Thomas Pfanner - 3 Tage im Juli

Здесь есть возможность читать онлайн «Thomas Pfanner - 3 Tage im Juli» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

3 Tage im Juli: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «3 Tage im Juli»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Bevor Oliver Römer als ewiger Student endet, entschließt er sich in seiner Ahnungslosigkeit, auf einer Pflegestation eines Altenheimes zu arbeiten.
Er tappt in ein Panoptikum, angefüllt mit einem Sammelsurium unterschiedlichster Charaktere.
Vorgesetzte, die sich nur für Geld und die eigene Macht interessieren, kommandieren einen Haufen ausgebrannter Pflegekräfte herum.
Die Bewohner sind so unterschiedlich wie das Leben: alte Nazis, eine Jüdin, eine fundamentalistische Katholikin, eine Debile, ein paar hilflose Schwerkranke, ein Pädophiler und seine darüber verrückt gewordene Ehefrau und noch einige mehr. Ein dunkler hoffnungsloser Ort, aber die Chance für Oliver Römer, seinem Leben einen Sinn zu geben
Sarkastisch und distanziert analysiert er das Treiben und durchblickt die Methoden und Interessen der Mächtigen.

3 Tage im Juli — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «3 Tage im Juli», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

»Das ist Monika, und das ist Verena.«

Monika, die große mit den stählernen Fingern, winkt freundlich mit der zerfleischten Apfelsine, Verena würdigt mich keines Blickes mehr. An der Tür sagt der Mann: »Und ich bin der Vettel.«

Leicht bekümmert blickt er in mein Gesicht, das meine ganze Ahnungslosigkeit ausdrückt. Er winkt mich weiter und auf dem Flur erhalte ich eine genauere Erklärung: »Ich bin der V-I-E-R-T-E-L. Erhard Viertel. Die Alten nennen mich Vettel. Kannst mich Erhard nennen.«

Aha. Vettel ist nur die verwaschene Schnellsprech-Variante von Viertel. Für Zahnlose und solche, die es werden wollen. Das beruhigt mich. Überhaupt stelle ich gerade fest, dass mein Klumpen kleiner wird. Das Schwierigste scheint vorbei zu sein, ganz ohne Vorwarnung und ohne Schmerzen. Mit Katastrophen kann ich umgehen, irgendwie. Fremde Menschen jedoch sind mir ein Gräuel. Bin ich mit den Menschen erst mal vertraut, ist alles andere nicht mehr schlimm. Dieser Erhard scheint ein verträglicher Kerl zu sein, etwas väterlich und vor allem ausgeglichen. Genau der Richtige, um ein kleines bißchen Vertrauen zu fassen.

Er führt mich hinaus in den Eingangsbereich und dort die Treppe hinunter. Während ich ihm wie ein Lamm folge, kommte mir mein Problem in den Sinn. Eines davon zumindest. Jedenfalls eines, was mich in die nächste Schwierigkeit führen kann. Ich habe echte Schwierigkeiten, mit Menschen umzugehen. Und nun bin ich im Begriff, einen Job zu machen, bei dem ich ausschließlich mit Menschen zu haben werde. Fremden Menschen. Warum bedenke ich jedes Kinkerlitzen, aber nie die wirklich wichtigen Dinge? Ich habe mir heute Nacht ausgiebig Gedanken über meine Angst im Umgang mit Menschen gemacht. Keine Sekunde habe ich daran gedacht, warum zum Teufel ich mich überhaupt in diese Situation begeben muss. Nun ist es zu spät. Ich kann nämlich auch nicht >nein< sagen. Jetzt zu diesem Erhard sagen: »Ach, ich habe es mir überlegt. Dieser Kram ist nix für mich. Ich gehe dann mal.« Unmöglich. Geht nicht. Das ist wie zu spät kommen. Der Klumpen wird wieder größer.

