Cristina Zehrfeld - Der unbekannte Herr Carl

Здесь есть возможность читать онлайн «Cristina Zehrfeld - Der unbekannte Herr Carl» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Der unbekannte Herr Carl: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Der unbekannte Herr Carl»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Schräg, hanebüchen und doch wahr: Die 7-bändige Maestro-Carl-Reihe ist eine unkonventionelle Biografie über den ehemaligen Gewandhausorganisten Matthias Eisenberg. Doch weil man diesem außergewöhnlichen Protagonisten mit einer schnöden Lebensbeschreibung nicht gerecht werden könnte, bekommt der Leser statt trockener Daten und Fakten unglaubliche Storys aus einem Künstlerleben welches sich zwischen Genie und Wahnsinn abspielt. Der vierte Band enthüllt, warum der «Goldene Westen» zwischen 1986 und 1992 für Matthias Eisenberg gar nicht so golden war.

Der unbekannte Herr Carl — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Der unbekannte Herr Carl», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Löwenthal

Drei Tage nach dem sensationellen Konzert in Niederschelderhütte-Birken hatte Herr Carl Gelegenheit, in aller Öffentlichkeit über die Vorzüge der Freiheit zu philosophieren, denn er war zu Gast beim „Schwarzen Kanal des Westens“, beim „Sudel-Ede des Zweiten Deutschen Fernsehens“, beim Lieblingsfeind des Karl-Eduard von Schnitzler. Herr Carl war der Einladung von Gerhard Löwenthal gefolgt und gab ein Interview im ZDF-Magazin. Ohne seine spektakuläre Flucht hätte Herr Carl an diesem Tag das sechzehnte Konzert seines auf achtzehn Abende angelegten Bach-Zyklus im Konzerthaus zu Leipzig gespielt. Aber daran verschwendete er keinen Gedanken. Ein Konzert vor mageren zweitausend Zuhörern war ja nichts gegen dieses Ereignis, welches nun zweifellos Millionen von Menschen an den Fernsehgeräten verfolgen würden. Gerhard Löwenthal wollte den Zuschauern vor allem verdeutlichen, wie die kommunistische Verschwörung des Ostblocks die unterjochten Menschen zum Äußersten treibt und dass eine künstlerische Freiheit unter linksradikaler Flagge unmöglich ist. Wobei Herr Löwenthal tief im Inneren durchaus Zweifel hegte, ob nicht vielleicht Herr Carl als Bugwelle einer bald schon folgenden roten Flut bewusst in die Bundesrepublik eingeschleust worden sein könnte. Für Herrn Carl waren die von Löwenthal angeprangerten bolschewistischen Auswüchse eher zweitrangig. Er hoffte lediglich, dass an diesem Tag sämtliche Veranstalter von Orgelmusiken das ZDF-Magazin anschauen und ihn, Carli, anschließend unverzüglich engagieren würden. Es ist nicht belegt, wie viele potentielle Veranstalter die Sendung gesehen haben. Allerdings steht zweifelsfrei fest, dass Herr Hansgeorg Jesudas aus Osnabrück das Interview mit wachsender Begeisterung verfolgt hat. Noch am selben Abend hat Herr Jesudas einen Brief ans ZDF verfasst, in dem er inständig um die Kontaktdaten zu Herrn Carl bat.

In eine große Zukunft muss investiert werden

Wenige Tage später hielt Herr Carl das ans ZDF-Magazin gerichtete Schreiben von Hansgeorg Jesudas in den Händen. Er überlegte, ob er darauf reagieren sollte. Immerhin stand in diesem Brief, dass Jesudas ihm (Herrn Carl) einige interessante Konzerte in der Bundesrepublik vermitteln wollte. Das fand Herr Carl sehr löblich. Er überlegte hin und her und her und hin. Er hatte keine Lust, seine neu gewonnene Freiheit an einen Manager abzugeben. Andererseits klang „Manager“ doch viel besser als „Künstleragentur“. Fünf Minuten lang starrte Herr Carl auf seinen Kalender, in dem keinerlei Termine standen. Dann schrieb er Herrn Jesudas einen netten Brief, und das war gut so, denn wie sich schnell herausstellte, war Jesudas ein Mann von höchsten Qualitäten. Er machte nicht viel Federlesens, sondern versprach, dass er Herrn Carl binnen weniger Wochen mit sämtlichen Koryphäen der klassischen Musikszene bekannt machen wird. Jesudas versprach Herrn Carl, dass er ihn den Chefs sämtlicher Opernhäuser, allen möglichen Festivaldirektoren, Programmverantwortlichen sämtlicher Fernsehsender, Theaterintendanten, Landeskirchenmusikdirektoren, Varietee-Betreibern und Nachtclubbesitzern vorstellen werde. Umgehend wurde ein erster Termin vereinbart. Natürlich konnte Herr Carl nicht wie ein Bittsteller, wie ein dahergelaufener Landstreicher zu solch einem Termin erscheinen. Zwar hatte er sich in der Kürze der Zeit noch keinen Hofstaat aufbauen können, aber umso wichtiger war eine angemessene Sänfte. Leider waren Zeit und Geld knapp bemessen, zu knapp für eine sorgsame Auswahl. Und so kaufte Herr Carl in aller Eile einen Gebrauchtwagen von einem seriösen älteren Herren. Es war ein Opel Senator, der laut Tacho erst schlappe fünfzigtausend Kilometer auf dem Buckel hatte und den der seriöse Herr ihm für unglaublich günstige fünfzehntausend Deutsche Mark überließ. Dies mit der eidesstattlichen Versicherung, dass dieses Auto seinen Besitzer, wenn nötig, in den nächsten hundert Jahren zuverlässig zu allen Zielen zwischen Nordpol und Äquator bringen wird. Zunächst wollte Carli allerdings nur nach Weilburg an der Lahn. Beim dortigen Schlosskonzert traf er Herrn Jesudas. Die Investition in den Opel Senator hatte sich bereits nach dieser winzigen 70-Kilometer-Fahrt völlig rentiert: Carli hatte Jesudas mit seinem weltmännischen Auftreten nachhaltig beeindruckt. Jesudas setzte sofort alle Hebel in Bewegung, um schnellstmöglich Carlis Manager zu werden.

PS: Wenn Herr Carl die Republik nicht verlassen hätte, wäre so ein Autokauf für ihn nicht ganz so flott über die Bühne gegangen. Gängige Modelle wie der legendäre Trabant de Luxe waren derartig begehrt, dass die Bestellzeiten um die siebzehn Jahre betrugen. Davon konnte die Firma Opel nur träumen. Anstatt also seine Zeit mit Autokäufen zu vertrödeln, hätte Herr Carl sich mit den wirklich wichtigen Dingen beschäftigt. Sprich: Er wäre am achten Juni gleich um acht Uhr morgens ins Wahllokal Nummer neunzehn (Garskestraße 17b, Hintereingang) gegangen und hätte dort die Volkskammer, also das höchste Verfassungsorgan seiner sozialistischen Republik, gewählt. Dabei hätte er seine Stimme sehr wahrscheinlich den Kandidaten der Nationalen Front gegeben. Die waren im Volk extrem beliebt. Deshalb haben sie stets reichlich einhundertzehn Prozent der Stimmen bekommen.

Конец ознакомительного фрагмента.

Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Der unbekannte Herr Carl»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Der unbekannte Herr Carl» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Der unbekannte Herr Carl»

Обсуждение, отзывы о книге «Der unbekannte Herr Carl» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x