Thomas Pfanner - Johann Gabb

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Erzählt werden die Jahre 1944 bis 1954 im Leben des Bauern Johann Gabb. 1944 zur SS zwangsweise eingezogen überlebt er mit Glück und Cleverness. Nach dem Krieg wird er enteignet und vertrieben und findet sich in der DDR wieder, somit im nächsten Schlamassel. Hier arbeitet er gegen das Regime, um sich eine Zukunft aufzubauen. Doch am Ende wartet ein Haftbefehl auf ihn.

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Der Weg des Bauern

1944 bis 1954

Ein einfacher Mann und sein Überleben in zwei Diktaturen

Thomas Pfanner

Es brennt ein Weh wie Kindertränen brennen,

wenn Elternherzen kalt und steif gestimmt,

o dass vom Mutterland uns Welten trennen,

und wir dem Vaterland nur Fremde sind.

Noch Leuten uns der alten Heimat Glocken,

die Glocken unserer Väter treu und schlicht.

Dann bricht ein Sturm ihr seliges Frohlocken,

und Blitz auf Blitz zerstört das Friedenslicht.

Von deutscher Erde sind wie abgeglitten,

auf diese Insel weit im Völkermeer,

doch wo des Schwaben Pflug das Land durchschnitten

ist deutsch die Erde und er weicht nicht mehr.

Wer mag den Schwaben fremd im Lande schelten,

Hier saß vor ihm der Türke, der Tartar,

er will als Herr auf seiner Scholle gelten,

ist Bürger hier und nicht dein Gast Magyar.

Er hat geblutet in Prinz Eugens Heeren

vertrieb den Feind, der hier im Land gehaust

Sein eigner König rief ihn einst in Ehren

Pflüg`mir den Boden, wackre Schwabenfaust

Aus einer Wüste ward ein blühend Leben,

aus Sümpfen hob sich eine neue Welt.

Von diesem Land lasst deutsch und treu uns reden,

verachtet den, der‘s nicht in Ehren hält.

O Heimat deutschen Fleißes stolzer Blüte,

Zu Zeugin mancher herben Väternot,

wir segnen dich, auf dass dich Gott behüte,

und stehen treu zu dir, in Not und Tod.

Banater Schwabenlied, um 1900.

Vorwort

Seit der Mensch um seine Sterblichkeit weiß, erstrebt er für sich die Unsterblichkeit. Im Schatten des unausweichlichen Todes wird die Suche nach etwas Bleibendem zu einem der bestimmenden Faktoren des Lebens. Jeder Mensch hegt tief in seinem Inneren den Wunsch, eine Erinnerung von ihm möge sein irdisches Leben überdauern. So manches versucht der Mensch, um dieses Ziel zu erreichen. Bei derlei Versuchen gerät er rasch auf Abwege. Die Geschichtsbücher quellen über von Gestalten, die sich ihren Platz dort mit besonderer Grausamkeit und dem Blut zahlloser Zeitgenossen erkämpft haben. Eine zweifellos erfolgreiche Methode, sonst stünden sie nicht in eben jenen Büchern. Wegen der begrenzten Zahl der Seiten, sowie den natürlichen Beschränkungen des menschlichen Gedächtnisses bleibt dieser Weg einer winzigen Minderheit vorbehalten.

Die meist friedliche Masse der Menschen versucht es auf andere, vielgestaltige Weise, sich in das Erinnerungsvermögen der Nachwelt zu zwängen. Dabei vergessen seit langer Zeit gerade die Deutschen vollständig den einen, ganz einfachen Weg, den die Natur für uns vorgesehen hat: Kinder.

Jeder von uns stirbt unausweichlich. Weiterleben können wir allein durch unsere Kinder. Die Erziehung der Nachkommen ist beschwerlich und riskant. Wenn alles schief läuft, behält man uns in denkbar schlechter Erinnerung. Zudem stellte sich dieser Weg als ungeheuer arbeitsreich und schwierig heraus. Niemand hat gesagt, dass es leicht sein soll, die Unsterblichkeit zu erringen.

Dieses Buch entstand, weil mein Großvater unsterblich ist. Zumindest lebt er in den Erinnerungen seines Enkels weiter, und dieser Enkel erzählt seinen Kindern von ihm. Mein Großvater lebte ursprünglich das Leben eines einfachen Bauern, der ohne Schuld in düsteren Zeiten gezwungen wurde, um sein Überleben zu kämpfen. Er verlor ohne eigene Schuld alles, und das gleich zweimal. Er musste sich ständig etwas Neues einfallen lassen, Neues lernen, unter verschiedenen Tyranneien einen Ausweg finden. Er schaffte es immer wieder, durch Tatkraft, Optimismus und eine unglaubliche Nervenstärke. Vor allem aber schaffte er es, seine Familie zusammenzuhalten. Im Grunde überlebte er nur, damit seine Kinder überleben konnten. Er war ein großartiger Schauspieler, der alle narrte, die Nazis, die Kommunisten zweier Länder, US-Soldaten, einfach jeden. Dazu gesellte sich eine Menschlichkeit und Güte, die ihn antrieb und sein Handeln maßgeblich beeinflusste.

