Kurt Kater - Das Jahr des Kurtes

Endlich Wochenende!

Der Kurt wünscht euch ein wunderschönes, erholsames, sonniges, erfreuliches,

ereignisreiches und tolles!

Genießt es, macht es euch gemütlich!

DER KURT ZUM SONNTAG

Der Kurt zum Sonntag 2.0

„Kurt“ sagte mein Frauchen eben gerade „weißt Du eigentlich, dass während Du hier rumfaulpelzt die Menschen alle wählen gehen?“.

Diese Info interessierte mich nur mäßig, hatte ich doch heute schon gewählt.

Rührei statt Omelette. Und ich hatte es nicht bereut.

„Du hast es gut, wir bereuen die Wahl manchmal schon“, sagte mein Frauchen. „Aber irgendwie ist das alles ein einziger Brei, den man wählen kann.“, murmelte sie mürrisch. „Keine Helden in Turnschuhen mehr. Früher war alles besser.“

„Gibt es denn gar keine Alternative?“, fragte ich sie mitleidig. Sie stöhnte gequält:

„Doch. Leider. Aber davon lässt man besser die Finger. Das ging schon mal schief...“

„Aber warum wählt ihr Menschen dann überhaupt?“.

Mein Frauchen dachte nach.

„Weißt Du Kurt, weil es gut ist, die Wahl zu haben. Etwas entscheiden dürfen. Das ist nicht selbstverständlich.“

Das leuchtet mir ein.

Ich will auch wählen dürfen.

Selbst wenn meine Wahl fast immer „Käsepaste“ heißt.

Der Kurt zur Nacht

Heute schicke ich ein Licht hinaus in die Welt.

Für alle, denen es nicht so gut geht, die Kummer haben oder Sorgen oder Leid. Es mag grad so dunkel sein, dass man das Licht nicht sieht, aber es ist da und es brennt unbeirrt durch die Dunkelheit. Bis es wieder heller wird.

Ich denke da an eine Zeile eines Gedichtes, das mein Frauchen immer zu Weihnachten liest: ...“ an dem Tag voll Traurigkeiten, eine Kerze für den Mut“...

Für alle, die eigentlich nicht mehr können, die aber trotzdem weitermachen,

die nicht aufgeben.

Für den Mut, der die Zweifel und die Angst übersteht.

Auch wenn noch schwere Tage kommen, in den Zeiten, die vor einem liegen - verliert nie die Hoffnung.

Es wird wieder heller.

Es wird wieder besser.

Nicht heute, vielleicht nicht morgen.

Aber bald.

Heute hat mein Frauchen verschlafen. Völlig kopflos stolpert sie durchs Haus, flucht und jammert „Oh nein, was mach ich nur als Erstes...“ - fängt an allen Ecken an, nur um es dann gleich wieder fallen zu lassen.

Menschen!

Pah!

Wie unfähig und wenig stresstolerant die herrschende Spezies doch ist, zeigt sich mal wieder in solchen Krisensituationen. Ich bin da ganz anders. Ich behalte einen kühlen Kopf, den Überblick und bin quasi ihr Geländer vor dem Abgrund des Verderbens.

Und so übernehme ich die Führung, treffe nötige Entscheidungen und gebe ihr kurze, knappe Anweisungen, welche Dinge oberste Priorität haben.

Ja, der Kurt, der hat es eben drauf!

Heute ist mein Frauchen krank. So richtig. Im Sinne von „Im-Bett-liegen-und-stöhnen“.

Böse, böse. Da ist der Kurt gefragt als Doktor, Schwester, Tröster, Warmhalter, Gesellschafter und Aufpasser. Ich mache mir schon Sorgen, weiß ich doch aus meinem langen Katerleben, wie wenig belastbar und anfällig die menschliche Spezies sein kann.

Aber mit mir an ihrer Seite, kann ihr ja nichts passieren. In dieser Ausnahmesituation verzichte ich großzügig auf sonst eingeforderte Zuwendungen, übersehe milde sonst nicht zu tolerierende Unachtsamkeiten und akzeptiere eingeschränkte Aufmerksamkeit an meiner Person.

Stattdessen drücke ich mich fest an sie (Hach! Menschen mit Fieber sind besser als jede Wärmflasche), streiche ihr liebevoll mit meiner Zunge über den Arm und tatze ihr aufmunternd und unbekrallt auf die Nase.

Ich teste jedes Eis und jeden Pudding auf eine krankengeeignete Temperatur, koste sogar ein wenig Pizza und rieche an dem seltsam riechenden Tee.

Bedauren tue ich nur eine Sache: aus früheren Leben weiß ich um eine besonders wirksame Medizin. Ein Rezept seit Katergedenken, welches die Menschen gesund macht.

Aber mein Frauchen will partout nichts davon wissen. Beziehungsweise weigert sich strikt gegen die Hauptzutat.

Jedes Mal bekomme ich dieselbe Antwort: Hühnersuppe?! Aber nur ohne Huhn!!! Seufz. Menschen...

Während mein Frauchen unter meiner persönlichen Aufsicht gesundet, schwelgen wir beide in Erinnerungen und sehen uns Fotos an. Dabei wird deutlich, wie erfolgreich der Kurt schon immer im Gesundheitswesen tätig war. Ich lasse euch mal an ein paar Fotos teilhaben...

hier beim ersten mit meinem kleinen Sorgenfell Apollo, bei dem ich die Nacht gewacht habe. Er konnte nicht alleine atmen und wir hatten große Angst um ihn. Das Foto zeigt uns morgens, als es ihm schon viel besser ging.

Da waren wir sehr stolz auf ihn.

Und natürlich auf Dr. Kurt!

Und hier leistet der Kurt etwas Lebenshilfe und erklärt dem kleinen Eric die Welt. Dieser wurde allein ohne Mutter und Geschwister gefunden. Mittlerweile ist er aber groß und stark geworden...

Und zum Abschluss kommt noch ein Foto von gaaaaanz früher. Da war ich grad zu meinem Frauchen gezogen und war selber noch halber Fussgänger.

Von Anfang an habe ich mich natürlich unentbehrlich gemacht und meine Qualitäten als Betreuer und Fürsorger unterstrichen, indem ich bei meinem Freund Tim gewacht habe, der im Winter krank wurde und aufgrund der Kälte kurzerhand mit ins Haus kam.

Gemeinsam saßen wir am Kamin und ließen uns wärmen und ich habe aufgepasst, dass er vernünftig isst.

Die Krankenlage hat sich ein wenig entspannt im Hause des Kurts und daher komme ich wieder in den Genuss von ausgiebigen Kraul-, Kuschel- und Flauscheinheiten.

Herrlich!

Und da man es ja bekanntlich nicht übertreiben soll, bleibe ich heute für mein Frühstück mal im Bett liegen. Und weil mein Frauchen da kein Tuch und Wasser hat, um mich hinterher zu waschen (ihhh bäh!), schlafe ich direkt nach dem Essen wieder ein... Ihr „Du kleiner Dreckspatz“ höre ich nur noch aus weiter Ferne...