Wir gelangen in einen neuen Flur. Der gleicht dem oberen Flur aufs Haar, er ist nur dunkler, weil das Licht aus der Eingangstür fehlt. Exakt unter dem Aufenthaltsraum mit den Frauen führt mich Erhard in einen fensterlosen Verschlag, angefüllt mit Spinden. Er öffnet einen davon.

»Hier kannst du dein Zeug rein tun. Ich warte draußen.«

In dem Verschlag riecht es nach kaltem Schweiß. Und jede Menge Parfüm in einer wilden Mischung der unterschiedlichsten Sorten. Der mir zugewiesene Spind erfreut mich mit zentimeterdickem Staub. Der letzte Praktikant muss vor mindestens einem Jahr seinen Platz geräumt haben. Vermutlich ging es deshalb so schnell mit der Zusage. Was ist das für ein Job, auf den sich nur alle Jubeljahre mal ein einsamer Versager bewirbt? Hastig hole ich meine Ausrüstung aus dem kleinen Beutel, den ich am Handgelenk trage. Eine Art Sweatshirt mit Taschen, vom Verkäufer >Kasack< genannt, sowie ein Paar Sandalen mit ausgeformten Fußbett und einem Profil, als gelte es, die Alpen zu ersteigen. Das dieses Schuhwerk für diese Stelle als Ausrüstung gefordert wird, läßt auf hohe Laufleistungen schließen. Na ja, laufen kann ich wenigstens, daran soll es nicht liegen. Rasch trete ich in meiner neuen Pracht wieder vor die Tür. Erhard mustert mich kurz. Eine Art nachsichtiges Mitleid scheint aus seinen Augen zu sprechen. Der Augenblick geht vorbei, er drückt mir etwas kaltes, metallisches in die Hand.

»So, ich werde dich jetzt einarbeiten. Du gehst einfach mal mit und siehst dir an, wie ich das mache. Ist nicht so schwer, wirst schon sehen.«

Da bin ich entschieden anderer Meinung. Da ihn meine Meinung aller Wahrscheinlichkeit nach nicht wirklich interessieren wird, halte ich den Mund und folge ihm. Dabei betrachte ich das Ding in meiner Hand. Eine Schüssel aus Stahl, genau in der Form einer Salatschüssel. Da Salatschüsseln in der Regel auf Frauenpartys gekauft werden und aus Plastik gefertigt sind, wird es wohl mit dieser Schüssel etwas anderes auf sich haben. An dieser hier ist auch ein sehr belastbarer Griff angeschweißt, viel zu massiv für Salat. Erhard geht in einen anderen Raum. Eine Wäschekammer oder so etwas, voller Regale mit Wäsche aller Art, der restliche Raum mit merkwürdigen Gestellen auf Rollen vollgepfropft, in denen Säcke hängen, mal aus Stoff in verschiedenen Farben, mal aus blauem Plastik. Erhard gibt den Kommentar dazu ab, ruhig, fast gleichgültig spricht er, als ob er beim Hörfunk die Kulturnachrichten bekannt geben müßte: »So, hier holen wir uns Handtücher und Waschlappen. Damit gehen wir dann aufs Zimmer. Wenn wir fertig sind, werfen wir die gebrauchten Sachen in die Säcke. Jedes Teil in einen anderen Sack. Ist wegen der Hygiene. Braun für Unterwäsche, blau für Bettwäsche, Grün für Oberbekleidung. Müll und Windeln in den blauen Plastiksack.«

Er sagt das so, als ob er das alles nicht richtig ernst nimmt. Sein Gesicht lächelt dabei aber nicht, vielleicht habe ich mich ja auch verhört. Im allgemeinen verstehe ich nichts von Frauen, von Männern verstehe ich aber auch öfters nichts. Von diesem Laden hier verstehe ich bislang ebenso wenig wie von Frauen. Am meisten wundert mich, dass ich hier geduzt werde. Niemand duzt mich, außer drei oder vier Leuten. Meine Freunde duzen mich, reden mich aber mit dem Nachnamen an. Ich kann nicht nachvollziehen, aus welchen Gründen sich wildfremde Menschen mit >Du< ansprechen. Mir ist das so fremd wie der Gruß der Vulkanier. Es erzeugt in mir kein Gefühl der Nähe, falls man das zu diesem Zweck hier handhaben sollte. Eher ein gewissen Mißtrauen. So ähnlich wie bei dem Bettler, der mit der Vertraulichkeit in dem Satz >hast Du mal ne Mark< etwas erreichen will, was der Angesprochene eigentlich vermeiden wollte.