Er hat weder als Soldat noch später jemanden getötet. Meines Wissens hat er – außer in der Ausbildung zum Soldaten – nie eine Waffe benutzt. Dass allein stellt bereits eine besondere Leistung dar.

Er war völlig unpolitisch, hatte bereits früh den Krieg hassen gelernt, da sein Vater, mein Urgroßvater, schon im Ersten Weltkrieg die Kriegsgefangenschaft in Sibirien nur knapp überlebte. Die Folgen dieses ersten großen Abschlachtens waren für Ungarn einschneidender als für jedes andere Land, Österreich womöglich ausgenommen. Doch blieben selbst diese Folgen weit weg von den einfachen Bauern in Ungarn. Die hatten vorher kaum etwas, und nachher genauso wenig. Der Urgroßvater durfte an manchem Abend den Enkelinnen die eine oder andere Gruselgeschichte erzählen, und alle waren froh, dass diese Dinge weit weg geschahen und nicht zu Hause. Diese unmittelbare Nähe der Kämpfe passierte dann im Zweiten Weltkrieg umso hässlicher.

Dieses Buch erzählt von dem Mann, der zweimal alles verlor, nur nicht den Glauben und die Zuversicht, seine Familie beschützen und zusammenhalten zu können. Ein einfacher, warmherziger, kluger Mann hat allen Schwierigkeiten getrotzt, alle Mühen auf sich genommen und alle Hindernisse überwunden, um seiner Familie willen. Er hat sich seine Unsterblichkeit verdient.

Die einfachen Menschen kommen in den Geschichtsbüchern nicht vor. Ob Rom aufstrebende Weltmacht oder dabei war unterzugehen, die einfachen Leute lebten unverändert im Dreck. Hochkultur oder barbarisches Regime in kultureller Nacht, die einfachen Leute bemerkten keinen Unterschied. So war es immer und wird es immer sein. Die Mächtigen der Welt schätzen einander noch, wenn sie sich bis aufs Messer bekriegen. Für ihre eigenen Leute haben sie dagegen überhaupt nichts übrig. Noch nicht einmal das tägliche Brot.

Johann Gabb.

Buisdorf

Die feuchte Wiese nässte langsam seinen Hosenboden durch, aber er bemerkte es nicht. Ebenso wenig Aufmerksamkeit schenkte er der untergehenden Sonne. Sogar die Leute, die ihre Hunde ausführten und in Hörweite über ihn tuschelten, schafften es nicht in sein Bewusstsein. Sein alleiniges Augenmerk galt dem Lichterband vor ihm, das sich ständig änderte und doch gleich blieb. Die Abfolge aus dumpfem Rot und blendendem Weiß brannte sich in seine Augen, diente jedoch zu nichts mehr als ein Tor in die Vergangenheit zu öffnen.

Er saß auf dem Gras, die Knie herangezogen, aber halb zu einem nachlässigen Schneidersitz auseinandergefallen, die Arme nach hinten abstützend, starrte in den Lichterstrom und reiste durch die Zeit. Er wusste nicht, wie er hierhergekommen war, nicht, wie sich der Ort nannte. Warum er hier saß, wusste er hingegen ganz genau. Er wollte einen Fluchtpunkt suchen, in diesem Lichterband hatte er ihn gefunden. Von hier und durch dieses Lichterband gelangte er in die Vergangenheit. Seine Vergangenheit.

Die Lichter, er kannte sie. Schon einmal hatte er sie gesehen. In seinem Dorf, damals, als das eine Zeitalter zu Ende ging und ein neues Zeitalter hereinbrach, von eben jenen Lichtern angekündigt und in Szene gesetzt. Mit den Lichtern waren die Soldaten gekommen. Soldaten, die sein Leben und das seiner Liebsten für immer änderten, und doch nicht die eigentliche Schuld trugen.

Kurz nur verschwendete er einen bitteren Gedanken an den Umstand, den Verursacher seines Leides nie persönlich kennengelernt zu haben. Sehr rasch kehrte die Melancholie zurück, die ihn seit Wochen beherrschte. Keine Zeit für Abrechnungen, die nichts an seinem Schicksal ändern konnten. Damals, als es in seinem Dorf kein elektrisches Licht gegeben hatte, ganze drei Autos, davon zwei ganz ohne Licht, da hatte er die Lichterkette angestarrt wie ein neues Weltwunder.

Hinter dem vermeintlichen Wunder rasten die Katastrophen und Unglücke auf ihn zu, nacheinander in nicht abreißen wollender Abfolge. An jenem Abend endete sein Leben, zuerst symbolisch, später dann einige Male um Haaresbreite tatsächlich. Eine lebensbedrohliche Gefahrenlage nach der anderen galt es seither, zu meistern.

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