sich nicht verkneifen, im Vorbeigehen einen Blick auf die wogende Masse in der Wirtsstube zu werfen. Als er den Kopf wieder zur anderen Seite wandte, war der Fremde verschwunden.

Orazio versuchte, sich sein Gesicht in Erinnerung zu rufen. Vielleicht konnte er es eines Tages für einen Engel gebrauchen. Aber es wollte ihm nicht gelingen. Bloß die traurigen Kohleaugen mit der plötzlich aufflammenden Glut waren noch vorhanden. Aber die taugten womöglich gar nicht für einen Engel, höchstens für den mit dem Flammenschwert.

Er beschleunigte seinen Schritt. Er hatte eine Tochter, das war Fakt. Sie hatten noch keinen Namen für sie. Für einen Sohn hätten sie einen gehabt. Er wollte einen Sohn haben. Musste.

Der hinkende Nachbarsjunge tauchte plötzlich an seiner Seite auf.

„Wie bist du ihnen entkommen?“, fragte Orazio irritiert.

„Ich bin Euch gefolgt“, sagte der Junge.

„Die ganze Zeit?“

„Die ganze Zeit“, bestätigte er.

„Wie heißt du eigentlich?“

„Giovanni Battista.“

So, nach Orazios Vater, hätte sein Sohn heißen sollen.

Was sollte er mit einer Tochter?

Es fiel ihm nichts ein. Es mussten noch ein paar Jungen her.

2. Wie Artemisia richtige Engel sah

Prudenzias und Orazios Tochter wurde am 10. Juli 1593, zwei Tage nach ihrer Geburt, in der kleinen Kirche San Lorenzo in Lucina auf den Namen Artemisia getauft. Die Kirche, einer der ältesten Kirchen Roms, lag nicht weit von der kleinen Wohnung der Gentileschis in der lebhaften Via di Ripetta im Künstlerviertel, in dem die Maler so zahlreich waren wie die Katzen. Keine schöne Gegend, aber hier waren die Mieten mit am billigsten. Artemisias Mutter, die aus gediegenen bürgerlichen Verhältnissen kam (wie Orazio auch), schimpfte dann und wann über das Hungerleiderdasein , das sie zu dieser Gegend verurteilt hatte. Aber das war nicht so ohne Weiteres zu ändern. Tatsächlich lebten die Gentileschis von der Hand in den Mund. Brot war nirgendwo in Europa so teuer wie in Rom. Fertige Pasta noch dreimal so teuer. Und Prudenzia lernte das Kunststück, jeden giulio zweimal auszugeben.

Als Artemisia ein Jahr und fünf Monate alt war, wurde ihr erster Bruder geboren, der auf den Namen getauft wurde, den sie bekommen hätte, wenn sie ein Junge gewesen wäre: Giovanni Battista.

Ihre kleine Welt beschränkte sich auf ein paar Straßenzüge zwischen der Via di Ripetta, der Via del Corso und der Via Paolina, die alle in die Piazza del Popolo mündeten, den großen Platz mit der Kirche Santa Maria del Popolo und dem nördlichen Stadttor. Durch dieses Tor hatte ihr Vater, wie er ihr erzählt hatte, zusammen mit seinem sieben Jahre älteren Bruder Aurelio (der später in die Toskana zurückgekehrt war), als Junge Rom betreten.

