marija malena - Matteo - Ein Fußballmärchen

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Matteo ist ein Junge mit einem großen Traum:
Er ist Stürmer und hätte gerne einen Stammplatz in seiner Fußballmannschaft. Doch seine spielerischen Qualitäten überzeugen den Trainer nicht, und so sitzt Matteo meistens auf der Reservebank.
Eines Tages, als er nach der Schule, traurig und frustriert, auf seine Mutter wartet, macht er eine außergewöhnliche Begegnung mit einer dunkelhaarigen, jungen Frau, die sein Leben verändert. Sie gibt ihm eine einfache Anleitung, die ihn, wenn er sie über einen längeren Zeitraum befolgt, an sein Ziel bringt und sich demnach auch sein Traum verwirklicht, nämlich der Star seiner Mannschaft zu sein.
Anfangs skeptisch, aber doch neugierig, lässt sich Matteo darauf ein, und begibt sich auf eine ereignisreiche und interessante Reise in Richtung Zielgerade.
Auf dieser Reise passieren viele unerwartete Dinge, Umwege die Matteo gehen muss, Enttäuschungen und Prüfungen die es zu überwinden gilt. Aber all das gehört, laut der dunkelhaarigen jungen Frau, dazu. Und wenn man dran bleibt, sich nicht entmutigen lässt und es sich wirklich wünscht, steht man am Ende als Sieger da.

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Marija Malena

Matteo

Ein Fußballmärchen

Dieses Buch widme ich meinen Patenkindern,

Ricco und Linda - Marija

und meinen Nichten,

Ema, Iva, Anamarija, Ria, Lea und Nika

und

Laura

Kapitel 1

Es war ein Morgen wie jeder andere. Matteo war noch viel zu müde, um aufzustehen. Da hörte er seine Mutter beim Frühstückmachen aus der Küche rufen: „Matteo! Ma-tteo!“

„Och, nur noch fünf Minuten“, dachte er und wollte sich gerade noch einmal umdrehen, als seine Mutter entschlossen ins Zimmer trat und drohte, ihm die Decke wegzuziehen. Das wirkte. Matteo rollte sich verschlafen aus dem Bett, was seine Mutter schmunzelnd kommentierte: „ Komm du Langschläfer, bitte beeil dich ein bisschen. Du kommst sonst noch zu spät zur Schule.“

Matteo tappte ins Bad, wo er sich das Gesicht wusch. Dabei tippte er vorsichtig mit Mittel-und Zeigefinger ins Wasser und dann an seine Augen. Danach spülte er seinen Mund mit Zahnpasta aus. Fertig!

„3 Minuten lang sollte man seine Zähne putzen“, predigte seine Mutter immer. Schnell befeuchtete Matteo noch die Zahnbürste, als Beweismittel, falls seine Mutter mal wieder zur Kontrolle kam .

Danach trabte er zum Anziehen zurück in sein Zimmer. „Ich habe dir frische Unterwäsche und Socken aufs Bett gelegt,“ hörte er seine Mutter rufen. Er schaute sich um, sah aber keine bereitgelegte Wäsche. „Wooo denn? Da ist nichts!“ rief er zurück. „Auf dem Be-ett, sagte ich doch!“ rief seine Mutter nochmal. „Da ist aber nichts!, “ motzte er. Da hörte er schon die Schritte seiner Mutter. Sie kam herein, und als sie ihn sah, meinte sie leicht genervt: „Schau doch mal unter deinem Hintern!!!“ Matteo hob seinen Popo ein Stück vom Bett hoch und schaute drunter. Und tatsächlich: da lag der Stapel. „Was mache ich bloß mit dir? Jeden Morgen ist es ein Kampf, dich in die Schule zu bringen. Ich denke, wir müssen den Computer aus deinem Zimmer nehmen. Du sitzt abends immer viel zu lange davor. Das geht so nicht weiter. Du bist jetzt in der fünften Klasse, da musst du anfangen, die Schule ein wenig ernster zu nehmen.“

„Warum kann denn die Schule nicht um 9 Uhr anfangen? Da könnten wir alle ausschlafen und wären morgens viel fitter! Und wir könnten abends noch Playstation spielen.“ Seine Mutter verdrehte die Augen und verschränkte die Arme: „So so….. später zur Schule, damit du abends länger spielen kannst! Das hättest du wohl gerne…..ich habe die Uhrzeiten nicht festgelegt. Ich möchte aber, dass du pünktlich bist! Und nun ab in die Küche…..dein Müsli wartet!!“ „Darf ich mich vorher noch anziehen?“ fragte Matteo patzig. „Wenn du länger als 3 Minuten brauchst, gehst du ohne Hose aus dem Haus, aber nicht ohne Frühstück!!“ versetzte seine Mutter.

Matteo konnte es nicht leiden, wenn seine Mutter in solch einem Befehlston mit ihm sprach. Er merkte aber, dass sie heute nicht zum Scherzen aufgelegt war, und blieb still.