Ich erwache aus dem Nebel meiner wie üblich nutzlosen Überlegungen. Erhard ist in die hinterste Ecke des langen Flures marschiert, dort wo das Tageslicht vermutlich nie hinkommt. Er öffnet die letzte Tür auf der dem Treppenhaus entgegen gesetzten Seite und verschwindet darin. Mir bleibt ein kurzer Blick auf ein Landratsamt-Schild neben der Tür. Das kleine viereckige Schild birgt zwei dünne Rinnen, in die man Papierstreifen einziehen kann. Auf diesen Streifen stehen Namen.

Frau Leute

Frau Mager

Dann bin ich durch die Tür und sehe etwas, was ich nie zuvor gesehen habe. Das, wovor ich Angst gehabt habe. Mein neues Arbeitsfeld. Auf den ersten Blick wirkt alles ganz friedlich. Bis ich dann einatme. Unbeschreiblich. So muss es riechen, kurz bevor die Insassen eines Atombunkers zum ersten Mal nach langen Jahren lüften. Wobei diese Insassen hier vor mir noch ein Problem mit der Dichtigkeit zu haben scheinen. Es riecht nach Schweiß, nach Urin und nach Schlimmerem. Vor allem aber riecht es ... alt. Dieser Geruch löst ein Deja Vu bei mir aus. So hat meine Urgroßmutter gerochen. Unmittelbar vor ihrem Tod verlief ich mich als fünf Jahre alter Unruhestifter in ihr Zimmer. Da roch es so undefinierbar gräßlich. Seit damals habe ich diesen Geruch mit dem Nahen des Todes gleichgesetzt. Einen kurzen Augenblick lang überfällt mich die Vorstellung, auch hier würde der eine oder andere Tote liegen, vielleicht noch nicht ganz tot, aber auf dem besten Wege. Ein Blick auf Erhard beruhigt mich sogleich. Der Pfleger spaziert gelassen zum Fenster, zieht die Vorhänge beiseite und öffnet einen Flügel ein Stück weit. Das hierdurch verstärkt einfallende Tageslicht ermöglicht mir einen klaren Blick auf das Innenleben dieses Zimmers. Ein relativ schmaler und langer Raum, ziemlich vollgestellt und dadurch kleiner wirkend, als er sein mag. Die Wände ebenso leer wie ihre Pendants im Flur, das gleiche Linoleum auf dem Boden, wenngleich deutlich schmuddeliger. Dunkles grün wirkt nicht so leicht verdreckt, so das mich der fleckige Anblick doch erstaunt. Zum Glück vermag ich nicht übermäßig viel von dem Boden zu erkennen. Im Raum stehen nämlich zwei Betten und zwischen den Betten noch zwei kleine Tische. Die Betten sind mit etwas Abstand nebeneinander quer im Raum aufgestellt. Auf der anderen Seite steht ein kleiner Tisch mit zwei Stühlen, eine Anrichte und darauf ein uralter Fernseher. Fasziniert bestaune ich kurz das Gerät, das statt der heute üblichen Sensortasten noch über solide Rasten verfügt. Zwischen Betten und Tisch bleibt kaum Platz, um hindurch zu gehen. Erhard hat es immerhin geschafft.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «3 Tage im Juli»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «3 Tage im Juli» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «3 Tage im Juli»

Обсуждение, отзывы о книге «3 Tage im Juli» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x