Die Straßen mit ihren vielen kleinen Läden waren schmal, die Mietshäuser auch, zwei, drei Stockwerke hoch, eng aneinander gedrückt. Dazwischen, als sei die Stadt aus ganz verschiedenen Baukästen zusammengesetzt, protzige Kirchen, edle Paläste, Hotels und Herbergen für Pilger und Touristen, Gemüsemärkte, in den Hinterhöfen Gemüsegärten und Bordelle zum kleinen Hafen, dem Porto di Ripetta , hin. Überall war ein Geruch von Abfall und Unrat, in den sich aktuelle Gerüche mischten. Bauern steuerten ihre Eselskarren durchs Gewimmel, schrien und fluchten. Schreie und Flüche antworteten ihnen. Junge und alte Händler priesen ihre Waren an: Zuckerwerk, Gebäck, Melonen. Scharenweise Bettler und beinamputierte Invaliden diverser Kriegszüge hielten die Hand auf. Taschen- und Melonendiebe ließen ihre Hände spazieren gehen. Huren boten sich an Fenstern feil oder standen gleich auf der Straße, obwohl das verboten war. Entlassene Söldner und andere Habenichtse machten die Straßen unsicher, schwer bewaffnete Banden, zum Teil im Dienst verfeindeter römischer Adelsfamilien, bekriegten sich, Jugendbanden machten sich einen Spaß daraus, die Huren zu provozieren, und die Sbirren durchkämmten auf der Suche nach Waffen und potentiellen oder tatsächlichen Verbrechern nachts die Straßen. Artemisias Vater Orazio war Freskenmaler.

„Ich male Wände an“, sagte er zu Artemisia. Das kann ich auch, dachte Artemisia und verschönerte mit einem von Orazios Holzkohlestiften die Wand seines Zimmers. Daraufhin verbot er ihr bei Androhung des Fegefeuers, Holzkohle je wieder in die Hand zu nehmen. Da war sie drei Jahre alt.

Ein andermal zeigte er ihr Entwürfe zu einem Altarbild auf Leinwand, das die Bekehrung des Paulus (für eine Benediktinerkirche außerhalb der Stadtmauern) darstellen sollte: das Pferd des Apostels, den fallenden Apostel selbst, Soldaten.

Die meisten Entwürfe und Skizzen waren mit Holzkohlestiften gezeichnet, manche aber auch mit Kreide. Und Artemisia juckten wieder die Finger. Als sie in einer stillen Stunde eine der Skizzen mit eigenen Kreidezutaten bereichert hatte, kam ihr Vater erneut wie ein Donnerwetter über sie. Teils, weil er seine Skizze nicht wiedererkannte, teils weil Kreide teuer war. Und deshalb verbot er ihr, Kreide je wieder in die Hand zu nehmen, wieder bei Androhung des Fegefeuers.

Als die Bekehrung des Paulus fertig war, erteilte ihm der Benediktinerorden einen zweiten, weit größeren Auftrag und schickte ihn samt ein paar Mitarbeitern in die Sabiner Berge, wo er die berühmte, aber renovierungsbedürftige Abtei Santa Maria di Farfa durch Tafelbilder und Fresken auffrischen sollte. Zwei Tagesreisen von der Via di Ripetta entfernt. (Mit einem guten Pferd, das Orazio selbstverständlich nicht hatte, vielleicht auch nur eine Tagesreise.)

Unter anderm sollte Orazio die heilige Ursula malen (auf dem Entwurf, den er Artemisia zeigte, hatte sie einen Pfeil im Hals und sah wie Prudenzia aus) und die Allegorien der Stärke (eine gewaltige Dame in schwerer Rüstung, mit Helm) und der Gerechtigkeit (eine genauso gewaltige Dame mit einem Schwert über der Schulter).

Eine Heilige sei beinahe ein Engel, erläuterte er kühn, und Gerechtigkeit sei, wenn alle ihr Recht bekämen. Artemisia fand es aber höchst ungerecht, dass Farfa so weit weg war.

Ihre Mutter war wieder einmal hochschwanger und bestand unter Einsatz von Tränen und anderen erpresserischen Mitteln darauf, aus dieser schrecklichen Gegend, also aus der Via di Ripetta wegzuziehen. Durch den Auftrag in Farfa sei die Finanzierung des Umzugs sicher gestellt, behauptete sie, und also zogen sie, gerade rechtzeitig zur Geburt von Artemisias zweitem Bruder, der den Namen Franceso bekam, in eine etwas größere Wohnung in etwas besserer Lage. An die Platea Santissima Trinità am Fuße des Pincio. Aber auch von hier aus konnte Artemisia das große Stadttor auf der Piazza del Popolo noch sehen. Das war ein wenig Sicherheit in einer unsicher gewordenen Welt.

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