In der Küche angekommen, sah er als erstes, dass in der Schale nicht sein geliebtes Schokomüsli, sondern Früchtemüsli war. „Iii, das Müsli esse ich nicht, ich will mein Schokomüsli!“, ärgerte sich Matteo. „Das Schokomüsli ist leider aus, aber ich gehe heute einkaufen und morgen früh hast du es wieder“, beruhigte ihn seine Mutter. „Nein, ich will aber das blöde Früchtemüsli nicht essen! Ich möchte mein Schokomüsli!!!“

„Matteo, es ist keins mehr da. Probier doch wenigstens mal das Früchtemüsli. Du kannst doch nicht über etwas urteilen, das du noch nie probiert hast. Vielleicht schmeckt es dir ja so gut, dass du ab heute nur noch Früchtemüsli essen möchtest.“ „Niemals werde ich dieses scheußliche Zeug probieren. Ich esse nur, was ich schön finde!!!“

Matteos Mutter hatte nicht die Zeit und nicht die Nerven, ihn vom guten Geschmack des Früchtemüslis zu überzeugen, also schmierte sie ihm kurzerhand zwei Brote.

Matteo ließ sich Zeit beim Essen. Er trödelte mit Absicht, weil er keine Lust hatte, gleich in der ersten Stunde bei Herr Lodemann Flöte zu spielen. Er hatte nicht geübt, denn Flötespielen machte ihm einfach keinen Spaß. Es führte jedoch kein Weg daran vorbei.

Sein zweites Brot musste er im Auto essen, da seine Mutter, was die Pünktlichkeit anging, keinen Spaß verstand.

Nur noch einen Monat bis zu den Sommerferien, dachte Matteo. Er war froh darüber, denn dann würde endlich sein lang ersehnter Traum wahr. Er würde ins Fußballcamp gehen. Das wurde vom örtlichen Jugendzentrum organisiert und war ein Trainingscamp für alle Jungen und Mädchen, deren Traum es war, einmal ein großer Fußballstar zu werden. Matteo wollte dort so gut werden, dass er endlich einen festen Platz in seiner Fußballmannschaft bekam. Er träumte nämlich von einer Karriere als Stürmer. Er würde dann alle wichtigen Tore schießen und die Massen würden ihm zujubeln. Er müsste keinen langweiligen Beruf erlernen, sondern könnte um die Welt reisen, hätte ständig die neuesten Fußballschuhe und auf seinem Rücken würde sein Name und seine Glückszahl „NEUN“ stehen. Er wäre ein Held!

Doch dann musste er an seinen Trainer denken. Der sagte immer: „Matteo, du musst schneller werden! Ein Stürmer muss schnell sein. Wie willst du jemals ein Tor schießen, wenn du nie als erster an den Ball gelangst?? “

Er wollte ja auch schneller werden, sagte er sich trotzig. Irgendwie muss man doch schneller werden können. Musste er nun jeden Tag auf den Sportplatz und üben?? Alle Jungs aus meiner Mannschaft sind alle viel schneller als ich, dachte Matteo. Er wurde immer trauriger….

Heute Nachmittag war wieder Fußballtraining. Eigentlich freute er sich schon auf das Spiel. Zum Schluss wurden nämlich immer zwei Mannschaften gebildet, die gegeneinander spielten. Davor machten sie allerlei Übungen, die sie dann im Spiel sofort umsetzen sollten. Vielleicht war er ja im Training besonders gut und der Trainer würde sein Talent als Stürmer endlich erkennen und ihn am Wochenende im Spiel gegen den MTV Stuttgart im Sturm spielen lassen. Er ganz vorne, ganz allein, die Spitze, genau wie Mario Gomez…Wie er so vor sich hin träumte, hörte er seine Mutter sagen: „Matteo, du hast dein Brot nicht aufgegessen! Wir sind gleich an der Schule. Hat es dir nicht geschmeckt oder hattest du keinen Hunger?“, fragte sie leicht genervt. „Doch, doch“, beeilte er sich zu sagen, „ich hebe mir´s für später auf.“ „Liegt es an deiner Musikstunde? Ich weiß, dass du darauf nie große Lust hast, aber da musst du eben durch, mein Schatz. So ist es im Leben. Es gibt Dinge, die uns Spaß machen und Dinge, die wir trotzdem tun müssen. Finde dich einfach damit ab, dass kein Weg daran vorbeiführt, dann ist es halb so schlimm! Aber je mehr du dich innerlich dagegen sträubst, desto schlimmer ist es. Und nun los…du kommst sonst noch zu spät!“

Matteo wusste nicht wie das gehen soll…er mochte Flötespielen nun mal nicht und deshalb bummelte er eben. Das war doch logisch.

Als er zum Musikzimmer kam, stand die Tür offen und der Raum war leer. Wo waren denn alle?? Hatte er irgendwas vergessen? Er wartete einige Minuten vor der Türe, bis ein anderer Lehrer vorbeikam und ihn fragte, weshalb er denn alleine auf dem Flur stand. Matteo erklärte ihm, dass hier eigentlich der Musikunterricht bei H. Lodemann stattfinden sollte. Der Lehrer meinte, dass H. Lodemann mit dem Schulchor in den Schwarzwald gefahren sei, zum Proben für das Schulfest, das vor den Ferien auch noch anstand.

Das hatte Matteo tatsächlich völlig vergessen. Er strahlte plötzlich über beide Ohren. Dann überlegte er kurz, was er denn jetzt eine Stunde lang alleine machen sollte? Er ging auf den Schulhof. Selbst dort war kein einziger Klassenkamerad. Anscheinend war er der Einzige, der vergessen hatte, dass die Stunde heute ausfiel. Er ärgerte sich über sich selbst. Wie gerne wäre er länger in seinem warmen Bett liegen geblieben!

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